RA Azubis während des Klinikeinsatzes

  • Abend,


    hab da mal ne Frage. Da ich ja jetzt kurz vor meiner Ausbildung bin hab ich da mal ne Frage. Ich habe ja schon ein Jahr im Krankenhaus gearbeitet. Gibt es für RA Azubis andere schwerpunkte im Klinikum oder wird dort genauso wie an Pflege Schüler das Pflegerische weitergegeben?


    Ich weiß ich könnte auch einfach abwarten aber ich will jetzt sofort alles wissen =)


    Grüße



    RettungsRocker

  • Du sollst sowohl Grundpflege lernen, wie auch Medizin. Invasive Maßnahmen wie Venenpunktion, Blutentnahmen, und Intubation solen auch erlernt werden. Wiederholung von Anatomie im OP soll auch möglich sein. Und ansonsten die Versorgung von Patienten sehen und mitmachen, damit du auch das in ruhigen Fahrwassern lernen kannst.
    Viel Spaß
    Amnaesist

  • wenn du während des Praktikum merken solltest, dass du nur Hol und Bringedienst machen solltest, dann sprech mit dem für dich zuständigen Pfleger/Schwester. Denn das ist nicht Inhalt der Ausbildung....


    Es gibt da unterschiedliche Krankenhäuser, die auch gerne mal Praktikanten verheizen...aber du hast ja einen Mund. :D

  • Der Schwerpunkt in der klinischen Ausbildung von Rettungsfachpersonal sollte aber schon auf den notfallmedizinisch relevanten Gebieten erfolgen.


    Grundpflege und Dinge wie z.B. Lagern, Füttern, Essen holen etc. sollten nicht das Hauptaufgabenfeld des Praktikanten darstellen.
    Aus diesem Grund ist auch ein Einsatz auf der Intensivstation und in der Notaufnahme sowie im OP vorgesehen (in manchen Regierungsbezirken sogar vorgeschrieben).


    Hauptsächlich soll für den angehenden RA eben die erweiterte Diagnostik, das erlernen und trainineren der erweiterten Massnahmen unter Aufsicht und das Kennenlernen klinischer Therapie- und Diagnostikmöglichkeiten sein.


  • Essen reichen......


    Intensiv- und Anästhesieeinsatz ist nicht überall vorgeschrieben??
    Könnte dann ein Krankenhaus den Praktikanten für 200 Stunden in die Notaufnahme und für 60 Stunden auf Intensiv schicken?
    Das ist doch am Ziel vorbei, oder?

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Zitat

    Original von Vossi


    Grundpflege und Dinge wie z.B. Lagern, Füttern, Essen holen etc. sollten nicht das Hauptaufgabenfeld des Praktikanten darstellen.
    Aus diesem Grund ist auch ein Einsatz auf der Intensivstation und in der Notaufnahme sowie im OP vorgesehen (in manchen Regierungsbezirken sogar vorgeschrieben).


    In welchem Regierungsbezirk ist denn die Stundenanzahl der Fachbereiche nicht vorgeschrieben?


    Auf intensivstationen wird den ganzen Tag "gepflegt". Es wird also kein Praktikant drumherum kommen :)

  • Da muß ich Smart recht geben.


    Auf Intensivstationen gibt es außer Zuschauen und bei der Pflege zu helfen nur relativ wenig, was ein Praktikant machen kann. Auf jeden Fall lernt er den Umgang mit Schwer- bzw. Schwerstkranken und sieht, daß es auch ein Leben nach dem Rettungsdienst gibt. Hört sich erstmal banal an, wird aber leider oft vergessen ("out of sight, out of mind!")...



    Gruß,


    Ani

  • kann aber auch ganz lehrreich sein.


    ich durfte auf einer kardiochirurgischen Intensiv mein Praktikum absolvieren, da hat man durchaus ein wenig Intensivtechnik erklärt bekommen (ich finde das heute noch unglaublich, daß man mit ein bischen kaltem NaCl über den ZVK das HZV so genau berechnen kann), konnte hinterher auch ein wenig Laborwerte wegen der ständigen "kannste mal ne BGA machen?"-Frage und wurde überdies an einem Monatsersten wegen der Einarbeitung von neuen Mitarbeitern in den zugehörigen OP geschickt, was auch nicht zu verachten war...


    Natürlich war da auch mal ein Tag mit Schrankauffüllen dran und so, aber insgesamt habe ich von Ärzten wie Schwestern auf der Station einiges gelernt, vor allem hinsichtlich von ITW-Transporten.


    Gruß, Nils


    (@ coco: also in meinem Kurs war einer, der hat sein komplettes Praktikum im RettAssKurs nach §8.2 (für RS etc.) in einer privaten HNO-Klinik absolviert. 8 Wochen nur Anästhesie bei der einzigen Anästhesistin des Hauses - irgendwie hab ich den schon beneidet hinterher. Auf eine derartig hohe Zahl an Intubationen und vor allem: eine(n) einzige Praxisanleiter(in) kam sonst niemand.)

  • So uninteressant muss eine Intensiv nicht sein. Ich kann mich noch an meine Praktikumszeit zum RS anno 99 erinnern....


    NA: Trist und Langweilig, Hiwi-Arbeiten und keine Ausreichenden Antworten auf Fragen, aber hauptsache der Notnagel bei Personalmangel


    OP: Sehr interessante Zeit und damals auch wirklich gut betreut


    Intensiv: 2 Wochen super Praktikum mit klasse Pflegern und 2 engagierten OA, welche einem viel beibrachten. In der Zeit konnte ich eigentlich viel mitnehmen, gerade was meinen Job auf dem ITW anging... Sicherlich ist die pflegerische Schiene immer lästig, aber sie muss auch sein. Das verhungerte Patienten nicht das optimum sind, ist klar und man selbst kommt grad bei Fernfahrten oft zu der Situation, den Patienten Essen zu verabreichen.... OK - ICh war damals im ITW-Wesen im RHD... Aber da kams oft vor.... Also wars OK.


    Als Gegenüberstellung selbiges KH 2005:


    3 Wochen OP: Anaesthesie: Arschlangweilig und 0 Effizienz -> AB und zu mal ein Lichtblick an Arzt, welcher auch Fragen beantwortet..... (nie wieder) -> Ach ja, klärende Gespräche ergaben, das man der Meinung ist das der gemeine RA in der freien Wildbahn ja nichts wissen muß... Und die Fragen seien ja hinten und vorne eher für einen Medizinstudenten gebührend, aber wie die nur jemand stellen kann, der nicht studiert *sodom* -> Im November besuch ich dann eine Woche die Anaesthesie im Münchner 3. Orden..... Da wirds dann besser


    Chirurgie: Selten einen CA gesehen, der per Edding dem Praktikanten erklärt was er vor hat und sein Werk am Schluss signiert :) Blut/Hirnschranke hin oder her.... Die Chirurgen hatten in diesen Wochen die Nase vorne -> An Nr. 1 stand die Gyn.... in 3 Wochen 11 Sectios und - tropfende, glitschige knappe 3 Kilo sind komisch zu halten (grad wenn es sich noch bewegt) , wenn die Hebamme grad nicht anwesend ist... *komisches Gefühl*


    1 Woche NA war in meinen 5 Wochen Praktikum und Urlaub das angenehmste und Lehrreichste. Ich finde es durchaus interessanter, mich an die Fersen des Arztes zu klemmen, nach meiner Meinung bzgl VD gefragt zu werden und bei Akutbildern aktiv zu helfen, als Patienten in Räume zu verteilen, Patientenkarten zu suchen und Botengänge zu erledigen. Diesesmal war die NA echt super....(ok, der AA ist einer unserer Dozenten)


    1 Woche Allgemeinstation: Geriatrische Interne. Aber summa Sumarum wars ganz Interessant und so entäuscht ich anfangs war, so begeistert war ich am Schluss.....



    Meine 2 Wochen Intensiv kommen in den beiden Wochen nach Ostern. Einerseits freu ich mich schon drauf, andererseits - die Enttäuschung in der Anaesthesie war groß.. Ich hoff mal das die Intensiv-Crew wenigstens nach wie vor so kooperativ bezgl. Fragen und Erklärungen ist, wie früher.


    Man wird sehen - sicher wär eine gleiche Behandlung wie bei Medizinstudenten oftmals wünschenswert - aber leider ist es oftmals nicht umsetzbar.

  • Zitat

    Original von biby
    Man wird sehen - sicher wär eine gleiche Behandlung wie bei Medizinstudenten oftmals wünschenswert - aber leider ist es oftmals nicht umsetzbar.


    Genau das ist das Geheimnis. Wenn Du Dich "aufführst", als hättest Du mit (Grund)pflege nichts zu tun, weil Du doch nur für die invasiven Massnahmen (ist ja auch bis zu einem Gewissen Grad richtig) zuständig bist, wird Dir im Laufe der Zeit keiner mehr wohl gesonnen sein. Es ist allerdings schwierig, einen Mittelweg zu finden. Einerseits sollte man sich nicht dazu missbrauchen lassen, lediglich Nebenarbeiten auszuführen. Andererseits ist es ein PFLEGEpraktikum und keine Famulatur! Deswegen gehören pflegerische Tätigkeiten und Nebenarbeiten einfach zum Job.

  • Tja. leider führt sich einer auf und der Rest der Sparte wandert ins Tröpfchen :)


    Es war mitunter auch rauszuhören das es wohl Kollegen gibt, die der Meinung sind, sie kommen nun in die NA und lernen nun das Drainage-Legen.....


    Tja, soviel zum Thema. Leider gibt es weder eine anständige Novelle zum Beruf als auch Vorgeschriebene Lerninhalte.... Daher quetschen die meisten Pflegedienstleister die Praktikanten in minderbesetzte Stationen, die Allmacht wird den Pflegeleitungen übergeben - und somit hat man entweder gute Karten und findet einen Arzt der einem ab und zu mal was erklärt oder man gibt sich mit dem Pech ab, dass man ausser Kopfkissen schütteln nicht viel gelernt hat....


    Ich denke mit der eigenen Arthaltung kann man viel machen - Aber nachdem leider immer noch viele nicht wissen, das die Jungs und Mädels mit der "Bahre" auch etwas Fachwissen besitzen....... Wirs wohl noch ein harter Kampf werden, bis man im klinischen Bereich mal einen Standard erreicht hat.

  • Zitat

    Original von biby
    Leider gibt es weder eine anständige Novelle zum Beruf als auch Vorgeschriebene Lerninhalte.


    Die meisten Schulen haben Ausbildungsnachweishefte geschaffen, in denen auch die Inhalte des Klinikpraktikums dargelegt sind. Darauf kann man sich doch eigentlich bei der Pflegedienst-/Stationsleitung berufen, vorrausgesetzt, es ist verständlich aufgeführt.

  • In diesen Praktikumsheften ist zwar schön unterteilt wird, welche Praxisinhalte man nach dem Besuch beherrschen sollte (Floskeln wie "selbständig" oder "Sicher") z.B. Pflegerische Tätigkeiten.....Intubation.... etc..


    Aber was bringt es mir zu wissen, dass Patient a) bei der xy-Krankheit das medikamten LG bekommt....
    Ich aber keine Antwort auf Fragen ala: Was bewirkt Medikament LG, wie berechet man es oder warum gibt man es dann nicht auch bei der Krankheit LL???
    Das sind Praktikantenfragen und die Frage " Herr Doctor, wo ist der Schrank von den Dekubitus-Kissen"?


    Was bringt einem Praktikanten das perfekrte Kissenausschütteln, wenn er nach seinem Praktikum dann weis, wie man einen Patienten rasiert - aber wenns dumm läuft hat er danach immer noch keinen schimmer warum sich der Pat. verschlimmert...


    Sorry, aber angewandte Medizin sollte da genauso zum tragen kommen.


    Viele Häuser kennen leider immer noch nicht den Unterschid zwischen Zivi, FSJ´ler und RD-Praktikant. Da ist es nun egal ob es das RS oder das RA-Praktikum ist. "Die müssen ja nur die Trage rollen"......

  • Zitat

    Original von securo


    Die meisten Schulen haben Ausbildungsnachweishefte geschaffen, in denen auch die Inhalte des Klinikpraktikums dargelegt sind. Darauf kann man sich doch eigentlich bei der Pflegedienst-/Stationsleitung berufen, vorrausgesetzt, es ist verständlich aufgeführt.


    Ich vergaß:


    Berufen ist eine gute Sache... Jedoch wenn die Ärtze da der Meinung sind "Intubieren muss man draussen nicht beherrschen" dann schauts halt bei dem Punkt schon mal schlecht aus..... Als Beispiel genannt, natürlich.


    Diese Erkenntnisse erhält man leider erst nach dem Praktikum, und was bringt da der Aufstand einer PDL, wenn zwar Praktikumsstunden geregelt sind, aber entweder die Inhalte fehlen oder nur Flapsig aufgezählt wurden. Ein Arzt wird sich von der PDL nichts sagen lassen und der Praktikant steht mit der langen Nase da....


    Im übrigen ist das oftmals ein Problem, welches die Vollzeitler haben - keinen Peil von nichts, dann wird man als Liegen-Muli missbraucht und im Endeffekt weiß man wie man eine Liege oder ein Bett schiebt und wie man in eine Kurve einschreibt...


    Ich für meinen Teil hielt mich an die Assis-Ärzte, welche sichbar mit Vorliebe auf Fragen warteten. Man bekam Antworten, wurde selbst gefragt und gefordert - wie es halt auch sein sollte. So als Tip.... Allerdings läufts halt nicht immer so.....

  • Wie wäre es -wie immer- mit einem guten Kompromiss aus Beidem? Man kann doch morgens ohne "sich einen Zacken aus der Krone zu brechen" bei der Pflege, dem Waschen usw zu helfen, um sich danach auf die "wichtigen" Dinge zu konzentrieren.
    Ein Praktikant, egal für welchen Beruf, erhält sicher mehr Anerkennung, Einbindung und Hintergrundwissen, wenn er die Arbeiten macht, die anfallen und die, welche auch zum Tagesgeschäft gehören. So ein Tag hat ja nicht nur 2 Stunden, in denen man Wissen aufsaugen kann. Und wenn das Erlernte nicht befiedigend ist, bleibt man länger, fragt man öfter und engagiert sich einfach.

  • Zitat

    Original von Basti8000
    Wie wäre es -wie immer- mit einem guten Kompromiss aus Beidem? Man kann doch morgens ohne "sich einen Zacken aus der Krone zu brechen" bei der Pflege, dem Waschen usw zu helfen, um sich danach auf die "wichtigen" Dinge zu konzentrieren.
    Ein Praktikant, egal für welchen Beruf, erhält sicher mehr Anerkennung, Einbindung und Hintergrundwissen, wenn er die Arbeiten macht, die anfallen und die, welche auch zum Tagesgeschäft gehören. So ein Tag hat ja nicht nur 2 Stunden, in denen man Wissen aufsaugen kann. Und wenn das Erlernte nicht befiedigend ist, bleibt man länger, fragt man öfter und engagiert sich einfach.


    So siehts im endeffekt ja auch aus. Allerdings werden halt viele Kollegen in Spe einfach nur verbraten - sagen wir es einfach mal so, wie es ist!

  • Man muss sich immer an die eigene Nase packen. Nicht immer sind die anderen Schuld. Ne gesunde Eigenreflektion hat noch nie geschadet. Nicht nur beim Praktikum.


    Und wenn es absolut nicht auszuhalten ist, besteht in letzter Konsequenz sicher die Möglichkeit, das KH zu wechseln.