England: Paramedics kritisieren Trennung von Krankentransport und Notfallrettung

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    Original von Ruedi
    Nur, dass durch einen verlängerten Krankenhausaufenthalt weitere, evt. höhere Kosten für das Gesundheitssystem enstehen können...


    Das musst du dann doch schon etwas näher beschreiben, wie du meinst, wie dies zustande kommen kann.


    CT im Nachbarkrankenhaus schon geschlossen, weil der KTW zu spät war, deswegen eine weitere Nacht im Kranknhaus?


    Bitte um Aufklärung.

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    Original von Hilope
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    Also, ich als Eingeborener und immer noch dort Fahrender (jedenfalls ab und zu), kann dazu folgendes sagen: Die wenigsten Mitarbeiter der Rettungsdienste stehen nasebohrend in der Gegend herum und sagen sich nach einer halben Stunde, wenn sie vielleicht nix gefunden haben, so, jetzt machen wir uns aber mal mit Schneckentempo auf den Weg. ;)


    Ganz im Ernst: Wenn eine Fahrt kommt, dann fährt man los. Was soll man mehr machen? Falls es diese 40 Minuten Regelung gibt, ist das eine feine Sache, aber wenn eben zur selben Zeit mehrere Fahrten bestellt sind, die die Kapazität der vorhandenen Fahrzeuge übersteigt, dann dauert das eben. Dass die Fahrt schon 2 Tage vorher angemeldet wurde, ändert ja nix an der Tatsache, dass evtl. jetzt gerade sehr viel los ist.


    Im Übrigen: Auch die RTWs werden zum KTW-Transport hinzugezogen, beliebte Aussage der Leitstelle: "Sie müssen da mal aushelfen!"


    Also, zuerst mal hab ich ja keinesfalls dem fahrenden Rd-Personal an sich die Schuld dafür gegeben.
    Allerdings könnte ich ja jetzt auch z.B. die Begründungen aufführen, mit denen z.T. solche Verspätungen begründet werden. Und da fällt mir doch spontan ein, was ich mir auf Nachfrage bei der hiesigen Leitstelle schon mehr als einmal habe anhören dürfen. Ich zitiere:"Die frühstücken jetzt noch schnell fertig und kommen dann."
    Und nein, nicht jeder machts so. Ich weiß. Ich bin auch seit 1988 ea und urlaubsvertretungsweise immer wieder im RD tätig gewesen. Und deshalb weiß ich auch nur zu gut, dass es eben immer mal wieder die sogen. und oft zitierte "Duplizität der Ereignisse" gibt, und man eben deshalb nicht immer pünktlich beim Kunden ist.



    Zitat

    Aus der Perspektive des Beitragszahlers muss ich hier mal anmerken, dass es auch keine Notwendigkeit gibt, KH-Entlassungen oder Verlegungen innerhalb von 40 Minuten mit nem KTW zu bedienen. Ich sehe da kein Problem, wenn diese Patienten zu Spitzenzeiten ein paar Stunden warten müssen.


    Nicht immer sind es "nur" Entlassungen, die einen KTW-Transport notwendig machen. Immerhin gibts auch Kliniken, die z.B. desöfteren auf externe Konsiliarärzte zurückgreifen müssen. Dort wird dann genauso ein Termin vergeben wie bei einem nicht-KH-Patienten.
    Und klakon könnte dazu sicher noch bessere Beispiele geben. Seine Klinik ist nämlich seit einiger Zeit ein Zusammenschluß aus 2 Häusern. Und grade er erzählt immer mal wieder davon, wie es ist, wenn man von Intensivstation die Patienten per KTW auf eine Normalstation ins 400 m entfernt andere Haus verlegen will, grade weil einem z.B. der OP mit einem Zugang im Nacken sitzt, oder der RD draußen nach einem Bett sucht. Und dann länger als ausgemacht auf die Verlegung warten zu müssen, da wird die Zeit schon lang.
    Wenn es dann dabei zu Verschiebungen im OP-Programm, bei Praxis-Terminen oder zu notfallmäßigen Weiterverlegungen kommt ist es für alle Beteiligten mehr als ärgerlich. Auch

    Zitat

    Wenn wir schon immer von Ökonomie sprechen.

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    Original von Jörg
    Aus der Perspektive des Beitragszahlers muss ich hier mal anmerken, dass es auch keine Notwendigkeit gibt, KH-Entlassungen oder Verlegungen innerhalb von 40 Minuten mit nem KTW zu bedienen.


    Wenn es keine drigende Verlegung ist: Zustimmung.
    Die Leute liegen bzw. sitzen warm und trocken und nicht alleine rum - Es kann also nichts passieren.


    Bei meiner alten LS galt der Grundsatz:
    Erst Einweisungen, dann Verlegungen und zuletzt die Entlassungen.

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    Original von Jupp
    Nicht immer sind es "nur" Entlassungen, die einen KTW-Transport notwendig machen. Immerhin gibts auch Kliniken, die z.B. desöfteren auf externe Konsiliarärzte zurückgreifen müssen. Dort wird dann genauso ein Termin vergeben wie bei einem nicht-KH-Patienten.


    Selbstverständlich. Das gibt es bei uns natürlich auch so. Aber auch ein externer Arzt sollte Bescheid wissen, dass gerade Patienten, die mit einem KTW anreisen, eben nicht immer pünktlich da sein können.


    Manchmal, so empfinde ich es, wäre es auch sinnvoller, wenn der Arzt von außerhalb in das KH oder Altenheim kommen könnte, als wenn jedes Mal der Patient zum Arzt transportiert wird. (Sofern die nötige Ausstattung transportabel oder vor Ort vorhanden ist, natürlich.)


    In diesem Zusammenhang, wer hat nicht selbst schon sehr lange beim Arzt oder in einer Aufnahme im Krankenhaus warten müssen. Ich auf jeden Fall. Und das kann sich auch schon im Stundenbereich bewegen.
    Meistens mit der Begründung: Es ist gerade sehr viel los bzw. Wir müssen gerade einen Notfall vorziehen. Kommt einem dann schon bekannt vor. ;)


    Zitat

    Original von Jupp
    Und klakon könnte dazu sicher noch bessere Beispiele geben. Seine Klinik ist nämlich seit einiger Zeit ein Zusammenschluß aus 2 Häusern. Und grade er erzählt immer mal wieder davon, wie es ist, wenn man von Intensivstation die Patienten per KTW auf eine Normalstation ins 400 m entfernt andere Haus verlegen will, grade weil einem z.B. der OP mit einem Zugang im Nacken sitzt, oder der RD draußen nach einem Bett sucht. Und dann länger als ausgemacht auf die Verlegung warten zu müssen, da wird die Zeit schon lang.
    Wenn es dann dabei zu Verschiebungen im OP-Programm, bei Praxis-Terminen oder zu notfallmäßigen Weiterverlegungen kommt ist es für alle Beteiligten mehr als ärgerlich.


    Wenn das regelmäßig der Fall ist und auch eine ralativ große Anzahl an Patienten diese Verlegungen braucht, kann im KH überlegt werden, ob nicht ein interner KTW-Transportdienst angeschafft wird. Diesen kann das KH ja selbst betreiben (rentiert sich wahrscheinlich aber mal wieder nicht) oder kann eine HiOrg oder einen anderen Anbieter damit beauftragen. Dann wäre man vom öffentlichen Rettungsdienst unabhängig.

  • So sitzt halt jeder auf seiner Insel.


    Ich freu mich immer besonders, wenn man als KTW zu ner Entlassung kommt, erst mal vollgejammert wird, dass man nun schon zwei Stunden wartet, dann den Berg von Gepäck gezeigt bekommt, hinter dem der Patient in seinem Rollstuhl neben seinem Rollator sitzt, bevor man schließlich den Satz hört: "Ihr müsst aber noch auf den Arztbrief warten, der wird gleich geschrieben und die Frau Doktor kommt dann auch sicher bald zum unterschreiben!"


    oder alternativ:
    "Schön, dass ihr auch endlich kommt! Der Patient ist noch kurz beim Röntgen, während Ihr wartet, könnt ihr schonmal die Klamotten aus seinem Schrank in die Reisetasche einpacken!"


    Wenn man will, kann man die Unzulänglichkeiten also auf "beiden Seiten" suchen und finden.
    Am besten kehrt jeder zunächst mal vor der eigenen Tür...


    Jörg

  • Teils enorme Wartezeiten ( bis zu 4, 5 oder mehr Stunden) sind in einem Mehrzweckfahrzeugsystem nicht auszuschließen bzw. kommen regelmäßig vor. An Tagen, die ein erhöhtes Notfallaufkommen aufweisen, werden die Nerven von Patienten, Angehörigen und abgebenden Einrichtungen (KH, Arztpraxen etc.) bis auf das Äusserste strapaziert.
    Was hierbei aber oftmals nicht bedacht wird ist die Tatsache, dass die Schuld für die Wartezeiten von Seiten der Betroffenen selten beim System gesucht wird. Nein, vielmehr sind es die den Krankentransport durchführenden Rettungsdienste, bei denen die Schuld vermutet wird. So hört man immer wieder Sätze wie "Dann müsst Ihr eben mehr Fahrzeuge einsetzen". Die Verärgerung über Wartezeiten wird grundsätzlich an das greifbare Personal - also wir - abgegeben. Wer sich mit der Zeit diesbezüglich kein dickes Fell zulegt, benötigt entweder gute Nerven, viel Geduld oder teilt Blätter mit Informationen zum Krankentransport aus - falls vorhanden.


    MaMo


    Zitat

    Ich habe mit unter das Gefühl daß man die Versicherten einfach mal ein wenig mehr ärgern muss, und von seiten der Hilfsorganisationen man etwas mehr Druck auf die Kostenträger ausüben müsste.


    Die Versicherten einfach mal mehr ärgern ? HiOrg müssen Druck auf die Kostenträger ausüben ? Deine Vorstellungen erstaunen mich immer wieder.


    Zitat

    Daß man ab und an auch mal über den Rahmen der Notfallvorhaltung hinaus geht, um noch den einen oder anderen KTW Einsatz der z.B. in die Klinik geht noch so rein baut ist klar. Was aber nicht vorkommen sollte bzw. darf, ist das regelmäßige ausbluten von Bereichen ohne zeitnah ein Rettungsmittel in der weiteren Umgebung (Nachbarwache)zu haben


    Ich wiederhole mich gerne: du solltest anstatt nur an den Wochenenden auch mal unter der Woche - auf einer ländlichen Wache - deinen Dienst versehen. Es ist offensichtlich, dass du keinen Einblick in das normale Tagesgeschäft auf dem Lande hast. Oder aber du gibst deine Tipps einfach mal als Verbesserungsvorschlag an die Rettungsdienstleitung weiter ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Quantität erhöhen, indem man an Qualität einspart, ist IMHO der falsche Weg, den viele Leistungserbringer "aus Ohnmacht" bereits bestreiten.
    Solange die Frage "Wollen wir uns Qualität leisten?" unbeantwortet bleibt, ist es schwachsinnig von unserer Seite darüber zu streiten, wie wir die Probleme lösen können.

  • Wie der S&K-Verlag auf seinen Seiten meldet, haben sich die Eintreffzeiten der Rettungswagen bei Notfällen in Bremen seit der Trennung von Notfallrettung und Krankentransport verbessert.
    Demnach treffen die RTW in 95% aller relevanten Einsätze in maximal 11 Minuten am Notfallort ein. Die Abkehr vom Mehrzweckfahrzeugsystem habe sich bewährt.


    Quelle: https://skverlag.de/index.php?…&backPID=174&tt_news=1141

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.