Rettungswachenpraktikum

  • Hallo zusammen,


    heute hatte ich den ersten Tag RS-Lehrgang und erfuhr dass es noch weitere Kosten gibt für das Klinik- und Rettungswachenpraktikum. Es gibt hier mehrere Org´s die das anbieten. Beim ASB fallen 125 EUR an beim Roten Kreuz soll es Kostenlos sein.


    Was meint Ihr, gibt es da Unterschiede in der Kenntnisvermittlung aufgrund der Kostenlosigkeit? Oder kann jemand überhapt etwas zum Grund der unterschidlichen Handhabe sagen?


    Grüße


    danny

  • Zitat

    Original von danny
    Oder kann jemand überhapt etwas zum Grund der unterschidlichen Handhabe sagen?


    Im Rettungsdienst gibt es nur wenig Einheitlichkeit, was Aus- und Fortbildung angeht. Das gilt ebenso für potentielle Kosten, als auch für die Qualität.

  • is für mich irgendwie auch nicht verständlich, aber die sani´s sind den kliniken wohl eher lästig...

  • Hey


    War heut auch mein erster Tag in der Ausbildung.
    Hab vor einiger Zeit bei mehreren Krankenhäuser angerufen und kann sagen: Es läuft überall anders. Die einen nehmen bis Oktober garniemanden weil die Zivis in die Klinik müssen, andere verlangen Geld, andere verlangen kein Geld - stellen dafür aber keine Kleidung und wieder andere wollen kein Geld und geben dir Kleidung.


    Bei den Rettungswachen sieht es ähnlich aus. Habe jetzt für den RS eine gefunden, die mir sogar ein kleines Taschengeld fürs Mittagessen gibt =)

  • Öhm. Auch wenn es mich selbst in vielen Threads etwas nervt, aber informiert man sich über bestimmte Sachen nicht vorher? Gut, ich hab den ganzen Kram als Zivi gemacht und mir wurde das quasi auf dem goldenen Tablett gebracht, nur informiere ich mich doch eigentlich vorher, wenn ich auf eigene Faust ne "Ausbildung" mache, oder bin ich da jetzt irgendwie zu altmodisch?

  • Zitat

    Original von danny
    is für mich irgendwie auch nicht verständlich, aber die sani´s sind den kliniken wohl eher lästig...


    Schonmal darüber nachgedacht, dass KH und RW Personal für die Ausbildung der Externen abstellen müssen, ohne davon selbst einen Vorteil zu haben?
    Dieses Personal fällt zu einem gewissen Prozentsatz für die eigentlichen Aufgaben aus, muss aber dennoch bezahlt werden.
    Da ist eine geringe Praktkumsgebühr schon verständlich und nachvollziehbar.

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Medic5754


    Schonmal darüber nachgedacht, dass KH und RW Personal für die Ausbildung der Externen abstellen müssen, ohne davon selbst einen Vorteil zu haben?
    Dieses Personal fällt zu einem gewissen Prozentsatz für die eigentlichen Aufgaben aus, muss aber dennoch bezahlt werden.
    Da ist eine geringe Praktkumsgebühr schon verständlich und nachvollziehbar.


    Andererseits können Praktikanten - gerade im KH - auch das Personal etwas entlasten, ich sage da nur
    - Botendienste
    - Helfen beim Lagern, Waschen
    - Essen austeilen / füttern
    - Aufräumen, putzen
    - Medikamente vorbereiten (zumindest im RettAss-Praktikum)
    - ...


    Zwar will der Praktikant auch viel erklärt haben und das nimmt wirklich Zeit in Anspruch, aber ein ganz so einseitiges Geschäft wie dargestellt, ist es nun auch wieder nicht.


    Ciao
    Rettungshund

  • Zitat

    Original von Rettungshund
    Zwar will der Praktikant auch viel erklärt haben und das nimmt wirklich Zeit in Anspruch, aber ein ganz so einseitiges Geschäft wie dargestellt, ist es nun auch wieder nicht.


    Genau so siehts aus. Was ich nicht mehr hören kann, ist, wie belastend Praktikanten für die Mitarbeiter sind und wie viel Geld sie kosten.


    Sicher muss man gerade am Anfang jemand einen Blick auf die Leute haben, jedoch entlasten sie die Mitarbeiter anschließend dafür um so mehr, nämlich genau bei den von Rettungshund richtig geschrieben (ungeliebten) Aufgaben.


    Zitat

    Original von Medic5754
    Schonmal darüber nachgedacht, dass KH und RW Personal für die Ausbildung der Externen abstellen müssen, ohne davon selbst einen Vorteil zu haben?
    Dieses Personal fällt zu einem gewissen Prozentsatz für die eigentlichen Aufgaben aus, muss aber dennoch bezahlt werden.


    Der "Abgestellte" nimmt die Externen eben bei seinen Aufgaben mit und erledigt diese wie gewohnt auch. Und selbstverständlich hat das KH etwas davon, weil eben einfache Arbeiten für die Mitarbeiter entfallen und so weniger bezahltes Personal benötigt wird. Wie oben schon erwähnt gleicht der Praktikant diese "enormen" Ausfälle später wieder mehr als aus.

  • Deshalb haben wir uns auch immer so über die ersten Wochen der neuen Pflegeschüler auf unserer Station so gefreut.


    Der RS-Praktikant ist garnicht lang genug in einer der geforderten Abteilungen, um sich zu einer Entlastung zu entwickeln.
    Und wenn RS- und RA-Praktikanten zu "niederen Arbeiten" (Botengänge, putzen u.ä.) missbraucht werden, so entspricht dieses keinesfalls dem Ausbildungsziel.
    Abteilungen, die den Ausbildungsauftrag jedoch wirklich ernst nehmen, haben dadurch eine Mehrarbeit. Es ist nicht alleine damit getan, den Praktikanten die Handarbeit am Patienten zu zeigen und üben zu lassen, sondern dazu gehört auch die Vermittlung theoretischer Hintergründe. Das funktioniert nicht während der Arbeit am Patienten, sondern in der wertvollen Zeit zwischendurch.

  • Zitat

    Original von Medic5754
    Es ist nicht alleine damit getan, den Praktikanten die Handarbeit am Patienten zu zeigen und üben zu lassen, sondern dazu gehört auch die Vermittlung theoretischer Hintergründe. Das funktioniert nicht während der Arbeit am Patienten, sondern in der wertvollen Zeit zwischendurch.


    Der Begriff Praktikum beinhaltet parktisches Tun. Die Theorie wird in der Schule gelehrt und gelernt. Sicher sollte die Theorie bei der praktischen Arbeit rekapituliert werden, sie steht aber bei einem Praktikum nicht unbedingt im Vordergrund, so dass die wertvolle Zeit dazwischen so sehr in Anpruch genimmen wird.

  • also ich selbst mache momentan mein Klinikpraktikum,
    sicherlich habe ich es auch auf dem Tablett serviert bekommen (stichwort Zivi) und es kostet mich weder was, noch muss ich Kleidung bezahlen.
    Aber ich bin jetzt am 2. Tage und kann dem Personal so stark zur Hand gehen, dass sich die Stationsschwestern und Pfleger praktisch nurnoch um sehr wenige Dinge kümmern müssen.


    Die BGA (Blutgasanalyse) führe ich durch, dabei kann ich in einem Aufwasch die BZ-Messung machen, die Werte in die Tabelle eintragen.
    Allein diese Arbeiten "kosten" das Personal pro Durchführung und das ist teilweise stündlich 5 minuten. Bei mehreren Patienten kommt da einiges zusammen. Und das ganze auf Intensiv, wo ja auch sehr viel "Spontanität" und Flexibilität dazugehört.
    Und da ich selbst ja nicht mit 5 minuten ausgelastet bin, kommt da ja noch die Arbeit hinzu, bei denen ich den Pflegern und Schwestern so helfe:
    Also Medikamente aufziehen, Infusionen vorbereiten, umlagern (vor allem bei sehr adipösen Patienten) oder irgendwelche Dinge holen. Und wenn es einfach nur ist, dass man einen Patienten ein bisschen im Auge hat, ob sich da grob was tut, oder ob alles ruhig ist! Das entlastet das Personal meiner Meinung nach enorm.
    Und so gesehen koste ich das KH ja nur Versicherung, Kleidung (wobei ich die ja später zurückgebe) und Mittagessen/Frühstück.


    Ich selbst als Zivi kriege natürlich meinen Sold. Somit gehe ich auch nicht leer aus.
    Ideales Geschäft eigentlich.


    Das ganze gilt aber nur solange, wie:
    1. der Praktikant nicht stur ist und gar nix tut, bzw. keine Verantwortung übernimmt
    2. das Personal nicht nur noch eigene Aufgaben abtritt, sondern auch weiterhin erklärt/ anleitet


    Ist halt ein Geben und Nehmen. Und nicht nur ein Nehmen und Geben lassen! (Oder andersrum ;) )


    So long,
    Tobias

  • @ Hilope:


    Was das Grundwissen angeht - sicherlich. Doch jeder Patient ist anders. Da bleiben notwendige Erklärungen bzgl. des praktischen und medikamentösen Vorgehens nicht aus. Auch nicht vertiefende Erklärungen, für das klinische und/oder präklinische Vorgehen. Das kann die RD-Schule in dieser Form nicht bieten.
    Und bedenke: der RS-Praktikant hat weniger Wissen vermittelt bekommen, als der RA-Praktikant oder Medizinstudenten.

  • Zitat

    Original von Medic5754


    Da bleiben notwendige Erklärungen bzgl. des praktischen und medikamentösen Vorgehens nicht aus. Auch nicht vertiefende Erklärungen, für das klinische und/oder präklinische Vorgehen. Das kann die RD-Schule in dieser Form nicht bieten.


    Das kann auch das Krankenhaus im Regelfall nicht bieten bzw. bietet es nicht.
    De facto stellt ein Praktikant (auch ein RS-Praktikant) eine Arbeitsentlastung für das Pflegepersonal dar. Das von dir Geschilderte stellt den Optimalfall dar, der so sicherlich nicht zuletzt aufgrund der Personalknappheit in den KH kaum zu finden sein wird.
    Auch in der freien Wirtschaft sind Praktikanten gerne gesehen und das sicherlich nicht, weil sie eine Belastung für den Betrieb darstellen ;)

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • @ DG:


    Aber wollen wir denn nicht den Optimalfall? Was hat der RS-Praktikant davon, wenn er statt Maßnahmen am Patienten und Hintergrundinformationen zu erlernen Botengänge durchführt oder (fragliche) BGAs und Dokumentationen durchführt? Dafür ist das - m.E. zu kurze - RS-Praktikum nicht da. Gleiches gilt für das RA-Praktikum.
    Möglicherweise bin ich aber auch zu verwöhnt - was ich nicht glaube -, da ich mit der Uniklinik Essen und dem Evang. KH Dinslaken bei meinen Praktika (auch als fertiger RS und RA) immer sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

  • Natürlich möchten wir den Optimalfall und ein an der Ausbildung orientiertes Praktikum auch im KH, dies dürfte aber derzeit kaum gegeben sein.
    Das ist übrigens ein Punkt, mit dem man sich auch bei einem unserer Berufsverbände beschäftigt bzw. künftig verstärkt beschäftigen wird.


    Wenn du persönlich andere Erfahrungen gemacht hast ist das natürlich sehr erfreulich, vielleicht liegt dies aber nicht zuletzt auch daran, dass du aus Erfahrung weißt bzw. wusstest, was für dich während des Praktikums wirklich relevant ist und dies auch entsprechend durchsetzen konntest / kannst.
    Ein bislang unbedarfter Praktikant wird sich in aller Regel durch "devotes" Verhalten auszeichnen und das machen, was man ihm aufträgt, auch wenn es nicht im Entferntesten mit rettungsdienstlichen Belangen zu tun hat.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich hatte einfach nur Glück, das mein erstes RS-Praktikum 1984 in der Uniklinik Essen ein Volltreffer war. Und folglich ging ich später dort immer wieder gerne hin. Gleiches gilt in Bezug auf das Evang. KH Dinslaken, in welchem sehr auf Ptraktikanten eingegangen wurde.
    Natürlich weiss man auch mit der Zeit, was man will und worauf es ankommt.
    Doch ist es hier nicht auch Aufgabe der RD-Schulen und Kreisverbände ihre Absolventen/Aktiven in gute Kliniken zu schicken?


    Und um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen.
    Wenn eine Klinik gute Arbeit in der Anleitung/Ausbildung von Praktikanten bietet, ohne diese für ausbildungsfremde Tätigkeiten zu missbrauchen, ist es völlig in Ordnung wenn dafür eine Gebühr fällig wird.


    Ist auch schon komisch, dass angehende RS/RA ohne weiteres bereit sind Geld für die schulische Ausbildung (mit all den Folgekosten >Lebenshaltung, etc.) locker zu machen, aber sich dann beschweren wenn sie 100 oder 150 Euro für das KH-Praktikum bezahlen sollen.
    Ein paar Dinge weniger für die private Notfalltasche gekauft, und schon wäre das Geld verfügbar.