Welt Online: Längere Reanimation würde mehr Leben erhalten

  • Interessant finde ich insbesondere den letzten Absatz.
    Bis her war ich der Meinung dass eine längere Reanimationdauer potenziell mit einem schlechteren Outcome vergesellschaftet ist. Ausnahmen wie hypotherme Patienten mal aussenvor gelassen.
    Das deckt sich soweit auch mit meiner persönlichen Statistik, die natürlich nicht representativ ist. Bei allen Patienten mit gutem neurologischem Outcome lag die Reanimationsdauer deutlich unter 15 Minuten.

  • Zitat

    Der Präsident der französischen Gesellschaft für Anästhesie und Reanimation, Professor Dan Benhamou, sagte, bei jüngeren Patienten würden die Wiederbelebungsversuche häufig länger durchgehalten.


    Hängt die Überlebenswahrscheinlichkeit nicht vielleicht auch damit zusammen?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Interessant finde ich insbesondere den letzten Absatz.
    Bis her war ich der Meinung dass eine längere Reanimationdauer potenziell mit einem schlechteren Outcome vergesellschaftet ist. Ausnahmen wie hypotherme Patienten mal aussenvor gelassen.
    Das deckt sich soweit auch mit meiner persönlichen Statistik, die natürlich nicht representativ ist. Bei allen Patienten mit gutem neurologischem Outcome lag die Reanimationsdauer deutlich unter 15 Minuten.

    ...das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, je schneller eine Reanimation zuim Erfolge führte um so höher war die Chance des Sekundärüberlebens. Interessanterweise spielte das Alter hier weniger eine Rolle.


    Die grundlegende Frage ist hier, was mit Überleben des Patienten gemeint ist? Es bringt m. E. keinem was, wenn der reanimationspflichtige Patient letztendlich als apallisches Syndrom in einem Krankenhaus oder Pflegeheim vor sich dahinvegetiert, aber mit einem lauten "Hurra" als Überleber verzeichnet wird.

  • Das ist eine innerklinische Studie und never ever auf den präklinischen Bereich zu übertragen. Deren initiale no-flow time ist gering. Ausserdem werden die Wenigsten von uns eine begonnene Rea nach 16 Minuten abbrechen.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Stellt sich mir spontan die Frage, was ein solcher Professor als Leben bezeichnet??? Die Apalliker wurden ja schon genannt. Ich für meinen Teil präferiere ja für mich das "No Reanimation" Tattoo auf der Brust. :thumbup:

  • Das ist eine innerklinische Studie und never ever auf den präklinischen Bereich zu übertragen. Deren initiale no-flow time ist gering. Ausserdem werden die Wenigsten von uns eine begonnene Rea nach 16 Minuten abbrechen.

    ...vielleicht kann ja hier mal einer der User mitaufklären, die auf einer Intensivstation mitarbeiten. M. E. ist die Gültigkeit im Krankenhaus dieselbe. Je länger eine Reanimation desto ungünstiger das Outcome für den Patienten.


    Was die no flow time angeht, ist dies in der Reanimation zugunsten der HDM nach hinten gerutscht, ...auch hier m. E. eine weise Entscheidung. Aber Du hast natürlich recht, eine komplett stehende Reanimation ist in der Klinik viel, viel schneller gegeben als auf der Straße.


    Und noch eins am Rande, ich bin schon zu Reanimationen ins Krankenhaus gefahren, auch hier kommt es auf die jeweilige Strukturen der jeweiligen Klinik an.^^

  • Was die no flow time angeht, ist dies in der Reanimation zugunsten der HDM nach hinten gerutscht, ...auch hier m. E. eine weise Entscheidung.


    Allerdings sind mit "No Flow Time" die Zeitintervalle ohne HDM, also ohne aufrecht erhaltenem coronaren Perfusionsdruck, gemeint.... Und nicht die Zeit ohne Beatmung.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Super-Retter wie Mütom das verwechselt.


    Du in München braucht man so viele Pharmakologiekenntnisse wegen der zahlreichen Präparate, die man dort als RTW-Besatzung täglich eigenständig verwendet. Da darf man den kleinen Fehler mit der richtigen Terminologie in einem so unwichtigen Bereich der Notfallmedizin wie der Reanimation doch verzeihen.

  • Hängt die Überlebenswahrscheinlichkeit nicht vielleicht auch damit zusammen?


    Ich würde das weniger auf das Alter, sondern auf die allgemeine körperliche Verfassung beziehen. Richtig ist aber sicher, daß das erkennbare Alter den Umfang der Bemühungen beeinflußt.

  • Zitat

    Was die no flow time angeht, ist dies in der Reanimation zugunsten der
    HDM nach hinten gerutscht, ...auch hier m. E. eine weise Entscheidung.

    Zitat

    us dem Bauch heraus: er meint vermutlich den Sauerstoff-Flow ;)

    ...das hab ich tatsächlich mit dem Begriff "no Flow Time" verbunden. Den Terminus "no Flow Time" im Rahmen der Reanimation war mir nicht bekannt. Vielen Dank für den Hinweis Felix. Denke das dies einige hier nicht gewußt haben.

    Zitat

    Zitat Ani:
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Super-Retter wie Mütom das verwechselt.

    ....und auch ich schieße hin und wieder mal ein Eigentor, damit habe ich kein Problem, solange es sich nur auf Geschreibsel bezieht und nicht auf den Realfall.

  • Zumindest mir ist die Bedeutung des Begriffs "no flow time" bekannt, seit ich das erste Mal im RA-Kurs etwas zum Thema Reanimation gehört habe. Dachte eigentlich ebenfalls dies wäre ein gängiger und allgemein bekannter Begriff.



    Ich würde das weniger auf das Alter, sondern auf die allgemeine körperliche Verfassung beziehen. Richtig ist aber sicher, daß das erkennbare Alter den Umfang der Bemühungen beeinflußt.


    Der Erfolg, sowohl primär als auch sekundär, hängt mit Sicherheit von vielen Faktoren ab. Neben der Ursache die den Kreislaufstillstand ausgelöst hat und der gesundheitlichen Verfassung spielt die Zeit bis zum Ergreifen von Maßnahmen, die Qualität der Maßnahmen, die richtige Therapie in der postreanimations-Phase, die Therapie der Grunderkrankung, das frühzeitige Ergreifen neuroprotektiver Maßnahmen and so on eine Rolle.
    Alleine das Alter als Prädiktor für die Erfolgsaussichten zu nehmen finde ich falsch.
    Meist finden sich bei jüngeren Patienten allerdings nicht die alterstypischen "Abnutzungserscheinungen", die die Sache im Verlauf dann nicht unbedingt erleichtern. Ich denke das meinte Daniel.
    Das sich hin und wieder bei jüngeren Patienten deutlich mehr reingehangen wird bzw die Entscheidung die Maßnahmen abzubrechen mitunter schwerer fällt ist allerdings auch nicht von der Hand zuweisen.

  • Kennt Ihr eigentlich die Überlebensraten (Krankenhausentlassung) für prähospitalen, beobachteten Herzkreislaufstillstand mit Kammerflimmern in Euren Rettungsdienstbereichen?