Kosten NFS Ausbildung

  • Hallo,


    ich suche z.Zt. Infos, wie hoch die Kosten der NFS Ausbildung für Berufseinsteiger sind. Wer veröffentlicht solche Informationen wo?
    In einer Facebook Gruppe grassiert das Gerücht, dass die Bereichsausschüsse dies entscheiden würden- eine solche Regelung finde ich im NFS-G aber nicht?


    Gibt es dazu schon belastbare Zahlen?
    Wie kann der Arbeitgeber die entstehenden Kosten weiterreichen?
    Gibt es pro Arbeitgeber eine Begrenzung, wie viele NFS ausgebildet werden können?


    Die von mir angeschrieben Schulen scheinen auch nichts zu wissen, zumindest sind die Antworten nichtssagend.


    Falls es tatsächlich noch keine Informationen gibt- wann ist dann mit welchen zu rechnen?
    Aus Gesetzgeberischer Sicht ist doch alles getan, oder?



    DANKE!

  • es gibt einfach noch keine Angaben zu den Kosten. Da heißt es noch abwarten


    :ironie:
    Das ist ja in dieser Republik so gewollt, erst verabschieden dann die Details wie Geldfragen klären. Nun ja, der Steuerzahler hat es ja ;-)

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    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Zitat

    Das ist ja in dieser Republik so gewollt, erst verabschieden dann die Details wie Geldfragen klären. Nun ja, der Steuerzahler hat es ja


    Hä? Abgesehen davon ist es keine gute Demokratie, wenn man Preise auf einmal festlegt...

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Die Arbeitsgemeinschaft der Rettungsdienstschulen hat eine eigene Hochrechnung erstellt, diese ist im unterschied zu der Bundestagsberechnung zumindest mit gewissen Fakten belegt. Sie kommen dabei auf mehr als das Doppelte. Als unumstritten sollte man diese Zahl nicht ansehen.


    Aber wenn ich das Gesetz richtig verstehe, besteht das Risiko einer Weitergabe an den Azubi nicht.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • balticbird
    Danke für den Link! In der PDF ist sogar von insgesamt 110.150 € Gesamtkosten pro Teilnehmer die Rede. Bedenkt man, dass ein Medizinstudium 180.000€ kostet, kommen mir 110.000€ für einen NFS übertrieben viel vor.



    Falls jemand weitere, belastbare, Informationen hat, würde ich mich sehr darüber freuen :)

  • Die Frage der Kosten lässt sich nicht so einfach darlegen. Hier sind sehr viele Faktoren zu berücksichtigen, die durchaus individuell (von Betrieb zu Betrieb) zu sehen sind. Ist z.B. ein Auszubildender im regulären Stellenplan aufgeführt, so muss man nicht nur seine Vergütung rechnen, sondern auch die Kosten für die Vertretung, wenn nicht eingesetzt werden kann, weil er an der Schule oder im Praktikum ist. Diese Kosten entfallen wiederum, wenn er nur als zusätzliche Kraft verplant ist, hier würde nur seine Vergütung zu Buche schlagen.

  • Aber wenn ich das Gesetz richtig verstehe, besteht das Risiko einer Weitergabe an den Azubi nicht.



    Nein, das wird in §20 deutlich ausgeschlossen:


    Nichtigkeit von Vereinbarungen
    (1) Eine Vereinbarung, die zu Ungunsten der Schülerin oder des Schülers von den übrigen Vorschriften dieses Abschnitts abweicht, ist nichtig.
    (2) Eine Vereinbarung, die die Schülerin oder den Schüler für die Zeit nach Beendigung des Ausbil- dungsverhältnisses in der Ausübung ihrer oder seiner beruflichen Tätigkeit beschränkt, ist nichtig. Dies gilt nicht, wenn die Schülerin oder der Schüler innerhalb der letzten sechs Monate des Ausbildungsverhältnisses für die Zeit nach dessen Beendigung ein Arbeitsverhältnis eingeht.
    (3) Nichtig ist auch eine Vereinbarung über
    1. die Verpflichtung der Schülerin oder des Schülers, für die Ausbildung eine Entschädigung oder Schulgeld zu zahlen,
    2. Vertragsstrafen,
    3. den Ausschluss oder die Beschränkung von Schadensersatzansprüchen und
    4. die Festsetzung der Höhe eines Schadensersatzes in Pauschalbeträgen.





    Der 1. Satz bedeutet, dass Verträge a lá "Du machst bei uns die Ausbildung und machst danach kostenlos EH Kurse o.ä." nichtig sind. Gott sei Dank! ;)

  • Dramatische Kostenpunkte sind die geforderten Ärzte, die die NFS Azubis direkt anleiten sollen. Das werden sich die meisten Kliniken vermutlich gut vergüten lassen. Weiterhin wird die Gesamtverantwortung der Schule wohl Geld kosten, da wenn diese die Verantwortung trägt, ja auch eine gewisse Überwachung stattfinden wird. Auch die Installation von den fachlich überwachenden Stellen auf Landesebene werden sicher erhebliche Gelder beanspruchen. Auch die Forderung nach akademischem Lehrpersonal und einer pädagogischen Leitung wird die Kosten erheblich ansteigen lassen, da diese Mitarbeiter auch ein anderes Gehalt verlangen als ein einfacher LRA. Die reine Verlängerung der Unterrichtszeit dürfte tatsächlich ein kleinerer Faktor sein. Ich halte Schätzungen über >110.000 Euro durchaus für realistisch.


    Du darfst bitte nicht vergessen, dass der Medizinstudent in dem Gesamtkonzept Hochschule viele Synergieeffekte nutzt. Obendrein wird er während seiner Ausbildung nicht bezahlt und Bafög o.ä. ist in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt. Und selbst bei einem Ausbildungsgehalt sind drei Jahresgehälter ein erheblicher Kostenfaktor.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Dramatische Kostenpunkte sind die geforderten Ärzte, die die NFS Azubis direkt anleiten sollen. Das werden sich die meisten Kliniken vermutlich gut vergüten lassen. Weiterhin wird die Gesamtverantwortung der Schule wohl Geld kosten, da wenn diese die Verantwortung trägt, ja auch eine gewisse Überwachung stattfinden wird. Auch die Installation von den fachlich überwachenden Stellen auf Landesebene werden sicher erhebliche Gelder beanspruchen. Auch die Forderung nach akademischem Lehrpersonal und einer pädagogischen Leitung wird die Kosten erheblich ansteigen lassen, da diese Mitarbeiter auch ein anderes Gehalt verlangen als ein einfacher LRA. Die reine Verlängerung der Unterrichtszeit dürfte tatsächlich ein kleinerer Faktor sein. Ich halte Schätzungen über >110.000 Euro durchaus für realistisch.


    Nun ja, die Anforderungen an die Schule sind jetzt auch nicht soooo hoch.


    hauptberufliche Leitung der Schule durch eine entsprechend qualifizierte Fachkraft mit einer abgeschlosse- nen Hochschulausbildung,
    Egal was sie/er studiert hat, hauptsache er/sie hat irgendwas studiert. An den Schulen, an denen ich meinen RS und RA gemacht habe, waren in beiden Fällen die Schulleiter Hochschulabsolventen. Dies dürfte daran liegen, dass diese Damen und Herren in gewisser Weise Führer von Unternehmen sind und betriebswirtschaftliche Kenntnisse benötigen.
    Für kleine Schulen dürfte dies zu einem Problem werden, für die "großen" sollte es keine Auswirkungen haben.


    2. Nachweis einer im Verhältnis zur Zahl der Ausbildungsplätze ausreichenden Zahl fachlich und pädago- gisch qualifizierter Lehrkräfte mit entsprechender, abgeschlossener Hochschulausbildung für die Durch- führung des theoretischen und praktischen Unterrichts,
    Bei den an staatlichen Schulen herrschenden Klassengrößen ist davon auszugehen, dass die Forderung nach einer "ausreichenden Zahl" an fachlich und pädagogisch qualifizierten leicht zu erfüllen wird. Je nach Definition könnte hier jemand mit einem XY-Studium und einer möglichen Qualifizierung zum L-NFS (Lehr-Notfallsanitäter) schon ausreichend sein.



    Die Forderung nach anleitenden Ärzten konnte ich im Gesetz nicht finden?
    Die überwachenden Stellen auf Landesebene sind ja bereits vorhanden.


    Aber jetzt der Thread auch ins Spekulative, das sollte er eigentlich nicht ;)

  • Wenn man bedenkt, dass in den EUR 110000 auch die Ausbildunsgvergütung drinsteckt (das findet sich ja in der AgRD-Tabelle) realistischer als 50000. Ursprünglich ging die AGRD wohl auch davon aus, das der Azubi nicht als Zweiter zum Einsatz kommt, und so wie jetzt in den dreijährigen Modellen seine Ausbildungskosten abarbeitet....