Lange Kolonne der Hilfe
Mannheimer Retter fahren nach Stuttgart zur WM
Sieben Stunden, bevor der Schiedsrichter im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion heute die Partie Frankreich-Schweiz anpfeift, treffen sie sich auf dem Hof der Feuerwache Süd in Rheinau - und dann setzt sich ein langer Konvoi in Bewegung: Rund 20 Fahrzeuge von Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus Mannheim und der Region steuern gemeinsam die Landeshauptstadt an, um dort für alle Fälle die Rettungskräfte unterstützen zu können (wir berichteten).
Vier Stunden vor Spielbeginn und vier danach müssen sie einsatzbereit sein; und das bei jeder der sechs WM-Begegnungen, die in Stuttgart ausgetragen werden. Hauptaufgabe der Mannheimer (wie auch von Einsatzkräften aus Karlsruhe und Ravensburg) ist es, einen Behandlungsplatz für den Massenanfall von Verletzten aufzubauen. Dazu erhielt die Mannheimer Feuerwehr einen so genannten MANV-Container, der auf einem Spezial-Lkw jedes Mal nach Stuttgart gekarrt wird. Aufbau und Betrieb übernehmen 16 Mitglieder von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr, Abteilung Nord, die mit einem Einsatzleitwagen und zwei Löschfahrzeugen (für die Wasser- und Stromversorgung) kommen; gefolgt von einem Leitenden Notarzt, acht Notärzten und 30 Sanitätern sowie zwei Notfallseelsorgern.
Aus Mannheim rückt aber auch die "Analytische Task Force" ab, acht Experten der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Neckarau für die Messung atomarer, biologischer und chemischer Stoffe. Solange sie mit Messwagen und Erkundungsfahrzeug in Stuttgart sind, würde bei einem Notfall in Mannheim die Feuerwehr Ludwigshafen mit ihrem Messwagen helfen. Weitere Mannheimer bauen zudem mit Kräften von Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis einen so genannten Dekontaminationsplatz auf, um eventuell verseuchte Patienten dann zu entgiften. pwr
Mannheimer Morgen
13. Juni 2006