England: Verspäteter Krankenwagen kostet Rettungsdienst Millionen


  • Quelle: http://portal.tirol.com/chronik/international/25330/index.do

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das ist ja völlig absurd! Fangen die Engländer jetzt auch schon im Sektor Schadenersatzprozesse an, den Amis nachzueifern?


    Das muss man sich mal vor Augen halten: Die Patientin wirft *sich selbst* irgendwelche Tabletten in den Kopf, bekommt davon was ab, und Schuld daran ist der Rettungsdienst ;-)
    Die Beweiskette würde mich mal interessieren...


    Aber keine Sorge: Hier hätte sie damit vor Gericht wenig Erfolgsaussichten.


    J.

  • Zitat

    Hier hätte sie damit vor Gericht wenig Erfolgsaussichten


    So sicher bin ich mir da nicht, Jörg.
    Liegt der Einsatzort nicht gerade mitten in der Pampa und handelt es sich um einen Notfall, der erst 30 Minuten später bedient werden kann, hätte eine solche Klage sicherlich auch hierzulande Aussicht auf Erfolg.
    Und eine mangelhafte Behandlung wäre durchaus vorstellbar, auch in Deutschland.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich muss sagen das ich den Artikel dabei nicht besonders aussagekräftig finde.

    Zitat

    ...erklärte sie in einer Eingabe an das Gericht.


    Zitat

    Der Rettungsdienst wies die Vorwürfe zurück, willigte aber in die Zahlung ein


    Da steht ja nun nichts über eine besondere Verhandlung. Und eine solche musse s ja schon gegeben haben in der man dem RD massive Verfehlungen nachweisen muss. Welcher RD zahlt denn sonst 4 Mio ? wegen der Eingabe einer Patientin.


    Sollte die Eintreffzeit so spät und die Behandlung so mangelhaft sein das es zu so invasiven Schädigungen eines Patienten kommt, dann hätte eine solche Klage sicherlich auch vor deutschenm gerichten gute Chancen. Aber niemals mit den Schadenssummen!

  • Ich gehe davon aus, daß aus Gründen eines möglichen Image-Schadens und eventuell langwierigen Prozesses eine aussergerichtliche Einigung getroffen wurde.
    Somit wurde allerdings auch durch den Rettungsdienst ein Fehler eingeräumt, der bei einem erfolgten Prozess möglicherweise noch teurer zu stehen gekommen wäre - siehe die horrenden Summen, die teilweise in den USA erzielt werden.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das ist ja mal der Hammer.Die Tusse da ist doch den Hirnschaden selbst schuld, wenn sie sich da mit Tabletten umbringen will. ?(
    Komisch, und dann noch so ne riesen Summe, das klingt wirklich schon nach Amerika.Die Britten spinnen eh ich wusste es schon immer.



    Bei uns muss man nach 15 minuten am einsatzort sein nach Alamierung.
    Außer du musst irgendwo hin wo du mit dem Auto nicht hinkommst.

  • Vossi Dann waren sie halt zu langsam aber 4,2 Millionen Euro nur weil die zu Spät kamen?Kann ja auch nicht sein. Und die Frau wollte doch ihr Leben beenden war ja suizidale Absicht.


    Und zu dem anderem ja 15 minuten is vorgeschrieben bei uns auch zu Pat. mit suizidaler Absicht.

  • Zitat

    Original von Grisulinchen
    Das ist ja mal der Hammer.Die Tusse da ist doch den Hirnschaden selbst schuld, wenn sie sich da mit Tabletten umbringen will. ?(
    Komisch, und dann noch so ne riesen Summe, das klingt wirklich schon nach Amerika.Die Britten spinnen eh ich wusste es schon immer.


    das ist eine äusserung, die eines rettungsdienst-mitarbeiters schlichtweg unwürdig ist. von patienten in begriffen wie "tusse" denken, das leben eines suizidalen für weniger wertvoll halten [eine postnatale depression ist eine übrigens nicht seltene ERKRANKUNG und kein niederer schädigungsvorsatz], ein ganzes volk in einen topf schmeissen... und das bei deiner signatur... wo ist hier die igno-funktion?



  • Zitat

    Original von Grisulinchen
    Vossi Dann waren sie halt zu langsam aber 4,2 Millionen Euro nur weil die zu Spät kamen?Kann ja auch nicht sein. Und die Frau wollte doch ihr Leben beenden war ja suizidale Absicht.


    Und zu dem anderem ja 15 minuten is vorgeschrieben bei uns auch zu Pat. mit suizidaler Absicht.



    finde ich sehr grob gefasst, keiner kennt die Umstände.
    wars das zu spät kommen ? war sie evtl bewusstlos, hypoxisch ?


    Zitat

    und einer mangelhaften Behandlung auf dem Weg zum Krankenhaus


    sehr schwer nachvollziehbar warum die hirnschäden entstanden sind..



    und eure haltung zum siuzidpatienten find ich etwas... naja...
    dann könnte man den rettungsdienst abschaffen, wenn man die leute anhand ihrer unglücksfälle erziehen wollt. was soll dann das ?

  • Als RA kann es nicht meine Aufgabe sein über Schuld oder Unschuld meines Patienten zu entscheiden. Ich habe einfach meinen Job zu machen und wenn ich den nicht gut mache und es entsteht ein Schaden daraus, dann muss ich die Konsequenzen tragen.

  • Stellt sich in diesem Fall auch die auf deutsche Verhältnisse übertragene Frage, was wurde denn überhaupt angefordert (RTW ; RTW + NEF ; NAW ; MZF (KTW) oder MZF + NEF), was ist eigentlich eine "Ambulance" ?
    In unserer schönen bunten Republik ist es ja wohl so, abhängig vom RD Bereich, wann ein "Kunde" bedient wird, das kann im Bereich des KT schonmal lästige geschmeidige 90 Min. dauern, bis die Büchse vor der Hütte steht, zumal die Deutschen, auch niedergelassene Akademiker, ja generell in der Regel in der Lage sind, `nen Notfall zu erkennen ! :ironie:
    Was folgt daraus ?
    Ja, ganz klar, es wird ein "KRANKENWAGEN" bei der Leit(d)stelle bestellt ! :(
    Wenn die Jungs & Mädels in der entsprechenden "Vogelwarte" auch noch motiviert und gut ausgebildet sind, klappt sogar die Abfrage des Notfallbildes und es wird ein entsprechendes Fahrzeug entsand ! :]


    War Euch das zuviel Ironie auf einmal, dann Herzlich Willkommen in der BRD, speziell im Lkr. Hi ! :P

  • servus



    also... mir scheint diese diskussion weitgehend sinnlos, da spekulativ. es wurde kein gerichtsurteil angestrebt, sondern eine aussergerichtliche einigung erzielt. mit anderen worten: die rettungsdienstorganisation hat der zahlung des betrages freiwillig zugestimmt. und jetzt frage ich mich mal, warum jemand 4,2 mio euro für [1] eine verspätung und [2] eine fehlerhafte behandlung während der fahrt zahlt. meines erachtens kommt dafür nur gröbstes fehlverhalten der besatzung in betracht, und der rettungsdienstlichen organisation, die sich zu diesem schritt entschlossen hat, dürfte sehr klarvor augen stehen, um welche fehler es bei diesem einsatz geht.


    wenn jemand 4,2 mio aus den tisch legt, um NICHT die einzelnheiten der angelegenheit gerichtlich klären zu müssen und damit öffentlich zu machen, dann hat er wohl einen sehr guten grund. der vorgang spielte sich im übrigen zwischen zwei privatpersonen ab und lässt insofern auch keinen rückschluss auf das britische rechtssystem zu. und schon garnicht auf das britische volk! ebenso unsinnig ist es, von der "schuld" einer depressiven suizidalen patientin zu sprechen. denn die war ja wohl an der einigung kaum beteiligt.



    grüsse

    Einmal editiert, zuletzt von hoeppi ()

  • Ich muss gestehen, ich habe gelegentlich wenig Verständniss oder gar Mitleid mit Menschen, die sich auf eine der mannigfaltigen möglichen Arten zu suizidieren oder sonstwie selbst zu schädigen versuchen. das liegt jedoch nur daran, dass ich meine Emotionen für zu wertvoll halte, sie an jemand fremdes zu verschwenden.


    Trotzdem wird jeder menschenwürdig behandelt und bekommt die, dem Krankheits- oder Notfallbild angemessenen Behandlung (auch wenn ich kein Arzt bin!) unabhängig seiner/ihrer Gesinnung, Herkunft oder Glaubensrichtung. Solche AUssagen wie "Die war selbst schuld" sind daher, wenn man diesen Job ernsthaft betreibt obsolet!


    Wenn man sich den Sachverhalt und die Art der Klärung ansieht, liegt jedoch der Verdacht nahe, das die Kollegen von der Insel grandiose Scheiße gebaut haben! Derartige Vorfälle sind auch in Deutschland denkbar, daher möchte ich davon absehen, hier über "Ausländer" herzuziehen, ohne den sachverhalt näher zu kennen.


    Und wenn Kollegen Patienten schädigen - sei es durch Unkenntniss, Schlampigkeit oder was weiß ich - dann müssen sie im Zweifelsfall auch die Strafe dafür hinnehmen. Das sind die Spielregeln, und solange wir mitspielen wollen (wenngleih ich den Vergleich mit einem Spiel nicht gerne ziehe), müssen wir uns dran halten!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

    Einmal editiert, zuletzt von Mowl ()

  • Wow, was für eine Diskussion...


    Kann es denn tatsächlich ernst gemeint sein, einer suizidalen Patientin eine Mitschuld an dem möglichen Fehlverhalten anderer zu geben??? Wo ist denn da die Grenze??? Dann müsste man auch dem von Vossi schon genannten Beispielen (Raucher mit Infarkt, Raser beim VU, etc.) eine Mitschuld einräumen. Aber wenn man das ganz genau betrachtet, so wäre ja das Rettungsfachpersonal ja von jeglicher Verantwortung gegenüber dem Patienten freigestellt... Denn welcher Notfall kommt zustande ohne dass man nicht einem beteiligten die Schuld dafür geben könnte??? Wohl die wenigsten...
    Kurz und gut... Ich habe einen Beruf, eine Ausbildung und so wird von mir erwartet, dass ich meine Arbeit auch fach- und sachgerecht ausführe. Unterlaufen mir dabei Fehler, so muss ich auch die Konsequenzen tragen und für meine Fehler gerade stehen.


    Was die Zahlung anbelangt sehe ich das wie ein Großteil hier drin. WEr bitte legt 4 Mio. Euro auf den Tisch, nur weil vielleicht ein kleiner Fehler unterlaufen ist??? Keine Firma kann sich das leisten. Nein, da müssen schon größere Missstände vorhanden sein, die man auf jeden Fall nicht an die Öffentlichkeit und schon gar nicht vor ein Gericht bringen möchte.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)