ZitatAlles anzeigenDer Rettungsdienst im Kreis Schleswig-Flensburg strukturiert sich neu. Das hat der Kreistag in der letzten Sitzung des Jahres beschlossen. 15 Rettungswachen sollen am Ende dieses Prozesses in der Region zu finden sein – sechs mehr als bisher. Zudem werden einige Wachen aufgegeben und mit neuen an anderen Standorten ersetzt.
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All diese Maßnahmen sind das Produkt eines zweijährigen Gutachtens des Rettungsdienstes. Analysiert wurden unter anderem die Fahrzeiten, Einsatzzahlen und Einsatzorte im Kreis. Das hat vor allem eins gezeigt: Die Hilfsfrist von zwölf Minuten wird nicht ausreichend eingehalten. Statt den gesetzlich vorgegebenen 90 Prozent konnte der Kreis im Jahr 2022 die Hilfsfrist jedoch nur zu 74,6 Prozent einhalten.
(...)Im Frühjahr 2024 soll bereits die Ausschreibung erfolgen – für alle 15 Standorte. Denn der Kreis bleibt zwar Träger des Rettungsdienstes und damit für Ressourcen und Infrastruktur verantwortlich, will aber keine Wachen mehr selbst mit Personal bestücken. Die Durchführung haben bislang das DRK, die Johanniter und das Amt Geltinger Bucht und der Kreis selbst vorgenommen.
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200 Mitarbeiter gebe es aktuell im Kreis. Mit einer vernünftigen Besetzung der Wachen könnten es in vier Jahren auch 300 sein, schätzt Arens. Nach dem Vergabeverfahren sollen die unveränderten Standorte direkt neu strukturiert werden, die anderen folgen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.(...)
Das DRK begrüße die Neustrukturierung. „Es ist eine gute Sache für die Menschen im Kreis, weil sie neue Wachen dazu bekommen.
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Zur Restruktuierung gehört auch die neue Organisation der Fahrzeuge. So soll ein Fahrzeug nicht mehr, wie Rettungswagen, für mehrere Zwecke benutzt werden können. „Der Rettungswagen soll in Zukunft nur noch zur Notfallrettung genutzt werden“, sagt Arens. Das heißt, es gibt separate Fahrzeuge für Krankentransporte.
Quelle: SHZ: Kreis Schleswig-Flensburg Rettungsdienst stellt sich neu auf: Diese Wachen werden ersetzt
Wer diese Nachrichten angesichts der aktuellen Fahrzeugflotteninflation seltsam findet, findet sich vielleicht von folgendem Beitrag aus letztem Oktober bestätigt:
ZitatAlles anzeigenIm Kreis Schleswig-Flensburg fehlt es an Rettungssanitätern. „Der Rettungsdienst kann derzeit nicht alle offenen Planstellen besetzen“, sagt Fridtjof Arens, Vorstand des Rettungsdienstes des Kreises, der Träger aller Rettungsdienste im Raum Schleswig-Flensburg ist.
Damit werde die Einhaltung der Hilfsfrist erschwert, sagt der Vorsitzende. Denn: Wenn wenig bis gar kein Personal an der Wache zur Verfügung steht, müssten Einsatzkräfte aus der nächstgelegenen Wache ausrücken, die etwas weiter entfernt liegt. Das heißt: Ein Rettungsfahrzeug kann nicht immer innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 12 Minuten (nach Eingang des Notrufs) an der Einsatzstelle sein.
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Fest steht aber: Etwa ein Drittel der 46 Vollzeitstellen ist an den drei Standorten laut Arens aktuell nicht besetzt.
Quelle: Nicht genug Sanitäter: Rettungsdienst des Kreises kann Wachen teilweise nicht besetzen