Basketballer stirbt laut Anschuldigung weil Sanitäter zu lange mit dem Handy beschäftigt war

  • Eine Verleumdung bedeutet sinngemäß, eine Unwahrheit trotz besseren Wissens zu verbreiten. Wenn die Frau das aber vor Ort tatsächlich so wahrgenommen hat, ist ihre Reaktion völlig verständlich. Sowohl moralisch als auch rechtlich.

  • Sicher, aber eine Entschuldigung sollte dann zu mindestens drin sein. Oder nicht?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Für Veröffentlichung von Meinungen und "Augenzeugenberichten" benötigt man heute aber keine Zeitung oder Ähnliches, da kann jeder einen Blog aufmachen oder bei FB und Twitter was in die Welt setzen. Unter Journalismus verstehe ich etwas Anderes.

  • Sicher, aber eine Entschuldigung sollte dann zu mindestens drin sein. Oder nicht?


    Natürlich. Und dem Teufel abschwören. Und 100 € an den Verein "Witwen von Basketball-Legenden e.V." spenden. Es geht doch nix über Genugtuung. Kommt gleich hinter Rache.

  • Dem Teufel abschwören ist oll.


    Aber ich finde schon, dass wenn man sich derart öffentlich echauffiert und (unwissentlich) den Ruf von jemandem aufs Spiel setzt auch die Eier vorhanden sein sollten um eine Art der Entschuldigung vorzubringen.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Dem Teufel abschwören ist oll.


    Aber ich finde schon, dass wenn man sich derart öffentlich echauffiert und (unwissentlich) den Ruf von jemandem aufs Spiel setzt auch die Eier vorhanden sein sollten um eine Art der Entschuldigung vorzubringen.


    ... und in ähnlich großer Form den richtigen Sachverhalt darlegen.

  • Entschuldigungen müssen von Innen heraus kommen. Man kann sie nicht erwarten. Das erstmal grundsätzlich. Im angesprochenen Fall weiß ich zu wenig über die Frau und ihre Wahrnehmung, als daß ich sie vorverurteilen möchte. Das schließt eine gefordetete Entschuldigung mit ein.

  • Eine erzwungene bzw. erwartete Entschuldigung ist nix wert.
    Die funktionieren auch eigentlich nur in der Ehe. :-D


    Aber man könnte ja hoffen, dass wenn die Frau schon (angeblich) die Vorwürfe zurückgezogen hat, auch die Einsicht existiert das sie einen Fehler begangen hat und eine vernünftige Schlussfolgerung daraus zieht. We will see...

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Zitat

    Eine Verleumdung bedeutet sinngemäß, eine Unwahrheit trotz besseren Wissens zu verbreiten. Wenn die Frau das aber vor Ort tatsächlich so wahrgenommen hat, ist ihre Reaktion völlig verständlich. Sowohl moralisch als auch rechtlich.


    Jein. Neben der Verleumdung gibt es noch die üble Nachrede, bei der schlichte Unrichtigkeit genügt: wer andere schlecht macht, trägt die Verantwortung dafür, dass auch stimmt, was er behauptet.


    Im einzelnen ist das natürlich verfassungsrechtlich überlagert, u.a. weil nur falsche Sachurteile erfasst werden, nicht aber Bewertungen, und i.d.R. wird man zivilrechtlich vorgehen müssen, weil Strafverfahren auf den Privatklageweg verwiesen werden, aber im Grundsatz genügt es - zu Recht! - nicht, irgendetwas wahrzunehmen und dann Negatives zu berichten. Angesichts der ganz erheblichen Auswirkungen ist man grundsätzlich verpflichtet, die Wahrnehmung zuvor zu überprüfen, bzw. hat die Konsequenzen zu tragen, wenn man sich geirrt hat.

  • Viele meiner Kollegen haben eine App auf dem Handy weil sich kein Mensch die komischen Codes und Zahlen merken kann und will. Sieht vor Ort schon anders aus als Papierlisten durchsuchen.

  • Laut den Kommentaren unter dem Hauptartikel wurden die Anschuldigungen wieder zurück genommen. Ich finde das zunächst eine rein menschliche Reaktion, wenn überraschend eine Familienmitglied verstirbt und einem zugetragen wird, die Sanitäter hätten sich lieber erstmal mit ihrem Handy beschäftigt. Man sucht nach dem warum, ja ggf. sogar nach einem 'Schuldigen'. Das ist eine normale Reaktion. Als Sani, HiOrg, etc. sollte man ruhig und gelassen reagieren, anstatt emotional. Wenn ich hier lese, "Das wäre das letzte mal, dass ich freiwillig Sanitätsdienst mache" ist das genau die falsche Reaktion. Die Anschuldigungen wurden, sollte das wahr sein, ja nicht ohne Grund zurück genommen. Vermutlich hat man es dem Verfasser oder der Verfasserin in Ruhe erklärt, dass die Anschuldigungen grundlos sind und dann war das Thema erledigt.


    Ich hatte eine ähnliche Situaion nach einer 2 Stündigen Reanimation am Rande eines Handballspiels. Ich habe darüber in meinem Blog (Blog auf Zivi) berichtet. Die Schiedsrichterin, Anästhesiepflegerin, hatte bereits eine super Laienrea begonnen, unsere Wache war 500m die Straße runter. Aber es hat nicht sollen sein. Am Ende wurde uns von genau dieser Schiedsrichterin vorgeworfen, wir hätten nicht alles versucht, hätten keinen Hubschrauber geholt, und hätten von Anfang an schon keine Hoffnung gezeigt. Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass ich nach gut 1 1/2 Stunden drücken, als wir eine Analyse im EKG abgewartet haben, mit dem Worten 'Scheiße' den Kopf geschüttelt habe. Vermutlich ist das der Frau im Kopf hängen geblieben.
    Das einzig 'Positive' war, dass die Ehefrau später auf diese Vorwürfe nicht eingangen ist.


    Ob nun Profi oder EA im SanDienst: Man sollte die Arbeit nicht machen, weil man Dank bekommen möchte. Dafür leben wir hier im falschen Land. Umgekehrt sollte man aber professionell genug sein, auf Vorwürfe nicht emotional oder gar aggressiv zu reagieren.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Man sollte die Arbeit nicht machen, weil man Dank bekommen möchte. Dafür leben wir hier im falschen Land. Umgekehrt sollte man aber professionell genug sein, auf Vorwürfe nicht emotional oder gar aggressiv zu reagieren.


    Ich denke, die wenigsten gehen dieser Tätigkeit nach, um "Dank" zu erhalten.
    Jedoch würde es auch mich in erster Linie treffen, nachdem ein Patient Ex gegangen ist, mit solchen Vorwürfen konfrontiert zu werden. Das diese es schon in die Zeitung schaffen, bedeutet ja meistens, das da dass Interesse der Allgemeinheit vorhanden gewesen sein muss.