Österreich: Keine Studiengebühren bei Tätigkeit in Feuerwehr oder Rettungsdienst

  • Österreichische Studenten, die bei einer Feuerwehr oder im Rettungsdienst tätig sind, sollen künftig von 360 Euro Studiengebühren pro Semester befreit werden. Die Freiwilligenorganisationen begrüssen diesen Vorschlag und sehen einen Anreiz für Studenten, sich in einer Organisation zu engagieren.
    Offen ist allerdings die organisatorische Umsetzung dieser Idee.


    Quelle und ausführlicher Text: http://noe.orf.at/stories/166312/

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • An für sich eine recht sinnvolle Sache. Nur für mich wird es dann wohl mal wieder leider zu spät kommen, sollte sich unsere Politik dieser Sache annehmen.

  • Zitat

    Original von lumberjack
    An für sich eine recht sinnvolle Sache. Nur für mich wird es dann wohl mal wieder leider zu spät kommen, sollte sich unsere Politik dieser Sache annehmen.


    Das ist die Frage.
    Denn: Sollen die Studiengebühren nicht den Universitäten zugute kommen? Oder zahlen dann die jeweiligen HiOrgs die Gebühren für die Studenten?

  • Zitat

    Original von Hilope
    [quote]Original von lumberjack
    Oder zahlen dann die jeweiligen HiOrgs die Gebühren für die Studenten?



    Wahrscheinlich der Staat...



    Gruß,


    Ani

  • Zitat

    Wahrscheinlich der Staat...


    Nennt sich dann "Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit" :D


    Fänd ich gut.

  • Zitat

    Original von Basti8000
    Könnten hier und da sicherlich etwas mehr Geistiges gebrauchen.


    "Kannst du das machen?" - "Ich hab Abitur!" - "Kannst du es trotzdem?" :D


    Aber jetzt mal im ernst. Studiengebühren sollen doch den Unis zukommen, so dass die endlich "Spitzenforschung" und Unterricht in nie gekannten Kleingruppen (1 Prof pro Student) finnzieren können.


    Also, jetzt gibt es da mehrere Möglichkeiten:


    1. Die Unis verlieren Geld, wenn die Studis ehrenamtlich etwas machen. Schön für die HiOrgs, schlecht für die Unis, denen das Geld ja zustehen sollte.
    2. Die HiOrgs und FFs zahlen den Betrag, dann finanzieren sie zukünftig die Unis mit ?(. Dann finanzieren jetzt die HiOrgs das staatliche Ausbildungswesen.
    3. Der Staat ersetzt den jeweiligen Ausfall der Gebühren, also er zahlt ansatt der Studenten. Dann profitieren nur die HiOrgs. Das Geld hätte der Staat auch so den Unis geben können.


    Das macht doch alles keinen Sinn.

  • Nachdem ich in Österreich studiere kann ich ja mal kurz was dazu sagen:


    Diese Idee ist bei den Koalitionsverhandlungen entstanden nachdem die SPÖ die Gebühren komplett abschaffen wollte und der Koalitionspartner die ÖVP sich geweigert hat nachdem diese sie erst vor ein paar Jahren eingeführt hatte.
    Damit man ein bisschen sein Gesicht waren kann wenn man schon seine Wahlversprechen gleich nach der Wahl brechen muss kam man auf diesen Kompromiss.


    Erst sollte nur soziale Arbeit im Bildungsbereich gefördert werden durch Erlass der Studiengebühren. Daraufhin kam natürlich ein großer Aufschrei von allen die schon viel Zeit als Studenten ehrenamtlich in verschiedenen Organisationen verbringen. Deswegen sollen jetzt auch Ehrenamtliche bei der Feuerwehr und den Rettungsdiensten gefördert werden.


    Wenn das überhaupt so eingeführt wird dann leider erst im Wintersemester 2008, also kann bis dahin noch viel Zeit vergehen bis man weiß ob sie es wirklich machen oder ob es nur mal wieder heiße Luft ist.


    Gruß Flo

  • Zitat

    Könnten hier und da sicherlich etwas mehr Geistiges gebrauchen.


    Unrecht hast du leider nicht.


    Ich hoffe, dass dies zumindest bei den FF für einen "Ansturm" sorgt, die bei uns in der Ecke leider arg gebeutelt sind.

  • Zitat

    Original von Jörg


    Nach Österreich? Was willst Du denn studieren?
    Diplom-Apres-Skiing (B.A.)?


    J. :P


    Is doch wurst...
    Sie wandert aus...
    :D

  • Es besteht, zumindest in LSA, die Möglichkeit, sich zumindest von Langzeitstudiengebühren für 2 Semester befreien zu lassen, insofern man ehrenamtliches Engagement an der jeweiligen Hochschule nachweisen kann.
    Insofern ist der Sprung mit dem östereichischen Vorstoß garnicht mal soweit.
    Inwieweit sich das in Deutschland aufs Ehrenamt "überall" übertragen läßt ist allerdings mehr als fraglich, da ja schon auf der kurzen Strecke Rektor-Kultusminister in jedem Bundesland soviel Zickzackkurs gefahren wird, daß die Hälfte der Finanzplanung hinten runterfällt.
    Ganz abgesehen davon, daß die pauschale 500Euro/Semester- Angabe, wie sie so viele Länder machen, auf mehr als wackeligen Füßen steht.
    Der Grund liegt darin, daß es nach allgemeiner Rechtsauffassung unzulässig ist, für jede Hochschule pauschal zu sagen "Wir brauchen 500 Euro pro Semester, um die Lehre besser finanzieren zu können"
    Dazu gehören nämlich Haushaltsunterlagen, die in jedem Titel jedes Kapitel postenweise ausweisen.


    Trotzdem, schön wäre es, dann könnte ich vielleicht auch endlich mal meine Dreifachbesetzung hinbekommen...

  • Zitat

    Original von Winnie
    Ganz abgesehen davon, daß die pauschale 500Euro/Semester- Angabe, wie sie so viele Länder machen, auf mehr als wackeligen Füßen steht.
    Der Grund liegt darin, daß es nach allgemeiner Rechtsauffassung unzulässig ist, für jede Hochschule pauschal zu sagen "Wir brauchen 500 Euro pro Semester, um die Lehre besser finanzieren zu können"
    Dazu gehören nämlich Haushaltsunterlagen, die in jedem Titel jedes Kapitel postenweise ausweisen.


    Nur mal am Rande... So wackelig ist das in meinen Augen nicht, denn der allgemeine Kostenbedarf dürfte sich leicht feststellen lassen. Ich kenne bislang nur Rechtsprechung zu sogenannten "Rückmeldegebühren", die vor einigen Jahren als verdeckte Studiengebühr (die abgabenrechtlich gesehen eigentlich ein Beitrag ist) eingeführt wurden. Wenn eine Gebühr für eine konkrete Leistung erhoben wird, muss sie allerdings an den Kosten dieser Leistung orientiert sein, und da hatten einige Unis schon Probleme zu erklären, warum zwei Minuten Anklicken und Stempeln 100 Euros kosteten.


    Beste Grüße

  • Zitat

    Original von Schmunzel
    Wenn eine Gebühr für eine konkrete Leistung erhoben wird, muss sie allerdings an den Kosten dieser Leistung orientiert sein, und da hatten einige Unis schon Probleme zu erklären, warum zwei Minuten Anklicken und Stempeln 100 Euros kosteten.


    Vermutlich, aus demselben Grund, warum eine PCA- Dosierspritze fast 100 Euro kostet: Weil es geht.

  • Zitat

    Original von Winnie


    Vermutlich, aus demselben Grund, warum eine PCA- Dosierspritze fast 100 Euro kostet: Weil es geht.


    Guter Gedanke, aber das Abgabenrecht orientiert sich dankenswerterweise nicht allein am ökonomischen Prinzip. Deswegen gab´s vor Gericht ja auch was auf die Finger.

  • Zitat

    Original von Schmunzel
    Guter Gedanke, aber das Abgabenrecht orientiert sich dankenswerterweise nicht allein am ökonomischen Prinzip.


    Geht ja auch garnicht, weil das Abgabenrecht an sich allen ökonomischen Prinzipien zuwider läuft. :P