Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Ich sehe es schon als verheizen, wenn der Azubi den ganzen Tag KTs schaukelt und dadurch ein Ungleichgewicht zwischen Notfallrettung und Krankentransport zu Gunsten des KT entsteht.


    Es kommt auf die Quote an, die ein Azubi während seiner Ausbildung im KTP verbringt. Und wieso sollten dies auch nicht mal mehr sein als die Mindesteinsatzzeit? darf ein Arbeitgeber nicht auch was an seinen Azubis verdienen? In einem gewissen Rahmen doch sicherlich richtig. Zumal ein AG vllt. auch mehr an seinem Azubi was verdient wenn dieser als zweiter auf nem RTW sitzt.


    Warum ich das so sehe: das "sobald" stört mich daran. Sobald / Sofort wenn der NFS Auszubildende ausreichend qualifiziert ist - ab in den KT als verantwortliche Kraft.


    Sobald ist erst mal ne Zeitangabe, nicht mehr. Und dass ein Azbui schnellstmöglich in den aktiven, Verantwortung übernehmenden Einsatz kommt und nicht als "ewiger Dritter" sein Dasein fristet ist ja durchaus auch gewollt und logisch.

  • Sobald ist erst mal ne Zeitangabe, nicht mehr. Und dass ein Azbui schnellstmöglich in den aktiven, Verantwortung übernehmenden Einsatz kommt und nicht als "ewiger Dritter" sein Dasein fristet ist ja durchaus auch gewollt und logisch.


    Vielleicht ist da einfach mein Bild der HiOrgs als "Abenteuer Menschlichkeit" oder "Aus Liebe zum Leben" zu getrügt, als das ich das so glauben kann, wie Du es hier beschreibst. :)

  • nur die Redundanz, mit der du deine aus meiner Sicht wenig substantiierten Unkenrufe zum Besten gibst, grenzt mittlerweile an Lächerlichkeit.


    Das sagt Ihr/Du doch über alle kritischen Statements aus der Ärzteschaft zu dieser Problematik. Also auch nix Neues. Stört mich aber nicht. Und deshalb freue ich mich auf die erste Runde... :prost:

  • Wer hier was Kritisches gegen den neuen Gesetzentwurf sagt oder das Vortanzen beim Gesundheitsministerium nicht mitbejubelt, wird zum Staatsfeind Nr.1 erklärt. Diese Intoleranz, die hier gerade von der Forumelite (insbesondere einem Großteil der Moderatoren) gelebt wird, kotzt mich so was von an. Mir persönlich ist das egal, ich bin das als langjähriger Kritiker bestimmter politischer Ziele des Rettungsfachpersonals hier im Forum gewohnt. Aber aktuell wird jeder massiv verbal angegangen, der nicht im Novellierungswahn mitschwimmt oder Blümchen auf die Abgesandten der Petition wirft. Das geht so nicht. Zieht Euch in Euer Moderatorenkämmerchen zurück und macht Euch mal darüber Gedanken.

  • Lieber Ani,


    dies entspricht einfach nicht den Tatsachen. Ich habe mich lediglich dagegen verwehr das ein mögliches Gesetz als "gescheitert" erklärt wird auch wenn es einfach nur seinen normalen Gang geht. Nicht mehr und nicht mehr weniger.

  • Ja, Ani dir nimmt doch keiner das Recht auf eine Meinungsäußerung und besonders angegangen wirst du nun nur dann mal, wenn "altbekleidete" Argumente ins Spiel gebracht werden. Ansonsten werden weder du noch deine Vertreter irgendwas am Lauf der Dinge ändern, genauso wenig wie die Braunwalder Erklärung etc. den großen Einfluss hat. Habe es schon vorgenannt beschrieben was der Kern der Sache ist.


    VG

  • RS200,


    ich kann Ani schon verstehen. Dass er sicher nicht immer mit Watte wirft, weiss er zweifelsohne selbst und kann auch rauhen Gegenwind aushalten. Trotzdem faellt auf, dass die Diskussion nicht eben offen fuer kritische Stimmen ist.


    Ich meine mal aufgeschnappt zu haben, dass das NotSanG ein Zustimmungsgesetz sei. Dann waere es ja wohl zumindest temporaer gescheitert. Vielleicht kann man sich darauf einigen, um etwas Dampf rauszunehmen.


    Im Uebrigen ist die Frage der Kostentragung doch durchaus ein Punkt, an dem es realistischerweise zu erheblichen Schwierigkeiten kommen kann. Das war von Anfang an abzusehen und kann niemanden ueberraschen.

  • RS200


    Es geht mir nicht um mich, sondern um die Sache. Dabei ist es egal, ob es sich um Argumente oder Kommentare jeglicher Art handelt. Es geht um die Art, wie damit umgegangen wird.

  • Aber fass dir auch ein ganz klein wenig an die eigene Nase


    Um die geht es nicht. Es geht nicht um einzelne Personen, sondern den Gesamttenor hier, der aktuell nicht besonders demokratisch ist. Schmunzel hat das schön zusammengefasst.

  • sondern den Gesamttenor hier, der aktuell nicht besonders demokratisch ist.


    Euphorie zu bremsen ist eben nicht immer populär.
    Meine Erfahrungen bei den letzten Fußball-WMs:
    Wenn man sich da auch nur im Bekanntenkreis hinstellt und sagt: "Wir werden sicherlich nicht Weltmeister", können die Reaktionen von Stirnrunzeln, Ignoranz bis hin zur Agression reichen. "Was bist du denn für ein Deutscher, der nichtmal zu seiner Nationalmannschaft hält." Das ist geistig ganz großes Kino. ;-)


    Aber vermutlich liegt es in der Natur des Menschen.


    Bei anderen Diskussionen bist du im Übrigen nunmal auch ziemlich stur. Von daher.... lass dich nicht ärgern.
    Die Zeit wird zeigen, wer recht behält.

  • An seiner Meinung festhalten ist ja auch okay. Aber auch andere Meinungen in der Masse tolerieren gehört gerade bei so großen politischen Themen dazu. Wie gesagt, als Vertreter der Ärzteschaft und Kritiker bestimmter Punkte der Novellierung kann man gerne auf mich einschlagen. Mich stört es nicht besonders, im Gegenteil: es bestärkt mich nur in vielen Aspekten meiner Ansichten. Aber Kollegen aus den eigenen Reihen, die das ganze Spiel hinterfragen sollte man einfach ihre Meinung lassen.

  • Es ist in der Tat schwierig. Schwierig zu warten, schwierig zu verstehen, warum die Dinge manchmal nicht nach dem eigenen Gusto gehen (egal für wen), schwierig zu akzeptieren, dass konträre Meinungen auch Substanz haben können, dass jemand überhaupt eine andere Meinung hat. All das sind Kennzeichen eines langwierigen und komplexen Prozesses, den man Demokratie nennt. Wenn sich ani bezüglich des dafür notwendigen Meinungspluralismus eingeschränkt fühlt bedauere ich das sehr, denn tatsächlich liegt zumindest mir - aber ich denke, hier spreche ich zumindest ein Stück weit auch für die anderen mods - durchaus am Herzen, dass jeder sich äußern können soll; ob die dabei vertretene politische wie juristische Meinung sinnvoll oder compliant ist, lassen wir einfach mal außen vor. Wer aber etwas äußert, dass von einer gewissen Menge Leute eventuell als ärgerlich oder provozierend empfunden wird, darf hinterher nicht jammern, wenn der Wind mal rauer bläst. Darüber hinaus kann man von den Kollegen hier, die seit Jahren auf eine Gesetzesänderung warten kaum verlangen, dass sie einfach die Unken rufen lassen, gleich was die jeweilige Unke auch zum Rufen motivieren mag. Abgesehen davon ist so mancher hier gelegentlich eher als agent provocateur denn als irgendwas sonst unterwegs.


    @schmunzel - außer dem üblichen "Das Gesetz kommt eh nicht"-Blabla habe ich hier bislang keine substantiierte Aussage zum fehlenden "weil"-Teil des vorgenannten Satzes gehört. Ich zitiere gerne noch mal aus meinem Post von Gestern:
    "Wie die Ergebnisse solcher notwendiger Veränderungen letzten Endes aussehen, wage ich nicht vorhersagen zu wollen, aber sicher bleibt eines: so wie es jetzt ist, wird es nicht mehr funktionieren."
    Der Rest des Posts erklärt, warum ich denke, dass das Gesetz kommen wird - wie's dann genau aussieht liegt an verschiedenen Lobbyisten, der restlichen gesetzeslage und dem Gestaltungswillen der Politik - aber das weißt du selbst sicher noch etwas besser als ich.
    Die Unterstellung, dass konträre Meinungen unterdrückt würden, weise ich jedoch ausdrücklich zurück!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Mowl,


    ich glaube, von "unterdrücken" habe ich auch nichts geschrieben.


    Was den Gehalt der Diskussion angeht, magst Du Recht haben. Persönlich würde ich es dann aber nicht für vorwerfbar halten, wenn einer der Euphorie des einen auf der gleichen eher emotionalen Ebene begegnet. Eine wirklich differenzierte Diskussion des Gesetzentwurfes findet ja kaum einmal statt. So gesehen kann ich schon verstehen, wenn es skeptischen Einwänden begegnet, die den Willen zur Veränderung als anscheinend im Wesentlichen allein treibenden Faktor kritisieren. Das gilt erst recht, wenn ich hier beispielsweise ein Verständnis des Bundesratsvorschlags lese, wonach Notfallsanitäter so etwas wie Therapiefreiheit erhalten könnten - nachdem ein erheblicher Anteil der rettungsdienstlichen Praktiker schon die Sache mit der Notkompetenz kaum verstanden hat, graut mir bei der Vorstellung, in Zukunft könnten viele annehmen, sie dürften erstmal alles.


    Beste Grüße

  • Das gilt erst recht, wenn ich hier beispielsweise ein Verständnis des Bundesratsvorschlags lese, wonach Notfallsanitäter so etwas wie Therapiefreiheit erhalten könnten - nachdem ein erheblicher Anteil der rettungsdienstlichen Praktiker schon die Sache mit der Notkompetenz kaum verstanden hat, graut mir bei der Vorstellung, in Zukunft könnten viele annehmen, sie dürften erstmal alles.


    Könntest Du uns das mal rechtlich einwandfrei erklären, wie es zu verstehen ist und was eine Ausnahme vom HPG für die zukünftige Tätigkeit des NFS zur Folge hätte?

  • OT:


    Ausnahmen sind prima.


    - mit Personen gewerblich LKW fahren
    - jegliche Art von Lenkzeit überschreiten dürfen
    - §34 regelmäßig einsetzen
    - Arbeitszeiten von 12 Stunden fast schon regelhaft überschreiten
    - über 4000 Liter O2 spazieren fahren dürfen
    - die halbe Ausbildung anerkannt bekommen, obwohl die vorhergehende Tätigkeit noch gar keinen Bezug zum gerade Erlernten hatte
    - gewerbliche Linderung von Leiden (z.B. durch Lagerung)


    wenn jetzt auch noch Ausnahmen vom HPG dazukommen... wow!



    Ich finde, der Job als Sani ist nicht schlecht!

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.


  • Könntest Du uns das mal rechtlich einwandfrei erklären, wie es zu verstehen ist und was eine Ausnahme vom HPG für die zukünftige Tätigkeit des NFS zur Folge hätte?


    Ich habe mangels Zeit noch nicht vertieft darüber nachgedacht. Soweit ich es bis jetzt überblicke, hätte die vom Bundesrat vorgeschlagene Regelung keine eigenständige Bedeutung. An den Befugnissen von Notfallsanitätern würde sich durch sie nichts ändern.