Löschfahrzeug statt Rettungswagen

In München ist das schon seit längerem Routine, dass HLFs als First-Responder von den Feuerwachen vorrausgeschickt werden. Auch wenn der RTW und NEF/NAW, der/die für den Bereich zuständig ist/sind in den Wachen stehen.

Das HLF ist mit einen Rettass und eben den ganzen Rettsan besetzt. Ein Koffer/O2 und ein Defi ist auch auf jedem Fahrzeug und so sind die für ne Erstversorung vollkommen geeignet.

Durch die Integrierte Leitstelle ist die Alamierung auch auf kurzem Weg möglich (also RD und FW Einsatzeinheiten)
Auch sind sie ab und zu als erste dar.
Was nur der ganzen Sache einen faden Beigeschmack gibt, ist die Tatsache, dass die HLFs oft bis zu 2 Min früher alamiert werden, als die RD-Einheiten.
(BEkommt man daher mit, dass oft RTWs der HiOrgs/Privaten an Feuerwehwachen stationiert sind)

Damit ist klar, dass die schwerfälligen Fahrzeuge der FW früher am Einsatzort sind und sich damit natürlich die herrlichsten Statistiken zaubern lassen, wie sehr sich diese "Frist-Responder-Fahrerei" in einem Zeitlichen Vorsprung äusert.
Und es gehen Grüchte um, dass auch die HLF Einsatzzahlen in die Höhe müssen

Zu dem Bericht oben finde ich, dass hier die Feuerwehr mit eben keinen Notfallrettungsfahrzeugen die Notfallrettung übernommen hat und dem RTWs dann im Endeffekt nur noch die Transportaufgabe zukommt.
Grüße aus München

Das kann ja gar nicht schlecht sein. Denn es kommt ja vom Märkischen Kreis. Und da ist nichts schlecht - außer vielleicht aller Hilfsorganisationen

Mal sehen, wie das weiter geht. Der so günstig stationierte RTW aus Werdohl braucht nicht nur ewig, sondern muss ebenfalls kompensiert werden, da Werdohl nur einen RTW hat. Insgesamt kann man nur hoffen, dass es nicht gut geht. Denn sonst wird sich nie etwas ändern. Weder im MK, noch sonstwo. Aber was solls, müssen halt mehr Bürger in Erster-Hilfe geschult werden.

Zitat

Original von Daniel Grein
Wo bislang 2 RTW sowie 1 KTW im Dienst waren, ist künftig nur noch 1 RTW im Einsatz - der neue Rettungsdienstbedarfsplan sieht dies so vor.

Zu den Fakten: In Altena/Westf. (Kreis MK) ist laut aktuell (seit 1.3.06) gültigem RD-Bedarfsplan je ein RTW und NEF, besetzt durch die hauptamtliche FW der Stadt 365/24 vorzuhalten. Diese FW betreibt auch gemäß FHSG eine eigene Nachrichtenzentrale und ist befugt, die 112 für ihr Stadtgebiet (einschließlich der Gemeinde Nachrodt/Wiblingwerde) abzufragen. Somit disponiert die FW ihre Einsätze (auch RD) selbst.
Weiterhin wird gemäß dem Bedarfsplan durch uns (JUH) täglich ein KTW für 8 Stunden vorgehalten (werktags 8-16 Uhr, Sa, So, Ft 7-15 Uhr). Außerhalb dieser Zeiten und bei höherem Einsatzaufkommen werden KTW aus den umliegenden Städten hinzugezogen.
Die FW Altena ist gehalten, alle bei ihr auflaufenden Krankentransporte an die zuständige Kreisleitstelle (Sitz Lüdenscheid) abzugeben.
Dies klappt nach mehrmonatiger Übungsphase recht gut.
Für Duplizitätsfälle in der Notfallrettung, welche laut Bedarfsplan (Basis: Gutachten der Fa. F******) nicht vorkommen, ist regelmäßig ein RTW/NEF aus den umliegenden Städten heranzuziehen.
Und jetzt der Knackpunkt: Gefordert durch den Bedarfsplan ist in unserem Fall ein KTW nach EN 1789 Typ A - übrigens der einzige dieses Typs, soweit der Kreis eigenständig zuständig ist. Alle anderen kreiseigenen KTW sind mit Typ B geplant.
Tatsächlich wird von uns in Eigenleistung ein Typ B vorgehalten. Eine adäquate Notfallversorgung, zumindest aber eine qualifizierte Erstversorgung mit diesem Auto (und seiner Besatzung) ist in nahezu allen Fällen möglich! Tatsächlich wird die Ressource nichteinmal bei Verfügbarkeit (die Nachrichtenzentrale der FW Altena kann unseren Status lesen und uns theoretisch eigenständig (nach Rücksprache, bzw. Information an die KLst) alarmieren)
Alles andere ist Lokalpolitik.
Dies nur zur Erläuterung...

Gute Nacht,

Christian

Hallo Valandil !

Als Hesse, für den integrierte Rettungsleitstellen ein alter Hut sind, muß ich noch einmal gezielt nachfragen:

Ihr habt da oben bei Euch so eine "Pipi-Leitstelle", damit die regionalen Feuerpatschen was zum Spielen haben und Knöpfchen drücken dürfen ?
Also eine nicht unerhebliche Personalvorhaltung rund-um-die-Uhr (Arbeitsplatzgarantie für nicht mehr G26-3-fähige FW'ler ?), mit denen man rein rechnerisch durchaus zumindest tagsüber einen RTW besetzen könnte ?

Da hat die Lokalpolitik aber einen hohen Stand - welche den Bürger einen hohen Preis kostet...

An alle, insbesondere die FW'ler hier im Forum:
damit wollte ich die allgemeine Leistung von FF's und BF's und WF's nicht heruntermachen.
Ich kapiere haklt nur nicht, daß im 21. Jahrhundert viele so genannte "politisch Verantwortliche" nicht über ihren Kirchturm herausschauen können - weil Besitzstandswahrung über Innovation steht.

Zitat

Original von Strandretter
Seit einiger Zeit kann es dir auch in Karlsruhe passieren, das die BF der Haupt und der Wache West als Notfallhilfe (First Responder) zu Einsätzen mit ausrücken.

Es ist schon lustig, wenn die acht Mann der BF in voller Montur aus ihrem Löschfahrzeug herausspringen und einen Krampfanfall im Penny-Markt erstversorgen
Gruß, Ben!

Das kenne ich aber auch nur aus einem Pressebericht in der Publikation meines Brötchengebers, live habe ich das nun selber noch nicht erlebt

@Raphael: Du hast es etwas zynisch ausgedrückt aber durchaus auf den Punkt gebracht. Die Struktur des Märksichen Kreises ist ein Relikt der Kreisgebietsreform von 1975, wo diverse Städte und Altkreise zu einem Kunstgebilde zusammengeschmiedet wurden. Leider ist die Integration der Eingeborenen (insbesondere zwischen Nord- und Südkreis) bis heute nicht gut gelungen. Zudem unterhält hier jede mittlere kreisangehörige Stadt gemäß dem FSHG eine eigene, hauptamtlich besetzte Feuerwache. Nur Iserlohn als Stadt über 100.000 Ureinwohner betreibt eine elitäre Berufsfeuerwehr.
Kirchturmdenken ist hier in der Lokalpolitik an der Tagesordnung. Insbesondere der Altenaer Bürger wird IMVHO ständig einseitig informiert.
So, und jetzt erwarte ich eine Rüge aus dem Kreishaus...

LG,

Christian

Ich denke mal, das Daniel sich da vertippt hat. Im verlinkten Artikel der Westfälischen Rundschau ist ebenso "nur" die Rede von 1 RTW, 1 NEF und 2 KTW, die ehedem vorhanden waren. Du hast hast den ehemaligen 6/85/71 (auch ein in NRW nicht vorgesehener Typ B) vergessen
Und ganz alte Semester erinnern sich noch an den 6/83/71, der allerdings nie im Regeldienst eingesetzt war.
Friede seiner Asche!

Zitat

Original von fraubaumann
Ist ja lustig mitanzusehen wer sich alles über den Rettungsdienstbedarfsplan der Stadt Altena so Gedanken macht und teilweise so ein Stuss von sich lässt,das wir aus dem schmunzeln nicht mehr raus kommen.
Wir wünschen weiterhin fröhliches Retten und viel Spass beim philosophieren ,Hr König und weiterhin schöne Haare

Hallöle über den Bach an die Bachstraße! Es freut mich, dass ich Euch zum schmunzeln bringen kann, denn fröhliche Menschen sind meist gesünder und haben ein längeres Leben als ständig muffelige und unfreundliche. Zu dem von dir so kritisierten Stuß: Worauf beziehst du dich konkret? Einfach mal eben eine Pauschalaussage hier abzukippen ist nicht sinnvoll. Dein gesamter Post liest sich übrigens wie ein persönliches Problem.
Aber wie es ja so schön heißt - getretene Hunde kläffen!
Was den Rettungsdienstbedarfsplan angeht, ich wußte bislang noch gar nicht, das die Stadt Altena ihren eigenen schreiben darf. Bislang war mir nur das Papier des Märkischen Kreises bekannt (der Träger des Rettungsdienstes, weißt du..?).
Im übrigen fände ich es sehr nett von dir, wenn du - fraubaumann - auch deinen Klarnamen offenlegen würdest, wenn du schon unerlaubterweise öffentlich mit meinem Familiennamen aufwartest.

Fröhliches Lachen noch - und meine Haare gehen euch was feuchtes an!

EOD!