Entnommen aus http://www.hessenschau.de:
Das hat keinen Sinn mehr"
Chefarzt soll Hilfe verweigert haben
Schwerer Vorwurf gegen einen Chefarzt der Weilburger Hessenklinik: Der 38-Jährige soll in einem Notfall einem Krebspatienten die Behandlung verweigert haben. Der 57-jährige Familienvater starb. Gegen den Mediziner wird ermittelt.
"Das hat doch keinen Sinn mehr", soll der Arzt nach einem Bericht der "Wetzlarer Neuen Zeitung" gesagt haben, als der 57 Jahre alte Mann am 7. August mit einem Rettungswagen in das Krankenhaus eingeliefert worden war. Die vom Notarzt geforderte intensiv-medizinische Betreuung habe der Chefarzt der Anästhesie abgelehnt.
Einen daraufhin entbrannten Streit unter den Medizinern über die Notwendigkeit einer Behandlung habe ein Angehöriger des Patienten selbst miterlebt, schreibt die Zeitung. Es sei jedoch bei der Ablehnung des Chefarztes geblieben. Der 57-jährige Familienvater aus dem Kreis Limburg-Weilburg, der an Lungenkrebs litt, starb noch am selben Tag.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Drei Tage später, am 10. August wurde der 38-jährige Chefarzt von der Klinikleitung suspendiert, nach einer Aufsichtsratssitzung sollte ihm noch am Montag fristlos gekündigt werden. "Wegen derzeit noch laufender Ermittlungen können wir zu den Gründen keine weiteren Einzelheiten mitteilen", so der Geschäftsführer Peter Schermuly: "Alle Beteiligten, auch der betroffene Arzt, haben das Recht auf eine vollständige Recherche in dieser Angelegenheit."
In die Aufklärung der Vorfälle ist mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft Limburg involviert. Der Sprecher der Anklagebehörde, Peter Speth, bestätigte am Montag, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden ist. Dazu soll die Leiche des 57-Jährigen obduziert werden. Die Ergebnisse lägen möglicherweise erst in zwei Wochen vor. Mögliche Straftatbestände reichen von unterlassener Hilfeleistung bis hin zur vorsätzlichen Tötung.
(stre)
Nachtrag von mir:
Die Krebsdiagnose bei dem 57-jährigen Mann war erst vor acht Wochen gestellt worden.
Der Aufsichtsrat hat vor wenigen Minuten seine Sitzung beendet.
Das Arbeitsverhältnis mit dem Anästhesisten wird auf jeden Fall beendet.
Ob dies im Rahmen einer frsitlosen oder einer ordentlichen Kündigung oder per Auflösungsvertrag geschieht, wollte vor der Kamera niemand sagen.
Zuerst wolle man die Entscheidung dem Betroffenen mitteilen.
Unabhängig davon prüft die Staatsanwaltschaft eine evtl. Klage.
Hier bewege sich der Rahmen von der unterlassenen Hilfeleistung bis zur fahrlässigen Tötung.