Anästhesiepfleger???

  • @ Ranger : Ich habe auch nie etwas über die Kompetenz von Ani gesagt, im gegenteil ich finde seine posts sind immer sehr interessant! Ich kenne es eben von vielen Doc´s, die meinen dass Rettungsfachpersonal einfach unfähig ist irgendwelche Maßnahmen durchzuführen. Und seine Aussage klang danach!


    Mfg

  • Jungs, seid doch mal ehrlich! ;-)))


    Ich kenne den Rettungsdienst im Kreis Borken, in Essen und in Bochum. Freunde von mir kennen als (Not-)Ärzte den Rettungsdienst im Saarland, in Dortmund, in Karlsruhe und in Baden-Baden. Und wir unterhalten uns auch darüber.
    Man erhält schon einen guten Überblick über die Ausbildungsstände der nicht-ärztlichen Mitarbeiter. Und was da so von den Schulen an RAiP in unsere OP's strömt, bestätigt das in der Regel nur.
    Natürlich gibt es einige Interessierte, die Lust an der Weiterbildung haben und sicher auch einiges drauf haben. Das sind natürlich auch die, die sich hier, weil eben sehr engagiert, in diversen Foren tummeln. Denen will ich auch nicht zunahe treten. Aber leider seid Ihr nur bedingt repräsentativ für Euren Berufsstand.
    Sefrin hat vor ein paar Jahren eine Studie gemacht und frisch examinierten Rettungsassistenten (2 Jahre Ausbildung) das EKG der häufigsten Rhythmusstörung vorgelegt. Weniger als 10% haben die absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern erkannt, die meisten konnten nichts über ihre Therapie sagen oder gar ihre Gefährlichkeit aussagen.
    Mal Hand auf's Herz: wer hätte denn von Euch dieses Wissen, ohne vorher irgendwo nachzulesen, ad hoc parat? Dasselbe gilt für die beiden Gruppen der Muskelrelaxantien.
    Ich finde das übrigens persönlich nicht besonders schlimm. Ich mag es nur nicht, wenn man sich mit "Nichtwissen" aufspielt und meint, überall mitmischen zu wollen. Sei es in notärztlichen Dingen oder als Fachkraft in anästhesiologischen Assistenzberufen.



    Noch ein paar Anmerkungen in eigener Sache (auch, wenn ich mich wiederhole):


    1) ... ob man mich für arrogant hält, oder nicht, ist mir egal. Ich weiß, was ich für fachliche und soziale Kompetenzen habe. Ich bin nicht hier, weil ich Freunde suche.


    2) ... die Rettungsassistenten aus meinem Rettungsdienstbereich arbeiten gerne mit mir. Sie dürfen bei mir Zugänge legen und wenn sie einen Patienten vor meinem Eintreffen intubieren, finde ich das völlig okay. Entscheidungen, z.B. eine Rea abzubrechen, treffen wir gemeinsam. Ich lasse mich auch gerne auf Dinge hinweisen, die ich im Einsatz aufgrund eines Scheuklappenblickes oder einer (vielleicht?) anästhesiologischen Betriebsblindheit selber nicht erkenne. Der Satz "Ich bin hier der Arzt!" ist noch nie über meine Lippen gekommen!
    Ich habe immer ein offenes Ohr für Fragen und versuche, ihnen im Einsatz meine Maßnahmen nachvollziehbar zu machen. Bevor ich loslege, teile ich dem ganzen Team mein Behandlungsziel mit, so daß sich jeder darauf einstellen kann. Die technische Rettung und den Umgang mit Mobilistaionshilfen überlasse ich ihnen komplett, nach dem das o.g. Behandlungsziel meinerseits festgelegt wurde.


    3) ... in meinen Augen ist ein Rettungsassistent nicht "gut", weil er gerne minithorakotomieren oder analgesieren möchte. Die Maßstäbe, die in diesen Foren für einen Rettungsassistenten gelegt werden, haben nichts mit der Realität zu tun!


    4) ... die meisten "meiner" Rettungsassistenten sind "gut"! Auch, wenn sie meiner Meinung nach manchmal zu schnell und risikofreudig fahren... ;-))


    5) ...wer sich von meiner Arroganz überzeugen lassen will, kann gerne zum Usertreffen nach Legden kommen! :-))



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • @ Ani


    "Ich habe immer ein offenes Ohr für Fragen und versuche, ihnen im Einsatz meine Maßnahmen nachvollziehbar zu machen. Bevor ich loslege, teile ich dem ganzen Team mein Behandlungsziel mit, so daß sich jeder darauf einstellen kann."


    Wenn sich ein paar Notärzte in meinem RD-Bereich diesen Satz zur Brust nehmen würden, denke ich, würden einige Einsätze viel besser laufen ohne die Hektik und die miese Stimmung!



    Und nimm Dir nicht immer gleich alles zu Herzen, als "Arrogant" habe ich dich nur betitelt, da mir dein post etwas komisch rüber kam. :-)



    Mfg

  • Hallo Ani ich bins mal wieder


    ?Natürlich gibt es einige Interessierte, die Lust an der Weiterbildung haben und sicher auch einiges drauf haben usw?


    Stimmt genau


    ?Sefrin hat vor ein paar Jahren eine Studie gemacht und frisch examinierten Rettungsassistenten (2 Jahre Ausbildung) das EKG der häufigsten Rhythmusstörung vorgelegt.?


    Wo kann man die bekommen?


    ?Mal Hand auf's Herz: wer hätte denn von Euch dieses Wissen, ohne vorher irgendwo nachzulesen, ad hoc parat? Dasselbe gilt für die beiden Gruppen der Muskelrelaxantien.?


    Da bin ich jetzt ganz anderer Meinung. Die die ihren Beruf ernst nehmen haben das Wissen.
    Da kenne ich genug von.


    ?Ich mag es nur nicht, wenn man sich mit "Nichtwissen" aufspielt und meint, überall mitmischen zu wollen. Sei es in notärztlichen Dingen oder als Fachkraft in anästhesiologischen Assistenzberufen.?


    Wer entscheidet was Wissen und nicht Wissen ist? Und kann das auch jeder Arzt entscheiden?


    Punkt 2


    Wenns so ist toll. Leider erlebt man oft das Gegenteil. Und oftmals ist eine aggressive Art nur der Ausdruck von Unsicherheit.


    ?in meinen Augen ist ein Rettungsassistent nicht "gut", weil er gerne minithorakotomieren oder analgesieren möchte?


    Darüber lässt sich im Rahmen der med. Notwendigkeiten beim Notfallpatienten aber kräftig diskutieren.


    ?4) ... die meisten "meiner" Rettungsassistenten sind "gut"! Auch, wenn sie meiner Meinung nach manchmal zu schnell und risikofreudig fahren... ;-))?


    Muss man was dazu sagen? Sorry das ist einer der dümmsten Sätze die ich je von dir gehört habe.

  • Sorry, hatte ich fast vergessen. Alles, was nicht in Form von Algorithmen oder als Zitat oder Quellenangabe existiert, hat ja keine Relevanz... ;-))
    Die Untersuchung von Sefrin findest Du bestimmt unter http://www.google.de!


    Ach, RettSanSRK... ich find' Dich irgendwie süß! *seufz*



    Kuschelgruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Och DANKE


    Ne interessiert mich nur wirklich.



    Hab die Studie nicht gefunden dafür das von Dr Sefrin nett oder?
    1. These
    Der Rettungsassistent verstößt nicht gegen das Heilpraktikergesetz, wenn er in Ausübung der präklinischen Versorgung eines Notfallpatienten invasive Maßnahmen ergreift.
    2. These
    Die Notkompetenzkonstruktion der Bundesärztekammer aus dem Jahre 1992 ist überholt und nicht zeitgemäß. Im Gegenteil: Der Rettungsassistent ist zur eigenverantwortlichen Durchführung invasiver Maßnahmen verpflichtet.
    3. These
    Maßgeblich für die Durchführung invasiver Maßnahmen ist der Wille des Patienten.
    4. These
    Regelkompetenz statt Notkompetenz


    Unter Vorsitz von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. W. Dick und unter Beteiligung der Herren Prof. Dr. Altemeyer und Prof. Dr. Sefrin wurde in dieser Konferenz die alte Forderung des BVRD geteilt, bestimmte Maßnahmen, deren Anwendung nach aktuellem Stand der notfallmedizinischen Wissenschaft zur Rettung des Notfallpatienten keinen zeitlichen Aufschub duldet und die vom Rettungsassistenten erlernbar sind, als Regelkompetenz des Rettungsassistenten zu definieren.

  • Die Diskussion ist unnötig und findet kein Ziel.
    Ich finde, Ani hat Recht. So lange wir uns als RA´s auf keine einheitliche und vor allem fundierte Ausbildung stützen können, jeder kreditwürdige Hansel auf jeder x-beliebigen Hinterhof-Schule unter Leitung frustrierter Ex-Retter mit pädagogischer Zusatzbildung seine Ausbildung machen kann oder die Agentur für ständige Arbeitslosigkeit jeden schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zum RA macht, können wir noch so sehr für die Anerkennung unseres Berufsstandes kämpfen und um mehr Kompetenzen diskutieren.
    Daß es einige gibt, die genug Enthusiasmus an den Tag legen, um ihren Horizont ständig zu erweitern, ist sehr erfreulich aber weis Gott nicht die Regel. Denn sonst würde in einem Forum wie dieses nahezu minütlich ein Eintrag geschrieben.
    Und die Praxis sieht doch so aus, daß der RA, der wirklich gut ist und dies durch Taten unter Beweis stellt, in seinem Bereich die Freiheit besitzt, anzuwenden, was er kann. Das wird von den RD-Verantwortlichen (ÄLtrRD) doch so gebilligt und im besten Falle auch gefördert. Und das ist auch gut so. Aber die grosse Masse ist das, was das Berufsbild hergibt: medizinisches ASSISTENZ-Personal! Zu mehr reicht auch meistens die Ausbildung nicht.
    In meinem Bundesland ist der Rettungsdienst sehr "kommunal-lastig", bzw.sehr Feuerwehr - orientiert. Die Medizin ist da eher nebensächlich. Viele Kollegen interessieren sich nicht für "Weiterbildung", medizinische Fortbildung, usw. "Für Medizin gibt´s den Arzt!!!".
    Viele kennen die Fachzeitschrift "Rettungsdienst" nicht, kennen keine Algorithmen und wissen nie und nimmer von einer Diskussion über die Analgetika-Gabe durch RA. Sie hätten Angst davor!
    Und das ist im Bundesdurchschnitt sicherlich keine absolute Minderheit. Die Mehrheit sind sicher Kollegen, die ihren Job gut machen: Dem Notarzt bei seiner Arbeit assistieren, ihr Arbeitsgerät kennen und in den ersten Minuten bei kritischen Ereignissen nötige ERST-Maßnahmen ergreifen. Venöse Zugänge legen sicherlich noch recht viele Kollegen, Aber bei der Intubation trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Ich glaube nicht, daß die Mehrheit der RA´s diese Maßnahme BEHERRSCHt! Wie denn auch, wenn die grösste Zahl der "Ausbildungskrankenhäuser", in denn RA i. P. Praktikum machen, kaum einer oder mit unter gar keiner weis, was es zu lehren gilt.
    Wenn Assistenten eine fundierte Ausbildung nach einheitlichem Standart unter einheitlich geregelter praktischer Anleitung bekommen, schließe ich mich allen Wünschen nach GENERELLER Ausweitung der Kompetenzen an. Bis dahin sollen sich die wirklich guten ihre Individual-Kompetenzen "erarbeiten"! Und hier ist auch die Förderung guter Notärzte gefragt, die ggf. das Learning by Doin - Prinzip anwenden (lassen) durch "ihre" RA. Und da glaube ich, ist Ani einer von "denen". Unser gesamtes System ist falsch. :ironie: Ich möchte nicht, daß einer von den nicht-motivierten Leuten plötzlich verpflichtet wird, mit einem Metallspatel im Mund an Zahnreihen herumprokelt und diese komischen Bänder versucht zu erblicken in denen dieser Schlauch rein muss, den sonst der Arzt da rein macht. und auch nicht, dass dieser Kollege weiss, dass er ein bestimmtes Medikament geben muss, wenn es weh tut. Wiviel? Na ja, eine Ampulle macht den Schmerz wohl weg. Und wenn er nicht mehr gut atmet danach, kann man ja Sauerstoff geben.
    So, jetzt haut Euch weiterhin gegenseitig Eure "Argumente" um die Ohren

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe...
    ...nicht für das, was Du verstehst!!!

  • :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:


    Viel schöner hätte man´s nicht schreiben können....


    Zitat

    Die Diskussion ist unnötig und findet kein Ziel.
    Ich finde, Ani hat Recht. So lange wir uns als RA´s auf keine einheitliche und vor allem fundierte Ausbildung stützen können, jeder kreditwürdige Hansel auf jeder x-beliebigen Hinterhof-Schule unter Leitung frustrierter Ex-Retter mit pädagogischer Zusatzbildung seine Ausbildung machen kann oder die Agentur für ständige Arbeitslosigkeit jeden schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen zum RA macht, können wir noch so sehr für die Anerkennung unseres Berufsstandes kämpfen und um mehr Kompetenzen diskutieren.
    Daß es einige gibt, die genug Enthusiasmus an den Tag legen, um ihren Horizont ständig zu erweitern, ist sehr erfreulich aber weis Gott nicht die Regel. Denn sonst würde in einem Forum wie dieses nahezu minütlich ein Eintrag geschrieben.


    Danke Grillmaster! :prost:

  • @ ANI: --> Hart aber ehrlich.... So einen Gasmann wie dich haben wir hier auch. Und es ist ja schon fast so gut wie Sex mit ihm zu retten. ( --> ne, das soll jetzt keine Anmache sein) Jeder im Team kennt sich, es wird eine kurze Absprache über die Diagnose gemacht und das Behandlungsziel dem Patienten und somit auch dem Team erklärt. Und für mich ganz wichtig.... Wenn ich nach dem Einsatz fragen habe (und die habe ich eigentlich fast immer), frage ich ihn Löcher in den Bauch bis ich keine Fragen mehr habe. Und er ist auch froh das wir ab und an mal ganz interessante Fragen stellen. Dann muß auch er erstmal mal wieder nachdenken und evtl. nachlesen. Und wir bleiben alle auf dem neuesten Stand der Dinge. Und genervt waren glücklicherweise die wenigsten von den vielen Fragen.


    @ Grillmaster T: --> Noch härter, aber auch irgendwie ehrlich...

  • @ Blaulix


    Okay, ändern wir das Motto... EAT, SLEEP, LIFESAVING ...wird zu: EAT, SLEEP, HAVE SEX, LIFESAVING



    Ist irgendwie alles ganz nett! ;-))



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Harte Worte von Grillmaster T, aber leider dennoch überwiegend zutreffend.
    Er hat hier zusammengefasst, was in vielen einzelnen Beiträgen in der Vergangenheit immer wieder angesprochen wurde.


    Was ich an dieser Stelle aber nicht vergessen möchte zu erwähnen - die "Grundausbildung" (und als solche sehe ich die Ausbildung zum RettAss) ist im Vergleich zu internationalen Paramedic-Ausbildungen wie beispielsweise in England (siehe z.B. die Nachrichtenmeldung über eine neue, 2-jährige Paramedic-Ausbildung) nicht minderwertiger.
    Lediglich die Schwerpunkte liegen in der deutschen Ausbildung anders und die Erwartungen an die Ausbildung von ärztlicher Seite scheinen ebenfalls different zu sein.
    Daher stört es mich immer wieder, wenn die RettAss-Ausbildung in solch einem schlechten Licht dargestellt wird. Sicherlich, es gibt jede Menge Potenzial zur Verbesserung, im internationalen Vergleich allerdings, müssen wir uns sicher nicht verstecken.
    Aber mir scheint, die negative Selbstkritik scheint bei vielen Rettungsassistenten sehr beliebt zu sein. Um ehrlich zu sein, das verstehe ich nicht wirklich.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.