Boston/USA: Nach Großbrand - 2 Feuerwehrmänner tot, 13 verletzt

  • Nach einem verheerenden Feuer gestern in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts trauert die Feuerwehr um 2 tote Feuerwehrmänner, 13 Feuerwehrmänner mussten mit teils schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
    Mehrere Videos zeigen den dramatischen Einsatz: http://www.firecritic.com/2014…itic+%28FireCritic.com%29

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Da die Mentalität nordamerikanischer Feuerwehrangehöriger und deren Einsatzleiter so ist das Risiko eher zu suchen, es herauszufordern als ihm aus dem Weg zugehen, in jede Situation teils kopflos hinein zurennen (wörtlich) um sich dann zu wunderen das man eine so hohe Trauma- /Letalität zu beklagen hat treiben mich eher zum Kopfschütteln als zum Mitleid empfinden. So sehr ich auch Pipes and Drums schätze...

  • Und das mit dem Risiko suchen bzw. kopflosen Handeln kann man wie belegen?
    Für mich klingt das sehr pauschalisierend und widerspricht vor allem den Erfahrungen die ich in den USA gemacht habe.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Da die Mentalität nordamerikanischer Feuerwehrangehöriger und deren Einsatzleiter so ist das Risiko eher zu suchen, es herauszufordern als ihm aus dem Weg zugehen, in jede Situation teils kopflos hinein zurennen...


    Woher nimmst du denn diese Kenntnis? Konntest du die Arbeit nordamerikanischer Feuerwehren schon vor Ort verfolgen?
    Aufgrund meiner rudimentären Feuerwehr-Kenntnisse würde ich sagen, bei den beiden getöteten Feuerwehrmännern handelt es sich um einen Trupp, der zur Menschenrettung in das Gebäude ging. Aus dem aufgezeichneten Funkverkehr geht hervor, dass diese bereits etwa 7 Minuten nach dem Alarm im Gebäude waren und einen eigenen Notruf abgesetzt haben. Zu diesem Zeitpunkt kam es wohl zu einer schlagartigen Ausbreitung des Feuers, wie weitere Videos und Fotos belegen.


    Ich nehme an, eine deutsche Feuerwehr würde bei einem Wohnhausbrand ebenfalls einen Trupp zur Menschenrettung in das Gebäude schicken, sofern es noch nicht in Vollbrand steht?



    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Richtig, Daniel... zur menschenrettung werden ggf. sogar mehrere trupps hineingeschickt.


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  • Für mich klingt Harun's Statement auch eher wie das gern genommene "in den USA leben alle gerne viel gefährlicher" Gerede.
    Die US Armee ist voller geisteskranker Adrenalinjunkies, die US Polizei fährt alleine Streife und ist schießwütig und die US Feuerwehren sind durchsetzt mit profilneurotischen Möchtegernhelden die alles für die 5 Sekunden auf Channel 7 tun... bla bla. :fool3:

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  • Bei dem Feuer und den Umständen die zum Tod der beiden Feuerwehrmänner geführt haben dürfte der Wind eine entscheidende Rolle gespielt haben.


    Das NIST ist mittlerweile auch in die Untersuchung eingebunden so das hier wissenschaftlich fundierte Ergebnisse erwartet werden dürfen.


    Wen das Thema interessiert der kann nach Wind Driven Fire oder ventilation controlled fire googeln oder youtuben.


    In den USA wurden in den letzten Jahren ausführliche Versuchsreihen gefahren die den Einfluss moderner Bauweise, moderner Innenausstattung auf die Brandbekämpfung und die Überlebenschancen dort eingeschlossener Personen untersuchen.


    In der Folge ist eine massive Diskussion über die Taktik entstanden.


    Bei der Diskussion über die Mentalität oder das taktische Vorgehen muss man auch die Rahmenbedingungen in Europa und den USA betrachten. Pauschal zu behaupten, dass die dortige Feuerwehr aggressiver oder unvorsichtig vorgeht ist einfach falsch.


    Weiterführende Links:


    http://www.nist.gov/fire
    http://www.ulfirefightersafety.com



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  • Die Statistiken sind AFAIK schon ziemlich unterschiedlich zwischen Europa und USA was Tod und Verletzungen im Feuerwehreinsatz angeht.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Was aber auch Gründe wie andere Bauart von Gebäuden (höhere Brandlasten) haben dürfte/könnte, oder?

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  • Oder vielleicht für Infrastruktur, Architektur und Baustoffe unangepasste Taktik?


    Ich halte nicht alles grundsätzlich falsch, aber die Amerikaner haben nun einmal eine völlig andere Mentalität und Kultur gerade was Risikobereitschaft angeht. Es gibt viele wichtige und sehr gute Dinge die wir im Feuerwehralltag von "drüben" übernehmen konnten. Aber wenn ich ständig davon lese das mal wieder eine halbe Crew durch ein Pressholzdach ins Feuer gestürzt sind beim versuch Löcher in die Dachhaut zu schneiden,... Etc. ich meine wir machen uns Gedanken darüber die Schleifkorbtrage dreifach an der DL zusichern oder die G26.3 in den USA völlig unbekannt... Es gibt tausende Dinge die stark verbesserungswürdig sind. Glaub mir oder nicht aber ich stecke Tiefer in der Materie als du denkst.

  • Natürlich ist das Risiko in den USA höher für Feuerwehrleute.
    Natürlich ist deswegen die Risikobereitschaft höher.


    Wie stellst du dir denn eine angepasste Taktik bei Menschenrettung in einem brennenden Holzhaus vor?
    Einfach gar nicht reingehen?


    Zum Fall in Boston hat Funkieman schon ziemlich alles gesagt.
    Ich behaupte das in einem solchen Fall auch eine deutsche Feuerwehr Probleme bekommen hätte.
    Da hilft auch keine G26.3.

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  • Besonders kritisch und einfach zu verbessern sehe ich die Arbeit der Roof-Männer eine einfache Absturtzsicherung wäre ein Anfang.

  • Einverstanden.


    Ich will ja auch nicht sagen das es bei den Amis und ihrer Feuerwehr keine Probleme oder Möglichkeiten zur Verbesserung gibt.
    Leider hat dein Beispiel aber nichts mit dem Fall in Boston oder mit meiner Frage zur Taktik bei Menschenrettung im brennenden Holzhaus zu tun, oder?


    Also?

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  • Nein. Also, wie würdest du bei den amerikanischen Bedingungen sicherstellen das Feuerwehrleuten nichts geschieht?


    Oder: Wie hätten sich die FF im konkreten Einsatz in Boston verhalten sollen, deiner Meinung nach waren sie ja scheinbar zu wagemutig?!

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  • Also doch Ping Pong? Na gut... Kann ich dir nicht sagen, bin kein Soziologe und habe somit keine Idee wie man die Mentalität von Menschen nachhaltig verändern oder auf sie einwirken kann.

  • Verstehe.


    Also wirfst du hier eine pauschale Verurteilung/Beurteilung amerikanischer Feuerwehrmänner ein, sagst das du tiefer in der Materie steckst als ich denke und auf die Frage wie man denn deiner Meinung nach hätte (taktisch) vorgehen sollen antwortest du, kein Soziologe zu sein.
    Was mich fachlich ratlos aber grundsätzlich nicht verwundert stehen lässt.

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