ZitatHandynetze können durch Kriminelle, Terroristen und Katastrophen lahmgelegt werden. Informatiker der TU Darmstadt haben eine Idee, was dann zu tun wäre.
Für Funkstille sorgen kann auch ein lang anhaltender, großflächiger Stromausfall, der ebenso durch eine Cyber-Attacke verursacht werden könnte wie durch eine Naturkatastrophe. Anrufe von Menschen, die Hilfe brauchen oder sich nach ihren Angehörigen erkundigen wollen, würden die Netze heillos überlasten. Bald wären die Dieseltanks der Notstromaggregate ebenso leer wie die Handy-Akkus. Spätestens nach 24 Stunden ohne Elektrizität, vermutet Hollick, wäre mit dem kabellosen Telefonieren Schluss.
Eine Idee von Hollick und seinen Mitstreitern ist es, Smartphones so umzurüsten, dass sie im Notfall direkt mit anderen Endgeräten kommunizieren können – ohne den Umweg über die Funkmasten und Server der Netzanbieter. Technisch ist das machbar, wie die Forscher gezeigt haben. Mit W-Lan-Systemen etwa lassen sich Distanzen von 50 bis 100 Metern überwinden. Auch kann ein Handy selbst als Zwischenstation dienen, um Informationen an andere Telefone weiterzuleiten. Das macht es möglich, zumindest kleinere Gruppen von Nutzern ohne Infrastruktur miteinander zu verbinden. So könnte im Katastrophenfall lokale Hilfe organisiert werden.
Quelle: FAZ Abruf am 05.07.2017