Eine Scheibe abschneiden...

  • ...kann man sich von Mitch Bolin aus Kansas City, MO.


    Der 13jährige Sohn einer Paramedic und eines Fire Captains dürfte wohl der jüngste CPR-Instructor sein.


    Bereits im Alter von 10 Jahren erlernte er CPR. Heute unterrichtet er - immer im Beisein eines erwachsenen Instructors - u.a. seine eigenen Lehrer.
    Bis heute brauchte der Schüler CPR glücklicherweise in noch keinem Fall anwenden. Doch wenn es sein müsse, sagt er, sei er vorbereitet.
    13 y/o teaches others CPR


    Wenn Ihr mich fragt, ich finde den Jungen klasse. Ein echtes Vorbild für andere Jugendliche und auch Erwachsene. Weiter so.

  • Das klingt wirklich gut, insofern da auch noch ein Erwachsener dabei ist, der "im Notfall" eingreifen kann.
    Vergleichbares gibt es hier in Deutschland nicht,oder?


    Gibt es eigentlich Erste-Hilfe-Kurse speziell für Kinder?

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Zitat

    Original von Coco


    Gibt es eigentlich Erste-Hilfe-Kurse speziell für Kinder?


    JA, z.B. von der JUH "Ersthelfer von Morgen". Die Ausbildungsreihe kann für ca. 4-10 Jährige angepasst werden. Sehr gute medienunterstützung (Puppen, Bilderbuch, Malbögen, Lieder und Höhrspiele). CPR ist nicht enthalten.


    Gruß
    Ingo

  • Da kenne ich auch so einen Knirps. Der Vater ist Schulleiter und hat allerlei Zeugs auch zu Hause rumfliegen. Sein Sohn hat dann als er 4,5 Jahre alt war, damit begonnen, die Puppen, die zu Hause rumlagen zu reanimieren, da er das bei RUD- Veranstaltungen bereits oft gesehen hat, wo er selbst ein verletztes Kind gemimt hat. Auch wenn er es damals alles andere als Perfekt gemacht hat, finde ich es doch sehr erstaunlich, das er es heute ( er ist 8 Jahre alt) gut kann.


    Es gibt Erste- Hilfe- Kurse für Kinder. Dort lernen die Kinder den Notruf, Verbände und Pflaster anlegen, Erkennen und Maßnahmen bei Unterkühlungen,z.B. beim Schwimmen und erkennen und Maßnahmen bei Hitzeschäden, z.B. beim spielen in der Sonne.
    Aber vor allem geht es darum, das ihnen klar gemacht wird, das jeder helfen kann. Das Projekt gliedert sich in Abschnitte "Trösten, Helfen, Hilfe holen". So lernen die Kinder u.a. auch die verschiedenen Mimiken, wie sie trösten können ( Hand halten, in den Arm nehmen, Witze zum ablenken erzählen.....) und vor allem das richtige hilfe holen.
    Je nach Alter der Kinder wird das dann ausgeweitet. Das oben genannte hab ich mit Kindern im Alter von 4,5- 6 Jahren durchgeführt. Die Kinder hatten alle riesigen Spaß dabei und zum Abschluß gab es Urkunden und eine Besichtigung des Rettungswagens. Das war dann für alle das beste und gleichzeitig verlieren Sie die Angst davor, falls sie selbst mal mit dem Rettungswagen fahren müssen.


    Von dem Projekt könnte ich noch Stunden erzählen, und zwar ausschließlich positives.
    Wenn jemand gerne mehr Info´s dazu haben möchte, dann gerne auch per PN.


    Viele Grüße, Sonja

  • Von unserem örtlichen DREK-KV weiss ich, daß sehr oft kindergartengruppen zu Gast sind.
    Die Vier- bis fünfjährigen Kleinen können alle schon telefonieren und lernen den Notruf - PERFEKT !
    Dann wird natürlich auch Pflasteraufklöeben geübt und gegenseitiges Trösten.
    Die Besichtigung eines RTW (auch um Ängste vor dem großen, lauten Auto abzubauen) ist die Krönung; natpürlich dürfen alle mal die Blaulichtrunde auf dem Parkplatz mitfahren...


    Ach ja, ich hab mich zwölf Jahren als JRK'ler bei den damals noch relativ neuen LSM-Lehrgängen als Ausbildungshelfer hospitieren dürfen.
    Natürlich war ich der Statist, aber bei der Beatmung (an HDM durch Laien hat damals noch keiner gedacht...) hab ich auch schon meine eigene Gruppe angeleitet

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • http://www.amazon.de/gp/produc…oks&qid=1190552786&sr=8-1
    Ein Buch des JUHlers Ralf Sick, das Kinder zum Bereich Erste Hilfe ansprechen soll.


    Mit Podcast, Telefon-Anleitung zur EH (Zusammenarbeit mit Jamba) und einem frechen Auftritt versucht die JUH, an die Zielgruppe Jugendliche heranzukommen. http://www.johanniter.de/org/j…gen/_ehportal/deindex.htm


    Und einen Ersthelfer von morgen gibt es bei der JUH als Kindergartenkurs seit über 10 Jahren.



    Das DRK zieht seit einigen Jahren nach und hat ebenfalls Kinderkurse entwickelt

  • Nils, das Buch habe ich z.T. bei der Kindergartengruppe eingesetzt.
    Dort sind sehr schöne Geschichten dabei.


    Der Malteser- Hilfsdienst hat das Projekt "Abenteuer Helfen". Von diesem Projekt bin ich sehr begeistert.
    Es ist gut aufgebaut und leicht umsetzbar.
    Zudem konnte ich viele eigene Ideen noch mit einbringen( versch. Bücher und Medien).

  • Ist ja schön, wenn die "lieben Kleinen" frühzeitig mit dem Thema Erste Hilfe in Kontakt kommen. Auch mein Sohn wurde schon im Alter von 2 1/2 Jahren in der Universität Giessen zu Vorführzwecken "missbraucht" um den Medizinstudenten die Leichtigkeit von EH & CPR nahe zu bringen.
    Aber es ist doch etwas anderes, ob die Kleinen lernen Pflaster zu kleben, oder ob ein recht junger Teenager wie Mitch Bolin selber als engagierter Ausbilder tätig wird, und damit ein gutes Vorbild abgibt.

  • Ich kenne da auch eine Fünfjährige, welche letzten Sommer bereits beim Megacodetraining an der richtigen Stelle den richtigen Güdel angereicht hat. Nicht zu vergessen, der damals knapp Einjährige, welcher sich vor geraumer Zeit mit nem AED beschäftigt hat. :-)



    Jedenfalls haben meine Knirpse keine Berührungsängste mit dem Zeugs und kennen sich auf dem KTW und der Wache schon aus, wie in der Hosentasche.


    Was die z.B. Notrufsache angeht, so ist es leider nur traurig zu erleben, wie schnell bei manchem Leitstellendisponenten die Klappe fällt und die Leitung getrennt wird, wenn eine Kinderstimme am anderen Ende ertönt.

  • Ich finde es natürlich gut, dass ihr eure Kinder bereits mit dem Rettungsdienst vertraut macht, besonders um Angst zu nehmen. Das ist auch eine Art von Privileg, wenn man Bekannte im RD oder einer HiOrg hat, da hierdurch die Hemmschwelle vor diesem, einigen Menschen unangenehmenThema, sich mit Verletzung und Krankheit zu beschäftigen, herabgesetzt ist. Meines Erachtens ist die erste Hilfe allgemein ein Stiefkind unserer Gesellschaft. Menschen die sich dafür interessieren (wir) sind mit Leib und Seele dabei, während der grosse Rest der Bevölkerung sich lieber auf andere (uns) verlässt, anstatt selbst tätig zu werden (ein Erste-Hilfe-Kurs würde ja niemandem schaden, oder?).
    Ich persönlich präsentiere mich gerade bei Sanitätsdiensten mit vielen Kindern so, dass sie ruhig mal Fragen stellen, bzw. sich die Ausrüstung ansehen können, zwecks "Angstabbau". Ist bisher bei den Kindern gut angekommen, nur manchmal haben die Eltern etwas komisch reagiert (siehe These oben).