RAiP bei nem privaten RD

  • Hey,
    hat jemand Erfahrung mit dem RettAss-Praktikum bei nem privaten Anbieter/Betriebsrettungsdienst?
    würde gerne mal wissen ob da anders ausgebildet wird (besser/schlechter) und ob ihr es empfehlen könnt oder eben nicht...


    danke schon mal im voraus! :rtw:

  • wie privat meinst du denn?


    ist ein privater anbieter im rahmen des öffentlich rd gemeint oder ein ganz privater, wie er in großstädten existiert, so mit eigener zentrale, eigenem doctor und so.


    ich weiß nur, dass mitschüler meines ra-kursus ihr jahrespraktikum bei einem privaten mit anbindung an den öffentlichen gemacht haben und eigentlich ganz zufrieden waren.

  • Zitat

    Original von Basti8000
    Jede Hilfsorganisation ist ein Privater. Wie oft sind es denn gGmbHs, die den Rettungsdienst ausrichten. da gibt es doch kaum einen Unterschied. Öffentlich eingebunden ist öffentlich eingebunden, egal was auf dem Wagen für ein Logo thront.


    Das stimmt so nicht ganz: der KV in dem ich tätig bin zB ist keine gGmbH. Ausserdem ist der Unterschied zwischen einer gGmbH und einer "normalen" GmbH oder OHG ein ganz gewaltiger, und zwar dass die "normale" Gesellschaft daran interssiert ist, Gewinn aus ihrem eingesetzten Kapital zu erzielen, während die gGmbH auf Kostendeckung aus ist, was m.E. betriebswirtschaftlich ein riesen Unterschied ist. Denn wer ist Gesellschafter einer gGmbH im Rettungsdienst? i.d.R. wohl der Kreisverband, also ein Non-Profit-Organisation.


    Aber zurück zum eigentlichen Thema; mir geht's nämlich darum, ob das vom Lernniveau einen Unterschied macht (zB, weil der Private evtl weniger Notfälle fährt, und man dann den ganzen Tag mit KTW-fahren beschäftigt ist [soll es ja in manchen Gegenden geben, was man so hört...] und solcherlei Sachen)


    Nix für ungut!

  • Vielen Dank für den betriebswirtschaftlichen Exkurs.


    Also, ich versuche es mal andersrum. Wenn eine Krankenwagenfirma mit Krankenwagenfahrern und einer Krankenwagengarage, wo Krankenwagen drin stehen am ÖFFENTLICHEN Rettungsdienst teilnimmt, also über die (Kreis)leitstelle disponiert wird, wo genau ist da der Unterschied, ob es ein "DRK", ein "Müllers Rettungstaxi" oder die Feuerwehr ist? Sie fahren allesamt zu Notfällen, die nach ihrem Gebiet (da wo die Krankenwagengarage ist) zugeteilt werden.


    Einen Anbieter, der über seinen eigenen "Notruf" fährt, würde ich nicht empfehlen. Aber bei denen, die einen öffentlichen Auftrag haben, spielt es keine Rolle. Auch hier kann man nie pauschal die Qualität der Ausbildung beurteilen. Nur, indem man sich als Praktikant bewirbt, 3 Schichten zur Probe fährt und es anschließend für sich selbst entscheidet, wird man sagen können, ob die sich um einen kümmern, oder eben nicht.

  • Zitat

    Original von Lawri


    Das stimmt so nicht ganz: der KV in dem ich tätig bin zB ist keine gGmbH. Ausserdem ist der Unterschied zwischen einer gGmbH und einer "normalen" GmbH oder OHG ein ganz gewaltiger, und zwar dass die "normale" Gesellschaft daran interssiert ist, Gewinn aus ihrem eingesetzten Kapital zu erzielen, während die gGmbH auf Kostendeckung aus ist, was m.E. betriebswirtschaftlich ein riesen Unterschied ist. Denn wer ist Gesellschafter einer gGmbH im Rettungsdienst? i.d.R. wohl der Kreisverband, also ein Non-Profit-Organisation.


    Na, dann erkläre doch bitte mal diese gGmbH.

  • ich sagte ja, in der Regel, das heisst ja zwangsweise dass es Ausnahmen gibt. Gründen kann die gGmbH ja jeder, und gerade im RD liegt es auf der Hand auch als privater Anbieter die Vorteile (hauptsächlich steuerlicher Natur) einer solchen Rechtsform zu nutzen. Würde ich wahrscheinlich auch so machen... Und auch als Geschäftsführers einer gGmbH kann man seinen persönlichen Kapitalaufwand recht ordentlich verzinsen.


    so viel dazu :-) nix für ungut!

  • Oder man macht eben aus einem "e.V." eine "gGmbH" um gewinnorientiert agieren zu können...
    Funktioniert also in beide Richtungen.
    Das ist das, was ich diesbzgl. meinte.


    Grundsätzlich - um BTT zu kommen - ist es eigentlich egal, ob das 2. RA-Ausbildungsjahr bei einem "Privaten", einer sog,. HiOrg oder kommunalen Träger absolviert wird.
    Die Anerkennung als LRW ist i.d.R. an klare Vorgaben gebunden, sodass bei allen LRW das Ausbildungsziel erreicht werden kann.
    Schwarze Schafe gibt ees natürlich überall mal - bei Kommune, wie auch sog. HiOrg oder Privaten.

  • Mahlzeit,


    Ich selbst habe bei einem privaten RD mit öffentlichem Auftrag mein Anerkennungsjahr absolviert. Von der Arbeit her gibt es keinerlei Unterschiede zu den großen HiOrgs, allerdings in der Ausstattung. Ich behaupte mal bei einem sehr guten Privatanbieter gewesen zu sein. Die Ausstattung war immer wesentlich besser als die der HiOrgs. Wenn ich nur daran denke mit was für Rostlauben die z.T. herumgefahren sind....!


    Ich kenne aber auch die andere Seite von den "Privaten". Die Autos sind Uralt, das Personal.... ich äußere mich jetzt hier mal nicht dazu. Aber diese Anbieter werden eh selten Rettung fahren, sonder eher die berühmten Dialysefahrten (also auch keine Lehrrettungswachen)


    Von der Bezahlung her kann ich sagen das bei meinem ehemaligen Arbeitgeber deutlich besser als bei einer HiOrg bezahlt wurde. Der klare Nachteil bei Privaten Rettungsdiensten sind die Aufstiegschancen. In der Regel handelt es sich um Private die eine, vielleicht zwei Wachen haben. Ein beruflicher Aufstieg ist da kaum Möglich. Bei den großen HiOrgs sieht das i.d.R. anders aus (wenn man nicht gerade wie ich in NRW arbeitet). In den Ländern, in denen die HiOrgs hauptsächlich RD fahren, werden natürlich auch mehr Führungskräfte benötigt.


    Also: Für die Ausbildung steht ein guter privater Rettungsdienst, einer großen HiOrg sicher in nichts nach, auch in der Arbeitsqualität sicher nicht. Aber für das spätere Arbeitsleben(man will ja nicht immer nur der kleine Retter sein) würde ich lieber bei einer der großen HiOrgs arbeiten.

  • ich seh das auch so wie Euro, warum nicht, wenn der Private Betreiber öffentlich eingebunden ist, wo ist das Problem? Es ist ja eigentlich nu völlig egal was auf der Jacke steht, hauptsache man kann sein Anerkennungsjahr machen. Ich glaub hier in SH kann man beim KBA in Pinneberg auch sein Anerkennungsjahr machen und der is auch ein privater. Warum man sein Anerkennungjahr auch bei G.A.R.D. machen kann weiss ich nicht, meines wissens sind die nicht im öffentlichen RD eingebunden... Die haben wohl RTWs NEFs und NAWs aber soweit ich da informiert bin, gehts bei den um die sekundär Transporte...

  • ein "e.V."ist im grunde genommen auch ein privater.


    und noch was zur gGmbh: es ist mitnichten so, das gGmbH´s nur auf kostendeckung aus sind. und die arbeitsbedingungen und bezahlung bei einigen gGmbH´s sind nicht grade rosig. mit der gründung einer gGmbH verringert die hiorg nicht nur das unternehmerische risiko, sondern steigt gleichzeitig auch aus dem hauseigenen tarifvertrag aus. also bitte!

  • Zitat

    Original von Daniel


    mit der gründung einer gGmbH verringert die hiorg nicht nur das unternehmerische risiko, sondern steigt gleichzeitig auch aus dem hauseigenen tarifvertrag aus. also bitte!


    Da hast Du leider recht und die gGmbH eigenen Arbeitsverträge sind selten besser :(!! Hinzu kommt, wenn ein Mitarbeiter aus irgendwelchen Gründen nicht mehr im Rettungsdienst arbeiten kann, wird er i.d.R. bei der gGmbH (zumindest bei kleinen) nicht an anderer Stelle eingesetzt werden können. Oft sind die gGmbH's leider zu klein und die Stellen, die ein RD Mitarbeiter besetzten könnte, sind nicht vorhanden. Bei einem KV RD sieht das meistens anders aus.


    Dafür handelt eine gGmbH wirtschaftlich alleinverantwortlich. Der KV ist 100%ige Tochtergesellschaft. Das heißt aber auch, wenn es dem KV finanziell nicht so gut geht, siehts mit der finanziellen Situation der gGmbH noch lange nicht schlecht aus.