ZitatAlles anzeigenOriginal von fakl
Naja also die betroffenen Pendler hatten eigentlich wenig Verständnis für die Lokführer.
Als ich statt mit der Bahn mit dem Auto fahren musste, fand ich das auch nicht so toll.
Klingt egoistisch ist aber so.
klingt nicht nur egoistisch, sondern ist so. Und du wirst wohl kaum bestreiten, dass die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam wurde. Und doch, ich habe einige Pendler erlebt die sehr viel Verständnis für die Lokführer hatten und haben. Das waren aber wohl die, die nicht immer nur und ausschliesslich an das eigene Wohl denken... Komische Welt
Die Beschäftigten sind aber schon anwesend ?
Stichwort Notfall, MANV etc. Da könnte es doch eigentlich ziemlich in die Hose gehen, wenn solche Kapazitäten nicht genutzt werden können...
Würde doch zu einem heftigen "Minus" der Sympathie führen.
Prinzipiell sollten die Beschäftigten anwesend sein. Jedoch sollte jeder RD-Bereich für den MANV ein entsprechendes Konzept vorhalten, das eine Versorgung gewährleistet. IN so einem fall wird wohl auch niemand der Streikenden seinen Dienst verweigern.
Trotzdem ist volkswirtschaftlich betrachtet ein besserer Tarifvertrag nur eine scheinbar gutes Mittel. Stichwort : Alles wird teurer. ( Lohnkosten spielen hier nunmal u.a. auch eine Rolle ).
Die einen werden besser bezahlt --> die anderen müssen nun auch mehr Geld bekommen --> wieder andere ebenfalls usw.
Das ist eine Spirale.
Wenn wir so denken, müssten wir uns eigentlich dafür schämen, Geld für unsere Arbeit zu bekommen. Würden wir kostenlos arbeiten, wären wohl die Lebenshaltungskosten geringer und somit kämen andere mit dem ebenfalls niedrigeren Gehalt besser über die Runden??? Diese Denkweise hinkt gewaltig und hat mit Volkswirtschaft nicht wirklich was zu tun. Volkswirtschaftlich betrachtet müsste eine Arbeit angemessen entlohnt werden und zwar so, dass derjenige der sie ausführt auch in der Lage ist, die Grundbedürfnisse mit seinem Gehalt zu decken. Daneben gehört auch die volkswirtschaftlich notwendige Familienplanung, die ebenfalls von dem Gehalt abhängig möglich sein sollte. Letztlich soll mit dem Gehalt zumindest der Teuerungsfaktor der Lebenshaltung in unserem Land aufgefangen werden.
Es wäre eigentlich Aufgabe der Politik solchen Entwicklungen gegenzulenken. Gewerkschaften können keine Gerechtigkeitslücken in diesem Land ausbessern, auch wenn sie immer den Anschein erwecken, als wollten sie das.
Richtig, eigentlich müsste die Politik hier tätig werden... wird sie auch, indem sie schaut wer mit Steuern belastet werden kann und wer nicht. Leider ist auch die Politik von der Globalisierung abhängig und muss, um den Wirtschaftsstandort Deutschland einigermaßen zu sichern, Kompromisse eingehen. Dass diese nicht wirklich zur ZUfriedenhait der breiten Masse ausfallen, ist offensichtlich jeodch teilweise unvermeidbar. Leider versagt die Politik darin, der breiten Masse der Bevölkerung die SChmerzen der Lohneinbußen durch Steuer etc. zu lindern indem auch mal eine Steuersenkung durchgeführt wird. Die Gewerkschaften tun nichts anderes, als den Druck auszuüben, den die Politik nicht amchen kann oder will. Sie nimmt diejenigen in die Pflicht, die den größten Kapitalgewinn haben, die Arbeitgeber. Natürlich sind die Lohnkosten hoch, aber man muss sich natürlich fragen, ob das nur und ausschliesslich an den hohen Löhnen liegt.
Leider wird die Tendenz im Rettungsdienst wohl eher dahin gehen, durch junges Personal weiter Geld einzusparen. Unbefristete Anstellungen werden wohl in Zukunft die Seltenheit werden. Personal dass nur zwei Jahre bei mir angestellt ist, kostet nicht viel. Zwar geht die Erfahrung völlig verloren und damit die Qualität, aber ach was soll´s dafür wird ja niemand bezahlt.
Wie ich zu dieser Erkenntnis komme??? Nun ein Blick in die Tarifentwicklungen der letzten jahre machts deutlich. Man versucht die Teuerungsrate der älteren Mitarbeiter zu minimieren, indem Bewährungsaufstiege wegfallen, Leistungsprämien wegfallen, etc. Somit dürfte klar zu Ausdruck gebracht sein, dass die Tarifwerke der Arbeitgeber Anreiz dazu bieten, nicht lange bei einem Arbeitgeber zu verbleiben, da eine Steigerung ja eh nicht in sicht ist.
Werden wir diese Entwicklung aufhalten??? JA, wir können es, indem wir der Bevölkerung genau das klar machen, was Kollege Mowl weiter oben schon ansprach. Rettungsdienst ist ein Profigeschäft. Die Zeiten in denen der örtliche Schumacher mal eben mit dem RTW nen Notfalleinsatz fährt sind vorbei. Die Ansprüche an die medizinischen Fähigkeiten sind hoch und mal eben so nebenbei kaum zu erlangen und zu erhalten. Nur solange die Bevölkerung denkt, dass die "Sanis" ja eigentlich grad ihren Uralub aufm RTW verbringen und das als Abenteuerspielplatz so nebenbei betrachten, werden wir keine Lobby haben und somit auch wenig Erfolg um o.g. Tendenz aufzuhalten. Daher gebe ich den Kollegen schon Recht, die streiken wollen. Allerdings muss auch eine adäquate Öffentlichkeitsarbeit dazukommen, denn ohne diese verpufft der Streikeffekt nach wenigen Tagen... und am Ende sind wir doch die "Bösen"