Erneut Ärger zwischen privatem RD und BRK

  • Erneut ärgert man sich beim privaten Rettungsdienst Stadler über die Nichtalarmierung der eigenen Kräfte (siehe auch diese Meldung im Forum). Beim Brand eines Hotels mit mehreren Betroffenen wurde der zur Verfügung stehende Großraumrettungswagen des privaten Rettungsdienstes nicht alarmiert, obwohl dies in den Augen des Betriebsleiters von Stadler sinnvoll gewesen wäre. Das BRK hingegen rechtfertigt die Nichtalarmierung mit dem Hinweis auf die eigenen Kräfte sowie dem angeblich dezentralen und in diesem Fall zu weit entfernten Standort des privaten Großraumrettungswagens. Bei Stadler will man von einer angeblichen Anweisung an die BRK-Disponenten wissen, wonach der private Rettungsdienst bei Alarmierungen nicht berücksichtigt werden soll.


    Quelle: http://www.pnp.de/lokales/news.php?id=36436

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ob die Vorwürfe gegen das BRK nun berechtigt sind oder nicht sei mal dahin gestellt.
    Aber solche Sachen passieren wenn man einer HiOrg zuviel Macht einräumt und das ist aus meiner Sicht gegeben wenn HiOrg´s die Rettungsleitstellen betreiben.

  • Als außenstehender ist es für mich schwer zu glauben das dort geltendende Gesetze und Hilfsfristen mit Füßen getreten werden, nur um privaten das Leben schwer zu machen.


    Anweisung hin oder her. Schlußendlich entscheidet der Disponent was oder wen er wohin alarmiert. Und wenn er dabei absichtlich RTW´s nicht alarmiert die den Notfallort hätten schneller erreichen können und es dadurch zu einem Patienten Schaden kommt, ist die Sachlage doch klar. Logisch ist natürlich das die RTW´s auch in den Rettungsdienst miteingebunden sein müssen und auch eine Zulassung dazu haben.

  • Ich würde gerne zu dieser Diskussion etwas einwerfen:


    Irgendwo in Deutschland, (jedoch nicht im bisher genannten RD-Bereich, auch die Genannten haben nichts damit zu tun):
    Ein privater Rettungsdienst (vorwiegend Krankentransport) schliesst sich der Leitstelle an, auf Grund einer Empfehlung des RDG des Bundeslandes. Er erklärt darauf hin, jeden LST-Disponenten zu verklagen, wenn er nicht auf der Basis der Gleichbehandlung alarmiert wird. In diesem Bundesland ist festgelegt, dass jeder Leistungsempfänger eine Leistellengebühr (ca. 10 EUR) pro Einsatz zu entrichten hat. Diese Gebühr hat jeder RD im Landkreis zu entrichten.
    Das besagte private Unternehmen hat jedoch diese Gebühren nie entrichtet (man hört von rund 100.000 EUR), droht jedoch trotzdem mit dem Klageweg gegenüber dem einzelnen Disponenten.


    Das Resumee: es ist nicht nur die Leitstelle und auch nicht nur die HiOrgs, die für Konfrontationen verantwortlich sind.

  • @ blaulix: sorry, aber wohnst du im fantasialand ? das fw rtw´s an (eingebundenen!!!) hiorg wachen alarmmässig vorbeifahren gehört leider zur realität.


    @ SeLa: wenn die fw die leitstelle betreibt und gleichzeitig am rettungsdienst teilnimmt ist es genauso.


    @ bernhard ruehl: richtiiiiiig!!!!!

  • Zitat

    Original von Daniel
    @ blaulix: sorry, aber wohnst du im fantasialand ? das fw rtw´s an (eingebundenen!!!) hiorg wachen alarmmässig vorbeifahren gehört leider zur realität.


    Daniel:
    Wenn du wissen willst wo ich herkomme kannst du gerne mal in mein Profil schauen. Dort steht aber nicht (Ph)antasialand. Ich bin in der glücklichen Lage auf beiden Seiten arbeiten zu können. Und ich würde es nie wagen ein Rettungsmittel einem anderem vorzuziehen das näher an der Einsatzstelle dran ist. Es wird der alarmiert der näher dran ist. In welcher Stadt fahren denn die Feuerwehr RTW´s an den HiOrg Wachen vorbei? Wenn es solche Umstände wirklich gibt, bei der eingebundende Rettungsmittel übergangen werden, muß doch jemand den Hintern in der Hose haben und auf diesen Umstand hinweisen. Es geht hier ja nicht um eine Einteilung von LKW´s in einem Speditionsunternehmen. Es geht um das wohl der Patienten.

  • Also Baulix
    Ich muß dir aber auch sagen das du wohl noch nicht in einer Stadt wie FFM oder München gefahren bist wenn du diesen Mißstand nicht kennst.


    Ich war mehrere Jahre bei einer Hiorg in Hessen die es nur in einer Stadt gab und weis genau das es so abläuft da sich in dieser Stadt die BF auch mit den Einnahmen aus dem Rettungdienst finanziert und als erstes die BF RTW und dann die anderen zum Einsatz kamen.
    Und wir hatten den Arsch in der Hose und was hat es gebracht noch mehr Ärger und Stress einen teures Verfahren beim RP und dem Schiedsgericht. Aber geändert hat sich nichts

  • Es gibt zum Beispiel auch FW-Leitstellen, die nur BF-RTWs zu Einsätzen mit den Löschzügen hinzuziehen, z.B. Brand oder PKlemmt. Auch wenn dann die RTWs ein bisschen länger brauchen, von der HiOrg ist da definitiv keiner dabei.


    Aber schau dir mal die großen Berufsfeuerwehrenund auch die kleinen HA-Feuerwehren im Ruhrgebiet an. Hier ist es Gang und Gebe, dass RTWs der HiOrg nicht alarmiert werden, wenn der FW-RTW frei ist. Auch wenn die Anfahrt dann etwas länger dauert.

  • Es spricht ja nichts dagegen zuerst den BF RTW zu entsenden wenn die Anfahrt gleich ist. Doch wenn es unterschiedliche Anfahrtszeiten sind und die RTW´s entsand werden die länger benötigen, dann müßte mal die AAO überarbeitet werden. Ich würde als Disponent keinen ruhigen Schlaf mehr haben wenn ich so bescheuert disponieren müßte. Und wenn ihr in der Alarmierung übergangen werdet sollte sich euer Dienstellenleiter mal mit dem Problem eingehend befassen. Es geht ja auch um die Statistik und eure Arbeitsplätze. Also sollte jeder etwas dazu beitragen das es so etwas nicht mehr geben wird....


    Es gibt aber auch z.B. Städte in denen die Rettungsdienstlichen Aufgaben so verteilt sind das bestimmte Wachen bestimmte Bereiche abdecken. Die sind dann auch in der Hilfsfrist abgedeckt. Da kann es dann auch mal vorkommen das andere Wachen evtl. näher an der Einsatzstelle dran sind, diese aber anderen Bezirken zugeordnet sind. Wenn man dann diesen RTW in den anderen Bezirk entsendet wäre der eigene Ausrückebereich nicht mehr abgedeckt. Solche überschneidungen sind auch möglich....

  • so lange eine stelle (hiorg, fw oder sonst wer) die ls betreibt und gleichzeitig mit anderen den rd fährt, besteht die gefahr solcher situationen. da nutzt es unter umständen auch recht wenig, "hintern in der hose" zu haben und darauf hinzuweisen. es gibt sicherlich auch genug beispiele kollegialer zusammenarbeit aller am rd beteiligten organisationen, aber so etwas bedarf langjähriger "beziehungsarbeit".

  • Ich kenne einen Kreis indem es zwei Kreisverbänder der gleichen Hiorg gibt. Die Lst wird zu 90% von dem einen KV betrieben.
    Selbst dort "pissen sie sich gegenseitig ans Bein" wer zu bestimmten Orten fährt.


    ...und Ihr wisst wohl wer häufiger die Orte bedient, der KV mit 90% Lst-Besetzung, obwohl das Fahrzeug des anderen näher ist.



    Betriebswirtschaftlich gesehen ist es verständlich, dass wenn die Auslastung der eigenen Fahrzeuge höher ist man mehr Geld erwirtschaften kann.
    Jedoch sollte der Patient im Mittelpunkt stehen!
    ...will mich nicht weiter darüber auslassen, denn darüber liese sich noch ewig diskutieren, aber man würde eh nichts erreichen.

  • Also was der Kommentar soll das es in München mit der BF solche Zustände geben soll ist mir vollkommen unklar.


    Ich bin nun schon seit 5 Jahren bei uns in München im RD unterwegs und die BF RTWs fahren nur als Not- bzw. Spitzenabdeckung ohne den Löschzug aus wenn aus irgendwelchen Gründen kein näherer regulärer verfügbar ist.


    Das sie von der ILST bervorzugt werden hab ich bis jetzt noch nie gehört. Wer solche Behauptungen einfach aufstellt sollte sie schon begründen können.


    Es mag ja in einigen (sehr wenigen) Bereichen evtl solche Vorfälle geben, aber das sind Einzelfälle und kein generelles Raubrittertum.

  • Ich denke nicht, dass es sich verallgemeinern lässt, da hast Du recht, Rypper...
    Aber nach meinen Erfahrungen (Habe obwohl ich seit über 20 Jahren in der gleichen Stadt tätig bin reichlich Kontakte in verschiedene RD-Bereiche) ist es keinesfalls so, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelt - und alleine die Häufigkeit mit der solche Vorfälle hier in diesem Board beschrieben werden schent mir da recht zu geben....

  • Zitat

    Original von Vossi
    Ich denke nicht, dass es sich verallgemeinern lässt, da hast Du recht, Rypper...
    Aber nach meinen Erfahrungen (Habe obwohl ich seit über 20 Jahren in der gleichen Stadt tätig bin reichlich Kontakte in verschiedene RD-Bereiche) ist es keinesfalls so, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelt - und alleine die Häufigkeit mit der solche Vorfälle hier in diesem Board beschrieben werden schent mir da recht zu geben....


    kann ich nur bestätigen! Während meiner RD-Zeit in einer hessischen Großstadt war es lange Jahre gang und gebe, das "unbequeme" Einsätze wenn irgend möglich an die Hiorgs "abgedrückt" wurden (Infektionsfahrten vor Schichtende, bekannte "Dauer-HiloPe´s, Fahrten während Fußballspielen im TV). Aber...-dies hat sich seit einigen Jahren grundsätzlich geändert, also...-habt alle Hoffnung, alles wird gut! :hallo: :positiv: :hallo:

  • Aus den beiden RD-Bereichen in denen ich arbeite(te) kann ich von solchen Machenschaften nicht berichten. Es wird und wurde von der Leitstelle (BF) immer das zuständige Rettungsmittel (BF, ASB, JUH, MHD, DRK bzw. Landkreis) alarmiert. Ich möchte sogar behaupten, dass es der Leitstelle sch***egal ist, welchen RTW oder KTW sie wann zu welchem Einsatz schicken.


    So soll es ja auch sein. Wenigstens etwas, das bei uns klappt...