Oktoberfest-Opfer sollen Notarzt selbst bezahlen

  • Auch´n vernünftiger Denkansatz...


    Zitat

    Der Rausch auf dem Oktoberfest könnte bald teure Folgen haben. Politiker fordern angesichts der zu erwartenden Alkoholexzesse, dass Bierleichen künftig ihre Behandlung durch den Notarzt selbst zahlen müssen.


    [URL=http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,375221,00.html]Der ganze Text[/URL]

  • Findest Du?


    Auf den ersten Blick schon, weil wir vermutlich alle von dieser Klientel hellauf begeistert sind.


    Auf den zweiten Blick führt das aber eher dazu, dass bei entsprechendem Bekanntwerden auch bei notwendigen Einsätzen der Notruf ausbleibt, um Kosten zu sparen. Und das ist ja auch nicht wünschenswert, oder?


    Bei uns im Landkreis hat im Frühjahr ein betrunkener 18jähriger einen komatösen ,ebenfalls betrunkenen 16jährigen auf dem Moped 20 km ins Krankenhaus gefahren, weil er meinte, dass eun Rettungseinsatz zu teuer wäre. Damit der Knabe nicht abfällt, haben Kumpels beide mit einem Strick auf dem Moped aneinander gebunden.
    Pressekommentar der Polizei: "Prima, wenigstens hat er ihm geholfen!"
    :mauer:

  • Ganz ehrlich?


    Sie sollten zahlen!


    Wer sich selbst vorsätzlich bis zur Besinningslosigkeit besäuft hat es nicht besser verdient.
    Zudem werden wegen ihm/ihr die Rettungskräfte unnötig gebunden, und stehen für andere wichtige Notfälle nicht zur Verfügung.
    Ausserdem sehe ich nicht ein, warum die Solidargemeinschaft die Folgen der vorsätzlich herbeigeführten Alkohol-Notfälle finanzieren soll.

  • zzugegeben ich hab den "Ironiesmiley" hinter vernünftig vergessen....


    Damit sind wir genau wieder bei dem Thema, das wir schon mal hatten!

    Zitat

    Ausserdem sehe ich nicht ein, warum die Solidargemeinschaft die Folgen der vorsätzlich herbeigeführten Alkohol-Notfälle finanzieren soll.


    ..und was ist mit dem übergewichtigen Kettenraucher der einen Infarkt bekommt?
    Dem abgestürzten Freeclimber?
    Dem verunglückten Kartfahrer?


    Ich weiss immer noch nicht, wie ich dazu stehen soll...
    Das ganze System umbauen?
    Jeder zahlt nur noch für eine Grundversorgung - alles was über diese hinausgeht kostet extra?
    Wo läufts so nochmal?

  • Kein schlechter Weg, Vossi.


    Risikozuschläge wären aber auch eine Möglichkeit.



    Wo das so läuft fragst Du?


    Hier in D´land in der PKV...

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Wie gesagt - ich weiss nicht, was ich davon halten soll...


    Prinzipiell wär´s vielleicht gar nicht schlecht, wenns ne staatliche "Gesundheitsbehölrde" gäbe, die die Grundversorgung sicher stellt.
    Die Krankenkassen wären dann nur noch im Sinne von PKV als Zusatzversicherung relevant.
    Das würde die Verwaltung entschlacken und den Wettbewerb fördern.


    Kosten (gerade im Bereich Verwaltung) könnte man da schon einsparen...


    Andererseits bin ich ein totaler Gegner der "Zweiklassenmedizin".
    Wer sich´s nicht leisten kann fällt hinten runter - siehe USA...


    Ich weiss echt nicht, was ich darüber denken soll....

  • Vossi,
    Ich sag mal so:
    Der Mittelweg wird irgendwo zwischen den Systemen von Deutschland, Grossbritannien und den USA liegen.


    Doch es müssig sich hier in unendlichen Diskussionen damit zu beschäftigen.
    Denn solange unser Land "ohne Regierung" ist, wissen wir nicht wohin wir uns im Gesundheitssystem bewegen.

  • Jein, nachdem ich gestern 10 Stunden auf der Wiesn als Tragenführer verbracht hab seh ich sowas extrem zwiespältig...


    JEDER Notruf kommt eigentlich als Moritz 3 (Alk) rein und stellt sich aber oft als was ernsteres/anderes heraus.
    Wenn nun sowas Publik wird denke ich werden viel keine Hilfe mehr für vermeindlich nur besoffene holen.


    Letztes Jahr hatten wir 2 Rea´s auf der Wiesn und beide wahren als Moritz 3 gemeldet.


    Gruß SanSold

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

    Einmal editiert, zuletzt von SanSold ()

  • Da bin ich SanSolds Meinung, man darf sich nicht sofort von dem Bild " der is eh nur besoffen" verleiten lassen, oft mals steckt etwas völlig anderes dahinter.

  • ich fände es gut wenn die Kosten von der Krankenkasse erst vorgestreckt würden und diese sich dann die Kohle vom "Verursacher" wieder hereinfordern. Gilt übrigens generell für alle Kosten die durch Alkohol-oder Drogenabusus verursacht werden....

  • Was natürlich ein erheblicher, unnötiger Verwaltungsaufwand ist.


    Was ganz gut z.B. in Düsseldorf funktionierte, war dass der RD den Patienten in der zuständigen Notaufnahme des KH ablieferte, und nicht sofort auf einen Trapo bestand, sondern die Entscheidung ob einer ausgestellt wird dem aufnehmenden Arzt überliess.
    Wurde vom Doc freiwillig einer ausgestellt, lag er in der Notaufnahme zur Abholung bereit.
    Anderenfalls erhielt der Patient eine Rechnung durch die BF.

  • Zitat

    Gilt übrigens generell für alle Kosten die durch Alkohol-oder Drogenabusus verursacht werden....


    Wieso seit ihr alle der Meinung, dass diese Leute selbst an ihrer Abhängigkeit schuld sind? Meint ihr etwa, die MÖCHTEN jedesmal ins KH gebracht werden, nur weil irgendein "besorgter Bürger" angerufen hat???
    Diese Leute sind krank und denen sollte professionell geholfen werden, aber nicht dadurch, dass man ihnen in ihrer meist sehr schlechten finanziellen Situation noch mehr Kosten aufdrückt. Und vor allem sie in ihrer Entscheidungsfreiheit berücksichtigt.

  • @ lumberjack:


    Alkohol-/Drogenabusus setzt KEINE Abhängigkeit voraus.


    Sonst wäre Millionen in diesem, unserem Lande an Frei- und Samstagen abhängig, und von Sonntag bis Donnerstag wieder "clean".


    Es geht also beim Ursprung von diesem Thema nicht um kranke Menschen, sondern um die, die sich aus Spass and der Freud´"die Kante geben".
    Sich somit vorsätzlich und völlig bewusst besaufen, nur weil grad O-fest ist...


    Da ist schon ein Unterschied erkennbar.

  • So ist es... und ich denke auch dass wir durchaus abschätzen können können ob der transport notwendig ist oder ob ein "besorgter bürger" die strasse frei haben will