Antrag der FDP zur Novellierung des RettAssG

  • Das stimmt schon Ani, aber warum, ganz klar das eine Ärztlicheversorgung besser ist als einfach ein laden und los fahren wie es nun einmal gewehsen ist.

  • Zitat

    So entwickelt sich zunächst ein "Rettungswesen", welches sich auf den Transport der Patienten in die Kliniken beschränkt und überwiegen von Familienangehörigen, Freunden oder Nachbarn durchgeführt wird. Als Fahrzeuge dienen in dieser Zeit zuerst Fuhrwerke, später auch Kraftfahrzeuge.


    Erst nach dem zweiten Weltkrieg und mit dem Beginn des "Wirtschaftswunder", der steigenden Zahl von Autos und der damit verbundenen Zunahme von Verkehrstoten und -verletzten (Steigerungen von 13-20% von 1953 bis 1957) kommen erste Überlegungen auf, dass eine Medizinische Versorgung von Schwerstverletzten durch Ärzte und Assistenzpersonal noch am Unfallort deren Überlebenschancen drastisch steigern könnte. Aufgrund dieser Überlegung wird am 16. Februar 1957 der "Operationswagen der Chirurgischen Universitäts-Klinik Heidelberg" (Teilweise auch als "Clinomobil" bezeichnet) in Dienst genommen, und damit vermutlich unwissentlich der Grundstein für den Rettungsdienst gelegt wie wir ihn heute kennen


    Quelle MHD Dortmund

  • Harun wollte uns wohl mitteilen, dass der Vergleich der Systeme etwas hinkt.


    System 1 : Alle Patienten auf ne Liege schmeißen, mit nem Passanten oder dem Hausmeister des KHs, den man zufällig mal mitnehmen durfte zum Einsatz, die Liege ins Auto schieben, Spiegel einstellen, graue Uniform zurecht ziehen, Käppi gerade rücken und im Tiefflug ins nächste KH.


    System 2: Der Onkel Doktor spielt jetzt mit, man versorgt erst vor Ort so weit wie nötig oder auch ein wenig mehr und fährt dann ins geeignete KH.


    Dass die Mortalität bei System 1 höher war als sie nun bei System 2 ist, da braucht man keine Studien für.


    Ich habe aber Zweifel, ob z.B. in der Schweiz mit Ihrem Paramedic-ähnlichen System und wenig Notärzten die Mortalität anders ist als bei unserem durch NA geprägten System. Wenn Du dazu Zahlen findest, die dies widerlegen, lasse ich mich gerne belehren. Ich selbst habe leider gar nicht dazu gefunden.

  • Ich kenne keine Studien diesbezüglich in der Schweiz. Die ist zum Vergleich mit uns aber nur bedingt geeignet, weil dort regional unterschiedlich gerettet wird. Teilweise mit Notarzt, teilweise ohne. Untersuchungen zwischen reinen Paramedicstandorten und Notarztstandorten innerhalb des Landes wird es dort aber sicherlich geben, denn man würde auch dort ganz gerne das Notarztsystem stärken.

  • Man muss bei solchen Studien auch immer beachten, dass man nicht einfach willkürlich Land A mit Land B vergleichen kann.
    Es fängt ja schon mit den Hilfsfristen an und hört mit der Anzahl brauchbarer Kliniken auf. Und inwiefern dies in einer Betrachtung berücksichtigt werden kann, das ist eine Frage des Interpreten. Hier hat natürlich jeder noch seine eigenen Ansichten.


    Grüße,


    Markus

  • Die Frage ist vielmehr, wer dies behauptet ?

    Eine Stärkung der eigenen Position erfolgt schon daraus, daß man Forderungen, die zur vermeintlichen Schwächung dieser Position führen könnten, kritisch hinterfragt und gegebenenfalls ablehnt. Das tun die Ärztevertretungen in diesem Fall.

  • Untersuchungen zwischen reinen Paramedicstandorten und Notarztstandorten innerhalb des Landes wird es dort aber sicherlich geben ...


    Wäre mir nicht bekannt, dass es soche Untersuchungen im Sinne einer Studie geben sollte.
    Immerhin müssen wir alle Protokolle zur zentralen Auswertung per EDV erfassen. Allerdings sind hier nur die westschweizer Kantone Jura, Neuenburg, Waadt, Genf und Freiburg angeschlossen.

  • securo


    Erkundige Dich mal bei den zuständigen ärztlichen Kollegen oder Institutionen. Da wird es bestimmt Untersuchungen zur strukturellen Situation geben.

  • Da der Entwurf nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, kann ich leider nicht sonderlich konkret werden.



    Daniel:


    Da mir der Entwurf inzwischen über unsere LRW als PDF vorliegt, stellt sich die Frage, ob er nicht vielleicht doch hier veröffentlicht werden kann? (Zumindest steht da ja auch nichts von wegen Vertraulich oder so...)

  • brause


    Die Empfänger sind eindeutig genannt. Ob sie das Papier weiterleiten bzw. wie sie damit umgehen, bleibt diesen selbst überlassen.
    Da ich das Papier über den Berufsverband erhalten habe, kann und möchte ich es hier (noch) nicht veröffentlichen. Ich untersage es aber niemandem, es hier einzustellen ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Viel Text und wenig Erfahrung in juristischen Texten. Ich lese aus dieser PDF Datei folgende Stickpunkte, bitte korregiert mich, falls ich das falsch verstehe:

    • der theoretische Ausbildungsteil wird verlängert
    • der klinische Ausbildungsteil wird verlängert --> 3 jährige Ausbildungsdauer
    • die bisherige Notkompetenz wird gesetzlich festgelegt
    • eine ärztliche Delegation von Maßnahmen via Telefon, Funk wird möglich
    • festgelegte Algorithmen durch einen ÄRLD werden möglich


    Was ich nicht finden kann, das ist u.a. die erforderliche schulische Ausbildung, um RA werden zu dürfen, bzw. wie mit alten RAs umgegangen wird.


    Daniel:
    Was stört dich an dem jetzigen Entwurf?


    Grüße,
    Markus

  • Ich habe das Dingen gerade mal überflogen. Es bietet - neben einigen Frechheiten - auch einige Chancen zur tatsächlichen Verbesserung unseres heißgeliebten Berufes an. Sehr gut finde ich, dass bereits an dieser Stelle die Möglichkeit von SOP's erwogen wird. Inwieweit so etwas tatsächlich später in die Gesetzgebung der Länder und die Meinungen der ÄLRD einfliessen wird, läßt sich natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht anschätzen.
    Ich denke, viel mehr (an "Freigaben" von invasiven Maßnahmen oder noch weiter gehender (Be)Handlungsfreiheit) zu erwarten, wäre vermessen und würde in den Fachgremien (insbesondere unter der Ärzteschaft) nur schallendes Gelächter auslösen.


    Was auch ich in der Tat am allermeisten vermisse, ist die Anhebung der Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung. Dies wäre auf jeden Fall das beste Mittel, um die Hotshots und Urkundenselberdrucker wirkungsvoll und dauerhaft zu reduzieren...


    Jm2cts...

  • Ich denke, viel mehr (an "Freigaben" von invasiven Maßnahmen oder noch weiter gehender (Be)Handlungsfreiheit) zu erwarten, wäre vermessen und würde in den Fachgremien (insbesondere unter der Ärzteschaft) nur schallendes Gelächter auslösen.


    So wie ich den Begriff "Freigaben" im Rahmen dieses Schreibens interpretiere, ist dies abhängig vom ärztlichen Leiter und nicht von Fachgremien (unabhängig davon, in wie weit sich Fachgremien dazu äussern und die ärztlichen Leiter diese Äusserungen übernehmen).

  • Da die ÄLRD ihre Freigaben verantworten müssen, ist eine übermäßige Freigabe über das aktuelle Maß hinaus wahrscheinlich nicht zu erwarten.