Telefonreanimation der Feuerwehr: Ein Anruf, der Leben retten kann

  • http://www.sueddeutsche.de/mue…ben-retten-kann-1.1596110


    Zitat

    Wenn Menschen miterleben, wie jemand zusammenbricht, überfällt sie oft Panik. Was ist jetzt zu tun? Herzdruckmassage, Mund-zu-Mund-Beatmung oder lieber gar nichts? Tatsächlich können Laien zu Rettern werden. Etwa mit Hilfe der Münchner Feuerwehr - und ihrer Telefonreanimation.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Auch wenn ich mit den Zahlen bereits manchen auf den Wecker gehe...


    In Deutschland könnten pro Jahr ca. 3'500 Menschen, die einen beobachteten Herz-Kreislauf-Stilstand erleiden, gerettet werden, nur durch die Einführung einer strukturierten Abfrage, der Anleitung zur Telefonreanimation durch den Disponenten sowie der Integration der notwendigen qualitätssichernden und -verbessernden Massnahmen.

  • Auch wenn ich mit den Zahlen bereits manchen auf den Wecker gehe...


    In Deutschland könnten pro Jahr ca. 3'500 Menschen, die einen beobachteten Herz-Kreislauf-Stilstand erleiden, gerettet werden, nur durch die Einführung einer strukturierten Abfrage, der Anleitung zur Telefonreanimation durch den Disponenten sowie der Integration der notwendigen qualitätssichernden und -verbessernden Massnahmen.


    Erstmal: :positiv:


    Gibts dazu auch Angaben über die möglichen Kosten?
    In wessen gesetzgeberische Kompetenz würde es denn Fallen? In die der Bundesländer?

  • Hallo!


    Auch wenn ich mit den Zahlen bereits manchen auf den Wecker gehe...


    In Deutschland könnten pro Jahr ca. 3'500 Menschen, die einen beobachteten Herz-Kreislauf-Stilstand erleiden, gerettet werden, nur durch die Einführung einer strukturierten Abfrage, der Anleitung zur Telefonreanimation durch den Disponenten sowie der Integration der notwendigen qualitätssichernden und -verbessernden Massnahmen.


    Gibt es dazu auch eine Quelle?

  • Das sind reine Rechenspiele. Niemand weiß bei einem Herzkreislaufstillstand, ob der einzelne Patient überleben wird. Deshalb kann man sich da nur was "zurecht rechnen". Und selbst beim Rechnen kann man sich auf völlig verschiedene Zahlen als Grundlage berufen. So plakativ sich dieser Satz auch erstmal anhört, so nichtssagend ist er inhaltlich.

  • Gibts dazu auch Angaben über die möglichen Kosten?


    In wessen gesetzgeberische Kompetenz würde es denn Fallen? In die der Bundesländer?


    Zu den Kosten kann ich Dir leider nichts sagen, aber nicht zu unterschätzen ist v.a. die QM-Komponente.
    Da Rettungsdienst Ländersache ist, wohl ja.



    Gibt es dazu auch eine Quelle?


    Als Basis für die hier zu Grunde liegende Berechnung diente "Emergency call processing and survival from out-of-hospital ventricular fibrillation."


    Das sind reine Rechenspiele.


    Stimmt. Aber diese Rechenbeispiele retten am Ende Leben, weil sie zum Nachdenken anregen, das Optimierungspotential aufzeigen und dazu beitragen, Wandelprozesse zu initiieren.


    Aber bevor das hier in eine nicht zielführende Diskussion ausartet... wer reelles Interesse an der Optimierung der Überlebensraten bei beobachtetem ausserklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand mit VF/VT in seinem RD-Bereich hat, kann sich gerne via PM an mich wenden.

  • Aber diese Rechenbeispiele retten am Ende Leben, weil sie zum Nachdenken anregen, das Optimierungspotential aufzeigen und dazu beitragen, Wandelprozesse zu initiieren.


    Wenn sie in im "Stern" stehen finde ich das weniger problematisch. Für einen neutralen wissenschaftlichen Diskurs unter Fachleuten schon. Emotional geführte (pseudo-) wissenschaftliche Ausarbeitungen haben uns damals tonnenweise unbenutzten Schweingrippe-Impfstoff beschert.

  • Klar sehe ich einen Bedarf in der Laienreanimation. Ist wahrscheinlich der einzige Bereich, wo wir noch was reißen können.

  • Klar sehe ich einen Bedarf in der Laienreanimation. Ist wahrscheinlich der einzige Bereich, wo wir noch was reißen können.


    Dann guck dir mal an wie viele deiner Kollegen, die meisten Krankenpfleger und auch zu viele Retter reanimieren...
    Ich will jetzt gar nicht mit reellen Zahlen kommen, aber da der HKS im KH deutlich häufiger ist glaube ich, dass man hie rmindestens genau so viel machen kann.
    Vernachlässigen darf man die Bystander (Laienreanimation) natürlich trotzdem nicht. Hier muss ganz sicher flächendekender ausbegildet und häufiger (bzw überhaupt) nachgeschult werden.

  • Dann guck dir mal an wie viele deiner Kollegen, die meisten Krankenpfleger und auch zu viele Retter reanimieren...


    Ich weiß zwar nicht, was Du damit jetzt sagen willst, aber laut den Untersuchungen die ich kenne, liegt die Überlebensrate bei intrahospitalen Herzstillständen deutlich höher als präklinisch. Weil halt ausgebildetes Personal meistens zeitnah zur Verfügung steht. Das Hauptproblem bleibt der Laie, der nicht reanimiert. Und die Einsicht, daß man manche Menschen einfach nicht reanimieren kann. Pharmakologisch sind wir schon seit Jahren am Limit und das Feilen an der Technik (Kompression an erster Stelle) wird, wenn überhaupt nur 1 - 3 geschätzte Prozent ausmachen. Entscheidend ist der schnelle Beginn der Reanimation.

  • Nichts zu tun, ist der größte Fehler, den man begehen kann.


    Trifft nach 15 Minuten dann der Rettungswagen (alle näher gelegenen Fahrzeuge sind grad mit anderweitigen Dienstleistungen am Bürger beschäftigt) und nach langen 20 Minuten der Notarzt ein, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Auch die Anwesenheit eines in Augen vieler immer noch "gottgleichen" Arztes kann da nicht mehr viel ausrichten.


    Die Bedeutung der Laienreanimation wird noch immer nicht ausreichend in Erste Hilfe Kursen vermittelt, zudem liegen bei den meisten diese Kurse schon viel zu lange zurück. Auch Motivation spielt hierbei eine entscheidende Rolle, absolviere ich den LSM/ EH Kurs nur für den Schein, dann lerne ich in der Regel nichts. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mir im familiären Umfeld oder Freundeskreis einmal helfen wird, ist jedoch ungleich größer, als bei einem Verkehrsunfall, wie ihn die allerwenigsten Menschen jemals erleben werden.


    Man muss die Menschen erreichen. Bei überwiegend jungem Publikum ist dies ungleich schwieriger. Wenn man denen was von Inselchen erzählt, schafft man dies jedoch noch weniger...



    LG TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Ich weiß zwar nicht, was Du damit jetzt sagen willst [...]


    Einfach nur, dass auch hier noch deutlicher Optimierungsbedarf herrscht. Natürlich sind die Überlebenschancen höher, da im Gegensatz zur "häuslichen" Situation überhaupt etwas gemacht wird und auch AEDs/Defis (schneller) verfügbar sind. Da gebe ich dir vollkommen recht. Trotzdem mangelt es bei der Umsetzung häufig noch an vielem. Daher kann man auch hier noch einiges rausholen. Halt eine zweite Baustelle, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Es ist daher keine konträre Aussage, sondern bezieht sich nur auf dein "wahrscheinlich der einzige Bereich, wo wir noch was reißen können.".

  • Weil ich es grade lese und es halt aus München kommt:
    http://www.merkur-online.de/lo…erettet-meta-2719362.html
    Welch "Neuigkeit"


    Man könnte ja jetzt böse sagen, nachdem es mim Lucas 2 und den HLFs nicht geklappt die Zahlen für ne primäre Erfolgreiche Reanimationen zu steigern bei der BF-Muc jetzt halt die vernünftigere Variante, auch wenn man sich dann nicht 100% mit den eigenen Lorbeeren schmücken kann.
    Anyway-ist doch eine gute Sache, wenn es gemacht wird und es funktioniert im "Millionendorf....äh.....Weltstadt mit Herz" ;-)


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Und, wie gehen wir die Sache an?


    Durch Projekte wie z.B.:
    - Telefonreanimation durch die Leitstellen
    - http://www.swp.de/ulm/lokales/…-druecken;art4329,1802018


    Ich glaube nicht, auch wenn das die entsprechenden Kursanbieter ungerne hören werden, dass durch vermehrte Erste-Hilfe-Kurse da einer echte Verbesserung Vorschub geleistet wird.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker