Notkompetenz wirklich für alle?

  • Zitat

    Eigentlich is' alles immer dasselbe...


    So schlaue Aussagen wie (sinngemäß) "Ich kenne aber auch schlechte Ärzte" oder "Wir hatten schon Medizinstudenten als Praktikanten..." erinnen schon sehr (und dabei läuft mir ein Schauer nüber den Rücken) an Argumentationsketten ? la "Es gibt auch dumme Abiturienten" im eben zitierten Thread...
    Was ich von solchen "Argumenten" halte, kann dort nachgelesen werden.
    Manche (nicht alle!) Kollegen in dieser Diskussion schießen Eigentore mit jedem Beitrag, den sie vermeintlich im Sinne ihrer Sache schreiben.


    J. :rolleyes:

  • @Ani


    Eigentlich müsste eine erweiterte Ausbildung der Rettungsassistenten (und die damit verbundenen, angehobenen Zugangsvoraussetzungen) doch in deinem / eurem Interesse sein ? Würden dadurch doch auch gerade die von euch oft zitierten bzw. angesprochenen und kritisierten Kollegen selektiert. "Rettungsrambos" wären bald Geschichte und allen Orten wäre nur noch gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal auf den Rettungsmitteln anzutreffen, das seine Kompetenzen mich fachlicher und sozialer Weitsicht angemessen einsetzt. Warum also solch ein Dagegenstemmen, wenn es um eine verbesserte Ausbildung geht ?


    Da wir diese Diskussion aber schon fast bis zum jüngsten Gericht online geführt haben (siehe altes Forum / Archiv) schlage ich vor, weitere Gespräche diesbezüglich auf den November in Hattingen zu verlagern. Von unseren Standpunkten rücken wir so oder so nicht ab ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal auf einen Post von Intensiv_verlegen auf der vorangegangenen Seite beziehen:


    Die Stellungnahme der BÄK zur Notkompetenz ist ein schönes Stück Papier, aber mehr auch nicht. der Einschätzung, dass diese ein vorweggenommenes Sachverständigen-Gutachten darstellt kann nicht gefolgt werden. Zum ersten ist die Empfehlung in die Jahre gekommen und somit sicherlich nicht am aktuellen Stand von wissenschaft und Technik zu bewerten. Zum Zweiten hat die BÄK, wie schon von anderer Stelle erwähnt, keine gesetzgebende Kompetenz.
    Wenn es also um die Ausgestaltung der Rechte für den RTD geht, ist eben nichts genau und klar geregelt. Im Zweifelsfalle wird für den individuellen Einsatz ein individuelles Gutachten angefordert um Fehlverhalten nachzuweisen, oder aber auch das korrekte Verhalten zu bestätigen.


    Näheres zur juristischen Sicht kann man im Rechtsboard nachlesen. da finden sich u.a. schöne Diskussionen von imgb01 und Schmunzel, die wohl den besten Überblick hierüber haben.


    Derjenige der die BÄK-Empfehlung als das Maß der Dinge sieht, sollte vielleicht mal über die Brille schauen. Sie hat sicherlich gute Ansätze zur Begründung des eigenen Vorgehens, aber sie bietet keinerlei Rechtssicherheit. auch wenn ich mich BÄK-konform verhalte, kann ich trotzdem falsch gehandelt haben und dafür zur Rechenschaft gezogen werden.


    Die Idee mit Hattingen finde ich auch gut!!!! *prost* Das könnte ein langer und diskussionsreicher Abend werden.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Ich habe mich zwar nicht an dieser Diskussion beteiligt, sie aber dennoch von Anfang an verfolgt und kann wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln.Einige, von mir zwar nicht unterstützte Meinungen, kann ich zwar nachvollziehen, zumindest die "Nährböden" sind mir aber nicht fremd.
    Und genau diesen Missstand gilt es zu beseitigen und dafür setzen sich Menschen wie Daniel ein , was ich sehr schätze!Für mich hat sich mal wieder eine gewisse Ignoranz einer bestimmten Personengruppe gezeigt, die ich nicht nachvollziehen kann.
    Das Grundproblem darf nicht angegangen werden und endlich eine wirkliche Ausbildung, mit höheren Zugangsvoraussetzungen ohne 1 Millionen Übergangsregelungen, geschaffen werden!Das ist mir völlig unverständlich.Würden wir damit nicht gleich eine Reihe von den geäußerten Bedenken möglicherweise "entkräften"?! Würde nicht auch die Ärzteschaft profitieren?
    Das würde sie meiner Meinung nach auf jeden Fall, denn auch klar an UNS gesetzte Kompetenzen entlasten.Diesbezüglich erscheint mir der Fall in Hamburg als negatives Paradebeispiel.Eine Ärztin ist gleichzeitig für mehrere Stationen zuständig und gibt die Überwachung der Glucose Infusion in die Hände einer KS, denn ihr ist es aufgrund der Vielzahl der Patienten nicht möglich dieses persönlich zu erledigen.
    Wer haftet denn nun für den Fehler?Ein Durchführungsverschulden oder ein Delegationsfehler?
    Muss eine KS nicht ausreichend ausgebildet sein um die VOLLE Verantwortung für den Vorgang der Durchführung zu tragen?!
    Wehrt sich nicht der Marburger Bund gerade gegen die aus der Überarbeitung resultierenden Probleme?
    Diese Verantwortungsproblematik und Rechtsunsicherheit ist heutzutage auch ständiger Begleiter im Rettungsdienst.
    Wie notorisch einige Personen sich gegen eine Verbesserung der Situation einsetzen , ist mir daher schleiherhaft!


    Mit besten Grüßen,
    Sebastian

  • RS200



    Gegen eine Verbesserung hat ja auch niemand was. Das bedeutet aber nicht, daß dafür weitere und differenziertere ärztliche Maßnahmen übernommen werden müssen. Es würde schon reichen, wenn das Ausbildungsniveau des Rettungsdienstpersonales überall gleich hoch ist und jeder Rettungsassistent weiß, daß Suprarenin und Adrenalin dasselbe sind. Und Rechtsunsicherheiten wird es in so komplexen Bereichen wie der Medizin immer geben. Wenn man welche aus dem Weg schaffen würde, würden sich daraus wieder neue ergeben. Es ist illusorisch zu glauben, nach einer solchen Reform wäre alles besser und einfacher....




    Gruß,


    Ani

  • @Ani



    Eine solche Naivität lege ich nicht an den Tag.Natürlich glaube ich nicht das dann alles besser ist.Aber aufgrund im Vorfeld eingeworfener allgemeiner Phrasen , wie "dann gibts halt andere rechtliche Probleme" etc. eine Reformation zu verhindern, ist freundlich gesagt typisch deutsch, man kann es auch als Starrsinn bezeichnen ;)
    Das bringt keinen weiter !
    Und bezüglich der "Ärztlichen Maßnahmen" gilt es , Maßnahmen der Regel zu katalogisieren, für andere den Notarzt beizubehalten.
    Rechtsunsicherheiten werden dadurch möglicherweise verringert, nicht ausgeschlossen.Aber ist das nicht schon ein Ziel?

  • RS200


    Ich wiederhole mich auch für Dich gerne nochmal: besteht für deutlich erweiterte Maßnahmen definitiv eine Notwendigkeit und die Möglichkeit, sie auf einem hohen Niveau, das dem jetztigen Niveau eindeutig überlegen ist, zu etablieren?


    Wenn Du diese Frage mit "Ja" beantworten kannst, müssen wir sofort was tun...! :)



    Merke: einen guten BJ kann man auch durch ein Zungenpiercing nicht verbessern!



    Gruß,


    Ani

  • @ Ani
    Ja das kann ich.Und zwar muss die Durchführungn dieser Maßnahmen routinierter ablaufen, sie müssen zeitnah erfolgen und vollständig beherrscht werden . Das kann ich momentan weder für die Seite des Rettungsfachpersonals behaupten, noch fürs akademische Ufer !



    Merke: einen guten BJ kann man auch durch ein Zungenpiercing nicht verbessern! Danke für die Phrasenhafte Belehrung ;)

  • Zitat

    Original von RS200
    Aber aufgrund im Vorfeld eingeworfener allgemeiner Phrasen , wie "dann gibts halt andere rechtliche Probleme" etc. eine Reformation zu verhindern, ist freundlich gesagt typisch deutsch (...)


    das stimmt. man konnte diesen mechanismus auch beobachten, als es um die einführung der neuen ILCOR-guidelines ging. von der deutschen bundesregierung bzw. der großen koalition mal ganz abgesehen.

  • RS200


    Hey, ich wollte mit diesem einfachen und nachvollziehbaren Beispiel doch nur diese angespannte Situation etwas auflockern... ;)



    Gruß,


    Ani

  • Ich würde mich momentan nicht als angespannt bezeichnen ;) Mir liegt nur eine Reform am Herzen, welche nicht durch Standesdünkel sowie künstlich geschaffene Gegenargumente verhindert wird.
    Und dazu können nun möglicherweise auch einige wenige weitere ärtzliche Maßnahmen gehören..


    gruß,
    sebastian

  • Standesdünkel? Künstlich geschaffene Gegenargumente? Mein Gott, ich bin immer wieder beeindruckt, wie überzeugt Ihr von Euch seid. Naja, wenn's hilft... :rolleyes:



    Gruß,


    Ani

  • Mein Gott, ich bin immer wieder beeindruckt, wie überzeugt Ihr von Euch seid. Naja, wenn's hilft...


    :rolleyes:


    Gehen wir jetzt in den persönlichen Angriff über ?
    Wie unsachlich ist das denn bitte ?Eigentlich doch nicht notwendig! Für mich ist es Fakt, das einige Einwände nun mal nicht haltbar sind.Und versuche mir nicht zu sagen, dass bei EINIGEN, nicht allen, auch ein gewisses Standesdenken vorherrschend ist.Andere Bedenken, in vielen Dingen ähnlich wie deine, habe ich auch..
    Aber es ist scheinbar tatsächlich so, der Versuch einer sachlichen Diskussion ist zum Scheitern verurteilt..

  • RS200


    Ich bitte Dich! Das ist doch kein persönlicher Angriff. Jetzt mal kein Mädchen sein... :)


    Weißt Du, ich hab' die gleiche Meinung zu diesem Thema bereits gehabt, da war ich selber noch Rettungssanitäter und habe mich noch gar nicht mit dem ärztlichen Stand und seinen Dünkeln beschäftigt. Daß es da Konformitäten gibt, ist quasi ein Zufall, der sich später weiter manifestiert hat...



    Gruß,


    Ani

  • Lachen macht glücklichere Menschen :D Von daher ;)
    @Ani-Ein presönliches Gespräch geht doch eigentlich über ein solches Forum!


    gruß,
    sebastian