Studie der Kassenärzte: Viele Notaufnahmen kaum ausgelastet

  • Zitat

    Neue Aufregung im Streit zwischen Kassenärzten und Kliniken um die Notfallversorgung: Laut einer Studie im Auftrag der Kassenärzte sind viele Notaufnahmen an deutschen Krankenhäusern nur wenig ausgelastet. Durchschnittlich werden dort demnach 1,7 Patienten pro Stunde versorg


    http://www.stuttgarter-zeitung…fc-9eb8-1ccf9dbe01f2.html

  • Komisch, warum funktioniert das bei uns dann nicht? Musste mir heute schon wieder mehrmals traurige Geschichten von Ärzten und Pflegekräften an hören. :-D

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Komisch, warum funktioniert das bei uns dann nicht? Musste mir heute schon wieder mehrmals traurige Geschichten von Ärzten und Pflegekräften an hören. :-D


    Mein erster Gedanke bei dem Lesen das Artikels war auch: Gern hätte ich die für die Studie verantwortlichen Personen einfach nur bei den letzten 3 Schichtdiensten dabei gehabt. Aber vermutlich war der Schwerpunkt tatsächlich bei den Nicht- Ballungsräumen...

  • Man könnte meinen, dass man an einer akuten Verwirrung leidet. Wurde nicht in den letzten Wochen erst gesagt, dass die Notaufnahmen so enorm voll sin und fast platzen?

  • Meiner Meinung nach hat weder die kassenärztliche Seite, noch die Vertretung der DKG uneingeschränkt "recht".
    Jeder sieht das glaube ich mit der vom eignen Stand gefärbten Brille.


    Es gibt zwar leere Aufnahmen, dass hat aber auch oft mit der Schließung oder Dezimierung von Krankenhäusern
    aus Kostengründen zu tun, die dann vom RD mit bestimmten Krankheitsbildern nicht mehr angefahren werden können,
    bzw. in der Bevölkerung Unsicherheit herrscht, womit sie noch in welches Krankenhaus fahren können.


    Als ich 2013 als RS angefangen habe, war die Verteilung bei uns folgendermaßen:
    Zwei Schwerpunktkrankenhäuser, zwei Krankenhäuser der erweiterten Grundversorgung.
    Von denen hatten alle sowohl eine chirurgische als auch eine internistische Aufnahme mit min. 24h Röntgenmöglichkeit.
    Drei von ihnen hatten einen Kreißsaal, zwei eine Augenklinik, zwei eine HNO-Ambulanz.


    Einer der Grundversorger hat inzwischen nur noch eine internistisch-geriartische Aufnahme, hat sowohl seinen
    Kreißsaal, als auch seien Augenklinik und seine Handchirurgie sowie die komplette Allgemeinchirurgie eingebüßt.


    Der Ansturm der Patienten bleibt praktisch, vor allem nachts, fast allein an den zwei innerstädtischen KH´s hängen,
    da der zweite Grundversorger am Stadtrand liegt und schwerpunktmäßig eine Anlaufstelle für Patienten aus dem angrenzenden
    Nachbarkreis ist.


    Zwar haben wir auch einen ÄBD hier, aber auch der ist nachts sehr oft überlaufen, da er sowohl für die Stadt als auch für den
    Nachbarkreis zuständig ist.

  • Der Krankenhäuser im Kreis:


    a) Grund- und Regelversorger: Zwischen 22 und 8 Uhr kein Internist im Haus
    b) Grund- und Regelversorger: Zwischen 22 und 8 Uhr kein Chirurg im Haus
    c) Schwerpunktversorger: Einziges Haus mit Neurologie, Herzkatheter, CT, MRT, Schockraum


    Alles was Kinder, Neurochirurgie, Handchirurgie, HNO.... angeht muss zwischen 25 Minuten und über 1 Stunde in entsprechende überregionale Krankenhäuser gebracht werden.


    Ich bin mir ziemlich sicher, das es bei a) und b) häufig zu einer Versorgung von weniger als 2 Patienten in der Notaufnahme kommt, weil man bringt da ja auch nichts "großes" hin. Trotzdem sind die Notaufnahmen voll, weil Sie von einer Schwester und Ärzten die auch noch Stationstätigkeiten übernehmen müssen befeuert. Bei c) ist es fast immer voll - viele Patienten fahren auch direkt aus dem Einzugsbereich a) und b) selber dort hin, weil die "heimischen" Krankenhäuser für ihr "schlechtes" Versorgungsniveau bekannt sind.


    Von daher kann ich die Studie nachvollziehen, die Gründe dafür werden aber halt nicht dargestellt. Wenn man nämlich a) und b) in die Lage versetzen würde wieder 24h internistische und chirurgische Patienten aufzunehmen würden die Zahlen sich auch entsprechend anpassen.

  • Im Artikel steht "viele" Notaufnahmen. Das können auch sieben Stück sein und heißt noch lange nicht, dass es um die Mehrzahl oder nahezu alle Notaufnahmen in Deutschland geht.


    Im Artikel steht, dass nur rund 30% der Kliniken mehr als zwei Pat/h haben.

  • Dann sollen sie mal ne Karte veröffentlichen, wo die Kliniken stehen, die so viel "Luft" haben. Bei den mittlerweile üblichen Wartezeiten im Notdienst würden sich da teilweise Anfahrten von mehreren hundert km lohnen.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • wenn jemand an der Studie interessiert ist, wäre sie hier zu finden:


    https://www.zi.de/cms/fileadmi…017_Notfallversorgung.pdf


    und die Reaktionen der DIVI


    https://www.divi.de/aktuelle-m…ten-unverzichtbare-arbeit


    und der DKG (Deutschen Krankenhausgesellschaft) auf die Studie:




    https://m.aerzteblatt.de/news/83722.htm