Laien auf dem RTW ? - Streit über Notfalleinsatz

  • Bei einem Siebenjährigen aus dem bayrischen Gilching (Landkreis Starnberg) kam es sieben Tage nach einer Mandeloperation zu Nachblutungen, der Junge spuckte Blut.
    Die Mutter alarmierte den Rettungsdienst, der nach 13 Minuten mit einem Rettungssanitäter und einem Rettungsassistenten am Einsatzort ankam. Nach 50 Minuten sei das Kind im Krankenhaus angekommen, wo es kollabierte und notoperiert werden musste - so der Großvater des Jungen.


    Nun werden Vorwürfe der Mutter gegenüber dem Rettungsdienst laut, die Versorgung sei auf Laien abgewälzt worden. ?Die wussten nicht so richtig, was zu tun ist.?


    Ohne Sonderrechte in Anspruch zu nehmen und ohne eine Infusion sei der Junge vom Rettungswagen transportiert worden. Der Großvater indes fühlt sich, was die notfallmedizinische Versorgung betrifft, "wie im Kongo". "Da geht es um ein Leben und es kommt nicht einmal ein Arzt."
    Der Leiter des Starnberger Rettungsdienstes weist darauf hin, dass sich das Kind zu keiner Zeit in Lebensgefahr befunden hätte. Rückendeckung gibt es zudem vom Vorsitzenden der bayerischen Notärzte, Professor Peter Sefrin. Es hänge von der Notfallmeldung ab, ob ein Sanitäter oder Notarzt geschickt werde.



    Quelle: http://www.ovb-online.de/news/…494092e07b112e2b667de1efc

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ist typisch und irgendwo verständlich.
    Ist man selber betroffen, leidet die Objektivität.
    Bloß die 50 Minuten Anfahrt zum KH machen mich stutzig.

  • Wenn sich die 50 Minuten auf die gesamte Einsatzzeit beziehen, nicht unbedingt.


    Zitat


    50 Minuten seien vergangen, bis der Bub schließlich ins Krankenhaus Starnberg eingeliefert worden sei.


    Ist schwer daraus zu schließen, ob damit die Zeit seit Eintreffen beim Kind gemeint ist oder eben die komplette Einsatzzeit seit Alarmierung.


    Es ist ja auch nicht bekannt, wie lange die Transportzeit war. Wenn die Strecke länger oder verkehrsreich ist, können 15 oder 20 Minuten schon vorkommen.


    Aber wie immer bei Nachrichten aus der Zeitung: Nur Spekulation.


  • Ich Dödel. Ich dachte das sei reine Fahrzeit gewesen. Stand da grad ein bissel auf dem Schlauch :D

  • Ist ja nichts neues, dass einen die Leute schief angucken wenn man sagt dass man kein Arzt dabei hat. Auch hier fehlen einfach zu viele Informationen zu dem Einsatz dass man wirklich sagen könnte ob die Besatzung richtig gehandelt hat oder nicht.
    Wäre interessant zu wissen wie es da weitergeht. Wenn überhaupt.

  • Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn zu jedem Einsatz ein Notarzt mitgeschickt werden würde. Nur die Notärzte hätten da sicherlich eines mit.
    Und die Krankenkassen.


    Meine Meinung zu dem Vorfall:
    Tragisch für alle Beteiligten, doch da wir nicht anwesend waren, möchte ich mir kein Urteil erlauben.

  • also der Einsatz hat wohl insgesamt 50 min gedauert. Es war auch der HvO Gilching vorort. Das angefahrene Krankenhaus liegt ca. 15 km entfernt. Das Kind soll laut dem Leiter Rettungsdienst nicht mehr geblutet haben als es ins KH transportiert wurde. Im Krankenhaus hat wohl erstmal kein Arzt das Kind behandelt, bis eine Krankenschwester das Kind in den OP gebracht hat und ein Notfallteam alarmiert hatte. Stand heute in der SZ.

  • Zitat

    die Versorgung sei auf Laien abgewälzt worden.


    Zitat

    was die notfallmedizinische Versorgung betrifft, "wie im Kongo". "Da geht es um ein Leben und es kommt nicht einmal ein Arzt.


    Da sieht man mal, wo wir zum Teil noch stehen. Traurig, aber wahr.

  • Sehr interressant.


    Würde gerne mehr erfahren wie denn der RD im Kongo so läuft.



    Hatten wir da Truppen?
    Woher weiß der Opa das denn so genau?

  • Was noch nicht erwähnt wurde, aber was bei uns in der Münchner Merkur stand, dass das Kind nach München in eine Klinik kam und dort operiert wurde......

  • Das Kind wurde wohl in Starnberg versorgt bzw. operiert und dann notfallmäßig in die Haunische Kinderklinik nach München verlegt.

    Einmal editiert, zuletzt von xxx-triplex441 ()

  • Zitat

    Bei einem Siebenjährigen aus dem bayrischen Gilching (Landkreis Starnberg) kam es sieben Tage nach einer Mandeloperation zu Nachblutungen, der Junge spuckte Blut.


    Zitat

    Der Leiter des Starnberger Rettungsdienstes weist darauf hin, dass sich das Kind zu keiner Zeit in Lebensgefahr befunden hätte.


    Zitat

    Das Kind soll laut dem Leiter Rettungsdienst nicht mehr geblutet haben als es ins KH transportiert wurde.


    Zitat

    die Versorgung sei auf Laien abgewälzt worden. ?Die wussten nicht so richtig, was zu tun ist.?


    Zitat

    Nach 50 Minuten sei das Kind im Krankenhaus angekommen


    Zitat

    Das angefahrene Krankenhaus liegt ca. 15 km entfernt.


    draus schlies ich einfach mal folgendes:
    eine woche postOP blutet der kleine aus der op wunde und erbricht deswegen mit blutiger beimengung.
    mutter denkt ihr kind befindet sich in lebensgefahr, weils ja blut erbricht, und alarmiert den rd im glaube, es käme ein arzt.
    der disponent schickt bei stichwort "mandelOP, blutung, erbrechen" mal nen rtw, da sich die lage noch relativ undramatisch anhört und ein NA nich indiziert erscheint.
    dem rtw team, welches als RA/RS definitiv kein laie is, präsentiert sich ein kreislaufstabiler 7-jähriger, der bei der mundrauminspektion keinerlei blutung etc aufweist. sie können evtl mit den aufgebrachten angehörigen ("kein arzt da!") nicht souverän genug umgehen, dies wird ihnen als unwissenheit ausgelegt.
    sie fahren die 15 km alleine ohne sosi ins kh, da weitere interventionen wie pvz, infusion & NA aufgrund des zustandes des pat nicht notwendig sind, er von einer raschen vorstellung in der HNO abt mehr profitiert ohne das risiko einer sosi fahrt in kauf nehmen zu müssen.


    zur zeitrechnung:
    50 min gesamtzeit,
    abzügl 13 min anfahrt,
    abzügl 15km ~ 20min ins kh
    ergeben sich ca. 15 min vor ort;
    also ein ganz normaler ruhiger rtw einsatz




    Zitat

    wo es kollabierte und notoperiert werden musste - so der Großvater des Jungen.


    Zitat

    Der Großvater indes fühlt sich, was die notfallmedizinische Versorgung betrifft, "wie im Kongo".


    ohne ihn herabqualifizieren zu wollen, bei seinen statements kommt es mir fraglich vor, ob das kind wirklich kollabierte und es wirklich eine "not"operation war...




    ich sehs eher so dass die einfach falsche/überzogene ansprüche an den rd hatten und nun auch noch jemand suchen, auf den sie ihre schuld abwälzen können, ihr leben leichter zu ertragen.

  • [URL=http://www.ovb-online.de/news/bayern/bayern/art5858,956691.html?fCMS=373a8f9b81d85fe2b04062505cde2284]Rückendeckung für Retter[/URL]


    Zitat

    Auch Dr. Nikolaus von Hollander, leitender Notarzt im Kreis Starnberg, stützt die Retter: ?Ein Notarzt hätte keine andere Entscheidung getroffen und war zum Transport entbehrlich.?


    Und wie man die Situation völlig anders schildern kann, zeigt die "Sueddeutsche": http://www.sueddeutsche.de/,ra…nchen/artikel/798/104694/


    Zitat

    Weil Rettungsdienst und Ärzte zu langsam reagierten, wäre ein Junge aus dem Landkreis Starnberg fast gestorben.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.