Beruf Rettungsassistent

  • Leute will ja echt nicht meckern aber gings hier nicht um den Beruf Rettungsassistent??


    danke und gruss

  • @ BKE:


    :applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :applaus:


    Denn die paar "Sanitäter" die die Bundeswehr braucht, stehen in absolut keiner Relation zu den mehrere zehntausend RS und RA die derzeit den Markt überschwemmen, und den (geschätzt) mind. 1,000 RA die jedes Jahr an den rund 100 RD-Schulen für die Arbeitslosigkeit ausgebildet werden.


    Wobei ich mir die provokante Frage erlaube, ob eigentlich ein grosser Unterschied besteht zwischen Zugänge "schiessen" mit "scharfen Medikamenten" und schiessen mit Gewehren mit scharfer Munition...
    Tödlich kann jedenfalls beides enden...


    Also auf in die Krisengebiete (Afghanistan, Irak, Iran, Bahnhofsviertel der dt. Grossstädte,...) zur grossen, praktischen Notkompetenzschulung am lebenden Patienten... :ironie:

  • Zitat

    Original von Medic5754
    und den (geschätzt) mind. 1,000 RA die jedes Jahr an den rund 100 RD-Schulen für die Arbeitslosigkeit ausgebildet werden.


    viel zu wenig!

    Zitat

    Nach Angaben von ver.di befinden sich zurzeit 3600 Rettungsassistenten in der Ausbildung, vor fünf Jahren waren es nur 2200.


    http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=1663744

  • Umso besser.


    Denn dann braucht es bald garkeine Ersthelfer mehr, weil an jeder Strassenecke arbeitslose RAs ´rumlungern, und sich bei Notfällen im öffentlichen Raum ´nen Trinkgeld-Euro zum ALG II dazu verdienen...
    :ironie:


    Und dann glauben wirklich noch ganz viele Unverbesserliche, dass sie auf dem Markt namens RD eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben...?


    Ich will hier keinem den Spass an diesem Beruf nehmen.
    Sondern einfach nur an den gesunden Menschenverstand appelieren.


    Aber gut.
    Wer zuviel Geld hat, und es zum Fenster heraus werfen will...
    Ich stehe da niemandem im Weg. Könnte allenfalls meine Bankverbindung zwecks Überweisung des offenbar überflüssigen Geldes anbieten...


    Ich wundere mich nur immer wieder, wie es kommt, dass (und Vossi stimme mir zu) bis fast in die Mitte der 1990´er Jahre nur relativ wenige Leute im RD arbeiten wollten, aber dann ein regelrechter Boom einsetzte.
    Vielleicht liegt es ja an "Notruf", "Retter" (für die Unwissenden: gab´s mal vor über 10J. bei Sat1), "Emergency! (aka "Notruf California")", "ER", und Co.

  • Nils,


    wie hoch war doch gleich die Zahl der aktuell in der Arbeitslosenstatistik geführten RS und RA?

  • die werden leider nicht gesondert ausgewiesen, Axel



    Nachtrag:

    Zitat

    Die Arbeitsmarktzahlen beziehen sich nicht auf den einzelnen Beruf, sondern auf die übergeordnete Berufsordnung bzw. Berufsgruppe und nur auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige und Beamte).


    davon mal abgesehen:



    http://www.abis.iab.de/bisds/data/seite_854_BO_a.htm




    Zahlen NUR zu RettAss würden mich auch interessieren, im Internetauftritt wird man aber nicht fündig. Leider.

  • Krass, ich hab zwar gewusst, dass es nicht gut aussieht, aber dass es gleich so düster ist, übel!!!!


    Und da machen immer mehr Schulen auf und bilden aber auch jeden zum Rettass aus...wenn ich mal in die Klassen unser hauseigenen Schule schaue...böse!!!


    Naja, danke für die Zahlen, ich werde sie mal benutzen:-)


    Grüße aus dem Süden der Republik und nen ruhigen Dienst

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Ja Medic, da stimme ich Dir tatsächlich zu...
    Über die Gründe für dieses Phänomen kann ich aber genauso wie Du nur spekulieren.
    Denke aber, dass die Einführung des Berufsbildes und die damit wohl erwartete -aber ausgebliebene- verbesserung des Sozialstatus unserer Berufsgruppe da mitgewirkt haben könnten.


    Zu den Zahlen möchte ich relativierend hinzufügen, dass (zumindest an unserer Schule) vermehrt Kunden anzutreffen sind, die die Ausbildung zum RA als "Sprungbrett" zum Medizinstudium oder als Ergänzung einer bereits absolvierten pflegerischen Ausbildung nutzen.
    Gerade die ersteren werden ja mit der Anrechnung eines Wartesemesters und der Aussicht als studentische Aushilfe einen Nebenverdienst im RD zu finden belohnt.

  • Nochmal kurz zur Bundeswehr - ich habe hier zufällig einen Artikel gefunden, der den aktuellen Bedarf der Bundeswehr an Sanitätspersonal unterstreicht:
    http://www.kn-online.de/news/a…74259&search=St%FCtzpunkt


    Zur Frage, weshalb es in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom zum Beruf des Rettungsassistenten gab denke ich, gibt es verschiedene Gründe.
    Zum Einen wurden vor der extremen Verkürzung des Zivildienstes verstärkt Zivis im Rettungsdienst eingesetzt, die sich anschließend für eine Berufsausbildung im Rettungsdienst entschlossen haben, zum Anderen dürfte die zunehmende Medienpräsenz der Rettungsdienste bzw. deren Arbeit für ein zusätzliches Interesse am Beruf ausgelöst haben. Auch Umschulungsmaßnahmen der Arbeitsämter dürften ihren Teil beigetragen haben, immerhin bestand ja einige Jahre durchaus ein größerer Bedarf an ausgebildetem Rettungsfachpersonal, was auch Stellenausschreibungen in alten Ausgaben der "Rettungsdienst" belegen. Leider wurde hier zu lange gefördert, ohne auf den aktuellen und zwischenzeitlich geänderten Bedarf zu achten.


    Ein meiner Meinung nach weiterer Grund dürfte sein, daß die großen Hilfsorganisationen heute regelrecht damit werben, bei aktiver Mitgliedschaft auch im Rettungsdienst aktiv sein zu können, was für viele einen unbestreitbaren Reiz ausmacht. Viele Mitglieder treten einzig aus diesem Grund den Hilfsorganisationen bei und erhoffen sich so natürlich auch eine (teil-)finanzierte Ausbildung, was ja auch durchaus möglich ist.
    Ich vermute, aus diesen zunächst ehrenamtlichen Mitgliedern rekrutiert sich ein großer Teil der künftigen Auszubildenden auf den Schulen.
    Der Beruf des Rettungsassistenten ist im Regelfall trotz der Medienpräsenz in der Öffentlichkeit weniger bekannt, daher glaube ich kaum, daß es schon von grundauf bei völlig Unbedarften den Wunsch zu einer Ausbildung im Rettungsdienst gibt, im Gegensatz z.B. zu einer Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr oder Polizei.
    Daher ist der Rettungsdienst mehr oder weniger auf Nachwuchs aus den eigenen Reihen angewiesen, was offensichtlich in den vergangenen Jahren zu gut funktionierte und noch aktuell funktioniert.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Daher:


    Zitat

    Letztes Jahr habe man beispielsweise viele Rettungssanitäter eingestellt, die sogleich als Feldwebel eingestuft worden seien


    Ich vermute allerdings, mit Rettungssanitäter sind Rettungsassistenten gemeint.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Aber,
    "Letztes Jahr habe man beispielsweise viele Rettungssanitäter eigestellt..." gibt doch nicht den aktuellen Bedarf wieder.
    Dieses Jahr zum 02.10. gibt es Bedarf an 7 Rettungsassistenten. Nächstes Jahr zum 02.01. keine Stelle.


    Oder habe ich dein Post falsch verstanden?

  • Zitat

    Die Bundeswehr habe einen großen Bedarf an fachlich qualifizierten Leuten.


    Diese Aussage bezieht sich auf die aktuelle Situation bezüglich aller Berufsgruppen, aufgrund der vorher zitierten Aussage und den derzeit bekannten Plänen der Bundeswehr (Erweiterung der Auslandseinsätze / verstärkte humanitäre Hilfseinsätze etc.) schließe ich, daß es nach wie vor einen Bedarf an fertig ausgebildeten Rettungsassistenten bei der Bundeswehr gibt. Dies zeigen auch die von der Bundeswehr selbst durchgeführten Ausbildungsgänge zum Rettungsassistenten an der Johanniter-Schule.


    Sicherlich wird nicht jedes Jahr die gleiche Anzahl an Rettungsassistenten eingestellt, der derzeitige Bedarf scheint mir aber nach wie vor offensichtlich.


    Nachtrag:


    Ausführliche Informationen zum Sanitätsdienst der Bundeswehr gibt es auf den speziellen Seiten unter http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nun habe ich auch Zahlen gefunden: die Truppenstärke des Sanitätspersonals soll auf 25.000 Soldatinnen und Soldaten reduziert werden. Dafür soll die Versorgung optimiert und verbessert werden:


    Zitat

    Die sanitätsdienstliche Maxime, dem Soldaten im Falle einer Erkrankung, eines Unfalls oder einer Verwundung eine medizinische Versorgung zuteil werden zu lassen, die im Ergebnis dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht, erläuterte der Inspekteur an den Beispielen aus Kunduz, wo der Anteil des Sanitätspersonals 20 % des Gesamtkontingentes ausmacht und jede Personalreduzierung die Auftragserfüllung gefährdet.


    Quelle: http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de


    Das bedeutet nach meinem Verständnis, daß künftig verstärkt Rettungsfachpersonal mit entsprechender Ausbildung eingesetzt wird. Bisher wird ja oftmals noch einfaches Sanitätspersonal ohne rettungsdienstliche Ausbildung eingesetzt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Aber man sollte doch die Ausbildung zum RA nicht nur ´machen mit dem festen Ziel zum Bund zu gehen. Für mich wäre es eine Option als Wiedereinsteller hinzugehen.


    Ich hab heute mit meiner Bildugnsbegleitung (ich mch so ne komische maßnahme) über Bafög gesprochen und hab da noch ein paar Fragen.


    1. Ich wohne bei meiner Mutter. Die Eltern sind geschieden und leben getrennt. Meine Mutter verdient zu wenig als das sie mir "aushelfen kann" Hab ich dann Anspruch auf Bafög?


    2. Auf der Homepage der ASB-Schule in Lauf (da wohne ich übrigens)
    steht das man vom Freistaat Bayern 200-250 Euro bekommt. Gibt es das zusätzlich zum Bafög oder heißt es entweder oder?


    3. Braucht man jetzt als RA den C1 dringend oder nicht?

  • Original von logi
    1. Ich wohne bei meiner Mutter. Die Eltern sind geschieden und leben getrennt. Meine Mutter verdient zu wenig als das sie mir "aushelfen kann" Hab ich dann Anspruch auf Bafög?
    Aber natürlich bekommst du dann BaföG, wieviel hängt aber von deinen Ersparnissen und von dem Einkommen deiner Mutter ab...


    2. Auf der Homepage der ASB-Schule in Lauf (da wohne ich übrigens)
    steht das man vom Freistaat Bayern 200-250 Euro bekommt. Gibt es das zusätzlich zum Bafög oder heißt es entweder oder?
    Dieses Geld wurde vom Freistaat Bayern bereits auf die Ausbildungskosten angerechnet,d.h. du zahlst z.B. für die RettAss Ausbildung anstatt 4000? nur noch 3000? bei deiner Schule


    3. Braucht man jetzt als RA den C1 dringend oder nicht?
    In Bayern ein Muss-in Zukunft gibt es nur noch den neuen Bayern RTW, dieser kann nur mit C1,bzw. > Führerschein bewegt werden. Andere Bundesländer haben das gleiche oder ähnliche Modelle die man mit dem B Führerschein nicht mehr fahren darf!

  • Hallo,


    auch wenn viele das jetzt nicht gerne hören, auch wenn es jetzt wohl etwas provokativ klingen mag, auch wenn es mit Sicherheit immer mal wieder einen Bereich oder auch nur mal einen Tag gibt, an dem es nicht so ist, so gibts doch auch einen ziemlich logischen Grund, trotz aller schlechten Aussichten einen Beruf im RD ergreifen zu wollen.
    Für die jungen "Berufseinsteiger" ist es ja schon sehr verlockend, einen (Groß-)Teil seines Geldes (ich weiß, es gibt auch Tage, da gehts anders zu) auf der Couch liegend zu verdienend, oder mit dem 4. mal Autoputzen diese Woche. Und wenns dann mal was zu arbeiten gibt, dann gehts mit Blitzlicht und Lautstärke auf den Highway.
    Wer möchte da noch in einer riesigen, stinkenden, lauten Montagehalle stehen? Zumal, wenns gut läuft kommt man im RD nach dem Nachtdienst ja zumindest halbwegs ausgeschlafen nach Hause. Welcher Schichtarbeiter kann das sonst schon von sich behaupten?
    Bevor sich jetzt die übliche Aufregung wieder losgeht, überlegt doch bitte mal, wieviele von Euch schon mal gedacht haben "das möchte ich jetzt aber nicht machen müsen", wenn man z.B. an den entsprechenden Maloche-Stätten vorbeikommt. Und ob es nicht zumindest oftmals stimmt.
    Und dann erst zuschlagen, bitte. *wegduck*

  • Tja, Jupp, da hast du natürlich nicht ganz unrecht.
    Es gibt in der Tat Bereiche, in denen mein sein Geld sozusagen "im Schlaf" verdienen kann. Wir hatten diesbezüglich auch schon öfter Gespräche unter Kollegen.
    Ich würde nicht behaupten wollen, in unserem Rettungsdienstbereich wäre der Dienst - gerade Tagdienste - ein Zuckerschlecken. Ebenso gibt es aber Rettungsdienstbereiche, die eine sehr niedrige Einsatzfrequenz haben und das Personal dementsprechend über einsatzfreie Zeit verfügt.
    Und irgendwann ist nunmal das Fahrzeug in allen Winkeln gesäubert und desinfiziert, das Material aufgefüllt und die Wache gereinigt. Dann hat man Zeit für die persönliche Fort- bzw. Weiterbildung. Wir alle wissen - die Wenigsten nutzen so ihre freie Zeit.


    Hier kommt es also auf die grundsätzliche Organisation des Rettungsdienstes an, in welchem Maße das Personal beschäftigt ist. Generell zu sagen, Rettungsdienst ist ein lässiges Arbeitsfeld in dem man locker sein Geld verdient, ohne große Leistung bringen zu müssen, kann man ganz sicher nicht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ... schön, wenn das bei Euch daheim so ist.
    Hier, wo inzwischen dei Rettungsmittelvorhaltestunden so drastisch gekürzt wurden, dass die Auslastung der MzF bei was weiss ich wieviel Prozent (und viel fehlt nicht zu 100%) liegt, kannste Deine Vorstellung ruhig begraben.
    Wir sind meistens schon froh, wenn man zum Schichtwechsel mal dazu kommt die Kutsche wieder auf zu füllen...
    Von regelmässiger Fahrzeugreinigung (zumindest auf den 24-Stunden-Böcken) träumt sogar die FDL nicht mehr...
    Wenn dann zwischendrin mal ein ruhiger Tag ist (Also im Spät- oder Nachtdienst nur 4 oder 5 Einsätze - Im Frühdienst gibt´s das nicht...), kommt man nämlich in der einsatzfreien Zeit endlich mal dazu den RTW zu wischen oder seine Klamotten zu waschen oder die Wache aufzuräumen oder, oder, oder...


    Also: Ball flach halten! :D


    ...okay, okay... am Wochenende geht´s auch mal gemütlicher zu, oder aufm NEF...