Deutschland - Bewaffneter Arzt im Dienst


  • Seit über zwanzig Jahren wird in unserer Stadt der ärztliche Notdienst durch ASB und DRK mitgestaltet.
    Zu meiner ZDL-Zeit noch drei Fahrzeuge, sind es seit seit einigen Jahren noch zwei ÄND-Fahrzeuge/NEF, die mit einem RS-Fahrer und NEF-Austattung tgl. unterwegs sind.
    Tgl. bedeutet werktgl. nachts, Wochenende/Feiertage "rock-around-the-clock sowie Mittwoch- und Freitagnachmittag.


    Die Telefonanrufe werden durch RA des DRK angenommen (eigene Zentrale) und je ein Fahrzeug durch ASB + DRK besetzt.


    Neben der eigenen Funkfequenz haben die Autos natürlich BOS und werden im Bedarfsfall durch die RLS angefordert/disponiert.


    Allein die Tatsache, daß der RS (ein Arbeitsplatz u.a. für "in die Jahre gekommene Kollegen"...) das Versicherungskärtchen einliest, die 10 ? kassiert, ggf. die Klinikeinweisung organisiert und Folgeeinsätze annimmt, garantiert schnellere Verfügbarkeit und "Freiwerden" für den Folgeeinsatz.
    Für die Laufkundschaft steht dann noch die Ambulanz zur Verfügung, die sich idealerweise in einem KH befindet, so daß die Verzahnung ambulant und stationär gegeben ist.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich bin ja einige Male in Soest RD gefahren:
    Naja, die Stadt hat natürlich auch Soziale Brennpunkte ( wie jede Stadt), aber besonders schlimm ist es dort auch nicht.
    Angegriffen worden bin ich in Soest nie!!!
    Ich denke es gibt da ganz andere Städte in NRW, wo es wesentlich mehr und schlimmere Soziale Brennpunkte gibt, ( z.B. Hamm, wo ich als RS- Praktikantin angegriffen worden bin).


    Gruß, Sonja

  • Unabhängig davon, wie häufig es durchschnittlich zu einer hier disskutierten Bedrohungslage - ob nun mit oder ohne Waffe - kommt, steht doch wohl mittlerweile ausser Frage, dass eine Bewaffnung unsererseits tendenziell eher kontraproduktiv ist.


    - Handfeuerwaffen sind für den Ungeübten viel zu unsicher zu handeln.
    - Die Zeit, eine solche Waffe bei einer Bedrohung, nach deren richtiger Einschätzung(!!!), in Anschlag zu bringen ist viel zu lange.
    - In kleinen Räumen (inkl. RTW) verbietet sich die Anwendung derartiger Waffen von selbst, ebenso die von den diversen erhältlichen Sprays.


    Fazit meinerseits:


    Pro
    - Privat Handys im Dienst
    - Fortbildungen in Deeskalation und ggf einfacher Selbstverteidigung
    - ein steter Kontakt zur Pol (gemeinsame Fortbildungen z.B.) bewirkt meist, dass die Jungs und Deerns, wenns zu ner KV - gegen uns - geht, sich ein büschen mehr beeilen


    Wenn eine Gefährdung durch Patienten und/oder Angehörige eintritt, hat mich bisher mein Bauch immer bestens beraten. Von Deeskalation (talk down), runterbrüllen, zügigem Rückzug bis hin zur Anwendung zweckmäßiger Gewalt war alles dabei. Und mit der (dann zu überdenkenden) Option einer Waffe wäre das sicher nicht immer so glimpflich abgegangen. Und ob das Zeigen einer Waffe Deeskalation zur Folge hat...


    Fairerweise muß ich natürlich dazusagen, dass meine 1,90m in Verbindung mit einem lauten Organ und auf Knopfdruck aktivierbarem böööööösen Blick meist auch eine gewisse Wirkung haben...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Ich kann diesen Hausarzt sehr gut verstehen, das er sich Absichern will, halte es aber für definitiv übertrieben, das er, wie eingeklagt, losziehen will. Verwunderlich ist es eh, das er es genehmigt bekam.


    Einige Aussagen hier in dem Thread, die rein theoretisch sind, haben aber nicht viel mit der Realität zu tun.


    Handfeuerwaffen bieten eine trügerische Sicherheit, da man sie zum einen kaum Einsetzen kann, ohne selber reif zu sein und zum anderen gerade diese einen für einen Täter interessant machen. Dieses ist auch der Grund, warum in Deutschland Wachleute keine Waffe Tragen. Ausnahme, Hochsicherheitsobjekte, Werttransport und sehr selten, Personenschutz.