Als Internist Notarzt fahren?

  • Ich komme auf ca. 150 aus Ausbildung, 8Wochen Hospitationen, 3 Monaten Famulatur in der Anästhesie und 2 Wochen Blockpraktikum. Denke das ist schon recht viel und trotzdem ist die Routine noch nicht immer da.


    Für jede Intubation darfst du dir eine Kerbe in dein Laryngoskop ritzen!


    :-D


  • Für jede Intubation darfst du dir eine Kerbe in dein Laryngoskop ritzen!


    :-D

    Sehe ich so aus als ob ich ein eigenes hätte ? ;-)


    Ich wollte nur aufzeigen, dass dem durchschnittlichen Retter wohl die Routine für die sichere Beherrschung dieser Maßnahme fehlt.

  • Ich wollte nur aufzeigen, dass dem durchschnittlichen Retter wohl die Routine für die sichere Beherrschung dieser Maßnahme fehlt.


    :positiv:
    Witzigerweise kapiert man erst nach dem Studium so richtig, dass das Einstellen und das Einführen des Tubus nur einen Teil des Themenbereiches Intubation beschreibt.
    Das fängt bei der Indikationsstelleung an, geht weiter bei der richtigen Narkosetiefe (ggf. Relaxierung) ohne die manche Intubation praktisch unmöglich ist, es geht weiter bei der Lagerung des Patienten, der Einstellung der Beatmung (richtig, richtig Kranke kann man bei falscher Beatmungseinstellung auch mal blau werden lassen...) und endet bei einer kreislaufstabilen Narkoseführung mit ausreichender Tiefe.


    Das ist jetzt keine Klugscheißerei, sondern leidliche Erfahrung. Ich konnte auch vor Arbeitsbeginn eine hohe Anzahl an Intubationen aufweisen. Das dies aber nicht alles ist, habe ich dann leider erst schmerzlich, während der Arbeit erfahren dürfen, wenn keine direkte Supervision mehr stattfindet. Zum Glück ohne Schäden, aber oft mit einem Gefühl, dass es ohne OA durchaus mal hätte Kacke enden können.


    P.S.:
    Der aus Sicht der Retter planlose Chaoten-Notarzt leidet übrigens oftmals auch an mangelnder Erfahrung im Komplex der Intubation. Seltener am theoretischen Wissen!
    Wobei es sicherlich auch Fälle gibt, bei denen beides fehlt.

  • P.S.:
    Der aus Sicht der Retter planlose Chaoten-Notarzt leidet übrigens oftmals auch an mangelnder Erfahrung im Komplex der Intubation. Seltener am theoretischen Wissen!
    Wobei es sicherlich auch Fälle gibt, bei denen beides fehlt.

    Das sehe ich genauso, das theoretische Wissen ist selten das Problem.... aber die Routine, leider oft eher wenig davon vorhanden :scratch_one-s_head:

  • Zitat


    :positiv:
    Witzigerweise kapiert man erst nach dem Studium so richtig, dass das Einstellen und das Einführen des Tubus nur einen Teil des Themenbereiches Intubation beschreibt.
    Das fängt bei der Indikationsstelleung an, geht weiter bei der richtigen Narkosetiefe (ggf. Relaxierung) ohne die manche Intubation praktisch unmöglich ist, es geht weiter bei der Lagerung des Patienten, der Einstellung der Beatmung (richtig, richtig Kranke kann man bei falscher Beatmungseinstellung auch mal blau werden lassen...) und endet bei einer kreislaufstabilen Narkoseführung mit ausreichender Tiefe.



    Um das zu kapieren brauchtest du das Studium? Oder um das inhaltlich zu erlernen?



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Nein, um die Grenzen des eigenen Handelns zu erleben... die erlebt man nicht als Student, da man nicht eigenständig und eigenverantwortlich arbeitet.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten. Hatte aufgrund einiger Krankheitsfälle im Kollegium leider nicht so viel Zeit zum Nachlesen im Forum.
    Eine Hospitation vor der Anmeldung zum Notfallmedizinkurs werde ich noch machen. Vielleicht ergibt sich während der Intensivzeit ja doch nochmal die Möglichkeit, einigermaßen regelmäßig im OP die Intubation zu trainieren. Ansonsten werde ich mich mal umschauen, ob das an anderen Krankenhäusern (in der Freizeit) besser möglich ist.

  • Nur um das mal ein wenig zu relativieren...


    Die Frage an Ani war in erster Linie als kleiner Seitenhieb gedacht, weil viele Ärzte ja immer argumentieren, dass Nicht-Ärzte diese Technik NIEMALS beherrschen würden.
    Das sehen auch wir in den Gremien so. Von daher:


    Die Intubation ist dem NotSan Ba-Wü als eigenständige Maßnahme aus genau diesem Grund NICHT aufgehalst worden.
    Und das ist auch gut so.


    Es gibt zur Überbrückung bis der Experte eintrifft effektive Alternativen (Beatmungsbeutel, LAMA, LT...).

  • Die Frage an Ani war in erster Linie als kleiner Seitenhieb gedacht, weil viele Ärzte ja immer argumentieren, dass Nicht-Ärzte diese Technik NIEMALS beherrschen würden.
    Das sehen auch wir in den Gremien so. Von daher:

    Ich frag mich zwar, warum in Zeiten von Geräten wie c-mac, etc und einer flächendeckenden Vorhaltung der Kapno überhaupt die Diskussion geführt wird nicht den Weg des Goldstandarts zu beschreiten.....aber wir kommen vom Thema ab.....



    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • du weisst aber schon was so ein c-mac kostet?


    und ich fand die intubation per video-schirm nicht unbedingt einen selbstläufer...

  • Klar, wir packen auf jeden RTW ein C-mac.... logisch, Gelder sind vorhanden.


    Kosten-/Nutzen ? Schlecht....


    Wenn dann gibt es das Spielzeug auf dem NEF für den schwierigen Atemweg, aber wir drehen uns im Kreis.
    Außerdem ist die Intubation nur ein ein Bruchteil dessen, was einen guten NA ausmacht.

  • Klar, wir packen auf jeden RTW ein C-mac.... logisch, Gelder sind vorhanden.

    Erinnert mich an die Diskussionen um die Argumente früher wenn es um Die Kapno, das 12 Kanal EKG, und den i.o. Zugang aufm RTW ging ;) ...mittlerweile eigentlich fast überall flächendeckend vorhanden. :thumbup:
    Und paar Jahre davor waren es die selben Argumente beim elektronischen BZ-Messgerät und dem Defi aufm RTW....


    Ja, ich weiß was so ein Ding kostet und ja, ich hab es hier auch 8-) ...und nur als Beispiel, die kompletten Rettungsmittel des Bundeswehr-Rettungszentrum in HH haben es es.,geht also auch im der BRD ;-)


    Anyway...


    Grüße aus PNG

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Erinnert mich an die Diskussionen um die Argumente früher wenn es um Die Kapno, das 12 Kanal EKG, und den i.o. Zugang aufm RTW ging ...mittlerweile eigentlich fast überall flächendeckend vorhanden.
    Und paar Jahre davor waren es die selben Argumente beim elektronischen BZ-Messgerät und dem Defi aufm RTW....


    Ich bin ja schon einige Jahre dabei und habe die Einführung all dieser Hilfsmittel (vom Defi mal abgesehen) selber mitbekommen, aber an solche Diskussionen kann ich mich nicht erinnern. Das einzige Hilfsmittel, über deren Sinn diskutiert wurde, war die Schaufeltrage und später das Spineboard in gemäßigterer Form. Und in beiden Fällen gibt es tatsächlich und wohl zu recht, wie wir heute wissen, eine fragliche Sinnhaftigkeit oder Notwendigkeit.

  • Im Gegenteil: elektronische BZ-Geräte und der EZ-io z.B. wurden dankbar angenommen, weil sie eine deutliche Arbeitserleichterung darstellten. Die Cook-Nadel gab es ja schon seit den Siebziger Jahren in den Kindernotfallkoffern.

  • und nur als Beispiel, die kompletten Rettungsmittel des Bundeswehr-Rettungszentrum in HH haben es es.,geht also auch im der BRD ;-)

    Bei der Bundeswehr ist generell alles etwas anders.... ich verhandele bei meinem derzeitigen Arbeitgeber über die Einführung von Larynxtuben und Beckenschlingen auf dem RTW, da ist ein C-Mac wirklich eine absolute Luxusdiskussion.

  • Auch Video-Laryngoskope bieten keine absolute Sicherheit. Zum einen gibt es Intubationsverhältnisse, bei denen man dann auf dem Monitor sieht, dass man nichts sieht, zum anderen sind die Spatel dieser Dinger sehr globig, bei kleinen Mundverhältnissen oder mangelnder Mundöffnung hat man schon massive Probleme, den Spatel überhaupt einzuführen. Vom korrekten Einstellen oder Tubuseinführen ganz zu schweigen. Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass Video-Laryngoskope keine wesentlichen Erleichterungen darstellen. Und alle Patienten, die vermeintlich nur so zu intubieren sind, sind wahrscheinlich genauso konventionell zu intubieren.

  • Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass Video-Laryngoskope keine wesentlichen Erleichterungen darstellen.


    Ein Hauptproblem ist, daß Viele Anwender denken: wenn ich die Glottis sehe, kann ich auch den Tubus einführen. Das ist ein Irrtum. Da, wo man früher die Glottis nicht gesehen habe (Cormack 3 -4), sehe ich sie zwar mit dem Videolaryngoskop, aber den Tubus kann ich tmanchmal rotzdem aufgrund des ungünstigen Winkels nicht einführen. Das heißt, ich brauche u. U. trotz visualisierter Glottis Hilfsmittel wie den Führungsstab oder einen Intubationsstab (z.B. Cook). Der einzige Unterschied ist nur, daß ich oft nicht mehr blind den Tubus platzieren muß. Um die Kurve muß ich trotzdem.

  • genau aus diesem grund wird in unserem haus bei verwendung des d-blades (c-mac, fa. storz) direkt mit dem TTI (Zauberstab... wie auch immer man das nennen mag) intubiert. der lässt sich super und genau in dem winkel verbiegen, den ich brauche um "um die ecke" zu kommen. und das ist auch mit diesem schmalen ding nicht immer leicht... daher meinte ich auhc im beitrag vorher, dass videoassistierte intubationen keine selbstläufer sind.


    und hilope hat recht, je neuer die geräte, desdo "klobiger" sind sie auch. das einzige, was gut ging war das teil wo man einweg-plastikspatel auf das gerät gesteckt hat (nicht das glidescope) und den monitor direkt am griff hatte. das erreichte zwar nicht den winkel eines d-blades aber war trotzdem geeignet um einige "höhergradige" C+L patienten deutlich leichter einstellen zu können...


    aber ich hab ja auch noch mit dem mc-coy spatel lernen dürfen... *BEASTMODE on*! :ironie: