Das ist immer eine Frage des Standpunktes. Wenn ich ein akutes Problem habe und mir z.B. mein Oberarzt zur Hilfe geeilt kommt und er eigentlich gerade selbst irgendwo semi-kritisches feststeht, dann kann er sich nicht teilen. Er riskiert vielleicht die Gesundheit des einen Patienten, um meinem Patienten und mir zu helfen.
Das würde ich ihm nie als Vorwurf machen. Sondern ich bin da in der Situation zutiefst dankbar.
Falls jetzt jemand sagt so ein Schmarrn... Die Situation akut und schnell Hilfe haben zu wollen, hat man in der Anästhesie schon das eine odere andere mal. Der Patient lässt sich nicht Beatmen und auch nicht intubieren und man merkt, dass die Sättigung sinkt.
Das fatale ist, dass man der war, der den Patienten in die Situation gebracht hat. Da wünscht man sich in dem Moment nicht nur, dass Hilfe kommt, sondern, dass sie am besten in Lichtgewschindigkeit erscheint.
Ebenso hätte ich mich damals als RTW gefreut, wenn bei einem richtigen "Sch+iß, am besten noch mit Kind..." der Notarzt schnell da ist. Insbesondere dann wenn ich merke, dass die Situation aus dem Ruder läuft.
Wenn der dann auf der Einsatzfahrt das NEF zerlegt hätte, wäre ich in der Situation auch aufgeschmissen gewesen. Aber ich hätte mir auf die Zunge gebissen und es nicht negativ kommentiert, da mein erster Wunsch in der Verzweiflung gewesen wäre, dass verdammt nochmal schnell Hilfe da ist.