Unsicher bzgl. Ausbildung zum RA

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    Original von Kiwi
    Und so ein extremer Individualist bin ich gar nicht. Ich sehe mich zumindest nicht so. Dh, ich bin nicht anders um des andersseins willen.
    Hilope, wenn du meinst, ich würde in einem Massenstudiengang auch wahrscheinlich nicht glücklich, was würdest du dann an meiner Stelle machen?


    Ob du ein extremer Individualist bist, kann ich nicht beurteilen. Ich wollte lediglich damit ausdrücken, dass das Medizinstudium nach wie vor sehr verschult ist. Möglicherweise hat sich das an einigen Universitäten ja auch gewandelt. Jedoch bleibt die Tatsache, dass du das lernen musst, was vorgegeben wird, ohne große Alternativen. Und glaube mir, bei vielen Fächern/ Kursen/ Themen braucht man Durchhaltevermögen, auch wenn man weiß, dass es letztlich zum Ziel führt. Das ist nichts anderes als jetzt mit der Mathematik.
    Vielleicht kommst du mit einem (Medizin)Studium vom Regen in die Traufe, weil es, wie gesagt, ähnlich wie Schule ist, nur eine oder zwei Stufen größer (inklusive der Klassenkameraden - Komilitonen).
    Andere Studiengänge bieten da eventuell andere Möglichkeiten - keine Ahnung.


    Zitat

    Original von Kiwi
    Hilope, wenn du meinst, ich würde in einem Massenstudiengang auch wahrscheinlich nicht glücklich, was würdest du dann an meiner Stelle machen?


    Das kann ich dir nicht sagen, da ich dich absolut nicht kenne. Eine gute Möglichkeit sehe ich darin, dass du dich mit deinen Therapeuten (sofern du welche hast) und jemanden von der Berufsberatung zusammensetzt und ihr gemeinsam besprecht, welcher Beruf dir liegen könnte und welcher Beruf auch hinsichtlich deiner Krankheit in Betracht kommt. Wobei ja gerade in der (Jugend)Psychiatrie die Ärzte sich mich solchen Dingen auskennen (sollten).

  • Zitat

    Original von Kiwi
    Dass ich mich als RA unterfordert fühlen würde, glaube ich nicht.


    Wenn Du Dich in den postings zutreffend beschrieben hast, glaube ich das für Dich mit. Du würdest es nur erst bemerken, wenn es zu spät ist.


    Was Mathe angeht: Mein Abi liegt zwar schon ein paar Tage zurück (wenn auch nicht so viele), aber damals war es in jedem Fach - egal welchem - beinahe unmöglich, null Punkte auf dem Zeugnis zu bekommen. Ich schätze, man hätte auf das Lehrerpult pinkeln müssen. Lassen wir Deine krankheitsbedingte Abwesenheit beiseite, die wird Berücksichtigung finden: Einen Teil Deiner sicher vorhandenen Intelligenz wirst Du für Mathe abzweigen können, und sei es nur, um schriftliche Defizite durch ein oder zwei sinnvolle Beiträge auszugleichen.


    "Menschenleben retten" ist ein gutes Ziel. Das kann man auf ganz unterschiedliche Weise. Ich abstrahiere Deine Vorstellungen mal zu: "Was Gutes tun" und "Action haben". Da kommen mehr Fächer in Betracht als die Medizin.


    Vielleicht - aber jetzt wird es wirklich spekulativ - wirst Du Dir in zwei oder drei Jahren, wenn Du Dein Abi hast, den größeren Gefallen mit einem Studium tun, in dem Du nicht gleich stur auswendig lernen sollst. Ich könnte mir vorstellen, dass Dir das nicht viel Spaß macht und deshalb Spannungen hervorruft. Wenn Du keine kurzen Ärmel tragen kannst, ist es vielleicht nicht der richtige Weg, die Spannungskurve zu provozieren.


    Ob es skills zum Umgang mit Deppen gibt, weiß ich nicht. Ich kann Dein Problem aus der Erinnerung an meine eigene Schulzeit ein Stück weit nachvollziehen. Wenn Du ein Problem damit bekommst, von weniger begabten Menschen umgeben zu sein, musst Du ein Konzept dafür entwickeln. Es scheint mir keine überzeugende Lösung, dass Du zurücksteckst und auf das Abi verzichtest, weil Deine Mitschüler mit Dir nicht klarkommen.


    Was sagen denn Deine Therapeuten zur Situation in der Schule?


    Gruß

  • Ist ja lustig. Wenn man "Deppen" schreibt, kommen nur Sternchen. Ist mir noch nie passiert. Dabei war das gar kein schlimmes Wort. Oder bin ich nur abgestumpft?

  • Für Borderliner die ihre Krankheit in den Griff bekommen erscheint mir eine Ausbildung als Therapeut garnicht abwägig, die wissen am besten was ind e Köpfen ihrer Patienten vorgeht.

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    Original von mhn-paramedic
    Für Borderliner die ihre Krankheit in den Griff bekommen erscheint mir eine Ausbildung als Therapeut garnicht abwägig, die wissen am besten was ind e Köpfen ihrer Patienten vorgeht.


    Ich sehe das eher problematisch und so wird das auch in der Psychologie gesehen (Übertragung, Gegenübertragung usw.).

  • Ich misch mal kurz mit:


    wenn ein ehemaliger (psychisch) Kranker zu einem (psycho)therapeutischen Beruf greift, wäre das sicher nicht optimal. Die Gefahr, die Ani beschrieben hat, ist zu hoch, im schlimmsten Fall sitzt der Therap. seinem Patienten gegenüber und erlebt eine Art eigene Identifikation mit der fremden Geschichte und wird evtl. Rückfällig (womit auch immer). Das bringt beiden Seiten nichts.


    @ Kiwi


    wie wäre es denn wenn du nach dem Abi an eine BA gehst und dort ein Studium machst? Es ist ähnlich wie bei einer dualen Ausbildung, Praxis und Schule im regelmäßigen Wechsel. So wirst du nicht permanent dazu gezwungen im Klassenverband zu hocken sondern kannst durch den praktischen Teil ohne die Idioten arbeiten.


    Dein Problem kenn ich übrigens sehr gut, hab auch beide Krankheitsbilder bis auf Narkolepsie, einige Klinikaufenthalte, bescheinigte Hochbegabung aber mit 1Punkt in Mathe in der SekundarstufeII rumgekrochen. Jeden Tag hab ich mich in der Klasse umgesehen und mich gefragt was ich da eigtl. soll, inmitten von einem Haufen oberflächlicher, naiver, unselbstständiger Klobürsten. Und mit denen sollte man sich durchs Abi quälen?! Es war der Horror! Meine "Erlösung" war die Schwangerschaft, dadurch bin ich zwar aus der Massenidiotie ausgestiegen aber leider ohne Abitur. Das muss ich nun, wohl oder übel, nachholen.
    Es hat alles sein Für und Wider.


    Lg
    Caro

  • Zitat

    Original von caro21
    Meine "Erlösung" war die Schwangerschaft


    @Kiwi: Siehst Du - noch eine Möglichkeit. ;)


    Was ist denn nun ******?


    Grüße
    HSH

    Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten. [Karl Valentin]

  • Zitat

    Original von HSH


    @Kiwi: Siehst Du - noch eine Möglichkeit. ;)


    Ich könnte mir vostellen, das bestimmte User dabei auch behilflich sein könnten *lach* :D

  • Zitat

    Original von caro21
    "*******" sollte eigtl. "I d i o t e n" heißen...


    Nein, ich hatte ein Sternchen weniger.

  • Naja, ein Kind bekommen wollte ich jetzt eigentlich noch nicht... schon ein schöner Gedanke, aber das arme Kind! :D Kommt folglich nicht in Frage. Und alles in Richtung Psychiatrie und Psychotherapie kommt genauso wenig in Frage, auch wenn ich das ganze nicht uninteressant finde. Aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte eine Therapeutin, deren Arme mit Narben übersäht wären und die am besten selbst noch essgestört ist/war- ich wäre nicht sonderlich begeistert. Besseres Verständnis dank eingenem Erleben hin oder her- Leute mit meiner Vorgeschichte haben im psychotherapeutischen Bereich nichts zu suchen.
    Der doofe Mathelehrer hat mir das mit den null Punkten sicher nur gesagt, um mich ein bisschen zu ärgern, ich habe nämlich gar keinen blauen Brief bekommen. Also kann ich gar nicht nicht versetzt werden, so rein rechtlich gesehen (alle anderen haben ihre blauen Briefe schon).
    Ich meine ja auch, dass man für Null schon negativ aufgefallen sein muss. Und das bin ich nicht, wenn man das Schlafen außer Acht lässt. Nur wird es das wahrscheinlich sein, ich denke, er sieht das als persönlichen Angriff- aber ich kann doch nix dafür, ich habe mir das auch nicht ausgesucht (by the way, ich habe schon eine Delle in der Nase, wo immer die Tischkante draufdrückt)!


    Das Ziel "Menschenleben retten" möchte ich auf jeden Fall im medizinischen Bereich verwirklichen. Action brauche ich gar nicht mal sooo unbedingt (ist natürlich nicht schlecht, aber nicht dringend erforderlich), Abwechslung ist mir wichtiger, und die hat man, wenn man mit Menschen arbeitet. Ich könnte nie irgendeine Bürotätigkeit machen. Und Medizin interessiert und fasziniert mich eben einfach. Ich kann mir auch nicht erklären, warum es ausgerechnet Medizin sein muss, und davon wieder ausgerechnet Notfallmedizin, aber ich denke, das gehört einfach zu mir.
    @Schmunzel: Und bei welchem Studienfach muss man nicht stur auswendig lernen (mit dem man dann auch was anfangen kann) ?
    Mit meiner Therapeutin habe ich zuletzt vor drei oder vier Wochen über die Schule geredet (ich hätte das in letzter Zeit gerne noch öfter getan, aber es waren immer noch mehr Themen da). Was richtig konkretes haben wir nicht besprochen, aber über einen Schulwechsel haben wir nachgedacht (es gibt hier in der Nähe eine Schule, die sich zumindestens im Internet schon mal ganz gut anhört). Weiß nicht, ob auf einer anderen Schule unbedingt alles besser wäre. Aber vielleicht könnte ich dort mal ein Gespräch mit dem Schulleiter führen (den ich zufällig kenne). Oder erstmal ein beratendes Gespräch in meiner jetzigen Schule. Oder nochmal zu dieser reizenden Schulpsychologin, zu der ich neulich erst zitiert wurde. Und ich werde nochmal mit meinem Psychiater drüber reden, muss ich sowieso, damit der mir vielleicht was schreibt für die Schule wegen der Schlaferei. Eine gesicherte Diagnose bekomme ich bis zum Schuljahresende sicher nicht mehr, aber ich brauche unbedingt ein Attest...


    Mh, wenn Schmunzel schreibt, dass ich mich als RA wahrscheinlich doch unterfordert fühlen würde, wird das schon richtig sein... ich habe ja noch nicht so die Erfahrung im RD und natürlich ist zur Zeit alles für mich noch eine riesige Herausforderung.

  • Zitat

    Original von Coco
    Hab ich das richtig gelesen, dass Du Deinen 10. Klinikaufenthalt hinter Dir hast? Mit nicht mal 18. Und Du sagst von Dir, dass Du das alles psychisch verkraften könntest?


    Kommt Dir das Verhaltensmuster bekannt vor?

  • ehrlich gesagt denke ich, dass niemand auf dem forum hier zu 100% einschätzen kann ob du dich in der position des RA unterfordert fühlen könntest oder nicht, weil dich keiner so genau kennt. wenn ich von mir ausgehe, könnten das nur die menschen, die mir am nächsten stehen und das ist hier im forum meiner meinung nach nicht gegeben.
    da du jetzt versuchst das mit deinem abi auf die reihe zu bekommen hast du bis zum eventuellen beginn der ausbildung noch ein wenig zeit. deshalb könntest du dir den rat von deinen ärzten, psychologen, betreuern ... einholen und vielleicht auch ein praktikum auf einer rettungswache absolvieren. dann kannst am ende du für dich selbst entscheiden und nicht jemand der dich nicht mal wirklich kennt(ohne dabei jetzt jemanden persönlich anzugreifen!)


    liebe grüße

  • Nils, das versteh ich jetzt nicht...?


    Klar, ist mir schon klar, dass jemand, der mich nicht kennt, das nicht so einschätzen kann. Aber die Leute, die mich gut kennen, kennen sich dafür nicht im RD aus. Deshalb war es mir auch wichtig, hier Meinungen dazu zu hören.

  • Zitat

    Original von Kiwi
    Nur wird es das wahrscheinlich sein, ich denke, er sieht das als persönlichen Angriff- aber ich kann doch nix dafür, ich habe mir das auch nicht ausgesucht (by the way, ich habe schon eine Delle in der Nase, wo immer die Tischkante draufdrückt)!


    Wie wäre es mit ein paar klärenden Worten?



    Zitat

    Original von Kiwi
    Ich könnte nie irgendeine Bürotätigkeit machen.


    Es muss ja nicht "irgendeine" Bürotätigkeit sein.



    Zitat

    Original von Kiwi
    @Schmunzel: Und bei welchem Studienfach muss man nicht stur auswendig lernen (mit dem man dann auch was anfangen kann) ?


    Man muss in jedem Studienfach stur auswendig lernen. Aber es gibt sicher Abstufungen hinsichtlich des Ausmaßes.

  • Zitat

    Original von Kiwi
    Das Ziel "Menschenleben retten" möchte ich auf jeden Fall im medizinischen Bereich verwirklichen. Action brauche ich gar nicht mal sooo unbedingt (ist natürlich nicht schlecht, aber nicht dringend erforderlich), Abwechslung ist mir wichtiger, und die hat man, wenn man mit Menschen arbeitet.


    Frag mal einige Rettungsdienstler/Mediziner, wie die das mit dem abwechlungsreichen Beruf sehen. Ich z.B. habe bereits nach einem halben Jahr Zivi gemerkt, dass diese Tätigkeit im Rettungsdienst eben meist nicht nicht so ist wie sich alle das immer vorstellen. Und auch Ärzte berichten mir immer selbiges. Ani?
    Ich mag diese Tätigkeiten trotzdem aber abwechslungsreich finde ich sie nicht. Da begegnen mir z.B. im Projektmanagement IT mehr unterschiedliche Aufgaben (Auch wenn dafür die Mathepunkte etwas ungeeignet erscheinen).


    Gruß
    Bambi

  • Naja, und wenn man 30 Herzinfarkt-Patienten hat, es ist doch jeder anders und erfordert eine individuelle Behandlung. Klar ist der x-te Sekundäreinsatz, bei dem man "nur" alte Leute vom Krankenhaus ins Pflegeheim bringt oder so was, kein Grund für einen Adrenalinstoß... aber ganz genau das gleiche ist es nie, man hat es (meistens) mit lebenden Menschen zu tun... ne, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mir das irgendwann langweilig werden könnte.


    Die klärenden Worte habe ich mit dem Lehrer schon gewechselt, ist nur schon eine Weile her und meine Erklärungen scheinen keine allzu lange Halbwertszeit gehabt zu haben.

  • huhu @ Ani


    die Schwangerschaft war doch kein geplanter Fluchtakt aus dem Schulalltag! Hab es nur zu spät mitbekommen, sodass eine Entscheidung geg. das Kind (in Deutschland) nicht mehr möglich war. Als Therapie der eigenen Probleme sehe ich die Kleine nicht, im Gegenteil, mit ihr ist doch alles doppelt so schwer geworden.


    Aber naja, ich will mal nicht jammern. (Achtung, Ironie!) Es gibt sicher Schlimmeres als jahrelang an postpartalen Depressionen und einer pp Psychose zu leiden wobei man letztendlich sein eigenes Kind nicht mehr erkennt und liebt, nicht wahr?


    So, habe ich mir jetzt Feinde gemacht?
    Ich warte auf die Belehrung und den Rausschmiss :D


    Mal was anderes:
    Wie lange dauert es eigtl. bis man im RD seinen ersten Bandscheibenvorfall bekommt?

  • Zitat

    Original von caro21
    Es gibt sicher Schlimmeres als jahrelang an postpartalen Depressionen und einer pp Psychose zu leiden wobei man letztendlich sein eigenes Kind nicht mehr erkennt und liebt, nicht wahr?


    Ich glaube du meinst postnatal. ;)
    Aber immerhin hast du eines deiner Probleme erkannt. Das ist schonmal ein guter Anfang und besser, als sich seine Probleme nicht einzugestehen, bzw. sie zu verleugnen.


    Zitat

    Mal was anderes:
    Wie lange dauert es eigtl. bis man im RD seinen ersten Bandscheibenvorfall bekommt?


    Das kommt ganz auf die körperliche Fitness und die richtige/falsche Hebetechnik an. Willst du es etwa darauf anlegen? :D