Harsche Kritik an ILS Freiburg

  • Ich arbeite zwar hauptsächlich in einem angrenzenden Lst. Bereich, habe jedoch ein paar Dienste im Bereich der ILS Freiburg pro Jahr. In denen ist mir nichts aufgefallen was über das übliche hinaus ging. Sicherlich gibt es Alamierungen oder ähnliches bei denen man als RTW-Besatzung den Kopfschüttelt, aber wer kennt das nicht ? Zudem hatte ich letztes Jahr im September die möglichkeit mir die ILS inoffiziel anzuschauen. Damals lief definitiv manches noch nicht so rund, aber es handelte sich da meist um Kleinigkeiten, wie zb. eine zu kleine Schriftgröße auf den Monitoren, so das diese nur schwer aus einer Normalen Sitzposition heraus abzulesen waren oder eine kurze Zeitverzögerung bei den Buttons auf dem Touchscreen, jedoch eig alles was sich mit einem Update beheben ließe bzw denke ich auch gemacht wurde. Sicherlich gab es am Anfang probleme wenn man einen der BF´ler am Telefon hatte und dem eine Medizinischen Sachverhalt geschildert hat, dann wurde man meist kurz darauf an einen der DRK Disponeten weiter verbunden. Aber mittlerweile klappt das eig ganz gut. Zumindest aus der Ferne beobachtet hatte ich eig nicht den Eindruck das mehr schief läuft als in anderen Lst. und es gibt in Südbaden einige Lst. bei denen einiges Suboptimal läuft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Blasco ()

  • Hallo,


    ich finde besonders diesen Kommentar zu dem 2. Zeitungsartikel sehr interessant, guckst du:




    So betrachtet scheinen an den Vorwürfen ja doch etwas dran zu sein, zumindest wenn man zwischen den Zeilen der Gegendarstellung zu den Vorwürfen liest, wird da ja doch vieles zugegeben.


    Und wenn nach EINEM Jahr immer noch diverse "Baustellen" offen sind und immer noch nicht alle Leitstellendisponenten geschult sind (z.B. die Feuerwehrler in Sachen Rettungsdienst) so sehe ich darin schon gravierende Mängel !


    Gerade die Tatsache, dass die Feuerwehrdisponenten in der Bearbeitung von medizinischen Notfällen doch noch große Defizitte haben, sehe ich doch als großes Problem an und kann nicht nachvollziehen, wie man eine intigrierte Leitstelle eröffnen kann, BEVOR alle Disponenten dementsprechend geschult sind !?


    Ein Bekannter von mir, der mit Rettungsdienst nichts am Hut hat, hatte vor einiger Zeit einen medizinischen Notfall bei der ILS Freiburg gemeldet.
    Er war sehr aufgeregt, weil es seiner Frau extrem schlecht ging und dann hatte er einen ungeschulten Feuerwehrler dran, der zwar zuerst einmal versuchte, die Notfallmeldung selbst zu bearbeiten, doch nachdem mein Bekannter 2 mal den Notfall schilderte, der Feuerwehrdisponent den Notruf doch an einen DRK-Kollegen weiter gegeben hatte.
    Bei der Telefonweiterleitung kam es dann zu Problemen und nach längerem "in der Warteschleife hängen" landete mein aufgeregter Bekannter wieder beim Feuerwehrdisponenten.
    Daraufhin versuchte der Feuerwehrdisponent den Notruf nochmals zum DRK-Disponenten weiter zu leiten und nachdem mein Bekannter dann wieder in der Warteschleife hing, legte mein Freund völlig verzweifelt auf und rief stattdessen den Hausarzt an.
    Dieser kam dann auch rasch und forderte dann nach kurzer medizinischer Abklärung einen NAW für die Frau an !!!


    Dies zeigt sehr eindrücklich, dass es eben sehr schlecht ist, ungenügend geschultes Personal auf der ILS zu beschäftigen, denn wenn ein Notruf eingeht, so MUSS der Disponent Fachkompetenz ausstrahlen, denn nur so kann er einen Notruf gut bearbeiten und den aufgeregten Anrufer beruhigen.


    Sicherlich, das ist jetzt explizit nur eine "Baustelle" doch ich kann gut nachvollziehen, wenn es nach einem Jahr Betrieb, diese "Baustelle" teilweise immer noch gibt, wieviel "Baustellen" es dann zu Beginn der ILS gegeben hat !!!


    Ich weiß von einer anderen ILS, als die neu eröffnet wurde, lief diese ILS fast 1/2 Jahr im Schulbetrieb und als man dann von den 2 getrennten Leitstellen auf die ILS umstellte, wurde zuerst einige Wochen im Prallelbetrieb gearbeitet und dann nach und nach die beiden anderen Leitstellen abgeschaltet.
    Durch dieses Prozedere wurden Fehlerquellen weitgehendst im Vorfeld festgestellt und konnten somit behoben werden.
    Auch waren alle Disponenten zum Zeitpunkt des Realbetriebes entsprechend geschult (feuerwehr- sowie rettungsdiensttechnisch) und waren mit der neuen Technik der ILS vertraut und eingearbeitet.


    Bei der Eröffnung der ILS Freiburg gab es meines Wissens so ein Prozedere nicht, d.h. man hat die Disponenten mehr oder weniger "ins kalte Wasser geworfen" und hat von heute auf morgen die alte Leitstelle abgeschalten und ging ohne vorherigen Parallelbetrieb sofort auf die neue ILS über !


    Dieser Umstand kann nur zu Problemen und Fehlern führen und wenn man eben liest, dass jetzt, 1 Jahr nach Eröffnung, immer noch nicht alle "Baustellen" abgearbeitet sind, so schenke ich diesem annonymen Brief doch eine gewisse Glaubhaftigkeit !

  • Also nach meiner Ansicht darf bei einem solchen Vorgang getrost davon ausgegangen werden, daß vor der Veröffentlichung dieses Brandbriefes schon einige Versuche der/des Betreffenden unternommen worden sind, die Verantwortlichen auf die Mißstände hinzuweisen. Kein Mensch setzt sich hin und schreibt nach ein paar wenigen sporadisch auftretenden Fehlern einen solchen Brief! Da muss schon eine seelische Notlage vorliegen, denn schließlich riskieren diejenigen auch ihren Job wenn sie eben nicht anonym bleiben.
    Man darf auch nicht vergessen daß die Veröffentlicher näher das jeweilige Schicksal der Betroffenen bzw. die Konsequenzen dieser Mängel auf selbiges mitbekommen haben.
    Es stellt sich mir bei näherer Betrachtung die Frage wie bei der Politik auf solche Mißstände reagiert wird. In Ba.Wü. häuffen sich in letzter Zeit schwerwiegende Mängel im Rettungsdienst die erst durch massive private Initiativen von Insidern von der Komunalpolitik aufgegriffen wurde. Siehe hier auch z. B. die Vorgänge um den RD Schwäbisch Hall. Dort sind nach dem Skandal um getürgte Hilfsfristen auch so gut wie keine Konsequenzen von seiten der Politik erfolgt. Leider ist mit dem Baden Württembergischen Rettungsdienstgesetz, so wie es im Moment exestiert ,eine Grundlage geschaffen die solche Proleme begünstigen. Das zuständige Innenministerium versucht zwar jetzt mit einer übergeordneten Qualitätssicherungsstelle mehr Transparenz zu schaffen aber bis dieses Instrument greift wird noch einige Zeit und einige Skandale mehr vergehen, befürchte ich. Für mich steht ausser Frage daß das RD Gesetz geändert gehört. Hier muss eine stärkere direkte behördliche Kontrolle erfolgen, mit direkten Konsequenzen für die Verantwortlichen, und nicht nur im Rahmen der Selbstverwaltung durch den Bereichsausschuss!
    Denkbar wäre eine Behörde auf landeseben mit direkter Weisungsbefugnis z. B. angegliedert bei der Landesbranddirektion eben ein Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz wie in anderen deutschen Regionen auch!
    Momentan haben ja die Krankenkassen in den Bereichsauschüssen die deutliche Macht wie auch im zweiten verlinkten Artikel am Ende angedeutet wird. :stop:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."