Rettungssanitäter zu dick zum Helfen ?

  • Ein Vorfall, der sich bereits im vergangenen Jahr bei einem EM-Qualifikationsspiel der Fußball-Damen in Kevelaer ereignete, sorgt aktuell für Verärgerung beim Deutschen Roten Kreuz in Geldern.
    Ein 23-jähriger Rettungssanitäter, der für den Sanitätsdienst beim Spiel eingeteilt war, wurde von einer DFB-Funktionärin vom Platz gestellt: "Sie wollte nicht, dass Leute mit meiner Leibesfülle das Spielfeld betreten", so der Rettungssanitäter, der bei 1,86 Metern Körpergröße 137 Kilo wiegt; "Das würde nicht ins Erscheinungsbild des DFB passen."
    Eine Beschwerde beim DFB indes brachte nichts, da der Beschwerdebrief von der Funktionärin selbst beantwortet wurde. Sie kann sich nicht mehr daran erinnern, den Rettungssanitäter wegen seiner Leibesfülle vom Platz geschickt zu haben, gleichwohl waren ihr aber Sanitäter bei der Versorgung auf dem Platz zu langsam.


    Quelle mit ausführlichem Text und Foto: http://www.rp-online.de/public…nstige/deutschland/351075

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Herr Reummen ist aber mal ein schöner Kontrast zur Hall of Fame auf derselben Seite.
    Und jetzt, wo er berühmt ist, sponsert ihm die Firma DePuy bestimmt kostenlos ein neues Kniegelenk... dann gehts wieder schneller! :D



    Realsatirischen Gruß,


    Ani

  • Ich kenne Rettungsdienstler, die mindestens zweimal so dick sind... Die Frau vom DFB lehnt sich aber trotzdem ganz schön weit aus dem Fenster, würde ich sagen. Hauptsache er tut seine Arbeit...

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  • ich finde es zutiefst schlecht und menschlich verachtend jemanden aufgrund seiner Körperfülle so zu diskreditieren dass er so eine Aufgabe nicht ausüben darf. Diese nette Frau sollte sich lieber nicht bei mir melden.

  • Tja, wie heißt es so schön? Wer rettet - verfettet! :-(
    (Ich darf das sagen, bei 108 Kilo bei 1,83m)


    Im Ernst, ich lese das mit gemischten Gefühlen. Einerseits kann ich mich durchaus in die Situation des Helfis versetzen. Je nach Tagesform wäre ich vermutlich wirklich nach entsprechender Ansage postwendend abgedampft. Soll sie doch sehen, wie sie das Spiel weiterlaufen lassen kann.
    Andererseits ist die körperliche Fitness(nicht das "standesgemäße Aussehen"!) durchaus ein gutes Argument, entsprechend beleibte Helfer eben nicht auf solchen eher laufintensiven Positionen einzusetzen.
    Naja, man könnte es ggf. als Training ansehen ;)

  • also ich habe mir schon von einigen patienten anhören dürfen das ich (bzw einer meiner kollegen die dann dicker waren) ein fettes schwein bin ... und das ist schon echt scheisse.. ich weis dann echt nicht wie ich reagieren soll.. wenn ich das von jemanden hören würde der total gesund ist und dann noch mit der begründung wie oben genannt, die hätten echt spaß mit mir gehabt... ich selber min 1,75m groß und wiege halt 85 kg... das ist nicht wirklich fett... aber auch nciht schlank... und ich bin laufstark und habe ausdauer (obwohl ich rauche)... ich kann mich mit solchen dingen echt nciht anfreunden... es sit einfach ne schweinerei... sofern man kompetente (nicht korpulente) arbeit leistet und alles in angemessener zeit funktioniertm ist doch alles gut....

  • Im Rettungsdienst gibt es genauso wie in anderen Berufen Menschen,die ein paar Gramm zuviel haben....mich eingeschlossen.... :D


    Aber...bei uns auf der Wache sind 2 Kollegen, die trotz ihrem Gewicht von rund 120 kg die Ersten sind, die im 5. Stock sind....und noch nicht mal mit raushängender Zunge...da kann sich manch einer eine Scheibe von abschneiden...


    Und Menschen zu diskriminieren,zu beleidigen oder zu beschimpfen, weil sie Übergewicht haben, zeigt mir wie schwach mein Gegenüber ist.
    Bevor ich "Fehlern" bei anderen suche, sollte man sich an die eigene Nase fassen!


    So...das war das Wort zum Montag Morgen! :]

  • ich verstehe die Begründung einfach nicht:


    Zitat

    Sie weiß nur noch, dass sie unzufrieden mit der Schnelligkeit der Sanitäter war. ?Der DFB muss bei solchen Spielen im Auftrag der Uefa einen ordnungsgemäßen Sanitätsdienst sicherstellen?, erklärt Ullrich. ?Dazu gehört, dass die Rettungshelfer schnell zu einem verletzten Spieler oder in diesem Fall einer verletzten Spielerin rennen. Eine Sanitäterin war damals aber viel zu langsam.?


    1.: wenn Rettungshelfer reichen, hätte ich sofort meine Sachen gepackt und darauf verwiesen, daß in absehbarer Zeit die Zivis eintreffen werden. Die sind jung, schnell, meistens nicht sonderlich adipös und offensichtlich ausreichend qualifiziert. Wenn besagte DFB-Funktionärin meint, die ausreichende Qualifikation für eine professionelle Beurteilung des Sanitätsdienstes zu besitzen, dann reagiere ich doch prompt und zuvorkommend mit der gewünschten Qualifikationsanpassung.


    2.: wieso muß JEDER "Rettungshelfer" schnell schnell schnell beim Patienten sein? Die ersten wenigen Sekunden ist doch eh nur der Teamführer (i.d.R. also der zuständige Arzt) beim Patienten notwendig. Der Rest muß doch nur schleppen können - und da sind 10 Sekunden Verspätung ja nun wirklich nicht das Problem. So lange braucht der Teamführer eh zu seiner Entscheidung, ob der Verletzte mit Eisspray "fitgespritzt" wird (*grusel*) oder vom Platz muß.


    3. scheint der DRF bei der Ausschreibung seines SanDienstes offensichtlich luschig gearbeitet zu haben, sonst wären derartige Dinge nicht passiert. Man schreibe einfach in den Einsatzauftrag hinein, welchen BMI und welche Fitness die eingesetzten Kräfte mitbringen müssen, und alles ist in Butter.



    Also erstmal selber anständige Arbeit abliefern, bevor man mosert ;)

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    "Sie wollte nicht, dass Leute mit meiner Leibesfülle das Spielfeld betreten", so der Rettungssanitäter, der bei 1,86 Metern Körpergröße 137 Kilo wiegt; "Das würde nicht ins Erscheinungsbild des DFB passen."
    Quelle mit ausführlichem Text und Foto: http://www.rp-online.de/public…nstige/deutschland/351075



    :ironie:
    Fragt sich, wie dann ein Herr Calmund ins Erscheinungsbild des DFB gepaßt hat - oder ist der deshalb abgetreten.


    Wobei... Der hat ja nie das Spielfeld betreten.

    Einmal editiert, zuletzt von Rettungsschweinchen ()

  • mal ganz davon abgesehen würde ich nicht EHRENAMTLICH san-dienst für den dfb machen !schon eine frechheit an sich, dass die funktionärin , die sicher den ein oder anderen euro verdient, EHRENamtliche Rettungssanitäter beleidigt und diese dann auch noch bleiben !
    so würde ich mich nicht zum deppen machen lassen..ein geschlossener abgang wäre ein netter denkzettel gewesen.
    eine solche durchführbarkeit hätte natürlich vorab kurz geprüft werden müssen.


    gruß,
    sebastian

  • Dazu passt irgendwie dieser Thread: Körperliche Eignung.


    Ich versteh aber auch gar nicht so richtig,warum jetzt alle auf der Funktionärin rumhacken.
    Es ist doch legitim zu sagen, dass bei einer sportlichen Veranstaltung, gerade im Profi-Fussball, ein dicker Rettungs-wasauchimmer nicht ins Bild passt!
    Natürlich kommt es in erster Linie auf die geleistete Arbeit an! Aber ich persönlich kann diese Funktionärin auch irgendwie verstehen.
    Ich glaube, die weiteren Diskussionen kann man im oben genannten Thread weiterführen (sollte es welche geben).

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Zitat

    Original von Coco
    Es ist doch legitim zu sagen, dass bei einer sportlichen Veranstaltung, gerade im Profi-Fussball, ein dicker Rettungs-wasauchimmer nicht ins Bild passt!


    Genau DAS bestreitet besagte Dame aber und versucht statt dessen, sich mit fachlichen Mängeln herauszureden. Und wie ich schon schrieb: dann war der DFB anscheinend zu [Adjektiv zensiert] die Ausschreibung des SanDienstes auch entsprechend zu gestalten.

  • Nils



    Es geht bei der Schnelligkeit der Helfer weniger um die Gesundheit der Spieler, als darum, die Spielverzögerung möglichst kurz zu halten.
    Und ein rennender BMI von 39 kann Schnelligkeit sicher nicht gewährleisten. Außerdem sieht das ziemlich unvorteilhaft aus (auch für den Betroffenen)...


    Vielleicht sollte man sich fragen, wieso die Einsatzleitung gerade diesen jungen Mann in dieser Position eingesetzt hat...



    Gruß,


    Ani

  • ...weil mit kostenlosen Arbeitskräften einfach der beste Profit möglich ist? Das DRK bietet den Dienst ja nicht für Umme an ;)


    Bei einer Seitenlänge von 105 m sind seitlich maximal 53m, in die Tiefe des Spielfeldes 34m zurückzulegen. Wir reden hier nicht von wirklich großen Distanzen. Selbst bis zur gegenüberliegenden Ecke sind es keine 100m, die zu überwinden sind, wenn man von der Mitte der Seitenlinie aus startet.
    http://de.wikipedia.org/wiki/B…9Fen_und_Beschreibung.png
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fballfeld#Spielfeld

  • das bild wird womöglich tatsächlich nicht besonders ästhätisch sein, ganz gleich für wen ! wobei ich auch bezweifel, dass generell eine gute zeit erzielbar wäre..

  • Zitat

    Original von RS200
    das bild wird womöglich tatsächlich nicht besonders ästhätisch sein, ganz gleich für wen ! wobei ich auch bezweifel, dass generell eine gute zeit erzielbar wäre..


    Sind SanDienste (und deren Personal) überhaupt irgendwie ästhetisch? Ganz gleich, ob man da nur sitzt, geht oder gar rennt (oder eine dem Rennen ähnliche Bewegungsabfolge bewältigt)?


    Nur, bevor die Unkenrufe erhallen - ich mache auch SanDienste, bin ebenfalls nicht schlank und habe so viel Selbstreflektion, um festzustellen, dass man über mich ebenso schmunzelt, mit dem Finger zeigt o. ä. , wie ich es tue, wenn ich woanders SanDienstler sehe.


    Und ich sehe das so, dass man bei einem solchen Ereignis auch etwas mehr in der Öffentlichkeit steht, als beim Friesenzüchterturnier in Ostsümmern - wer zahlt, hat recht, also kann der Veranstalter sich auch Leute rauspicken. Wem das nicht passt, der muss solche Veranstaltungen der Konkurrenz überlassen oder andere Leute präferieren.

  • Zitat

    Wem das nicht passt, der muss solche Veranstaltungen der Konkurrenz überlassen oder andere Leute präferieren.


    Sehe ich allerdings genauso.



    Ich verweise mal auf ein Beispiel in einer großen münsterländischen Stadt. Während der WM 2006 wurde ein Veranstalter eines großen Public Viewing von den ordnungsbehördlichen Auflagen dazu gezwungen, eine gewisse Anzahl an sanitäts- und rettungsdienstlichen Kräften vorzuhalten. Die einzige Organisation, die dazu noch in der Lage war, nannte sich das Rote .... . Diese haben allerdings nur eine von den 14 Veranstaltungen betreut.
    Die anderen 13 Veranstaltungen wurden von Rettungsdienstlern, die sich der Veranstalter persönlich ausgesucht hatte und die bei ihm auf der Gehaltsliste standen, betreut. Diese bekamen vom Veranstalter die Ausrüstung und die Dienstkleidung gestellt sowie eine stattliche Vergütung (13 Euro / Person / Stunde). Und stellt es euch vor, der Geschäftsmann konnte sich vor Anfragen kaum retten. Dafür wurden dann von den Arbeitnehmern zugesagte Termine seitens der HiOrg abgesagt (ist ja auch klar, wenn ich da Geld für bekomme), die dann wieder Personalprobleme bekamen.


    Auf Nachfrage des zuständigen Ortsverbandes kam als Antwort (wortwörtlich):
    "So wie die Leute aussehen, sieht das ganze sicher nicht nach einer Sportveranstaltung aus. Die vertreiben mir noch die Fans." Mit dem dementsprechenden Andeutungen auf die Leibesfülle der Sanitäter.