Leiter Rettungsdienst mit 22 Jahren

  • Nun ja in unserer heterogenen deutschen Rettungsdienstlandschaft soll es ja RDL geben die neben Personalplanung, - Entwicklung, Fahrzeugkonzeption auch Budgetplanung machen und Verhandlungen mit den Kostenträgern führen. Jedoch gibt es wohl auch RDL die als einzige Aufgaben habe den Putzplan zu überwachen, Nachts für Krankmeldungen erreichbar sein und mit den RTW zum TÜV fahren... und das natürlich nur neben der 100% Stelle auf KTW/RTW/NEF.

  • Ich hab mal ne blöde Frage am Rande: Der man ist doch Leiter RD geworden, bei uns ist das der (Fach-)Vorgesetzte der Rettungswachenleiter.
    Das meiste sind doch eher Probleme die einem Rettungswachenleiter begenen würden.


    Oder ist beim BRK der Leiter RD gleichzeitig ein Wachenleiter ?


    Ja, er ist Vorgesetzter der Wachleiter. Allerdings ist der Kreisverband nicht sonderlich groß (3 Rettungswachen, 2 NEF, 4 RTW je 24 h sowie 2 KTW tagsüber). Wachleiter sind in den mir bekannten Kreisverbänden Vollzeitmitarbeiter im Fahrdienst und erledigen ganz geringfügige Zusatzarbeiten während ihrer Schicht. Nach Durchsicht des Entgeltrahmentarifvertrages gibt es da nicht mal eine Zulage. Je nach örtlichen Gegebenheiten und Absprachen arbeiten die mehr oder weniger dem Leiter Rettungsdienst zu. Das heißt manche Rettungswachen arbeiten fast autark, während andere für jede Kleinigkeit den Leiter Rettungsdienst involvieren.
    Der Leiter Rettungsdienst hingegen arbeitet in aller Regel zu 100% im Büro, wobei es natürlich auch gerne gesehen wird, wenn er selbst ab und zu mal ein Auto besetzt. Daneben sind sie häufig im Einsatzführungsdienst, sprich als Organisatorischer Leiter, tätig. Das trifft aber auf den neuen Dachauer Leiter RD nicht zu, denn das bayerische Rettungsdienstgesetz verlangt hier ein Mindestalter von 25 Jahren. Was er aber immerhin hat, ist die Unternehmerprüfung Rettungsdienst der IHK.

  • Nach Durchsicht des Entgeltrahmentarifvertrages gibt es da nicht mal eine Zulage.

    Schön blöd, wer die Funktion dann übernimmt.


    denn das bayerische Rettungsdienstgesetz verlangt hier ein Mindestalter von 25 Jahren

    Da hat man sich sicher was bei gedacht, z.B. Einsatzerfahrung.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das halte ich für Quatsch. 5 Jahre Erfahrung auf nem RTW machen aus keinen ne Führungspersönlichkeit.... Nach dem Jahr habe ich meistens die "Läden" und Kollegen sehr gut gekannt.
    Vielleicht würde vielen frischer Wind mal gut tuen. Gerade bei älteren Chefs merkt man die Einstellung: Was früher gut war, kann heute nicht schlecht sein.


    Das alter ist doch Zweitrangig, sondern die persönliche Kompetenz.

  • Kontext ;) Dies

    Eher Lebenserfahrung/Reife, ansonsten wäre 5 Jahre aktive Notfallrettung o.ä. die richtige Anforderung.

    bezieht sich auf dies

    Da hat man sich sicher was bei gedacht, z.B. Einsatzerfahrung.

    , welches sich wiederrum auf dies

    denn das bayerische Rettungsdienstgesetz verlangt hier ein Mindestalter von 25 Jahren

    bezieht.

  • :pfeif: Was bringen ihm 5 Jahre Einsatzerfahrung denn? Als erstes leitet er ein Unternehmen und befasst sich mit Betriebswirtschaftlichen Dingen und Personal.
    Das er zusätzlich noch RettAss ist, ist doch super. Damit hat er Einblicke in zwei Bereiche und zwar sehr gute. Wenn es um Verhandlungen mit Kassen o.ö geht, vringen ihm drei Jahre auf dem NEF auch nix.

  • :pfeif: Was bringen ihm 5 Jahre Einsatzerfahrung denn? Als erstes leitet er ein Unternehmen und befasst sich mit Betriebswirtschaftlichen Dingen und Personal.
    Das er zusätzlich noch RettAss ist, ist doch super. Damit hat er Einblicke in zwei Bereiche und zwar sehr gute. Wenn es um Verhandlungen mit Kassen o.ö geht, vringen ihm drei Jahre auf dem NEF auch nix.


    Bei dem Mindestalter von 25 geht es aber um die Tätigkeit als OrgL RD, nicht als Rettungsdienstleiter.

  • Überlesen, sorry. Ansonsten bleibt mein Beitrag allg gültig :D.
    Wobei ich die 5 Jahre für nen ORGL auch unsinnig finde.

  • Wir vermischen irgendwie die Tätigkeiten vom Leiter Rettungsdienst und Organisatorischem Leiter.
    Und ein Unternehmen leiten... ich weiß ja nicht. Er nennt sich erstmal Abteilungsleiter und führt den Rettungsdienst gemeinsam mit Kreisgeschäftsführer, Personalabteilung, Buchhaltung, Vorstand und Wachleitern. Verhandeln wird er auch weniger, das wird eher vom Landesverband übernommen. Er ist sicherlich eine wichtige Person, aber viele Entscheidungen werden nicht von ihm alleine getragen.

  • Jörg: Im glorreichen ( ;-) ) Bayern heisst derjenige entweder ELRD (Einsatzleiter Rettungsdienst, solo eingesetzt) oder OrgL (Organisatorischer Leiter, Teil der Sanitäts-Einsatzleitung) und derjenige muss 5 Jahre Einsatzerfahrung (und weitere Eigenschaften haben.). Eine Altersgrenze direkt ist mir nicht bekannt.


    Laut BayRDG §16 (3) 2. für Orgl bzw §17 (2) 2. für ELRD kann nur bestellt werden, wer über eine mindestens fünfjährige Einsatzerfahrung im Rettungs- oder Sanitätsdienst verfügt und regelmäßig in dem Rettungsdienstbereich, in dem er zum Einsatzleiter Rettungsdienst bzw Organisatorischen Leiter bestellt werden soll, im Einsatz ist [...].

  • Dann Entschuldigung an Jörg und Danke an Jengston, denn mir war bisher nur die indirekte Atersgrenze bekannt (18+Ausbildungszeit+5 Jahre Erfahrung). Die Altersgrenze ist aber anscheinend nirgendwo gesetzlich festgelegt bzw hab ich nichts entsprechendes gefunden. Da jedoch die SFS Geretsried als einzige Ausbildungsstätte in Bayern diese Grenze festzulegen scheint, bleibt diese ja Pflicht.

  • Wobei ich die 5 Jahre für nen ORGL auch unsinnig finde.

    Ich nicht! Die Mischung aus Qualifikation und Erfahrung macht´s...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ein OrgL sollte eine gewisse Einsatzerfahrung generell und eine gewisse Einsatzerfahrung im Bereich haben. Es sind ja Kenntnisse der allgemeinen und speziellen lokalen Abseits der Literaturrecherche nötig. Zusätzlich ist es auch nicht falsch, die eine oder andere Lage mal mit abgearbeitet zu haben, bevor man sie führt. Ich kenne keinen Bereich, der auch abseits gesetzlicher Regelungen, einen Frischling als OrgL planen würde.


    Und viele Schulen fordern gern mal zusätzliche Voraussetzungen abseits der Gesetze für Kurse. Theoretisch gesehen gibt es ja auch keine vorgeschriebene Einsatzerfahrung für LRA, dennoch wurde es von den meisten Bildungseinrichtungen gefordert. Andererseits unterlag der LRA ja auch keinerlei Norm außerhalb irgendwelcher Organisationen...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich nicht! Die Mischung aus Qualifikation und Erfahrung macht´s...


    Wer sagt, dass jemand mit 5 Jahren mehr Erfahrung hat? Es kommt doch auf mehrere Faktoren an bsp. Einsazfrequenz, Wachstruktur, auf welchen RM man eingesetzt ist und persönlicher Eigenschaften.
    Ich kenne Kollegen, die hatten auch in 5 Jahre vll max 2 Polytraumatisierte Pat.
    Als Führungskraft sollte man Führen und Organiseren. Lageerkundung ist das A u. O. Viel wichtiger sind einheitliche und strukturierte Ausbildungen wie es auch schon in vielen FF Bereichen gibt.
    Und auch die Einarbeitung nach dem Lehrgang ist wichtig.


    PS: Nur als kleine Bemerkung... Ich bin mit 21 auf die Leitstelle gewechselt und habe mir auch öfter was von Einsatzerfahrung anhören müssen. Dort habe ich mal wieder festgestellt, dass man sich selber engagieren muss und das hat viel mehr Aussagekraft als eine Berufserfahrung

    Einmal editiert, zuletzt von Andrechen ()

  • Auf irgendeine Zeit muss man sich ja einigen und 5 Jahre sind mehr als sofort. Im Gegenteil: 5 Jahre in einem Berufsleben sind eine ziemlich lange Zeit.