"Problem" Hauptamtlichkeit

  • Problematisch sieht eine Unternehmensberatung die "überdurchschnittliche Quote an hauptamtlich Beschäftigten" und die damit verbundenen Personalkosten im Bezug zur Deckelung der Kosten im BRK-Kreisverband Günzburg.
    Das Unternehmen erwartet eine weitere Verschärfung der gesetzlichen und finanziellen Wettbewerbsbedingungen, welche ein Loch in die Kassen des Kreisverbandes reissen werden.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4497.html


    Passend hierzu sicherlich diese Meldung: Private Rettungsdienste kritisieren Vergabe im Rettungsdienst

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • :ironie: :ironie:


    Genau!!! Endlich mal einer der es anspricht!!!


    Das Hauptamt ist einfach zu teuer!!! Ich bin auch für mehr Ehrenamt in Sozial berufen. Ein wenig Popo abwischen und Pillen verteilen kann doch jeder und so ein Tüta-Auto fahren doch auch.
    Und wer schon mal ein ein Buch über Narkose gelesen hat könnte auch Ehrenamtlich als Anästesist arbeiten im Krankenhaus man muss doch nur ein paar Spritzen aufziehen können und eine Luftpumpe kann doch auch jeder bedienen (Gruß an ANI :D).


    Würde sagen damit lassen sich Millionen im Gesundheitswesen einsparen. Das gesparte Geld könnte man dann an die Unterbezahlten Vorstände der Kassen weitergeben denn die Verantwortung die solche Vorstände tragen sind ja nicht zu unterschätzen!!! Die machen sich Tag und Nacht ein Kopf wie man das wenige Geld nur sinnvoll Aufteilen kann.
    So ein Job kann man nicht lange machen der macht ein kaputt!!! Deshalb muß sowas auch besser honoriert werden.


    :ironie: :ironie:


    Also in diesem Sinne :prost:

  • Es ist einfach nur noch absurd....


    Ist wirklich die Frage, wo uns dieses Phänomen "Ehrenamtlichen Rettungsdienstmitarbeiter" noch hinführt.
    Auf jeden Fall nicht zu einer Steigerung der Qualität und Professionalität im RD.


    Grüße aus Ghana

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Doch find ich gut!


    Wenn es sich bewährt, können wir sogar ehrenamtliche Tischler, Schreiner, Frisöre und Lehrer etc einführen.


    Wer doch ne super Sache: ein paar Ehrenamtliche KTW- und RTW-Kutscher in großen privaten Betrieben a la GARD - und schooooooon können sich die Geschäftsführer noch stärker die Taschen vollstopfen, und das Gute: Sie brauchen dabei nichtmal ein schlechtes Gewissen haben, denn die Leute machen es ja freiwillig!

  • Hallo.


    Das Qualitätsargument kann ich immer nicht wirklich verstehen. Wenn wir mal ehrlich sind - wie viel Verantwortung hat das zweite oder dritte Besatzungsmitglied des RTW oder KTW denn wirklich? Solange ein Ehrenamtlicher einigermaßen regelmäßig fährt, wo seht ihr dann da ein Problem? Das Besatzungsmitglied muss sich ja hauptsächlich nur in den Grundstandarts auskennen und Wissen über das Fahrzeug sowie dessen Material besitzen. Außerdem währen Ortskenntnisse nie verkehrt. Diese Kompetenzen gestehe ich Ehrenamtlichen eigentlich uneingeschränkt zu. Somit wüsste ich eigentlich nicht, wie ein Ehrenamtsanteil von bis zu 30% die Qualität des Rettungsdienstes verringern sollte. Die Person mit der Hauptverantwortung sollte allerdings Hauptamtlich sein, da der Erfahrungsschatz dieser Person maximal groß sein sollte.


    Ich nehme mal an, im vorliegenden Fall (ohne in im Detail zu kennen) liegt eine Hauptamtlichenquote weit über dem Durchschnitt vor. Hierbei ist zu bedenken, in so einem Fall würde der bestehende Rettungsdienstleister jede Ausschreibung verlieren. Dies stellt durchaus dann ein Problem des Kreisverbandes in diesem Markt dar.

    Zitat

    Als zweites Hauptproblem des Günzburger Kreisverbandes analysierten die Unternehmensberater den Rettungsdienst. Es wird eine weitere Verschärfung der gesetzlichen und finanziellen Wettbewerbsbedingungen erwartet.


    Eine Personalkostensteigerung von 2,7 Prozent (ab 2008 sind es 3,5 Prozent) bei gleichzeitiger Deckelung der Tätigkeiten im Rettungsdienst werde ein Loch in die Kasse des Kreisverbandes reißen. Dazu kommt eine überdurchschnittliche Quote an hauptamtlich Beschäftigten.

    Diese beiden Absätze des Artikels bringen mich zu dieser Vermutung.


    Edit: Mir ist klar, diese Entwicklungen belasten den Arbeitsmarkt der RAs, der sowieso nicht gut ist, noch einmal zusätzlich. Das finde ich auch nicht toll. Aber mit Abstand kann man dieses Ergebnis der Unternehmensberatung durchaus nachvollziehen.


    Gruß
    Bambi

  • Genau so ist es!!!


    Ich zahle jeden Monat viel Geld an meine Krankenkasse und die haben doch glatt die Frechheit es in Hauptamtliches Personal zu investieren!!!


    UNMÖGLICH!!!


    Wo soll das nur hinführen!?
    Wurde neulich von Operiert im Krankenhaus und was soll ich euch sagen die hatten glatt nur Hauptamtliches Personal im OP.


    Und in der Autowerkstatt muß ich viel Geld zahlen weil die dort keine Ehrenamtlichen haben. So ein Ölwechsel kann auch jemand ohne viel Erfahrung machen reicht doch wenn ein Meister in der Werkstatt beschäftigt ist.


    Genauso die Baufirmen, ich wollte ein Haus bauen aber unglaubliche Preise!!! Hab den gesagt sie können doch mal ein paar Ehrenamtliche beschäftigen das würde die Preise enorm senken und wäre auch sozial! Dann könnt ich mir endlich mein eigenes haus leisten.
    Ach und da es dann ja so sozial wäre, könnten sie doch auch noch zwei oder drei FSJ´ler stellen schaffen. :mauer:


    Ohh man ich brauch glaub ich ne Packung Omeprazol!!!

  • Krankenhaus ist das ganz falsche Beispiel. Die mit Verantwortung sind alle Hauptamtlich - aber schau mal bei denen, die Betten und Rollstühle durchs Krankenhaus schieben. Da sind die meisten Ehrenamtlich. Ebenso oft in den sozialen Diensten im Krankenhaus. Ich habe mal selbst eine Prozessvisualisierung nach iso 9000 in einem Altenheim durchgeführt und Prozessverbesserungen herausgearbeitet, nur um den Praxisbezug zur Realität während des Studiums nicht zu verlieren. Und das Ehrenamtlich!


    Ehrenamtliche Maurer und Schreiner und was weiß ich noch alles hatte ich auch auf unserer Baustelle. Meine ganzen Freunde haben mir damals geholfen. Und das Ehrenamtlich.


    Die Autowerkstatt ist mit zu teuer für einen Ölwechsel oder einen Glühbirnenwechsel - drum mach ich das selbst. Und da arbeitet nur einer Verantwortlich an einem Auto (Patienten). Wenn da ein zweiter dabei steht ist das ein Lehrling (RA im Praktikum).


    Noch mal - wer meinen Job ehrenamtlich machen will darf dies gerne tun. Da habe ich nichts dagegen. Gegen diesen Wettbewerb werde ich mich durchsetzen oder etwas anderes machen. (Hatten die Firmen damals bei meiner Ehrenamtlichen Tätigkeit in meinem momentanen Beruf auch nicht.)
    Die einzigen, die immer ein rießiges Problem aus Ehrenamtlichen machen ist der Rettungsdienst.


    Gruß
    Bambi

  • Dann werde ich bald mal meine Kumpels einladen mir auf dem RTW zu helfen macht ja Sinn die müssen ja nichts können. Kann ihnen ja dann sagen wo was liegt und was sie machen sollen.


    Ich habe auch schon in anderen Berufen gearbeitet und kenne auch viele die in anderen Jobs arbeiten. Die berichten nie davon das bei ihnen jemand Ehrenamtlich arbeitet.


    Ach und die Arbeitslosenzahl würde bestimmt enorm sinken wenn man in allen Bereichen mal mehr Ehrenamt einstellen würde.


    Bei Ausschreibungen mit 20% Ehrenamt zu kalkulieren und sich dann über die vielen Arbeitslosen zu beschweren ist doch etwas absurd.


    Und wo sind die Ehrenamtlichen denn bei den San-Diensten?
    Da haben sie dann keine Lust zu und wollen lieber im Hauptamtlichen-Dienst fahren (gilt nicht für alle Ehrenamtliche) und die Hauptamtlichen werden dazu "genötigt" am Wochenende, wenn man denn mal frei hat, San-Dienste zu besetzen.


    Genau so ist es richtig. :D

    Einmal editiert, zuletzt von bluelight ()

  • Die Unternehmen sind selber Schuld, wenn die sich derart behandeln lassen.


    Meinen die mit Ehrenamtlichen, Aushilfen, die dafür Geld bekommen, oder wirklich welche, die dafür nichts bekommen?


    Bitte nicht wieder die immer gleiche Diskussion über die bösen, unfähigen Ehrenamtlichen oder Aushilfen, die das gleiche Diplom in der Tasche haben, wie Ihr.

  • Ich sage ja nicht das sie nichts können.


    Ich bin nur der Meinung das wenn man sich Ehrenamtlich betätigen will ja auch zum Beispiel sich um Obdachlose kümmern könnte. warum muß es in Bereichen sein in den man Arbeitsplätze vernichtet mit seinem Ehrenamt.


    Meinetwegen können auch Ehrenamtlich im Rd mitfahren aber dann als dritte nicht weil sie unqualifiziert sind sondern weil sie sonst Arbeitsplätze vernichten.


    Und warum sieht man immer weniger Ehrenamtliche auf den San-Diensten wo sie gebraucht werden?


    So nun aber genug!


    Glaube das wurde schon des öfteren debattiert und lösen könnte man das nur mit Gesetzen, weil Einsicht wird es weder beim Hauptamt noch beim Ehrenamt geben.


    Man die Packung Omeprazol ist auch leer, also anderes Thema. :D

  • Zitat

    Ich sage ja nicht das sie nichts können.


    Zitat

    Dann werde ich bald mal meine Kumpels einladen mir auf dem RTW zu helfen macht ja Sinn die müssen ja nichts können.



    Ach, ne?



    Stammtischpolemik auf ganz unterem Niveau. X(

  • Ich habe den Artikel heute Morgen gelesen und brauchte erstmal meine Zeit, um auf andere gedanken zu kommen..


    Betriebswirtschaftlich gesehen, ist diese Analyse und die darauf folgenden Schritte natürlich nachzuvollziehen. Die meisten Kosten sind nunmal das Personal. Alleine die Haustarifverträge sparen dem Betreiber ca 10000 Euro im Jahr. Ein Ehrenamtlicher spart dem Betreiber nochmal mehr, weil er ja nur eine Aufwandsentschädigung bekommt. Die Globalisierung zeigt uns doch wohin der Weg führt. Maximaler Profit für die Firma und deren Aktieninhaber, und der dumme ist der kleine Arbeitnehmer. Jobs werden ausgelagert oder nicht mehr besetzt, oder werden durch billigere Arbeitskräfte ersetzt. Und dieser Weg ist noch lange nicht zuende.


    Menschlich gesehen, finde ich einfach keine Worte für sowas. Es geht nur ums Geld, nicht um das einzelne Schicksal was dahinter steckt. Was fehlt in diesem Land, ist ein richtiger Aufschrei, wie es die Franzosen uns schon mehrmals vorgemacht haben.

  • Zitat

    Original von bluelight
    Ich bin nur der Meinung das wenn man sich Ehrenamtlich betätigen will ja auch zum Beispiel sich um Obdachlose kümmern könnte. [...]


    Womit dann den Streetworkern ihr Arbeitsplatz geklaut werden würde. Jeder ehrenamtliche Vereinsvorstand besetzt auch eine Teilzeitstelle. Ich behaupte du findest keinen ehrenamtlichen Job, der dafür keine bezahlten Arbeitsplätze vernichtet.
    Wenn Jemand etwas als sein Hobby machen will, dann soll er das doch tun.


    Flexer: Da hast du durchaus recht und ich finde das auch nicht ok. Gewinnmaximierung um jeden Preis zu gunsten der Finanzgeber ist leider immer weiter verbreitet. Ich habe diese Leute auch immer verurteilt. Dann hab ich eines Tages in mein Aktiendepot geschaut und festgestellt auch ich bin einer von denen. (Wenn auch im kleinen Rahmen.) Und auch ich will aus meinem Geld möglichst viel machen.
    Ich habe für mich darum entschlossen mein Geld nicht mehr in Aktien oder noch schlimmer Fonds anzulegen.
    Als Randbemerkung: Mit der Globalisierung an sich hat das aber nicht unbedingt viel zu tun.


    Gruß
    Bambi

  • Wie hoch ist den die Haupatmtlichen Quote?


    Und mal ein einwurf am Rande: Hauptamtlichen Quote senken MUSS NICHT heißen die EA Quote zu erhöhen, denn es könnten ja auch Zivis und FSJler eingestellt werden...... nur so als Gedanke am Rande!

  • Zitat

    Dann werde ich bald mal meine Kumpels einladen mir auf dem RTW zu helfen macht ja Sinn die müssen ja nichts können.


    Bezog sich auf:

    Zitat

    Ehrenamtliche Maurer und Schreiner und was weiß ich noch alles hatte ich auch auf unserer Baustelle. Meine ganzen Freunde haben mir damals geholfen. Und das Ehrenamtlich.


    Nicht auf Ehrenamtliche die unqualifiziert sind.


    Ich sehe das Problem nicht bei der Qualifikation sondern nach wie vor bei den Kollegen die Arbeitslos werden durch die Besetzung von stellen mit Ehrenamtlichen. :]

  • hier im süden arbeiten die ehrenamtlichen schon zu einen gewissen prozentsatz im RD um kosten zu sparren, weil die kassen seit jahren nicht mehr geld zahlen.
    jedes gutachten sagt immer aus, das man bei den personalkosten sparren soll. dazu brauche ich kein gutachter, das weiß glaube ich jeder selber.
    sicher sind die personalkosten überall zu hoch, egal wo man arbeiten tut. jedes unternehmen wünscht sich ehrenamtliche, fsj, leute aus osteuropa usw....
    dann hat man die nächste stufe erreicht und hat für die kassen wieder ein paar mille gesparrt. aber wo sparren wir in 2, 3 oder 10 jahren ??

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Problematisch sieht eine Unternehmensberatung die "überdurchschnittliche Quote an hauptamtlich Beschäftigten" und die damit verbundenen Personalkosten im Bezug zur Deckelung der Kosten im BRK-Kreisverband Günzburg.
    Das Unternehmen erwartet eine weitere Verschärfung der gesetzlichen und finanziellen Wettbewerbsbedingungen, welche ein Loch in die Kassen des Kreisverbandes reissen werden.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4497.html


    Passend hierzu sicherlich diese Meldung: Private Rettungsdienste kritisieren Vergabe im Rettungsdienst


    Du schaffst es aber auch immer wieder, dieses Thema und damit die Emotionen
    hochkochen zu lassen. Finde ich echt großartig und nötigt mir echt Respekt
    Dir gegenüber ab...


    Zeugt m.M.n. eher von einer recht beschränkten Sichtweise gewisser Themen als von differenzierterem Denken, das verschiedenste Sichtweisen
    berücksichtigt.


    Gruß, TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

    Einmal editiert, zuletzt von Tragenträger ()

  • Ich frage mich gerade, was daran schlimm ist, wenn man solche Nachrichten hier postet?? Das ist eine Nachricht, die uns oder die Kollegen in Günzburg betrifft. Jeder kann daraus seine eigene Meinung ziehen, aber so ein Thema ist nunmal Emotional, aber deshalb gleich den Autor etwas zu unterstellen, finde ich ziemlich daneben.

  • Zitat

    Original von bluelight


    Und wer schon mal ein ein Buch über Narkose gelesen hat könnte auch Ehrenamtlich als Anästesist arbeiten im Krankenhaus man muss doch nur ein paar Spritzen aufziehen können und eine Luftpumpe kann doch auch jeder bedienen


    Auch mit dem Hinweis, dies sei Ironie, kann ich solche Äußerungen nicht verstehen.
    Was willst du damit sagen? Dass der Beruf des Arztes von Ausbildung und Anforderungen mit dem des Rettungssanitäters gleichzusetzten ist?


    Ich lese dauernd Forderungen aus dem Forum, die Notarztindikationen aus Kostengründen zugunsten erweiterter Kompetenzen der Rettungsassistenten zu verringern. Das macht mich betroffen und sorgt dafür, dass sich meine Empörung über den Artikel doch in Grenzen hält.


    In diesem werden ja nicht einmal Fakten über die Anzahl der Beschäftigten genannt, außerdem ist nichts darüber zu lesen, dass der Kreisverband jetzt Leute entlassen wird.


    Seitenhiebe wie den oben zitierten sollte man vermeiden, wenn man ein Verhältnis der Kollegialität mit den anderen in der Medizin tätigen Berufsgruppen antstrebt.

  • Tragenträger


    Nicht ich, sondern die Meldungen selbst lassen das Thema sowie die damit verbundenen Emotionen "hochkochen". Ich mache lediglich auf diese Meldungen aufmerksam, da sie insbesondere für das hauptamtlich tätige Personal und damit berufspolitisch von immer größerer Bedeutung sind.
    Wenn sich ehrenamtliches Personal dadurch angegriffen fühlt kann ich das zwar verstehen, dennoch werde ich aber nicht Abstand davon nehmen, entsprechende Meldungen hier einzustellen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.