notärztin: nachtdienst ohne einsätze ist langweilig

  • Ich fand Schichtdienst auch geil.. bis ich den Vergleich hatte...


    Zum Artikel: Erst ne volle Schicht im KH und dann noch 12 (24h?) NA Dienst?
    Unverantwortlich und unprofessionell.. und so wie ich es verstanden habe auch eigentlich gar nicht mehr zulässig, oder?

  • und so wie ich es verstanden habe auch eigentlich gar nicht mehr zulässig, oder?


    Als Honorarkraft bist Du nicht an das Arbeitszeitgesetz gebunden. Wenn die zusätzlichen Stunden in dieser Form abgearbeitet werden, ist das zumindestens rechtlich kein Problem.

  • Zitat

    ...Erst ne volle Schicht im KH und dann noch 12 (24h?) NA Dienst?
    Unverantwortlich und unprofessionell...


    Der ein oder andere Rettungsassistent, Rettungssanitäter, Rettungswasausimmer setzt sich aus Blaulichtlust auch nach Feierabend oder am Wochenende noch in den RTW, weil das eben sein Hobby ist.
    Wenn die im Artikel beschriebene Ärztin den Dienst auf dem NEF als ihr Hobby ansieht, ist das nichts anderes und dann versteh ich auch, dass sie in der Zeit, in der sie ihr Hobby ausübt, was erleben will.


    Solange das System zulässt, dass der Rettungs- und Notarztdienst hobbymäßig ausgeübt wird, kann doch jeder tun, was ihm Spaß macht.

  • Da es sich um eine Erwerbstätigkeit handelt, ist der Notarztdienst per definitionem kein Hobby, sondern ein Beruf.

  • Ich sehe jeden Job (jede Erwerbstätigkeit) neben dem Hauptberuf, auf dessen Vergütung man nicht angewiesen ist, als Hobby an, denn man muss den Job weder aus finanziellen, noch aus fremdverpflichteten Gründen machen.
    Man tut etwas, weil man es tun will, obwohl man es nicht muss. So definiere ich ein Hobby.

  • Da Deine Definition von Hobby offensichtlich nicht der allgemeingültigen Definition entspricht, wäre zukünftig eine Anmerkung sinnvoll, um uns nicht mißzuverstehen. :-)

  • Ich fand Schichtdienst auch geil.. bis ich den Vergleich hatte...


    Zum Artikel: Erst ne volle Schicht im KH und dann noch 12 (24h?) NA Dienst?
    Unverantwortlich und unprofessionell.. und so wie ich es verstanden habe auch eigentlich gar nicht mehr zulässig, oder?

    Es ist vor allem lachhafte Angeberei, wie toll man ist, wie hart im nehmen und wie leistungsfähig man ist. Ein schlechtes Vorbild und wirft ein schlechtes Licht auf NAs. Aber es ist schön zu sehen, daß es sowas nicht nur bei uns RA/RS gibt und die liebe Ärzteschaft auch ihre Spezialisten hat. :cool_1:


  • Der ein oder andere Rettungsassistent, Rettungssanitäter, Rettungswasausimmer setzt sich aus Blaulichtlust auch nach Feierabend oder am Wochenende noch in den RTW, weil das eben sein Hobby ist.
    Wenn die im Artikel beschriebene Ärztin den Dienst auf dem NEF als ihr Hobby ansieht, ist das nichts anderes und dann versteh ich auch, dass sie in der Zeit, in der sie ihr Hobby ausübt, was erleben will.


    Solange das System zulässt, dass der Rettungs- und Notarztdienst hobbymäßig ausgeübt wird, kann doch jeder tun, was ihm Spaß macht.


    Können im Sinne von dürfen ist korrekt. Besser macht es das nicht. Schließlich weiß man mittlerweile gut genaug, wie sich Konzentration und Ermüdungszustand auf Qualität und Fehlerzahl auswirkt. Da ist das Hobby "Menschenleben" dann irgednwie daneben, bzw. wird zur Farce.

  • Ich denke, daß die Kollegin nicht die breite Masse repräsentiert. Solche Normvarianten gibt es nun einmal. Übermüdete Kollegen, die freiwillig so ein Leben an den Tag legen und damit möglicherweise auch Patienten gefährden, machen das sicherlich nicht aus Spaß am Stress, sondern aus anderen Motiven.

  • Schließlich weiß man mittlerweile gut genaug, wie sich Konzentration und Ermüdungszustand auf Qualität und Fehlerzahl auswirkt

    Mir geht dieses Rumschreien wegen Arbeitszeitüberschreitung langsam auf den Geist. Wenn ich neben dem Vollzeitstudium nebenbei am Wochenende auf dem RTW gesessen habe, habe ich garantiert nicht wegen Arbeitszeitüberschreitung Fehler gemacht. Und genauso sehe ich das auch mit dem sogenannten Hobby. Da diese Tätigkeit am Wochenende eine Abwechselung zum normalen Beruf darstellt stelle ich einfach mal die These auf, dass eher weniger denn mehr Fehler gemacht werden. Die Konzentration ist gerade aufgrund der Abwechselung deutlich höher als bei einem Vollzeitretter, der dann am Wochenende in der Tagschicht seinen 28ten Alkoholintox behandelt.


    Dieses über einen Kamm scheren geht mir hier so etwas von auf den Geist. Bei jeder Diskussion kommt dieser Mist wieder hoch und es wird Bashing betrieben. Ich habe leider in meiner Zeit im Rettungsdienst mehr Fehler bei HA beschäftigten gesehen als bei EA oder Aushilfen. Die waren nämlich fast immer hochkonzentriert und sehr professionell, bei jedem Einsatz.

  • Wenn ich neben dem Vollzeitstudium nebenbei am Wochenende auf dem RTW gesessen habe, habe ich garantiert nicht wegen Arbeitszeitüberschreitung Fehler gemacht.


    Und woher weißt du das so genau?


    Ich habe leider in meiner Zeit im Rettungsdienst mehr Fehler bei HA beschäftigten gesehen als bei EA oder Aushilfen. Die waren nämlich fast immer hochkonzentriert und sehr professionell, bei jedem Einsatz.


    Also ist eine ehrenamtliche oder Aushilfstätigkeit gleichbedeutend mit mehr Professionalität und Qualität im Rettungsdienst?


    Der Einwand von VK-Retter hat nichts mit Bashing zu tun. Alleine der gesunde Menschenverstand (und die Erfahrung) sagt mir, dass man übermüdet deutlich unkonzentrierter und anfälliger für Fehler arbeitet. Das hat rein gar nichts mit der Art der Beschäftigung zu tun, denn auch ein hauptamtlich Beschäftigter kann übermüdet zum Dienst erscheinen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • 1. Und woher weißt du das so genau?
    2. Also ist eine ehrenamtliche oder Aushilfstätigkeit gleichbedeutend mit mehr Professionalität und Qualität im Rettungsdienst?
    3. Alleine der gesunde Menschenverstand (und die Erfahrung) sagt mir, dass
    man übermüdet deutlich unkonzentrierter und anfälliger für Fehler
    arbeitet.


    1. Ganz einfach: Weil ich es weiss!
    2. Das habe ich nicht behauptet. Generell davon auszugehen, dass eine EA-Tätigkeit/Aushilfstätigkeit mit einem Qualitätsverlust einhergeht, halte ich für genau so widerlegbar. Das hängt leider von zu vielen Faktoren ab.
    3. Das sehe ich auch so. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, am Wochenende mal übermüdet zum Dienst erschienen zu sein.
    Dies grundsätzlich einem "Wochenend-Retter" zu unterstellen halte ich für falsch, nur weil er unter der Woche einer anderen Tätigkeit nachgeht. Nach dieser These würde ich meine Wochenendveranstaltungen im Sport (=Hobby) ja auch generell übermüdet ableisten ("ist ja Wochenende, da muss man müde und überlastet sein"). Ich behaupte, dass gerade die Abwechslung der Tätigkeit die Qualität ab und bis zu einem gewissen Maße fördert. Eine gewisse Grundqualifikation ist allerdings Voraussetzung dafür.

  • Ich sag's mal so:
    Ich seh so ne RTW- oder NEF-Nachtschicht samstags auch immer noch als eine willkommene Abwechslung an. Aber ich hab dann teilweise schon 50h + x vom normalen Brötchenerwerb auf'm Buckel, und wenn in so ner Nachtschicht einiges geboten wird, dann reicht mir der Sonntag allein definitiv nicht mehr, um montags wieder fit und ausgeruht von vorne anzufangen.
    Aufgeben möcht ich's nicht, aber so ehrlich muss man doch sein und zugeben, dass das kaum gut sein kann, wenn man zur regulären Arbeitszeit nochmal 14 Stunden (und dann auch noch nachts) oben drauf packt.


    Die Äußerungen der zur Diskussion stehenden Notärztin sind ansonsten selbsterklärend.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Aufgeben möcht ich's nicht, aber so ehrlich muss man doch sein und zugeben, dass das kaum gut sein kann, wenn man zur regulären Arbeitszeit nochmal 14 Stunden (und dann auch noch nachts) oben drauf packt.


    Andere laufen halt am Sonntag Nachmittag nen Marathon oder saufen bis morgens um 4 in der Disco.
    Die meisten werden wohl erwachsen und verantwortungsbewusst genug sein, um zu entscheiden, wann es zu viel wird.


    J.

  • Okay, für die eigene Verfassung am darauffolgenden Montagmorgen isses vielleicht vergleichbar, aber ich denke wir wären uns einig, wenn ich jetzt behaupte, dass es einen Unteschied macht, ob mir beim Patientenversorgen, beim Marathonlaufen oder beim Saufen ein Fehler unterläuft? ;-)

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Alrik


    Also beim Saufen könnte es fast am teuersten sein... fehlender Versicherungsschutz...
    Ich sag nur Unterhaltszahlungen... die können sehr teuer sein. :cool_1:

  • Das ist kein Fehler beim Saufen, das ist eindeutig ein Folgeschaden.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone: