Schwere Vorwürfe gegen Rettungsassistenten nach Medikamentengabe

  • Schon klar. Aber wann und in welcher Situation was gemacht wurde geht aus dem Artikel nicht hervor. Deshalb sind sämtliche Schlußfolgerungen Spekulation und können den Sachverhalt weder in die eine, noch in die andere Richtung werten.

  • Mal wieder qualitativ hochwertige journalistische Arbeit, die man da zu lesen bekommt. Wenigstens hat man ihn nicht noch zum Sanitäter gemacht.


    Ich bin mal gespannt, was es dazu noch zu lesen geben wird.


    Es könnte auch etwas ganz banales, blödes sein, wie die Nitro-Gabe beim ACS oder die Supra-Gabe bei der bereits begonnenen Rea. Wissen wir es?


    Was das Thema Krähen und Augenaushacken angeht... wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selbst sind, niemand von uns würde einfach so, weil er mit etwas nicht einverstanden war, einen Kollegen anschwärzen. Die Gelegenheit dazu hätte wohl jeder von uns schon mindestens einmal gehabt, wage ich zu behaupten.


    Warum sollte es dann also ein Arzt tun? Der vielleicht auch Frau und Kinder zu versorgen und sein Haus abzubezahlen hat? Abgesehen bekommt der junge Assistenzarzt eher eins auf den Deckel, wenn er schon mal nicht ganz konform geht, als es bei uns passieren würde.


    LG, TT

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  • Schon klar. Aber wann und in welcher Situation was gemacht wurde geht aus dem Artikel nicht hervor. Deshalb sind sämtliche Schlußfolgerungen Spekulation und können den Sachverhalt weder in die eine, noch in die andere Richtung werten.

    Darum geht es mir auch nicht, aber in dem Artikel wird der Eindruck erweckt, der Schreiber des anonymen Briefs müsse aus dem Kollegenkreis kommen. Die zitierten Aussagen sind aber ziemlicher Blödsinn (s.o.) und würden, wenn sie richtig von den Journalisten wiedergegeben werden (wovon ich mal ausgehe) eher darauf schließen lassen, dass da jemand mit minimalen Einblick oder von ganz aussen diesen anonymen Brief verfasst hat.
    Dann wird man von dem ganzen vermutlich auch nichtmehr viel hören..

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • bin ich der einzige der bei dem Absatz "aber seit dem 15. Februar wieder im Einsatz und â??auf dem Notarzteinsatzfahrzeug eingesetztâ??. Dort, so der Verfasser des Schreibens, habe er freien Zugang zu weiteren und stärkeren Medikamenten." mit dem Kopf schütteln muss?


    [align=-webkit-auto]Da kommen bei mir doch Zweifel an den "genauen internen Kenntnissen" des anonymen Briefeschreibers... [/align][align=-webkit-auto]
    [/align][align=-webkit-auto]Und ein Mitarbeiter bleibt einfach so 6 Monate dem Dienstgeschehen fern?


    [/align][align=-webkit-auto]Das klingt für mich fast schon nach einem Scherz...[/align]


    Ich kenne den Fall nicht näher, aber: Medikamente kann man auch klauen, und sollte man sich für den Tod eines Patienten verantwortlich fühlen, wird man evtl. mal länger krank sein. Ich kann also keinen Widerspruch in dem Beitrag erkennen. Es fehlen schlicht und ergreifend Informationen.

  • Sagen wir mal so. Im Kreis RE dürfen die RettAss Ketanest Dormicum bei Schmerzen geben. Gerüchten zu Folge erlaubt auch der eine oder andere leitende Notarzt mehr als nur das. Wer weiss, vielleicht hat der RettAss auch richtig gehandelt.


    Na keiner sagt was wo und wie und wann gegeben worden ist. Können wir ja diskutieren. ;)


    Vielleicht gab er auch Ketanest Dormicum bei einem schwachen Herzen und Schienbeinfrakutrâ??â??â??â??

  • Im Kreis RE dürfen die RettAss Ketanest Dormicum bei Schmerzen geben.


    Überall im Kreis?? Bei den Einsätzen, die ich da hatte, machten die RTW-Besatzungen aber nicht so den Eindruck. Da wurde einmal beim Herzinfarkt noch nicht mal ein Venenzugang gelegt und auch als wir dann da waren, lehnten die beiden ab, selber einen zu legen. Oder sind das nur einzelne Enklaven, wo das praktiziert wird? Klär' mich mal auf, bin da ja öfter unterwegs...

  • Das tät mich jetzt auch mal genauer interessieren. Bin mal ne Zeit lang auf einer Wache im Kreis RE zusammen mit einem Studienkollegen RTW gefahren; da durfte man das zumindest noch nicht, ist aber auch schon ne Weile her...

  • Überall im Kreis. Das gehört zur Fortbildung. Darüber wird ein schriftlicher Test geschrieben und der leitende Notarzt segnet das ab.


    Also wo ich das so hört, glaube ich, ich kenne die Stadt in der Du warst.

  • Bin gerade am überlegen. Oder war das Oer-Erkenschwick? Es war zumindestens ein Feuerwehr-RTW. Mal schauen, ob ich das eruieren kann...

  • Ani bis auf 3 (ASB Marl, Drk Oer Erkenschwick und Drk Haltern) kommen die alle von der Feuerwehr bzw. sehen so aus. Das drk Re besetzt auch einen von der Feuerwehr

  • Sagen wir mal so. Im Kreis RE dürfen die RettAss Ketanest Dormicum bei Schmerzen geben. Gerüchten zu Folge erlaubt auch der eine oder andere leitende Notarzt mehr als nur das. Wer weiss, vielleicht hat der RettAss auch richtig gehandelt.


    Auf welcher Grundlage sollte er das "erlauben"? Gottgleichheit?


    J. :pillepalle:

  • Das kann ich Dir leider nicht sagen.
    Aber wenn Du das umbedingt wissen möchtest kannst Du beim LNA des Kreises gerne anfragen.
    Der nimmt sich für solche Sachen immer gerne Zeit wie er sagt, da ihm der Rettungsdienst sehr am Herzen liegt.

  • Auf welcher Grundlage sollte er das "erlauben"? Gottgleichheit?


    J. :pillepalle:


    Das kann ich Dir leider nicht sagen.
    Aber wenn Du das umbedingt wissen möchtest kannst Du beim LNA des Kreises gerne anfragen.
    Der nimmt sich für solche Sachen immer gerne Zeit wie er sagt, da ihm der Rettungsdienst sehr am Herzen liegt.


    Es war eine rhetorische Frage. Ein LNA/ÄLRD/[...] kann einem RettAss (in strafrechtlicher Hinsicht) weder etwas "erlauben" noch "verbieten".


    J.

  • Überall im Kreis. Das gehört zur Fortbildung. Darüber wird ein schriftlicher Test geschrieben und der leitende Notarzt segnet das ab.

    Zur Fortbildung gehört die Schulung auf die Medikamentengabe von Ketamin/Midazolam bei schweren Schmerzzuständen. Dieses wird einmal im Jahr geschult und im Zuge der sogenannten Notkompetenzprüfung geprüft. Der ÄLRD des Kreises RE selbst erstellt dann eine Bescheinigung über den Schulungsinhalt und die von ihm angesegneten Maßnahmen. Grundlage für JEDE Medikamentengabe ist allerdings , dass ein Notarzt alarmiert ist und nicht zeitnah zur Verfügung steht. Ich habe bisher noch von keinen Problemen gehört, wenn Notkompetenzmaßnahmen ergriffen wurden. Diese müssen bei jeder Anwendung dem ÄLRD schriftlich über ein Formblatt mitgeteilt werden. Weiterhin kenne ich kein Medikament außer der Standard-Notkompetenzmedikamente, welches in der Anwendung geschult wird.


    Damit ist mir auch schleierhaft, wie der Rettungsassistent angeblich eine Reanimation verursachen konnte. Sofern er sich an die geltenden SOPs gehalten hat, hat er sich am Stand der Wissenschaft orientiert und durch den Schulungsnachweis ist er zumindest rechtlich abgesichert. Daher verstehe ich auch den Hinweis auf angeblich "gesetzeswidrige" Medikamentengaben durch den Presseartikel nicht.


    Notkompetenzmaßnahmen werden im Kreis RE recht unterschiedlich behandelt, je nach Organisation. Ich halte das System für sehr liberal und fortschrittlich, wenn man entsprechend geschult ist und zumindest halbwegs weiß, was man macht.

  • Wie sieht denn die Dosierung aus? Wird Esketamin oder Ketamin HCl verwendet? Ist das Schulungsskrip verfügbar bzw. verfügbar zu machen?

    Dosierung ist maximal 0,25mg / kg KG Ketamin und max. 0,05 mg/ kg KG Midazolam. Indikation: Fraktur von Armen und Beinen.
    Esketamin ist, soweit ich mich erinnere, nicht mehr zur Vorhaltung empfohlen. Das Schulungsskript habe ich nicht, jedoch sind die Verfahrensanweisungen auf jeder Rettungswache verfügbar.