Burgwedel: Umstrittenes Defibrillator-Sponsoring

  • Zitat von Burgwedel Aktuell

    Laut Medienberichten handelt es sich bei der vermeintlich guten Sache auch um ein gutes Geschäft: Jeweils bis zu 1.200 EUR zahlten durchschnittlich 30 Sponsoren, berichtete die „Cronenberger Woche“ im März 2012. Ca. 24.000 EUR kämen durchschnittlich zusammen, so die Cronenberger weiter. Die Kosten pro Gerät betragen jedoch ca. zwischen 1.200 und 2.000 EUR. Nach unseren Informationen werden in Burgwedel knapp 800 EUR pro Sponsor verlangt. Selbst wenn sich hier nur 15 Sponsoren auftreiben ließen, könnten beachtliche 12.000 EUR zusammen kommen – also ein Vielfaches der Anschaffungskosten.


    Burgwedel Aktuell: Umstrittenes Defibrillator-Sponsoring


    Ähnliche Berichte auch aus der Badischen Zeitung:

    Zitat

    Hochgerechnet auf alle Buchenbacher 14 Sponsoren würde das für Defimed Bruttoeinnahmen von 12 180 Euro bedeuten – bei rund 2000 Euro Mietgebühr für den AED, die Defimed der Firma Philips für drei Jahre zahlt. Der Trick dabei: Defimed baut auf die Unwissenheit der Sponsoren. So kann unter dem Deckmantel des guten Zwecks leicht das fünf- bis Sechsfache dessen erwirtschaftet werden, was das Gerät kostet. 40 Euro Miete kostet es im günstigsten Fall eine Gemeinde monatlich, wenn sie sich für drei Jahre ein AED mit Vollservicepaket direkt mietet, sagt David Clausen, Geschäftsführer von Philips Medic Assist.


    Und noch einer aus dem Volksfreund:

    Zitat

    Ihn hat eine Vertreterin der Firma Defimed mit dem BBS-Schreiben besucht.

    Er wurde misstrauisch: "Die haben dann Anzeigen für rund 10 000 Euro im Jahr, bis die Tafel voll ist. Das macht über drei Jahre 30 000 Euro - mindestens. Ich habe im Internet geschaut, so ein Defibrillator kostet um die 1000 Euro. Wofür sind dann die restlichen 29 000 Euro? Da frage ich mich doch, wem ich da etwas Gutes tue: der Schule oder dem Chef der Firma?", sagt der Geschäftsmann.




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    Meine Meinung?
    Ich weiß schon, warum ich solche Firmen auch in meiner Zeit im Defi-Bereich suspekt gefunden habe.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich habe im Namen meines Dienstherrn schon mehrere solcher "Angebote" abgelehnt.
    Die waren dann immer ganz überrascht, wieso wir ein solches "Geschenk" nicht annehmen wollten.


    J.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg Holzmann ()

  • Ich führe derzeit noch in der Region (unterliegt der Zensur...) AED- Inbetriebnahmen für den von Defimed beworbenen AED durch.


    Dadurch komme ich immer wieder insbesondere mit Schulen, Kirchengemeinden und Sportvereinen in Kontakt, die sich von Defimed einen AED haben aufschwätzen lassen. Meist kommt die Erleuchtung erst dann wenn ich ins Spiel komme, denn ich verweigere grundsätzlich den gemeinsamen Phototermin mit Defimed auch lehne ich Presseanfragen ab mich zitieren zu dürfen. Gelegentlich fragt auch jemand nach was ihn der AED ohne Defimed gekostet hätte und ist dann entsetzt, daß er ihn, beim selben Lieferanten, für monatlich 40,90€ netto incl. Service & Wandkasten hätte bekommen können (der Kaufpreis liegt in dieser Ausstattung, bei dem Lieferanten bei 1428€ netto).


    Das üble an den "Machenschaften" von Defimed ist m.E. nicht, daß sie an der Beschaffung von AED gut verdienen wollen, sondern daß sie Sponsoren der Kunden quasi kaputt machen. Üblicherweise fragt Defimed beim Kunden nach von welchen Firmen sie bislang unterstützt wurden. Diese werden dann um Unterstützung für die Anschaffung des AED z.B. in der Kirchengemeinde gebeten. Im Gegenzug wird das Logo des Sponsors in der Nähe des AED auf einer sog. Lebensrettungstafel angebracht. Diese Tafel bleibt für den Zeitraum des Sponsorings (i.d.R. 3 Jahre) hängen. Auch bei wenigen Sponsoren kommen so über drei Jahre hinweg nach meiner Erfahrung ab ca. 10.000€ leicht zusammen. Sobald ein Sponsor erfährt worauf er reingefallen ist wird er nur schwer zu weiterer Unterstützung der Kirchengemeine, des Sportvereins o.ä. bereit sein.


    Erstaunlich finde ich hierbei auch wer auf diese Machenschaften hereinfällt. Das ist eben nicht nur der gutgläubige Pfarrer, das sind auch Vorstände und Geschäftsführer von Sport- & Golfvereinen, Schulen (hier auffallend viele Gymnasien mit SSD), Apotheken, Feuerwehren und auch HiOrg.


    Mir wurde berichtet, daß die Vertreter von Defimed es nicht gestatten Verträge einzubehalten (um darüber zu beraten) oder selbst Kopien anzufertigen. Viele Kunden hatten selbst gar keinen Vertrag vorliegen. Dieser wurde nach der Unterschrift des Kunden anscheinend unter einem Vorwand von Defimed einbehalten.

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!