Kostenstreit blockiert den Notfallsanitäter

  • Das mit den Kosten ist oft irrational und schwer zu kalkulieren. Sieht man ja jetzt auch bei den Notfallsanitätern. Fakt ist: wenn man was will, gibt es das auch. Ob es eine Hubschrauberstation oder ein Flughafen in Berlin ist. ;-)

  • Es geht nicht um den großen Auftritt, sondern den Anspruch, den wir haben. Und der liegt im Arzt, der zum Patienten kommt. Auch das ist nicht weg zu diskutieren. Systeme wie in Bern sind nix für uns.


    Gut, dann nochmal extra für dich.


    Die Taktik eines Ausbaus der Luftrettung finde ich vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass er in Zukunft eher als Zubringer, denn als Transportkomponente genutzt werden könnte. Die Begründung liefere ich mit einer verbesserten Ausbildung, die es dem nichtärztlichen Personal in Zukunft eher möglich machen sollte, einen ärztlich versorgten Patienten zu transportieren als bisher mancherorts. Insofern sind grundsätzliche Änderungen der rettungsdienstlichen Taktik im Zuge von Projekten wie dem genannten zu überdenken. Der Patient soll weiterhin seinen Arzt bekommen. Das wann/wofür würde ich zur Diskussion stellen. Generelle Überlegungen:
    Durch die Geschwindigkeit eines Hubschrauber sind größere Einsatzradien möglich => weniger arztbesetzte Rettungsmittel erforderlich
    Im Zuge der verbesserten Ausbildung, des Pyramidenprozesses und sukzessiver Ausdünnung von Notarztindikationskatalogen könnten die Wahrscheinlichkeiten für Duplizitätsfälle eventuell tatsächlich dahingehend gedrückt werden, dass in Relation zu einer neuen "Arztvorhaltung" Luftrettungsmittel für die notarztgestützte Versorgung ausreichen könnten.


    Die Ressource die ich brauche zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Effizienz orientiert an den Fakten. An dieser Stelle käme dann wieder das Beispiel Hypoglycämie vs. irgendein-ganz-doll-schlimm-kranker-Mensch
    Alles nichts Neues.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Na ja, ich würde behaupten das etwas abstraktes wie der Berliner Verkehrsübungsplatz (hab da mal den neuen Namen verwendet) schwerer zu kalkulieren ist als eine Gegenüberstellung RTH/NEH vs NEF.


    Nachtrag:
    Das gilt natürlich nur, wenn man das bestehende System so weiterfährt nur ein paar mehr Schrauben etabliert.
    Große Systemänderungen wie von ihm-al angedeutet sind natürlich komplexer...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

    Einmal editiert, zuletzt von GuyFawkes ()

  • ihm-al


    Ich glaube (noch) nicht an den kompetenteren Notfallsanitäter. Möglicherweise die, die sich mit PrimAir etc. beschäftigen auch (noch) nicht. Fakt ist, daß diese Idee nicht von mir stammt und ich sie hier nur aufgegriffen habe. Auch wenn ich sie zur Zeit durchaus teilen kann. Auf der rth.info-Seite findet man einige Informationen darüber, betroffene Personenkreise hatten die Möglichkeit, an umfassenden Umfragen teilzunehmen. Es bringt also nichts, mich an die Wand diskutieren zu wollen. :-)

  • @Ani:
    Du glaubst nicht daran - viele Andere auch nicht. Nicht überraschend.
    Auch schon im Vorfeld, denn man hat sich vor allem aus bestimmten Lagern auch Mühe gegeben tiefgreifendere Änderungen zu verhindern - behaupte ich mal.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Also in meiner bescheidenen Meinung wird der Trend in den folgenden Jahren, weiter zu älteren Patienten gehen. Und damit vermehrt zu internistischen, pulmologischen, kardialen Notfällen führen.
    Bei solchen Fällen sind die Notärzte fest gebunden. Analgesie bei einem Extrimitätentrauma z.B. nach und nach sich als Maßnahme für RettAss, dann als NFS sowieso, durchsetzen.
    Und ganz so abwägig ist der Analgesie-Hokuspokus ja nicht, wenn man sich an fixe Medikamente (Morphin) und klare Parameter hält, die vor Gabe erhoben werden müssen.


    Aber ich wollte die Heli-Diskussion nicht unterbrechen ;-)

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    Aktuelle "Patient bleibt zu Hause Quote": 67% :stop_1:

  • @ Ani:
    An die Wand diskutieren? Hab ich gar nicht die Zeit für! Was glaubst, warum ich hier etwas von mir gebe? Mein Schreibtisch liegt voll von Klausur-Vorbereitungs-Kram. Wenn meine Motivation mir also nicht gleich einen Besuch abstattet sitze ich das hier aus bis es bei dir bimmelt! Vielleicht.


    Zum Thema:
    Ich glaube heute auch nicht an den durchweg kompetenten Rettungsdienstmitarbeiter. Aber ebenso wie bezüglich der Entwicklung der Luftrettung reden wir doch von mittel- bis langfristigen Prozessen.
    Faktisch stehen wir beide der Idee offen gegenüber, was ja auch schlicht und ergreifend der Realität geschuldet ist.
    Zusätzlich glaube ich nur, dass man im Rahmen dieser unabwendbaren Entwicklung Synergieeffekte wird nutzen müssen. Ist auch der Realität geschuldet.
    Wenn ich micht recht erinnere, habe ich sogar an einer PrimAIR betreffenden Umfrage teilgenommen... Grübel...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Kann ich Dir bei Deiner Motivation helfen? Und wenn ich Glück habe, bimmelt es heute Nacht nicht mehr bei mir. Die Kollegin war heute schon fleißig... ;-)


    :prost:

  • Mit der Aussicht auf eine Nullschicht hilfst du mir bestimmt ganz gewaltig dabei den Weg aus dem Retterdasein mit Nachdruck zu finden...
    Zur Strafe hole ich mir jetzt eine Pizza und dengel mir danach weiter ISO-, DIN-, und EN-Normen in den Brägen.


    Wohlsein und angenehme Nachtruhe!


    Und damit ich hier auch noch etwas zum Ursprungshema schreibe: ich finde das auch voll doof und gemein von den Krankenkassen, dass die nicht einfach so die Kohle raustun wollen.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Okay, danke. Ich wusste nicht, dass Hilfsfristüberschreitungen maßgeblich auf gleichzeitige Inanspruchnahmen zurückgehen. Ich kannte das bislang in erster Linie als Problem der Fahrzeiten.

    Es trifft beides zu. Wenn ich aber eines massiv reduzieren kann, so werden die gesamten Zahlen natürlich besser.


    In meinem Gebiet kann ich in 15 Minuten fast alle Orte erreichen, für die ich primär zuständig bin.


    Muss ich allerdings ins Nachbargebiet, oder der Nachbar muss zu uns, dann wird es oft eng.

  • Berlin beweist, das Strecke allein nicht das Problem ist.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Häh? Darum gehts ja auch nicht. Aber trotz kurzer Steckern und vieler vieler NEF und zwei RTH reicht es eben nicht. Wegen der Duplizitätsfälle.



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  • Das ist ein Problem der Disponierung. In manchen Städten könntest Du noch zehn NEF mehr hinstellen, die wären innerhalb von einem Monat alle wieder an ihrem Limit, weil die Indikationsschwelle langsam aber sicher immer weiter absinken würde. Da bringt es in der Tat nichts, weitere Standorte zu schaffen.