Tote nach Gasaustritt aus Biogasanlage

  • Zitat

    Ein Lieferant fand am frühen morgen auf dem Betriebsgelände vier bewußtlose
    Personen vor und konnte sich gerade noch selber in Sicherheit bringen, als ihm
    übel und schwindelig wurde.


    Die Personen wurden von der Feuerwehr unter Atemschutz geborgen, für
    zwei der Verletzten kam jede Hilfe zu spät.


    Quelle: http://www.nonstopnews.de


    Ein Einsatz, der mal wieder über die Wichtigkeit des Eigenschutzes nachdenken läßt. :stop:


    Vor ein paar Monaten haben Kollegen von mir einen Mann im Garten in unmittelbarer Nähe
    seines Gastanks reanimiert und defibrilliert. Erst nach dem Einsatz kam das Thema "evtl.
    lecker Gastank hat die Bewußtlosigkeit verursacht" auf (keine Ahnung, ob das tatsächlich in
    Frage kommt...).

  • Im brigen sind laut heute.de 10 Feuerwehrmänner ebenfalls verletzt worden. Hier ein Auszug daraus:


    Zitat

    Erste Messungen der Feuerwehr ergaben eine hohe Konzentration von Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid in der Hallenluft. Nachdem die zehn zuerst eingesetzten Feuerwehrleute über Hautreizungen klagten, forderte die Polizei Spezialisten der Hamburger Berufsfeuerwehr und eines Chemieunternehmens aus Stade zur weiteren Analyse der Gase an. In einer Spezialanlage des Deutschen Roten Kreuzes wurde die Bekleidung der Helfer von Giftstoffen gesäubert.
    Quelle: heute.de


    Soviel zum Thema Eigenschutz. Ich spekuliere mal, dass die FM(SB) unter PA in den Raum vorgegangen sind und nicht in CSA. Aber man kann ja auch nicht alles vorhersehen.

  • Zitat

    Original von tansamalaja
    ..."evtl. lecker Gastank hat die Bewußtlosigkeit verursacht" auf (keine Ahnung, ob das tatsächlich in
    Frage kommt...).



    Ich kenn' wohl "lecker Pommes", aber nicht "lecker Gastank"... :D



    Gruß,


    Ani

  • Hohoho...


    Aber ehrlich wahr, 10 Kilometer vom Einsatzort gibt es im schönen Nordfriesland
    den Ort "Leck" und der Einsatzort war auch nahe der "Lecker Chaussee"...

  • Zitat

    Original von lumberjack
    Soviel zum Thema Eigenschutz. Ich spekuliere mal, dass die FM(SB) unter PA in den Raum vorgegangen sind und nicht in CSA. Aber man kann ja auch nicht alles vorhersehen.


    Das wird so gewesen sein.
    Aber mal ehrlich. Wenn die Kameraden/Kollegen auf die nächste Feuerwehr die über CSA verfügt gewartet hätten, hätte es da definitiv vier Tote gegeben.
    Und wer von Euch schon mal CSA getragen hat der weiß, das der auch nicht im Handumdrehen angelegt ist.


    Ich bin selber ein großer Verfechter des Eigenschutzes. Aber mal ehrlich. Der Atemschutz ist das absolut Vorrangiste. Wenn der Patient nicht inmitten einer Flüssigkeitslache liegt und man objektiv erst mal nicht viele Gefahrenquellen auszumachen sind, dann holt man die Leute da schleunigst raus und führt mit den Kameraden eine Notdekontamination durch.


    So ein Fall ist keine Theorie wo man sich danach hinstellt und sagt. "Tja mit der GAMS-Regel wäre das nicht passiert!"
    Dann wären aber auch vier Tote zu beklagen gewesen.


    Wir vernachlässigen in vielen Bereich unseren Eigenschutz wenn es um eine definitive Menschenrettung geht! So geht in einem solchen Fall auch der Angriffstrupp ohne Sicherungstrupp (wenn noch keiner zur Verfügung steht) zur Menschenrettung vor. Der bereitstehende Reservetrupp ist ansonsten eine unabänderliche Grundregel!


    Die Kameraden haben sich nicht in absolute Lebensgefahr gebracht. Sie haben ein minimiertes gesundheitliches Risko auf sich genommen und zwei Menschleben gerettet!
    Meinen Respekt!

  • Hey Ranger!
    Mein Beitrag war eher auf das z.T. überhastige Vorgehen mancher Kollegen bezogen!
    Aber ich muss -wie du schon sagtest- halt immer erst auf MICH schauen!
    Gruß Andreas

  • Keine Sorge Andi,
    passt schon. Ich wollte nur noch mal zum Ausruck bringen das es bei so einer dramatischen Situation halt nur wenige klare schwarz/weiß-Situationen gibt sondern meistens eher einen gewissen Graubereich.


    Die berühmte Abwägungssache. Hier und da gehört es halt zu unserem Job ein Risiko einzugehen um unsere Bestimmung zu berfüllen! Das lässt sich manchmal halt nicht vermeiden!

  • Entschuldige bitte Coco.
    Wie tansi schon schrieb ist ein CSA ein Chemikalienschutzanzug. Darunter wird umluftunabhängiger Atemschutz getragen. D.h. die Ausatemluft des Pressluftatmers (PA) sorgt gleich für einen Überdruck im Anzug. Er ist gegen so gut wie alles beständig (mal von mechanischen Beanspruchnungen abgesehen und gasdicht. Aber umständlich anzulegen und die Arbeit ist verdammt anstrengend. Maximale Arbeitszeit unter CSA liegt bei knapp 20 Minuten!


    Bild: Fa. Dräger!