Medizinstudium und 30-Stunden-Fortbildung

  • Ich besuche meist 1-2 Kongresse/Jahr z.B den HAI und den DINK o.Ä.


    Fur Studenten sind die meist kostenlos oder sehr billig und du man ja praktisch überall irgendwen kennt bei dem man sich auf die Couch legen kann ist das recht günstig. Ansonsten bin ich mir aber auch ziemlich sicher, dass mir in BW durch meinen Arbeitgeber problemlos durch Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung 30 Stunden einfach so anerkannt werden.

  • Mittlerweile hat das praktisch jede Uni, Ani ;)


    Manchmal etwas professioneller aufgezogen, manchmal ists auch nur ne bessere Kellerkammer.

  • Uni Essen?

    Kölle! Man sollte allerdings dazu sagen, dass wir in unserem Modellstudiengang ab dem ersten Semester ein bisschen echte Medizin haben und nicht jahrelang nur Histologie und Biochemie lernen.


    Aber stimmt, Skills-Labs haben mittlerweile wohl wirklich (fast?) alle Unis, glaube die sind gerade ziemlich en vogue. Dementsprechend geil sind halt häufig die Bauten und dementsprechend mittelmäßig die Lehre... :good2:

  • Kölle! Man sollte allerdings dazu sagen, dass wir in unserem Modellstudiengang ab dem ersten Semester ein bisschen echte Medizin haben und nicht jahrelang nur Histologie und Biochemie lernen.


    Aber stimmt, Skills-Labs haben mittlerweile wohl wirklich (fast?) alle Unis, glaube die sind gerade ziemlich en vogue. Dementsprechend geil sind halt häufig die Bauten und dementsprechend mittelmäßig die Lehre... :good2:


    Macht Hannover das nicht auch? Also von Anfang an sowas wie echte Medizin?
    War das nicht Hannibal?!

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • In etwa das gleiche Thema wie bei den Skills-Labs.


    Es ist zur Mode geworden, das Medizinstudium zu reformieren und "besser" zu machen. Irgendwie scheint man das aber an jeder Uni seperat reformieren zu müssen und sein Konzept dann als das beste zu verkaufen. Obs tatsächlich besser ist kann ich natürlich nicht beurteieln, dass müssen diejegenigen machen die mit nem Reform-/Modellstudiengang studieren.


    Blöde Problematik: Weil man heute an fast keiner Universität mehr einfach die Scheine sammelt, ist es sehr viel schwerer geworden einfach die Uni zu wechseln, da man praktisch überall nurnoch Teilscheine hat, die dann aber nicht mit dem Studienverlauf der anderer Uni zusammen passen. Selbst das bestandene Physikum, dass früher ein Garant dafür war, dass einmal im Medizinstudium alle Unis auf dem Gleichen Stand stehen bringt einem heutzutage dank den Modellstudiengängen nur sehr begrenzt was. Ich finds einfach zum kotzen, wenn jeder meint sein eigenes Rad neu erfinden zu müssen...

  • Kann gut sein. Der (meiner Meinung nach sehr sinnvolle) zentrale Ansatz der meisten Modellstudiengänge ist ja die Verzahnung zwischen Inhalten den Vorklinik und der Klinik. Wie das von den einzelnen Unis gelöst wird ist aber recht verschieden. In Köln gibt es zum Beispiel "Kompetenzfelder", in denen man klinische Inhalte lernt, die gerade zum vorklinischen Stoff passen, also zum Beispiel Diabetes während man in Physio oder BC den Glucosehaushalt macht. In Aachen hingegen wurde meine ich das komplette "Physikum" zwei Semester nach hinten geschoben und prüft gleichzeitig auch Grundlagen der Klinik. Wie das in Hannover gehandhabt wird kann ich nicht sagen, ich kenne auch niemanden der da studiert.


    PS: Falls hier jemand mit liest, der gerade dabei ist seine ZVS-Bewerbung auszufüllen und denkt "ja geil, sofort echte Medizin", dann muss ich denjenigen etwas enttäuschen. Auch in einem Modellstudiengang bleibt es einem nicht erspart Abgänge von Arterien und Handwurzelknochen auswendig zu lernen :boredom:

  • In etwa das gleiche Thema wie bei den Skills-Labs.


    Es ist zur Mode geworden, das Medizinstudium zu reformieren und "besser" zu machen. Irgendwie scheint man das aber an jeder Uni seperat reformieren zu müssen und sein Konzept dann als das beste zu verkaufen. Obs tatsächlich besser ist kann ich natürlich nicht beurteieln, dass müssen diejegenigen machen die mit nem Reform-/Modellstudiengang studieren.


    Blöde Problematik: Weil man heute an fast keiner Universität mehr einfach die Scheine sammelt, ist es sehr viel schwerer geworden einfach die Uni zu wechseln, da man praktisch überall nurnoch Teilscheine hat, die dann aber nicht mit dem Studienverlauf der anderer Uni zusammen passen. Selbst das bestandene Physikum, dass früher ein Garant dafür war, dass einmal im Medizinstudium alle Unis auf dem Gleichen Stand stehen bringt einem heutzutage dank den Modellstudiengängen nur sehr begrenzt was. Ich finds einfach zum kotzen, wenn jeder meint sein eigenes Rad neu erfinden zu müssen...

    Naja, es gibt glaube ich 6 oder 7 Unis mit Modellstudiengang in Deutschland, also etwas 30 ohne. Außerdem gibt es durchaus auch Unis mit Modellstudiengang, die ein Physikum (bzw. Äquivalent) haben, zum Beispiel Köln, sodass man problemlos wechseln kann. Außerdem wird ja gerade daran gearbeitet, dass es wieder ein bundeseinheitliches Curriculum gibt, in das aber die Erfahrungen der Modellstudiengänge einfließen. Insofern denke ich schon, dass über den Zwischenschritt der Modellstudiengänge eine gewisse Akzeptanz für neue Lehrkonzepte geschaffen wurde. Trotzdem hoffe ich natürlich auch, dass sich nicht jede ach so innovative Idee durchsetzt!


    So, und jetzt muss ich auch erst mal los, die innovative Lehre erwartet mich ;)

  • Inzwischen kann ich beim Thema "Medizinstudium" eigentlich gar nicht mehr mitreden. Gelegentlich treffe ich mal auf Famulanten in der Anästhesie. Wenn die dann aus diesen Modellstudiengängen kommen, ist es schwer, mit ihnen was anzufangen. Sie wissen dann möglicherweise alles übers Herz, von der Lunge oder Blutgasen haben sie dagegen überhaupt keine Ahnung. Ich mag es, wenn die Dinge aufeinander aufbauen. Das erscheint mir schlüssiger und einfacher für die Lehre, wenn es in allgemeine und praktische Bereiche geht.

  • Ich schließe jede Wette ab, dass auch in 10 Jahren noch kein bundeseinheitliches Curriculum existiert und es auch nie existieren wird.

  • Sie wissen dann möglicherweise alles übers Herz, von der Lunge oder Blutgasen haben sie dagegen überhaupt keine Ahnung.


    Lass mal 10 Herzchirurgen BGAs und LuFus interpretieren.


    Die Varianz der Ergebnisse würde mich sehr interessieren. :-)

  • Es ging nicht um die Interpretation pathologischer Blutgase, sondern die Kenntnisse der physiologischen Blutgase. In "normalen" Medizinstudiengängen war und ist das Physikumwissen. Um Blutgasanalysen zu interpretieren sind sie u.a. in einer Famulatur.


    Mit den Herzchirurgen hast Du Dir gerade ein Eigentor geschossen: wenn sich ein Chirurg mit beidem gut auskennt, dann ein Herzchirurg.

  • In Graz und Linz gibt es eine sog. Famulaturlizenz in der man diverse Sachen wissen und in einer Prüfung am Phantom anwenden können muss, z.B. DK legen, Zugang legen, Beatmen, Megacode, diverse Notfallmedikamente, Untersuchungstechniken, Anamnese, BGAs etc.


    Was genau hab ich gerade nicht aufm Schirm aber könnte ich eruieren wenn es jemanden interessiert.


    Bevor man eine Famulatur macht muss die Famulaturlizenz positiv absolviert werden, eine meiner Meinung nach sehr gute Sache.

  • Ich schließe jede Wette ab, dass auch in 10 Jahren noch kein bundeseinheitliches Curriculum existiert und es auch nie existieren wird.

    Da würde ich nicht gegen wetten. Trotzdem gibt es Bestrebungen den "nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog" einzuführen, in dem eben auch die Erfahrungen der Modellstudiengänge verwurstet werden.

  • In Graz und Linz gibt es eine sog. Famulaturlizenz in der man diverse Sachen wissen und in einer Prüfung am Phantom anwenden können muss, z.B. DK legen, Zugang legen, Beatmen, Megacode, diverse Notfallmedikamente, Untersuchungstechniken, Anamnese, BGAs etc.


    Was genau hab ich gerade nicht aufm Schirm aber könnte ich eruieren wenn es jemanden interessiert.


    Bevor man eine Famulatur macht muss die Famulaturlizenz positiv absolviert werden, eine meiner Meinung nach sehr gute Sache.

    Ich dachte in Österreich dürfte man ab dem ersten Semester Famulaturen machen?


    Ansonsten gibt es das in Deutschland (oder zumindest Köln) auch, nennt sich OSCE 1 oder Famulaturreifeprüfung. Allerdings kenne ich niemanden der den Wisch mal für eine Famulatur gebraucht hätte (und wüsste auch spontan nicht wo meiner ist) ;)

  • Wenn ich schon wieder lese als Argument: "Andere Länder machen das schon lange..." könnte ich gerade wieder kotzen. Es reicht, wie die Schulbildung bei uns verkorkst wird, muss das denn auch auf universitärem Niveau so sein? Oder muss das vielleicht so sein, damit die entlassenen gymnasialen Dumpfbacken besser Anschluss finden?

  • Mit den Herzchirurgen hast Du Dir gerade ein Eigentor geschossen: wenn sich ein Chirurg mit beidem gut auskennt, dann ein Herzchirurg.


    Und warum sollten sie?
    Denkst du nicht gerade an den Thoraxchirurgen?