Deutscher Ethikrat: "Nutzen und Kosten im Gesundheitswesen – Zur normativen Funktion ihrer Bewertung - Stellungnahme"

  • Ein kleiner Blick über den Tellerrand kann manchmal, auch in Berufspolitischer Hinsicht, nützlich sein, auch wenn die Lektüre dieser Stellungnahme etwas anstrengend ist:


    http://www.ethikrat.org/dateie…n-im-gesundheitswesen.pdf


    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Zitat


    12. Die in Zukunft zu erwartende Notwendigkeit von Rationie- rungsentscheidungen wird den Gesetzgeber aber zwingen zu klären, in welchem Umfang Leistungsansprüche nach § 27 und § 12 SGB V von einer Kosten-Nutzen-Bewertung beeinflusst werden dürfen und in welchem Verhältnis sich diese zum Kriterium der medizinischen Notwendigkeit verhält.


    Das ist für mich wirklich die große Frage. Meines wissens wurde in UK zB die Dialyse für Leute 65+ aus dem gesetzlichen Anspruch gestrichen.


    Ich bin hier wirklich gespannt, was das Ergebniss der Diskussion sein wird. Aber drei Dinge stehen fest:
    1. Es wird weniger Beitragszahler geben
    2. Es wird mehr Bedarf an medizinischen Behandlungen geben
    3. Das aktuelle System wird sich verändern


    Dies bedeutet das man als Versicherter entweder mehr bezahlen muss oder weniger Leistungen übernommen werden.

  • ... oder dass die Leistungserbringung effizienter werden muss


    Ich denke, dass hier den meisten Bereichen kaum noch Wirtschaftlichkeitsreserven vorhanden sind. Allerdings gibt es noch die ein oder andere Einsparmöglichkeit in einzelnen Bereichen (z.B. Pharma) des Gesundheitswesens. Zum Glück hat man schon bei der letzten großen Gesundheitsreform erkannt, dass auf Seiten der Kostenträger durchaus Einsparpotentiale vorhanden sind (Stichwort: Krankenkassenreduktion). Weitere Kostenreduktionsmöglichkeiten sehe ich zum Beispiel noch bei kassenärztlichen Vereinigungen, bzw. deren komplette Abschaffung.


    Spannende Sache, aber solange in dem System Geld damit verdient wird, dass jemand krank, und nicht gesund ist, sind die Anreize die falschen.


    Viele Grüße,
    Thomas