Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Genau das möchte ich entkräftigen. Die ersten Wege zum spezialisierten Internisten laufen gemeinsam. Durch Rotationsverfahren und gemeinsame Dienstplangestaltung, vor allem im Bereitschaftsdienst. Selbst in Zentren läuft das in der Regel so. Auch ein Kardiologe kommt heute nicht drumherum, eine Oberbauchsonographie durchführen zu können und wird das auch in seiner Ausbildung lernen. Und ein Arzt in der Gastroenterologie wird eine kardiale Dekompensation auf seiner Station behandeln können müssen. Pleurakatheter legen übrigens beide. Und die Pulmonologen auch. ;-)

  • Heißen die jetzt nicht Pneumologen?


    Oder ist das ein anderer FA?



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Keine Ahnung. Früher konnte man Pneumologe oder Pulmonologe sagen...


    Ich habe gerade in der Weiterbildungsordnung nachgeschaut. Die korrekte Facharztbezeichnung lautet: Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie etc..


    Als Beispiel die Weiterbildungsordnung der AEKWL für den Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie: http://www.aekwl.de/fileadmin/weiterbildung/doc/WBO_01.01.2012/Merkblätter/Innere_Medizin_und_Kardiologie_2012.pdf

  • Selbst in Zentren läuft das in der Regel so. Auch ein Kardiologe kommt heute nicht drumherum, eine Oberbauchsonographie durchführen zu können und wird das auch in seiner Ausbildung lernen.


    Das kann ich entkräftigen.
    Beide machen eine Sono-Rotation.
    Die einen rotieren in die Echokardiographie,
    die anderen zum Sono-Abdomen...
    Während der fachfremden Rotation ist es so, dass diese normalerweise auf Normalstation stattfindet und dort üblicherweise nicht sonographiert wird.


    In kleineren Häusern mag das durchaus anders sein. In großen Häusern ist die Trennung in Funktionsbereiche aber durchaus strikt.
    (Da hat dann z.B. das "mobile" Sono der Kardiologie im Extremfall auch nur einen Echo-Schallkopf und keinen Abdomenschallkopf usw.)
    Daher vermischt man hier Punkte. Es gibt durchaus in manchen Bereichen die Tendenz zur Fachidiotie. Insbesondere beim Sono! Ich erinnere mich da noch an den Kollegen der UCH, der zwar FAST konnte, aber auf die Frage, ob der Patient Pleuraergüsse hätte uns nur verwundert angeschaut hat.
    Ich hab dann die Pleura geschallt... Was wirklich nicht anspruchsvoll ist...


    Aber Ani ich sagte es bereits:
    Die klinische Tätigkeit auf Station, in der Notaufnahme und auf Intensiv beinhaltet selbstverständlich die Behandlung sämtlicher relevanter internistischer Erkrankungen.
    Daher kann ich die Beschwerden junger Kollegen durchaus verstehen. Nur wie gesagt, hier vermischt Mütom einiges. Wir Sonographieren und Bronchoskopieren z.B. in der Präklinik halt tendenziell selten. Das präklinisch relevante wird aber spätestens auf ITS erlernt.
    Und das ist Tatsache. Wer seine Intensivzeit hinter sich hat, ist meiner Meinung nach fit für den Notarztdienst.

  • Den Zentren ist dann aber hoffentlich klar, daß sie sich über die Weiterbildungsordnung hinwegsetzen. Für mich ein gefundenes Fressen, was meine Einstellung zur Universitätsmedizin angeht. Und tröstlich, daß diese Zentren nur einen Bruchteil der Kliniklandschaft ausmacht. Aber wir scheinen auf jeden Fall d'accord zu sein, wie sich die Spezialisierung auf den Notarztdienst auswirkt.

  • Du hast sicherlich mit vielem Recht was du schreibst aber du beachtest meiner Meinung nach die besseren Entwicklungsmöglichkeiten bei diesem nun drei jährigen Berufsbild überhaupt nicht. Und geh doch bitte nicht immer nur von Stagnation aktuell aus, es wird sicherlich auch in Bayern RD Bereiche geben wo man bald neue Wege der Kompetenzübertragung/ Erweiterung vornehmen wird. Warte mal 2-3 Jahre ab dann kann man erst eine sichere "Hochrechnung" vornehmen.
    In Bayern gibt es wenigstens ärztliche Leiter RD bei uns will man das nach wie vor nicht. Bestenfalls einen Vereinsarzt auf KV Ebene der das mit übernimmt. :sad:

    Es kann tatsächlich sein das ich zu ungeduldig bin, allerdings sehe ich nicht die Vielfalt von Entwicklungsmöglichkeiten wie z.B. in der Krankenpflege, da der Notfallsanitäter doch schon ein sehr spezialisierter Beruf ist.


    Persönlich kann ich noch nicht die geringste Veränderung feststellen, ich weiß nicht wie es meinen Kollegen geht. Im Ausbildungsbereich wird sich definitiv was tun, was auch zu begrüßen ist, alles andere wird sich entwickeln, obwohl ich hier nach wie vor sehr skeptisch bin.

  • Wenn ich am Ende meiner Fähigkeiten angelangt bin und meine Interventionen ausgereizt habe, der Patient aber nicht stabilisiert ist, gehts fix ab ins KH. Was hat der Patient davon wenn ich anfange an ihm herum zu experimentieren?
    Die Patientengruppe die innerhalb von 2 Minuten verstirbt wenn ich nicht sofort im Kopfstand und mit dem linken Fuß eine Koniotomie vornehme ist kleiner als immer angenommen und es nicht wert für die inhaltliche Diskussion berücksichtigt zu werden. Hat man wirklich so einen Fall wird niemand so oder so gegen die arme Sau vor Ort vorgehen und der Patient ist warscheinlich so oder so tot.
    Ich habe hier eine volle Garantenstellung, aber wenn ich einen Patienten nicht intubiere sondern versuche den Atemweg supraglottisch zu beherschen und dies schiefgeht wird mir niemand den Hals umdrehen. Im Gegenteil, man wird den Fall untersuchen und wenn heraus kommt das ich Hilfe brauche, dann werde ich fortgebildet und gut ist.
    Ich frage mich wo hier immer diese Angst vor Verantwortung herkommt.

  • Du hast völlig recht, aber Du darfst eines nicht vergessen: Ihr habt keine Notärzte, an denen man die Leistung messen kann. Bei uns würde man fragen: Warum hat das kein Notarzt gemacht, der es vielleicht besser hinbekommen hat?

  • Das mag stimmen, aber warum sollte jemand die Leistung enes NFS an der eines Arztes messen mit der Konsequenz das der NFS bestraft werden muss? Solange man nicht mutwillig einen Arzt fern gehalten hat, steht der Fall ja nicht zur debatte.

  • Die Frage werden wir möglicherweise bald beantwortet wissen, wenn die ersten SOP an den Start gehen und die ersten Jungs loslegen... :-)

  • Siehst du, du nennst SOPs. Die übernehmen jegliche Verantwortung der Entscheidungsfindung. Alles was bleibt ist die Durchführungsverantwortung eines psycho-motor skills.

  • Sicher nicht. Die Verantwortung werden die tragen, die sie erstellt haben und die, die sie ausüben. Wer dann letztendlich mehr auf den Sack kriegt, wird sich zeigen. :-)

  • Den gibt's immerhin schon ein bisschen, Appetithäppchen sozusagen, Gruß aus der Küche.
    BER noch fast gar nicht.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:


  • ...aber es soll sie wohl irgendwann geben.


    Ja. Aber bevor die nicht da sind, wirst du auch keine Veränderungen feststellen können. Normalerweise folgt die Wirkung der Ursache, nicht umgekehrt. Ausnahme ist nur der Arzt beim Begräbnis seines Patienten...

  • Zitat

    Aber bevor die nicht da sind, wirst du auch keine Veränderungen
    feststellen können. Normalerweise folgt die Wirkung der Ursache, nicht
    umgekehrt.

    Da Du dir ja ziemlich sicher bist, das sich was verändern wird, wirst Du mir auch sicherlich sagen, welche Veränderungen es sein werden, im Bezug auf meine bisherhige Tätigkeit.