Schwere Vorwürfe gegen Rettungsassistenten nach Medikamentengabe

  • Daher verstehe ich auch den Hinweis auf angeblich "gesetzeswidrige" Medikamentengaben durch den Presseartikel nicht.


    Wenn man sich klar macht, dass der entsprechende Journalist wahrscheinlich 10 Minuten vorher noch über diverse gelungene Weiberfastnachtsveranstaltungen geschrieben hat, ist das schon wesentlich nachvollziehbarer.


    Oder anders: Ich glaube man darf von einem Lokalredakteur/einer Lokalredakteurin in einem derart speziellen Gebiet schlicht keine Expertise erwarten.


    Zwar könnte man dann als Journalist zu etwas Recherche schreiten, dann hätte man den Artikel aber womöglich nicht einen Tag eher als das Konkurrenzblatt, also lässt man es. "Otto Normalbürger" wird die Ungenauigkeit eh´nicht merken.


    Ich neige dazu, solche Artikel als "Hinweis im weiteren Sinne" zu begreifen, ohne Fachkompetenz zu erwarten.

  • Castrop-Rauxel.Der Rettungsassistent des Rettungsdienstes der Stadt Castrop-Rauxel, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Überschreitens von Notfallkompetenzen ermittelt, ist nicht mehr auf dem Notarztwagen eingesetzt (diese Zeitung berichtete).


    Damit reagiert die Stadt umgehend auf die massiven Vorwürfe eines Kenners der internen Abläufe, der dieser Zeitung entsprechende Informationen gab. Sprecherin Maresa Hilleringmann: Der Herr ist nicht im Dienst, ist krank geschrieben.


    Dies dürfte wohl auch in der nächsten Woche so sein. Dann allerdings müsse man entscheiden, wie er eingesetzt wird. Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt und der Fall von der Staatsanwaltschaft auch noch nicht fertig begutachtet ist, seien damit von Stadtseite im Moment alle Dinge gesagt.


    Quelle: http://www.derwesten.de/staedt…ser-dienst-id6366537.html

  • Der ÄLRD des Kreises RE selbst erstellt dann eine Bescheinigung über den Schulungsinhalt und die von ihm angesegneten Maßnahmen. Grundlage für JEDE Medikamentengabe ist allerdings , dass ein Notarzt alarmiert ist und nicht zeitnah zur Verfügung steht.


    Interessant ist das Vorgehen insofern, wenn man bedenkt, dass die BAND sagt, dass bestimmte Bachelor-Studiengänge wiederum zu keinen weiteren Maßnahmen qualifizieren. Ein bischen inkonsequent das Ganze... Weil wenn ich ein Studium einen Wochenendkurs gegenüberstelle... :pfeif:


    (Und bevor mich jemand steinigt, ich habe nichts dagegen wenn man in der Not das für den jeweiligen Patienten gerade absolut lebensrettende Richtige tut. Man sollte aus der Not nur keine Tugend machen.)

  • Damit reagiert die Stadt umgehend auf die massiven Vorwürfe eines Kenners der internen Abläufe, der dieser Zeitung entsprechende Informationen gab. Sprecherin Maresa Hilleringmann: Der Herr ist nicht im Dienst, ist krank geschrieben.


    Ah ja. Die Stadt hat umgehend reagiert. Seit wann schreibt der Arbeitgeber krank?


    Interessant ist das Vorgehen insofern, wenn man bedenkt, dass die BAND sagt, dass bestimmte Bachelor-Studiengänge wiederum zu keinen weiteren Maßnahmen qualifizieren. Ein bischen inkonsequent das Ganze... Weil wenn ich ein Studium einen Wochenendkurs gegenüberstelle... :pfeif:


    Wieso inkonsequent? Das wäre es nur, wenn der dortige ÄLRD die personifizierte BAND wäre. Wäre ja nicht auszumalen, was für ein besch*** Leben ich führen müsste, wenn mein Studentenstatus mich dazu zwingen würde, mich stets im Sinne von Äußerungen das AStA zu verhalten.

  • So funktioniert Journalismus aber leider nicht. Dazu müssten die Herren Lokalredakteure nur mal einen Blick in die Literatur werfen, die sie damals im Studium gelesen haben. Wenn man sich in einem Gebiet nicht auskennt, dann erkundigt man sich bei Fachleuten auf dem Gebiet (ein Anruf, oder Besuch bei einer örtlichen Rettungswache, auch der Besuch eines einschlägigen Forums hätte in dem Fall wohl gereicht).
    Das ist der Unterschied zwischen Recherche, die ein "ordentlicher Jounalist" betreibt und "Blödsinn verfassen", was Journalisten gerne Blogs und dem Medium Internet allgemein vorwerfen...



    Ich erwarte bei so was um Gottes wilen keine Juristische oder Medizinische Abhandlung, klar muss das allgemeinverständlich sein. Aber der Artikel muss auch von Leuten mt etwas Sachverstand gelsen werden können, ohne das das große Kopfschütteln einsetzt...


    Vor alem bei irgendwelchen anonymen Briefen muss das doppelt und dreifachgelten. Und bei derart schweren Vorwürfen gleich sowieso...

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Ich bin auch vom Fach und versteh' Eure Probleme mit dem Artikel nicht. Man darf doch hier keinen investigativen Journalismus erwarten. Und das hat doch nix mit gut oder schlecht zu tun... ?(

  • Ich bin auch vom Fach und versteh' Eure Probleme mit dem Artikel nicht. Man darf doch hier keinen investigativen Journalismus erwarten. Und das hat doch nix mit gut oder schlecht zu tun... ?(

    Investigativen Journalismus erwarte ich garnicht. Aber der Lokalschreiberling berichtet über "schwere Vorwürfe" und das stimmt tatsächlich. Und seine einzige Quelle ist scheinbar ein anonymer Brief. Alte Journalistenregel: ": Verlass dich nie auf nur eine Quelle"
    [align=-webkit-auto]Er hat es ja geschafft, die Staatsanwältin zu befragen, die hat dazu eine Stellungnahme abgegeben hat, die vielfach aussagekräftiger ist als das was in einem anonymen Brief steht.
    Nur einen anonymen Brief zu nehmen und das ganze obwohl er keine weiteren Quellen für die "schweren Vowürfe" hat bei den Anschuldigungen (2* schwere KV, einmal mit Todesfolge) so als Nachrichtenartikel weterzuverbreiten ist ne grobe Verletzng journalistischer Standards.
    Zumindets in meinen Augen.


    Man muss auch sehen, das solche Artikel, egal wie wenig da dranhängt dem ganzen Berufsstand Schaden zufügen...[/align]

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  • Man muss auch sehen, das solche Artikel, egal wie wenig da dranhängt dem ganzen Berufsstand Schaden zufügen...



    Das halte ich für völlig übertrieben. Wenn ein Schaffner ein minderjähriges Kind ohne Fahrausweis aus dem Zug wirft, bringt das auch nicht alle Schaffner in Verruf.

  • Ah ja. Die Stadt hat umgehend reagiert. Seit wann schreibt der Arbeitgeber krank?


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Krankmeldung des AN nach der personellen Umsetzung des "Notarztwagen" erfolgte.
    Ist die Frage ob ich mehr Vorteile (Lohnfortzahlung o.ä.) durch eine Krankmeldung genieße als durch eine Suspendierung oder andere disziplinarische Maßnahmen.

  • Ist die Frage ob ich mehr Vorteile (Lohnfortzahlung o.ä.) durch eine Krankmeldung genieße als durch eine Suspendierung oder andere disziplinarische Maßnahmen.

    Es ist nur schwierig, jemanden zu suspendieren, wenn nur ein anonymer Brief vorliegt.


    Wie immer gilt die Unschuldsvermutung!


  • Wie immer gilt die Unschuldsvermutung!


    Natürlich.


    Nur die Situation an sich ist schon nicht schön; weder für den AN noch für den AG. Dem AG sitzen die Öffentlichkeit und die Presse im Nacken - Sprich man muss den AN schützen bzw. fair behandeln und dazu noch die Öffentlichkeit beruhigen.


    Das der RettAss erst einmal nicht in einem Arbeitsumfeld mit Zugang zu Medikamenten eingesetzt wird ist eine logische und nachvollziehbare Erstmaßnahme; völlig frei von der Schuldfrage.

  • Das halte ich für völlig übertrieben. Wenn ein Schaffner ein minderjähriges Kind ohne Fahrausweis aus dem Zug wirft, bringt das auch nicht alle Schaffner in Verruf.


    Ani, da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Siehe dazu z.B. auch die Meldung aktuellen Zahlen zu Behandlungs­fehler-Vorwürfe und damit einhergehenden Todeszahlen und die prompte Reaktion der BÄK (Dementi, Abwiegelung) auf diese. Denn wenn ein Schaffener/Bäcker/Zimmermann irgend etwas tut, was nicht mit seinem Job zu tun hat, dann bringt das natürlich seinen Berufsstand nicht in Verruf. Wenn aber jemand wie ein Arzt oder Rettungsassistent so etwas während seiner Berufsausübung tut (und wie gesagt, der Laie weiß meist nicht genau was ein Rettungsassistent ist und was der genau macht/kann/darf), dann verunsichert das die Leute duchaus - gerade wenn es sich um hochsensible Bereiche handelt bei denen es unter Umständen um das eigene Leben oder das von Freunden und Angehörigen gehen könnte...


    Ich bind a völlig maddes Meinung, gutes Journalismus sieht anders aus! Leider zeigt diese Blitzmeldungs-Generation einen anderen Trend, da jeder Schreiber (das ist nicht abwertend gemeint, schließt aber die vielen Leute mit ein, die eigentlich gar keine Ahnung von echtem Journalismus haben) Angst hat, dass iregend ein anderer die Meldung vor ihm veröffentlicht. Für Recherche scheint meist keine Zeit mehr zu sein... :-(


  • Ich bind a völlig maddes Meinung, gutes Journalismus sieht anders aus! Leider zeigt diese Blitzmeldungs-Generation einen anderen Trend, da jeder Schreiber (das ist nicht abwertend gemeint, schließt aber die vielen Leute mit ein, die eigentlich gar keine Ahnung von echtem Journalismus haben) Angst hat, dass iregend ein anderer die Meldung vor ihm veröffentlicht. Für Recherche scheint meist keine Zeit mehr zu sein... :-(


    Wie soll denn der Redakteur denn da noch recherchieren?


    Er bekommt ein anonymes Schreiben, die Inhalte sind für den Redakteur erst einmal soweit nachvollziehbar, die angefragte Staatsanwaltschaft bestätigt, dass sie in diesem Fall aktiv ist und der Feuerwehrchef verweigert jeden Kommentar.

  • Ani, da vergleichst du Äpfel mit Birnen. Siehe dazu z.B. auch die Meldung aktuellen Zahlen zu Behandlungs­fehler-Vorwürfe und damit einhergehenden Todeszahlen und die prompte Reaktion der BÄK (Dementi, Abwiegelung) auf diese. Denn wenn ein Schaffener/Bäcker/Zimmermann irgend etwas tut, was nicht mit seinem Job zu tun hat, dann bringt das natürlich seinen Berufsstand nicht in Verruf.


    Es gibt in hübscher Regelmäßigkeit empörte Zeitungsmeldungen, dass ein Schaffner/Busfahrer/ähnliches ein Kind bei Nacht/Winter/in der Einsamkeit ausgesetzt hat, weil dieses kein Geld mehr dabei oder seine Monatskarte vergessen hatte. Und selbstverständlich hat das einen direkten Bezug zur Tätigkeit - was bitte sonst soll denn zu den wesentlichen Tätigkeiten gehören, wenn nicht die Fahrkartenkontrolle?

  • Wie soll denn der Redakteur denn da noch recherchieren?


    Er bekommt ein anonymes Schreiben, die Inhalte sind für den Redakteur erst einmal soweit nachvollziehbar, die angefragte Staatsanwaltschaft bestätigt, dass sie in diesem Fall aktiv ist und der Feuerwehrchef verweigert jeden Kommentar.

    Also im Kern geht es darum, so les ich das aus den beiden Nachrichten raus, dass ein Rettungsassistent Medikamente ingesetzt hat. So bewerte ich die Aussage von der SA. Im annonymen Schreiben ist dann von weiteren Anschuldigungen die Rede. Aber: Nur aus einem anonymen Schreiben. Das scheinbar tatsächlich ohne große Sachkenntnis verfasst wurde -> Recherchefehler des Journalisten. Das Schreiben sollte man also nicht als wichtige Quelle bewerten. Und sich schon garnicht nur auf eine Quelle verlassen, siehe meine Beiträge oben.


    Jetzt steht nur die Aussage da, dass der Rettungsassistent in einer Notlage wohl Medikamente gegeben hat (über Todesfolge etc. hat sie ja nichts gesagt) und prinzipiell muss die Staatsanwaltschaft jedem Hinweis nachgehen.


    Der Journalist hat dann aus dem Verfahren gegen Rettungsassistent eine derartige Meldung verfasst. Die gesicherte Grundlage ist nur: RA gibt Medikament, SA ermittelt. Das ist kein so seltener Fall. Noch eine Grundlage des Journalismus: "Schlange vergiftet Fra"u ist keine Meldung, "Frau vergiftet Schlange" sehr wohl.
    Ich persönlich würde das ganze mit dem was gesichert gilt nicht als Nachrichtenwertig erachten. Darüber kann man streiten, aber so wie der Journalist darüber geschrieben hat darf man das dann auf keinen Fall.

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  • Es gibt in hübscher Regelmäßigkeit empörte Zeitungsmeldungen, dass ein Schaffner/Busfahrer/ähnliches ein Kind bei Nacht/Winter/in der Einsamkeit ausgesetzt hat, weil dieses kein Geld mehr dabei oder seine Monatskarte vergessen hatte. Und selbstverständlich hat das einen direkten Bezug zur Tätigkeit - was bitte sonst soll denn zu den wesentlichen Tätigkeiten gehören, wenn nicht die Fahrkartenkontrolle?


    Wieder Äpfel und Birnen nur dieses mal sind es die gleichen Äpfel wie beim RettAss, da der Busfahrer in seiner Verantwortlichkeit/Berufsausübung tätig war/ist. Und nicht umsonst geht zurecht dann ja auch jedes Mal ein Aufschrei durch die Medien/Bevölkerung...

  • madde


    Bist Du irgend mit Mütom verwandt?


    wer oder was ist Mütom?


    Falls die Frage ist, ob ich ein Forentroll bin. Nein ich bin nur zufällig über das Forum gestolpert vor ein paar Tagen, wolte eigentlich etwas völlig anderes nachlesen und bin hier dann auf doch ganz interessante Diskussionen gestoßen...

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