...und wieder einmal Kohlenmonoxyd

  • Da ist ja ein ELW vor Ort der ein solches Gerät möglicherweise mitführt (zumindest hier).
    Zwingende Notwendigkeit für die Vorhaltung auf einem RTW sehe ich ebenfalls nicht. Bei stabilen messe ich halt den COHb in der Klinik, wenn der Pat. tatsächlich Symptome hat hole mir eh einen Notarzt. Oder anders gefragt: welche Konsequenz hätte ein vor Ort gemessener SpCO-Wert bei einem asymptomatischen Patienten?


    zu a) Vorhaltungen von SpCO-Pulsoxymeter:
    Wie ein anderer User hier schon berichtete, so ist das regional sehr unterschiedlich, wie und wo SpCO-Pulsoxymeter vorgehalten werden. Die Feuerwehr, auch die Berufsfeuerwehr, hat hier regelhaft nur die Möglichkeit den CO-Gehalt in der Umgebungsluft zu messen. Vorhaltungen auf den NEF sind mir nicht sicher bekannt. Nur beim GRTW bin ich mir sicher, dass dieser ein Gerät hat.

    zu b) Vorhaltungen auf jedem RTW:

    Da hier gemäß der AAO bei einem "Kleinbrand = 1 Gruppe" für Stichworte "Rauchentwicklung", "Zimmerbrand", usw., ein RTW im Löschzugverband ausrückt, ist dieser quasi das einzige medizinische "Problemlösungsmittel" vor Ort. Erst bei einem "Mittelbrand = 1 Zug" für Stichworte "Menschenrettung", "Wohnungsbrand", usw., oder "manuell" auf Nachforderung, fährt ein NEF bzw. weitere Rettungsmittel die Einsatzstelle an. Regelhaft ist es so, dass vermeintlich leicht verletzte Personen vor Ort zu finden sind, die sich durch Selbstrettung bereits im Freien befinden, nur kurz Rauchgasen ausgesetzt waren. Häufig sind diese Personen nicht gewillt das Krankenhaus aufsuchen zu müssen. Eine Entscheidungshilfe vor Ort wäre daher wünschenswert! Gerade Rauchgasverletzte machen es durch eine Mischung von Atemgiften es einem nicht leicht. Die Frage ist auch, ob ich bei einer leichten Symptomatik überhaupt einen Notarzt binden muss, nur um mal den Finger ins Pulsoxy halten zu können? Außerdem wäre sicher ein Verlaufswert gut, bis im Krankenhaus dann das CO-Hb gemessen werden kann, der Rettungsdienst bis dahin jedoch schon eine ganze Zeit O2 in den Patienten geflutet hat.
    Dann wäre da noch die Frage der Einsatztaktik: Strebe ich einen schnellen Transport in eine HBO-Druckkammer an? Diese sind in meiner Ecke nicht besonders gut vertreten, trotz Ballungsgebiet. Eine Druckkammer ist nur werktags für 3 bis 4 Stunden erreichbar. Eine weitere, genau wie die erste Druckkammer direkt vor Ort, verfügt über keine Intensivbetten dazu, und befindet sich gut 80-100km von unserem Rettungsdienstbereich entfernt. Bei leichteren CO-Vergiftungen wäre es daher überlegenswert, ob sich eine Organisation in eine Druckkammer zur HBO überhaupt lohnt, oder eine O2-Therapie mit 10-15L/min nicht ausreicht (je nach Literatur CO-Abbau nach 60-120min). Wenn eine Intensivtherapie notwendig ist, wird es noch schwieriger, da Druckkammern mit Intensivbetten UND 24 Stunden-Bereitschaft sich gute 400 km oder mehr von uns entfernt liegen.


    Wir hatten gerade erst einen MANV nach Grillparty IM Haus. 2 NEF und 6 RTW waren dann mal eben ein paar Stunden weg um eine Druckkammer anfahren zu können; ohne Intensivplätze. Wären Intensivplätze UND eine Druckkammer erforderlich gewesen, so hätte das einen Kraftakt in der Intensivverlegung ausgelöst. Siehe hier einige Artikel dazu: NDR BILD KREISZEITUNG SEHNDE-NEWS.


    Im Ganzen denke ich, dass eine Beschaffung eines SpCO-Pulsoxymeters für einen RTW eine überschaubare Investition ist. 2008 haben die Kisten noch 2500-3000 Euro gekostet; was kosten sie heute? Jedoch sind die Folgekosten überschaubar, die Kisten jahrelang einsetzbar. Ich denke nicht, dass es hier dran scheitern sollte. Oder doch? Schaden tut es jedenfalls nicht...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Freischaltung der 7-Wellen-Option bei Masimon kostet keine 500? (Voraussetzung das Modul ist im Monitor schon verbaut) und der Sensor (7-Wellen) kostet etwa 280? je nach Kabellänge. Der normale "nur"-SpO2-Sensor etwa 80?.

  • Die Freischaltung der 7-Wellen-Option bei Masimon kostet keine 500?


    Das ist eigentlich immer das "geilste". Das Medizinprodukt könnte es, aber die Software bremst es aus.
    (Ist ja bei Ultraschallgeräten sehr, sehr häufig der Fall...)

  • dens: Da irrst du dich, was die Preise angeht.


    http://www.medi-king.de/masimo-pulsoximeter-rad-57


    Und ich glaube nicht, dass du in einem C3 / LP15 eine Freischaltung für 500 Euro bekommen wirst. Oder du hast vorher schon den Aufpreis für die Option bezahlt.


    Genau: Die Pulsoxymetrie-Option kostet $Geld, die Freischaltung der 7-Wellen-Option zusätzlich die 500€. Solltest du nur das SpO2-Modul einbauen lassen kann dieses nur SpO2 (kein SpCO, SpMet, SpHb).