Fail: Kommunikationspsychologie in der Praxis

  • Tag.



    Auszubildende werden an Schulen in Kommunikationspsychologie unterrichtet. Meine Erfahrung ist aber leider, dass die Azubis zwar die Inhalte theoretisch wiedergeben können, jedoch in der Praxis scheitern, was die praktische Anwendung betrifft. Wie kann man das verbessern?



    Grüße
    C.V.

  • Ich bin grundsätzlich ein großer Freund von Fallbeispielen, weil ich der
    Meinung bin, dass sie - sinnvoll angewendet - einen mehr fordern und
    damit die Handlungssicherheit steigt. Jedoch birgt das, sofern man die Patientendarsteller aus den eigenen Reihen wählt, häufig die Gefahr, ins Lächerliche gezogen zu werden. Ich hatte im Rahmen meiner RA-Ausbildung irgendwann zwei Schwerpunkttage Krisenintervention, die schließlich dann in einer freiwilligen Übung mit einer Berufsschauspielerin endeten. Das hat mir für meine weitere Berufslaufbahn sehr viel gebracht und ich habe mich danach zwar nur eingeschränkt sicherer gefühlt, jedoch war der Umgang mit Angehörigen Verstorbener danach für mich deutlich einfacher und - retrospektiv betrachtet - professioneller. Das würde ich jedes Mal wieder machen und empfehlen. Generell habe ich den Eindruck, dass Fallbeispiele mit unbekannten Darstellern deutlich seriöser werden und die Kommunikationskompetenz verbessern.


    Ansonsten bleibt einem, denke ich, fast nur die Möglichkeit, den Azubi wie sonst gewohnt im Gefecht auch mal nach Vorne zu schicken, ihn die Kommunikation führen und dabei seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen - und vielleicht im Sinne eines ordentlichen Debriefings heikle Punkte danach anzusprechen.

  • Es geht halt nur mit Praxis.
    Ich selbst bin ja Patientendarsteller - sowohl bei der RD-Ausbildung als auch in der "Lernklinik" einer Uni.
    "Mal eben improvisert und ganz schnell..." diese Zeiten sollten endlich vorbei sein.


    Es braucht wirklich ein Drehbuch und Menschen, welche die Rolle nicht nur vom Text her können sondern auch inhaltlich begreifen.
    Schliesslich muß ja flexibel auf die agierenden Personen reagiert werden.


    Das alles kostet halt Geld...und Einrichtungen die solches Geld auszugeben bereit sind.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

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