Studiengang Pre Hospital Management B.Sc.

  • Hallo zusammen.
    In Anlehnung an den Vermerk eines Users, der von fortlaufenden Akkreditierung dieses Studienganges berichtete, habe ich mich entschlossen, einen seperaten Eintrag zu erstellen.
    Ich habe mir bereits die Informationen auf der Homepage ( http://www.mhrheine.de/index.p…w=article&id=89&Itemid=83 ) durchgelesen.
    Ich würde gerne von euch wissen, was ihr generell von diesem Studium haltet, speziell mit dem Hinblick auf die Nachhaltigkeit,also ob sich sowas eurer Meinung durchsetzten wird und ob es sich lohnen würde, dieses Studium zu beginnen bzw. ob ihr selbst vorhabt dies zu tun.


    Gruß

  • Also eben beim Durchlesen muss ich sagen das mich dieser Studiengang sehr anspricht!
    Hört sich so an als würde man wirklich etwas mehr in der Organisatorischen und Planerischen Ebene lernen und könnte hier später auch wirklich sinnvoll Leitende Posotionen übernehmen!


    Im Hinterkopf behalten!

  • Meine persönliche Meinung dazu ist, dass diese "prehospital" Studiengägne aus dem Boden sprießen wie Unkraut und man ähnlich wie beim Rettungsassistenten als solchen, einfach Geld damit verdienen möchte. Solange es niemanden gibt, der einen dieser Studiengänge abgeschlossen hat und auf dessen Basis auch tätig wird (erweiterte Kompetenzen etc.), solange glaube ich dass hier Bauern gefangen werden.

  • Für die Kohle würde ich lieber versuchen, aktuell gültige Zertifikate aller erdenklichen Buchstabenkurse zu erwerben bzw. regelmäßig rezertifizieren zu lassen. Wer Provider eines AMLS, ACLS, ITLS/PHTLS und EPLS/NLS Systems ist, braucht sich nicht hinter irgendwelchen Practitioners zu verstecken. Das werden hoffentlich bei einer Novellierung des RettAssG auch Argumente für Überleitungen (eben nicht nur Handauflegen) in das neue Berufsbild sein.

  • Ich frag mich bei diesen Lehrgängen immer was man damit werden soll.
    Ein besserer Rettungsassistent mit erweiterten Kompetenzen? - Dafür bräuchte man gesetzliche Regelungen.
    Ein Rettungsdienstleiter? - Der bräuchte mehr Wirtschaftswissenschaftliche und Juristische Kompetenz und keine medizinische.


    Meiner Meinung nach will man da 1. Geld machen und 2. vielleicht seine Idee von der Zukunft des Deutschen Rettungsdiensts promoten. Bevor es kein neues RettAss-Gesetz gibt würde ich da weder Geld noch Zeit reinstecken.
    Wenn man eine Leitungsposition anstrebt sind meines Erachtens richtige BWL-Studiengänge oder auch ein IHK-Lehrgang besser, da auch außerhalb des RD anerkannt und billiger.

  • Aus aktuellem Anlass und durch die Erlangung AHPGS Akkreditierung und Bewerbung des Studienganges auf der HP des DBRD, wollte ich den Treat mal wieder hochfahren.


    Ich habe mir die Studieninhalte im einzelnen nochmal durchgelesen und bin ein wenig verwirrt.
    Wir haben an andere Stelle ja schon über die Stellungnahme der ÄLRD zu Studien mit notfallmedizinischem Hintergrund vernehmen dürfen, aber dieser Studiengang ist für mich mal wieder nicht Fleisch nicht Fisch.


    Auf der einen Stelle sagen sie, sie wollen die Kollegen in Notfallmedizin weiterbilden um "Lücken im Notarztdienst" zu schließen.
    Auf der anderen Seite, ist es nur ein anscheinend geringer Teil der Studieninhalte. Der Umfang und die Fächerung der hier zu entnehmenden Inhalte, lässt darauf schließen, das hier nur angeschnitten wird und der Absolvent in keinem der Dinge ein richtiger Spezialist sein kann.


    Diese Art von Studiengang sind meiner Meinung nach nicht zuträglich zu dem Punkt, welcher nach einer Novellierung die Akademisierung einer Spezialgruppe an Arbeitskräften angegange werden sollte.


    Interessant finde ich, das der DBRD den Studiengang bewirbt, wo er sich doch bei dem Studiengang in Berlin "Rettungs- und Katastrophenmedizin, B.Sc." geweigert hat, dieses informierend auf die HP zu stellen....


    LG

  • Ich zitiere den mir bekannten Unfallchirurgen Prof. Dr. med. Braun: "Es gibt Studiengänge für Berufe, die es noch gar nicht gibt."


    Manche Studiengänge machen nur Sinn, wenn man sie unter dem Aspekt des wirtschaftlichen Wettbewerbs, dem die Universitäten zunehmend ausgesetzt sind, betrachtet.

  • Nun, das daraus Berufe einmal geschaffen werden könnten, finde ich gar nicht so schlecht. Man soll ja über den Horizont schauen. Doch dann aber bitte auch mit dem entsprechenden Weitblick und nicht durch eine rosarote Brille.
    Wettbewerb unter den Hochschulen, mit nicht berufsbildenden Studiengängen um des Wettbewerbs allein, sehe ich eher als problematisch an.

  • Ich zitiere den mir bekannten Unfallchirurgen Prof. Dr. med. Braun: "Es gibt Studiengänge für Berufe, die es noch gar nicht gibt."

    Ich persönlich halte von diesen Studiengängen gar nichts. Es ist deutlich sinnvoller für einen Rettungsassistenten, sich breit aufzustellen, als sehr viel Geld für ein spezielles Studium mit komischen Inhalten auszugeben, dessen Refinanzierung bisher sehr fraglich ist.


    Wenn ich mittelfristig RD-Leiter oder höher werden möchte, dann bleibe ich bei meinem jetzigen Verein, mache zu sehr günstigen Konditionen einen wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor im Fernstudium (z.B. in Wirtschaftswissenschaften in Hagen), bin nach ca. 3-4 Jahren zumindest theoretisch besser qualifiziert als geschätzte 70% aller RD-Leiter in Deutschland und säge dann schrittweise durch weitere Aufgabenübernahme in diesem Bereich an dem Stuhl meines Vorgesetzten oder bewerbe mich mit Doppelqualifikation (RA mit Berufserfahrung+Studium) für eine entsprechende Stelle.


    Und wenn ich nicht im RD bleiben möchte, bewerbe ich mit dem Studium breit aufgestellt irgendwo anders oder qualifiziere mich weiter, z.B. Master. Damit habe ich monetär vielleicht 2000 Euro in 4 Jahren investiert und fahre damit bei der geltenden gesetzlichen Lage und Situation auf dem Arbeitsmarkt deutlich besser.

  • fahre damit bei der geltenden gesetzlichen Lage und Situation auf dem Arbeitsmarkt deutlich besser.


    M. E. auch unabhängig davon - Leitungspositionen zeichnen sich in allen Sparten dadurch aus, dass der Anteil an Aufgaben in der "Produktion" deutlich gegenüber übergreifenden Managementaufgaben zurückgeht.

  • Ich persönlich halte von diesen Studiengängen gar nichts. Es ist deutlich sinnvoller für einen Rettungsassistenten, sich breit aufzustellen, als sehr viel Geld für ein spezielles Studium mit komischen Inhalten auszugeben, dessen Refinanzierung bisher sehr fraglich ist.


    Wenn ich mittelfristig RD-Leiter oder höher werden möchte, dann bleibe ich bei meinem jetzigen Verein, mache zu sehr günstigen Konditionen einen wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor im Fernstudium (z.B. in Wirtschaftswissenschaften in Hagen), bin nach ca. 3-4 Jahren zumindest theoretisch besser qualifiziert als geschätzte 70% aller RD-Leiter in Deutschland und säge dann schrittweise durch weitere Aufgabenübernahme in diesem Bereich an dem Stuhl meines Vorgesetzten oder bewerbe mich mit Doppelqualifikation (RA mit Berufserfahrung+Studium) für eine entsprechende Stelle.


    Und wenn ich nicht im RD bleiben möchte, bewerbe ich mit dem Studium breit aufgestellt irgendwo anders oder qualifiziere mich weiter, z.B. Master. Damit habe ich monetär vielleicht 2000 Euro in 4 Jahren investiert und fahre damit bei der geltenden gesetzlichen Lage und Situation auf dem Arbeitsmarkt deutlich besser.


    @ Lumberjack: mit 2.000 Euro wird aber kaum ein Fernstudium finanziert sein! Die SRH Hochschulen verlangen derzeit etwa 300-350 Euro je Monat, was bei 6 Semestern Regelstudienzeit auf 10-12.000 Euro kommt. Auch zeitlich kürzere Studiengänge, wie der Fachwirt für das Sozial- und Gesundheitswesen der IHK schlägt mit etwa 4.000 Euro zu Buche. Der reine Zeit- und Fahrtaufwand nicht miteingerechnet!


    Nichts desto trotz, teile ich die Meinung, dass es mehr Sinn macht, sich spezifischer weiterzubilden wenn man Ambitionen im Bereich RD-Leitung hat.
    Zumal, wie schon weiter oben angesprochen, eine reine Kompetenz-Erweiterung auch nur bedingt greift. Die Gesetze bremsen halt einfach.


    Just my 2 Cents!


    Mitch

  • @ Lumberjack: mit 2.000 Euro wird aber kaum ein Fernstudium finanziert sein! Die SRH Hochschulen verlangen derzeit etwa 300-350 Euro je Monat, was bei 6 Semestern Regelstudienzeit auf 10-12.000 Euro kommt. Auch zeitlich kürzere Studiengänge, wie der Fachwirt für das Sozial- und Gesundheitswesen der IHK schlägt mit etwa 4.000 Euro zu Buche. Der reine Zeit- und Fahrtaufwand nicht miteingerechnet!


    Wegen dieser unglaublichen Preise sprach Lumberjack auch ausdrücklich von der Fernuni Hagen. Und vielleicht solltest du einfach mal nachschauen bevor du hier andere korrigierst, dann hättest du nämlich bemerkt, dass das Studium der Wirtschaftswissenschaften (B. Sc.) in Hagen ab 2000 Euro Kurskosten absolvierbar ist (klick). Für dieses Geld erhält man die Möglichkeit, ein Studium für ein großes späteres Arbeitsfeld zu absolvieren, und es hat bei weitem nicht die unnötigen Einschränkungen, welche deine oben aufgeführten teuren Fachfortbildungen mit sich bringen.

  • Sorry, hab mich bisher mit der Fernuni in Hagen noch nicht auseinander gesetzt. Ich kenne halt die Preise von anderen Einrichtungen, daher überrascht es mich etwas, dass Hagen soviel günstiger ist.
    Ich wollte Lumberjack auch nicht korrigieren, sondern lediglich meine Erkenntnisse was die Preisgestaltung angeht anfügen.


    Jetzt weiss ich ja den Unterschied...


    Mea culpa!

  • Die FernUni Hagen ist eine staatliche Hochschule, die außerdem eben Fernstudiengänge in verschiedenen Fakultäten anbietet - u.a. Wirtschaftswissenschaften, Jura und Sozialwissenschaften. Die Betreuung ist m.E. recht gut und die Studienmaterialien von ordentlicher Qualität. Wie bei jedem Präsenzstudium gilt natürlich auch hier, dass man sich um viele Dinge selbst kümmern muss. Aber ein Studium in einem der "klassischen" Fächer bringt vermutlich wesentlich mehr, als irgendein halbbgarer Emergency Practitioner oder wie man den Schmuh auch immer nennen mag...
    Hallo Gnille!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Die Betreuung ist m.E. recht gut und die Studienmaterialien von ordentlicher Qualität.


    Es ist halt eine "Vorlesung" vor aller Welt. Da stecken die schon extrem viel Arbeit in die Qualität der Studienunterlagen.

  • Nils - also ich bin sehr zufrieden!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...