Neue Luftrettungsorganisation in Deutschland

  • Grundsätzlich ist es aber zu begrüßen wenn es mehr als ein Mono-/Duopol gibt


    Falsch: in der Notfallrettung sollte und muss m.M.n. das Monopol beim Staat liegen, was wir zum Glück auch in fast allen Bundesländern so haben. Echter Wettbewerb in der Notfallrettung funktioniert nicht, siehe Fall Bios. Und würde in deutschen Vergaben der letzten Jahre nicht ständig unter der Hand nachverhandelt werden, wären das Thema auch hier schon längst vom Tisch. Zum Glück sehen das mittlerweile viele ein, aktueller Fall Halle, Ausschreibung für 4 Jahre, mit dem klaren Ziel danach den Eigenbetrieb aufzunehmen. Die Kommunalisierungswelle in DK kommt auch nicht von ungefähr, die massive Schieflage Falck´s tut ihr übriges. Da schaut man jetzt natürlich genau hin, was könnte passieren wenn sich ein Unternehmen verzockt, wie es Falck getan hat (Fehlinvestition im Öl-Business) und darauf hin eine wichtige Säule der Gefahrenabwehr und Daseinsführsorge von heute auf morgen weg bricht, Bios war der Warnschuss vor den Bug, Falck könnte die volle Breitseite werden.

  • Naja und welchen Grund könnte man haben in einen bestehenden Markt (wenn man es so nennen mag) vor zu dringen? Die Luftrettung in Deutschland ist doch spitze, grossen Bedarf sehe ich nicht hier etwas qualitativ oder quantitative "entscheidend" zu verbessern. Und solte sich eine Vorhalteerhöung ergeben, warum möchte man in Konkurrenz zu etablierten Mitbewerbern treten, die Ihren Job doch eigentlich ganz gut machen?


    Man sollte auch nicht die Werbewirksamkeit eigener Luftrettungsstandorte und das Potential mit entsprechenden Geschichten/Bildern/Reportagen usw. dann Spenden einzuwerben unterschätzen. U.U. also ganz "eigennützige" Motive in einem solchen Markt mitzumischen.

  • Ich kenne die BSS schon sehr lange und schätze Siegfried Steiger und sein Engagement zur Verbesserung des Rettungsdienstes und für die Luftrettung in früheren Jahren sehr. Aber seit dem Generationswechsel an der Spitze der Stiftung hat sich die BSS aus meiner Sicht eher zu ihrem Nachteil verändert. Natürlich braucht sie Projekte, mit denen sie auf sich aufmerksam machen kann, damit auch Spenden kommen, aber bei der Auswahl dieser Projekte hatte sie in der letzten Zeit nicht so unbedingt ein glückliches Händchen. Der Super-Baby-NAW Felix hat nicht so eine tolle Resonanz erfahren wie doch anfangs recht großspurig verkündet und auch das China-Geschäft halte ich für recht fragwürdig. Da ist die BSS wohl eher das humanitäre Aushängeschild für die Konzerne, die dort dann gute Geschäfte machen können. Und weil in Deutschland halt auch nicht mehr so viel erfunden werden kann, hat man jetzt (wieder) die Luftrettung entdeckt, mit der sich ja gut Werbung machen lässt. Aber auch da profitiert, wenn es mit einer RTH-Stationierung irgendwo klappen sollte, eben vor allem der kommerzielle RTH-Betreiber, der angeblich die Maschinen stellen soll. Ich schätze nicht, dass die BSS einen RTH-Standort in D zu wesentlich günstigeren Kosten als die anderen Unternehmen betreiben kann, also wird man sich vielleicht eher "rettungsdienstlich unzufriedene" Regionen aussuchen und über politische Beziehungen versuchen, sich dort zu etablieren. Ob das einsatztaktisch und wirtschaftlich Sinn macht - da bin ich mir nicht so sicher.

  • Na dann wird das ja ein spannender Dezember


    ?Wir arbeiten jedoch daran, dass sich dies 2017 ändert?, wie Anna Eberchart, Pressesprecherin der Björn Steiger Stiftung, betont. (Scholl)?



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