DRK warnt vor Qualitätsverlusten im Rettungsdienst * Handlungsspielräume im Lohndumping ausgeschöpft

  • DRK warnt vor Qualitätsverlusten im Rettungsdienst
    Montag, 31. Juli 2006

    ddp


    Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt vor erheblichen Qualitätsverlusten im Rettungsdienst durch die geplante Gesundheitsreform. In einem der Nachrichtenagentur ddp vorliegenden Schreiben des DRK-Generalsekretariats wird an die Mitglieder des Bundestags-Gesundheitsausschusses appelliert, sich für eine Rücknahme der vorgesehenen Fahrtkosten-Kürzungen einzusetzen. Eine Umsetzung der Pläne führe zu einer Verschlechterung der Qualität der Patientenversorgung und wäre für den Rettungsdienst in Deutschland ein ?herber Rückschlag?.
    [...]


    Weiteres kann man unter der Quelle Ärzteblatt.de hier lesen: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=25104

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Damit bringt endlich mal eine HiOrg das offen zu Wort, was eigentlich alle Mitarbeiter im RD schon wissen und vermutet haben, Ich denke das dieses Schreiben vom DRK ein guter Anfangsschritt in die richtige Richtung ist.
    Bleibt nur zu hoffen, das sich die Politiker, bzw. die Mitglieder des Bundestags- Gesundheitsauschusses, das auch mal zum Anlass nehmen um über die Gesundheitsreform nochmal zu debattieren und dementsprechend auch versuchen Änderungen, was den Bereich RD angeht zu erwirken.
    Denn einen Qualitätsverlust, oder auch nur eine Qualitätsminderung sollte man in keinster Weise akzeptieren.

  • Moin Moin!
    Ich hab da mal eine paar Frage zu.
    Wie und mit welcher Begründung sollen diese 3% gekürzt werden.
    Die Kosten für RD-Fahrten sind doch deutschlandweit sehr heterogen gestaffelt und auch sehr unterschiedlich "entstanden".

  • Die Begründung nennt sich schlicht "Gesundheitsreform" und beinhaltet Einsparungen in allen Bereichen.


    Das "wie" ist durchaus eine interessante Frage. Ich könnte mir vorstellen, daß gewisse Fahrten pauschal - wie auch schon in der Vergangenheit einmal geplant ;) - nicht mehr durch die Kassen übernommen werden. Ob und wie sich das umsetzen lassen würde - darauf dürfen wir alle gespannt sein.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von SeLa
    Oder wir bleiben bei einfach bei drei % der Alarmierungen auf der Wache. :ironie:


    auch ne idee!!! :ironie:

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Die Begründung nennt sich schlicht "Gesundheitsreform" und beinhaltet Einsparungen in allen Bereichen.


    Das "wie" ist durchaus eine interessante Frage. Ich könnte mir vorstellen, daß gewisse Fahrten pauschal - wie auch schon in der Vergangenheit einmal geplant ;) - nicht mehr durch die Kassen übernommen werden. Ob und wie sich das umsetzen lassen würde - darauf dürfen wir alle gespannt sein.


    Ganz einfach, bei uns werden Krankentransporte von RTW, sowie Notfälle mittels KTW nicht mehr bezahlt werden.... angeblich....

  • Die Logik dahinter kann ich gerade nicht nachvollziehen: Krankentransporte, die durch einen RTW durchgeführt werden (Mehrzweckfahrzeugsystem), werden auch bisher nur als Krankentransport bzw. Krankenwagen abgerechnet.
    Notfalleinsätze, die durch einen Krankenwagen durchgeführt werden, können ebenfalls nur als Krankentransport bzw. Krankenwagen abgerechnet werden.
    Also kann sich hier eigentlich nichts ändern, da es bereits der Status Quo ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das "wie" ist einfach zu beantworten:
    Schon jetzt grenzen die Kassen den geringen Spielraum bei der Kostenübernahme, den ihnen das Gesetz noch zugesteht, noch weiter ein. Also werden z.B. Krankentransporte, bei denen die Genehmigung nachträglich eingeholt wird (wie bisher teilweise üblich), nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt, sondern müssen privat bezahlt werden.
    Die 3 % - Einsparung erfolgt dadurch, dass ab Gültigkeitsdatum der Deckelung erst mal von jeder Rechnung, egal ob KTP oder RD-Einsatz, 3 % weniger an den Leistungserbringer überwiesen wird.
    Je nach zeitlicher Lage der nächsten Kostenträgerverhandlungen laufen diese dann entweder so ab, dass auf der Grundlage der bisherigen Kosten abzüglich 3 % neue Tarife ausgehandelt werden oder dass einfach das gesamte RD-Budget, das die Krankenkassen zur Verfügung stellen (und das dann in einzelne Fahrtkosten umgerechnet wird), zwar etwas erhöht wird wegen der allgemeinen Kostensteigerung bei Personal und Material, dann aber um 3% gekürzt wird.
    Egal wie - wenn's so kommt, haben die RD-/KTP-Leistungserbringer Riesenprobleme, die Sparkommissarin Schmidt und ihre "Experten" so sicherlich nicht bedacht haben (?)

  • solange es in der BRD Hilforganisationen gibt, die arbeitslose Rettungsassistenten (an dieser Stelle ein Dank an die vielen wildgewachsenen RD-Schulen im Lande) frei jeder Tarifverträge einstellen und zu Dumpinglöhnen arbeiten lassen werden die Kostenträger die Sparschraube immer weiter anziehen!!!
    Eine Solidarität unter den RD´lern, wie es z.B. in den letzten Wochen bei der deutschen Ärzteschaft der Fall war, ist meines Erachtens so fern wie die Möglichkeit einer Last-Minute-Reise zum Mars.


    Wenn wir uns angesichts dieser Verhältnisse immer mehr Kompetenzen "auferlegen" lassen und dies auch noch toll finden, dann bewegen wir uns in die falsche Richtung, denn Qualität wird meiner Meinung nach heute schon nicht mehr angemessen bezahlt.

  • Die Geister, die ich rief...


    Sollten diese 3% wirklich umgesetzt werden, geht das natürlich auch auf Kosten von Arbeitsplätzen. Das bedeutet eine weitere Verschärfung der Lage am Arbeitsmarkt für Rettungsassistenten. Und das wiederum würde wohl tatsächlich dazu führen, daß - wo möglich - verstärkt das Ehrenamt zum Einsatz kommt. Ein nicht enden wollender Kreislauf - verstärkter Einsatz des Ehrenamtes führt zu Einsparpotenzialen aus Sicht der Kostenträger und zu weiterem, hauptamtlichem Stellenabbau.
    Zumindest was das Arbeitsverhältnis im Rettungsdienst betrifft, scheinen wir uns wieder zurück zu den Anfängen zu bewegen; die Frage ist nur - wollen wir das ?


    Zudem sehe ich einen nicht unerheblichen Verwaltungsmehraufwand auf die Rettungsdienste zukommen, wenn die Anzahl an Rückläufern von Seiten der Kostenträger weiterhin zunimmt und künftig noch mehr Rechnungen beanstandet werden.


    Was das von Bernhard angesprochenen Mehr an "auferlegten Kompetenzen" betrifft, so muss ich leider sagen - angesichts der aktuellen, politischen Entwicklung, sollte man sich wirklich Gedanken darüber machen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Und gerade das DRK bzw. BRK ist wider am jammern, selbst in aller Welt präsent.
    Eine rießen Organisation die Weltweit aggiert.


    Wieso schafft es diese Organisation in Bayern nicht einmal den TÖvD zu Übernehmen?
    Nein auch kein Urlaubsgeld gab es bis jetzt.
    http://www.verdi-bayern.de/fb3…df171578099#44d7672f185c1



    Unsere Ärzte fordern 15% mehr Lohn, wir können froh sein wenn wir nicht weniger bekomme.
    ?( ?( ?( ?(
    Sollte es bei uns zum Streik kommen, dann aus dem Grund das wir nicht Unverhältniss mässig weniger Verdienen als bisher.


    Und wir Arbeiten jetzt schon Günstig mit unserem großen EA Anteil.


    Bald wird man sich Arbeit in unserem Gewerbe nicht mehr leisten können.
    Pendlerpauschale fällt weg usw..........



    Und irgendwann kann man auch mit EA nicht mehr Ausgleichen.

  • Zitat

    Original von Vossi
    Und wo ist jetzt der BVRD?


    Mit uns kann mans ja machen!


    So, nun ist auch der MHD mit beim Klagen :D gemeinsam heult es sich besser gelle!


    http://www.verbaende.com/News.php4?m=40433

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Da kann man nur hoffen das, die Hilfsorganisationen mal über ihren eigenen Schatten springen und zusammenhalten.

  • Ich hoffe die Politiker wachen bald auf und merken das es so net geht.
    Sonst nimmt das mal ein ganz böses ende. ?( ?( ?( ?( ?( ?(

  • Zitat

    Original von R.A. Pioneer
    Da kann man nur hoffen das, die Hilfsorganisationen mal über ihren eigenen Schatten springen und zusammenhalten.


    Eher platzt der Mond....