Als RA in die USA

  • Hallo ihr alle zusammen,
    ich hab schon die suchfunktion bemüht aber nicht wirklich was gefunden.
    ich bin gerade in der ausbildung zum RA, die ich anfang 2014 abschließe, aber bin auch ein totaler usa-fan und würde auch gerne mal eine zeit in den usa leben und arbeiten.
    jetzt stellt sich mir die frage in wie weit wird der RA in den usa anerkannt, muss ich dort weiterbildungen machen oder gar nochmal eine komplett neue ausbildung.
    und dann so organisatorische fragen, wie zum beispiel, was ich machen muss um eine arbeitserlaubnis zu erhalten.


    fragen über fragen, ich hoffe mal ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen


    hoffe ich bin hier im richtigen forumsteil, da es ja auch was mit ausbildung zu tun hat, wenn nicht, dann bitte einfach verschieben :)


    viele grüße
    earny

  • Viele Fragen die Du dort hast.


    Zur Anerkennung des RettAss kann man pauschal nichts sagen, da es von Bundesstaat zu Bundesstaat Unterschiede gibt. Weiterhin gibt es dann noch Counties in den Bundesstaaten, die wiederum Unterschiede haben.
    Was Du machen kannst, wenn Du weißt wo Du hingehen möchtest ist: Das RettAss Curriculum in Englisch an die dortige Universität, die für die Ausbildung der Paramedics z.B. zuständig ist, zu senden und zu erfragen, inwieweit eine Anerkennung möglich ist. Meist sind es immer Einzelanerkennungsverfahren. Weiterhin ist ggf. ein English Sprachtest notwendig, wo Du eine bestimmte Punktezahl erreichen musst. z.B. IELTS Test.
    Dann bist Du schlauer und weißt, was und wie Du Dich noch weiterbilden musst.


    Zur Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis kann ich nicht viel sagen. Das ist alles mit der Green Card zusammenhängend und da bin ich kein Experte. Meine Erkenntnisse sind noch, das dein zukünftiger Arbeitgeber nachweisen muss, das er die Stelle nicht mit einem Amerikaner besetzen konnte (Gründe) und Dich dafür eingestellt hat. Das kann sich aber durchaus geändert haben.


    Wie und wo man dann eine Green Card außerhalb der Lotterie bekommen kann, kann ich leider auch nicht beantworten.


    Kleiner Tipp zum Schluß oder Anmerkung. Ich habe selten Ausschreibungen oder Stellenangebote gesehen, in denen nicht mindestens 5 Jahre Berufserfahrung gefordert waren. Sehe ich auch als sinnvoll an, damit man sich in seinem muttersprachlichen Bereich erstmal in dem Beruf gefestigt hat. Auch dauert ein solcher Prozess meist sehr lange. Bei mir als Beispiel mit Australien nun mittlerweile 2,5 Jahre, was meist an der Einwanderungsbehörde liegt und noch nicht mal mit dem Arbeitgeber oder der Anerkennung deiner Qualifikationen.

  • Die Anerkennung der Ausbildung sollte bei dieser Frage denke ich erst an zweiter Stelle kommen. Denn als erstes muss einmal eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis her. Ich denke, da wird für Dich nur die Green Card Lottery in Frage kommen. Infos dazu gibt es ja zu genüge im Netz.


    Was eine Anerkennung der Ausbildung angeht, so ist diese in den USA nicht einheitlich geregelt. Jeder Staat vergibt seine eigenen Lizenzen nach entsprechender Prüfung.


    LG TT

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  • Es ist noch anzumerken das es in den USA -nach Aussagen amerikanischer Kollegen- in fast allen Bundesstaaten keinen Mangel an Paramedics gibt und dementsprechend keine große Not nach ausländischem Personal besteht, noch dazu da viele Städte auf BLS-Only-Systeme umstellen um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Von einer Anerkennung würde ich übrigens erstmal nicht ausgehen, laut den Kollegen die ich kenne ist es deutlich schwerer geworden in den letzten Jahren und hat u.a. dazu geführt das selbst die Kanadier (deren Ausbildung sehr ähnlich aber im Regelfall weitreichender ist) nochmal von vorne anfangen müssen....

  • Hallo ihr alle zusammen,
    ich hab schon die suchfunktion bemüht aber nicht wirklich was gefunden.


    Das wundert mich jetzt aber. Denn zu dem Thema wurde bereits ausführlich hier diskutiert, und ich hatte dazu auch einiges geschrieben.


    1. Reciprocity? - Nein.


    2. Green Card und Arbeitserlaubnis (H1b/H2 Visum) sind zwei verschiedene Dinge.
    Die GC erhält, wer mit einem US-Bürgfer verheiratet ist, bei Familkienzusammenführung (Verwandschaft 1. Grades), Lotterie, langjährige Arbeits-/Aufenthaltserlaubnis hat.
    Die Arbeitserlaubnis erhält man wenn eimn Fachkräftemangel herrscht, der Arbeitsplatz nicht mit einem US-Bürger oder Legal Alien besetzt werden kann. Der Arbeitgeber muss die Stelle offiziell im ganzen Land aussschreiben, und sie den Behörden melden. Wenn dann kein geeigneter Bewerber zu finden ist, kann der AG einen Antrag stellen ob er ich einstellen darf. Dieses Verfahren kann derzeit gut 1, 5 Jahre dauern bis es entschieden ist. Positiv oder negativ. Die Arbeitserlaubnis ist dann erstmal an diesen AG gebunden und zeitlich i.d.R. auf 3 Jahre befristet. Sämtliche Kosrten für die Suche und das Antragsverfahren hat der AG zu bezahlen.
    Derzeit gibt es in den USA annähernd 1 Million EMT diverser Stufen. Ein Mangel ist in absehbarer Zeit nicht zu befürchten.


    3. In den USA wird auch nur mit Wasser gekocht. Das Leben dort härter als bei uns. Lass es sein. Fahr lieber nur zum Urlaub dort hin.


    Beste Grüße
    Axel
    (EMT-P - NV und IL)

  • Hi,


    dazu sollte es schon einige Erfahrungsberichte geben, oder?


    Also, da der Paramedic ein Beruf ist an dem kein wirklicher Arbeitskräftemangel besteht, wird es nahezu unmöglich sein, über deinen Arbeitgeber eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen.
    Einzige Möglichkeit die ich sehe: Green Card Lotterie.
    Aber Vorsicht, auch die hat Voraussetzungen, wie z.B. einen Kontoauszug mit über 10.000(?) €, etc.


    Paramedic dort werden kann etwas einfacher sein, als dort die gesamte Ausbildung nochmal zu durchlaufen, dazu gibt es wie gesagt aber viele Erfahrungen. Eine direkte Anerkennung wird in den meisten Fällen aber nicht möglich sein.


    Ein Freund von mir hat die beiden Kurse AMLS und PHTLS (je etwa 100 Dollar pro Kurs) in den USA gemacht und dann direkt die Prüfung zum Paramedic. Kostete noch mal knapp 300 Dollar zusätzlich und insgesamt etwa 3 Wochen. Das reichte in seinem Fall um zur Prüfung zugelassen zu werden. Zuvor hatte er übrigens auch mehrere Jahre Arbeitserfahrung in Deutschland als LRA, Dozent und ein abgeschlossenes Studium in dem Bereich noch drauf gelegt. Das braucht man nicht unbedingt, er meinte aber das vereinfachte ihm vieles.
    Jobangebote gab es dann genug für ihn. Er war in der Zeit aber auch des öfteren "drüben" und hat viele Praktika gemacht um dort Leute in den Rettungsdiensten kennen zu lernen.


    Die Praktika könnte ich dir auch nur raten, vor allem, wenn du ein Bein da in der Tür haben willst. Die Leute vor Ort können dir auch besser helfen was Unterlagen etc. angeht.



    Und einen Tipp von mir: Viele Deutsche begegnen ausländischen RDs mit einer ziemlichen (meiner Meinung nach unangebrachten) Arroganz. Damit kann man sich schnell unbeliebt machen.
    2 Punkte Dazu: Mit unserer Ausbildung machen wir durchschnittlich 1-2 mal in unserem Dienstleben Maßnahmen, die manche Paramedics standardmäßig durchführen. Und eine 2-jährige Ausbildung als Hilfsberuf wird niemanden so recht vom Hocker hauen.
    Und Punkt 2: Ja, in Amerika gibt es tatsächlich Rettungsdienste die auf einem katastrophalen Niveau arbeiten, es gibt auch genug Gegenbeispiele. Nur in Deutschland sind wir nicht schlecht, aber auch nicht der Nabel der Rettungsdienst-Welt, wie wir oft gerne hätten.


    Viel Erfolg bei deinem Traum und lass hören, wies bei dir läuft!


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

    2 Mal editiert, zuletzt von madde () aus folgendem Grund: entschwurbelt

  • Ich hatte auch viele Jahre den Traum in die USA auszuwandern. Ich habe daraufhin viele Jahre bei der Green Card Lotterie teilgenommen und 2010 tatsächlich gewonnen. Aber nicht angenommen. Die Gründe hier aufzuführen wäre sehr umfangreich, kannst dich aber mal vorab über die Visa & Co bei American Dream informieren. Wie schon mein Vorredner gesagt mach mal Urlaub in den USA und schau dir hier den RD an, ein Freund von mir (RA aus D) war auch schon zwei Mal drüben, konnte nach Vorabkontakt auch in New York im Rettungsdienst mitfahren und hat jetzt im Oktober auch mehrere Rettungswachen besucht. Mehr als Medizin machen auch die Amis nicht...